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10.03.2018 | privat | Zenair Zodiac CH 601DX | D-MRSI | Bensheim Deutschland | zwei Tote bei Absturz eines UL


simones

Empfohlene Beiträge

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4969/3887699

 

https://www.google.de/amp/s/de.sputniknews.com/amp/panorama/20180310319878224-hessen-flugzeug-absturz-tote/

 

Sieht nach schlechtem Wetter mit dem „Zwang“ eines Rundfluges für eine junge Dame aus.

 

Trotzdem schönen Abend, Micha

Bearbeitet von simones
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Thementitel mit Regi und Typ ergänzt.

 

Den Bildern nach zu schliessen senkrechter Aufprall mit Nase nach unten. Gemäss der Polizei hatte das Flugzeug ein Gesamtrettungssystem das aber nicht zum Einsatz kam und nach dem Unfall entschärft werden musste.

 

Gemäss Aviation Safety Net

 

https://aviation-safety.net/wikibase/wiki.php?id=207318

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  • 6 Jahre später...
Frank Holly Lake

Ist schon lange her:  Der Bericht ist da.

 

https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2023/Bericht_18-0303-3X_Zodiac_DX.pdf?__blob=publicationFile&v=2

 

 

Und auch ein Artikel       01.09.2024, 10:06 Uhr

https://www.fliegermagazin.de/wissen/zu-viel-gewagt-junger-pilot-stuerzt-mit-ul-ab/

 

Riskante Manöver in geringer Flughöhe sind generell keine gute Idee.

Dennoch lassen sich manche Piloten immer wieder dazu verleiten, sich und andere durch unnötige Risiken in Gefahr zu bringen. Bei dem Unfall, der sich im März 2018 im südhessischen Bensheim ereignet hat spielten auch Videoaufnahmen eine Rolle.

Eine Gruppe junger Leute ist an diesem Tag auf dem Flugplatz Worms mit einem UL-Piloten verabredet. Die Gruppe hat auf dem Internet-Videoportal Youtube eine gewisse Bekanntheit erlangt. Mit dem Piloten wollen sie an diesem Tag einige Aufnahmen machen. Dazu montieren sie diverse Kameras an dem UL, einem Tiefdecker Mit deren Hilfe sollen Spaß und Spannung während des Flugs dokumentiert werden.


Pilot überlässt Passagier zeitweise die Steuerung

Nach Zeugenaussagen erreicht der Tiefdecker dabei eine geschätzte Flughöhe von 700 Fuß über Grund – viel zu tief für ein solches Manöver, denn dann bleibt kaum Spielraum für Fehler. Ob dem jungen Mann das bewusst ist? Seine gesamte Flugerfahrung beträgt 72 Stunden, die Zeit während der Ausbildung 52 Stunden.

 

Nach etwa 40 Minuten landet die Zodiac und ein anderer Passagier steigt ins Cockpit. Der folgende Flug verläuft ähnlich wie der vorhergehende. Kurz nach 15 Uhr rollt das UL erneut zum Start, auf dem rechten Sitz hat eine junge Frau Platz genommen.

 

Als der Zweisitzer um 15.20 Uhr startet, zeichnen die Kameras auch diesen Flug auf. Auf den Videos ist erkennbar, dass es zu regnen begonnen hat. Wieder überlässt der Pilot seiner Begleitung im Reiseflug den Stick und der Pilot öässt die Maschine zweimal aus dem Steigflug abkippen. Dann folgt ein kurzer Geradeausflug, der in eine Rechtskurve führt.

Auf dem Videomaterial ist zu sehen, dass die Querneigung der Zodiac dabei immer mehr zunimmt, dann senkt sich die Flugzeugnase. Der Pilot zieht daraufhin am Knüppel, und der Tiefdecker gerät ins Trudeln. Der 32-Jährige versucht, durch Nachdrücken und Gegenquerruder die Trudelbewegung zu beenden, doch damit kann er die Kontrolle über das UL nicht zurückgewinnen. Augenblicke später stürzt die Maschine senkrecht in den Erdboden

 

Bei der Untersuchung des Wracks stellen die Ermittler der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen fest, 1010 hPa waren eingestellt, Tatsächlich lag der Luftdruck am Unfalltag in der Region bei 1022 hPa. Der falsch eingestellte Höhenmesser gaukelte dem Piloten somit eine geringere Höhe vor.

Das mit den ÜberziehÜbungen verbundene Risiko schätzte der Pilot falsch ein. Er wählte eine zu geringe Höhe für das Manöver und brachte das UL noch dazu ins Trudeln – ohne in der Lage zu sein, diesen Zustand zu beenden.

 

Das Gesamtrettungssystem wurde nicht ausgelöst. Der Schirm wurde durch den Aufschlag aus dem Rumpf geschleudert und lag an der Unfallstelle noch zusammengefaltet vor dem Wrack.

 

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
auf 1010 verbessert
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vor einer Stunde schrieb Frank Holly Lake:

1011 hPa waren eingestellt, Tatsächlich lag der Luftdruck am Unfalltag in der Region bei 1022 hPa. Der falsch eingestellte Höhenmesser gaukelte dem Piloten somit eine geringere Höhe vor.

Im Bericht steht 1010, nicht 1011 aber ist auch egal. Laut elevation von Abflug/Unfallort dürften das ungefähr eine QFE Einstellung gewesen sein. Da kann man eigentlich sagen es gab ihm die genauere Höhe über Grund ohne nachrechnen zu müssen. Wird typisch bei Displays und Wettbewerbskunstflug gemacht.

 

Fred

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Zitat

Die Zeugen sagten aus, dass der Pilot angegeben hatte, über 90 Stunden Flugerfah­rung zu haben. Sie hätten zudem den Eindruck gehabt, dass er eine Lehrberechtigung hatte. Er habe Flugbücher und Ausbildungsnachweise an sie ausgegeben und gesagt, dass die Flüge für die weitere Ausbildung zählen würden und sie sich diese im Tower bestätigen lassen könnten.

 

aus dem oben verlinkten Unfallbericht

 

da hat sich einer aber arg überschätzt

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vor 10 Stunden schrieb Frank Holly Lake:

1011 hPa waren eingestellt, Tatsächlich lag der Luftdruck am Unfalltag in der Region bei 1022 hPa. Der falsch eingestellte Höhenmesser gaukelte dem Piloten somit eine geringere Höhe vor.

Müsste es nicht eigentlich heissen, dass der Höhenmesser eine grössere Höhe angezeigt hat, als sie tatsächlich vorhanden war? 🤔

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2 hours ago, HB-MIK said:

Müsste es nicht eigentlich heissen, dass der Höhenmesser eine grössere Höhe angezeigt hat, als sie tatsächlich vorhanden war? 🤔

IMHO ist die Antwort nein. Meine hypothetischer Gedankengang (allgemein, nicht auf den Unfall bezogen):

  • Am Tag 1 herrsche ein Luftdruck vom 1022 hpa, der Pilot stellt den Wert korrekt ein (QNH 1022).
  • Über Nacht fiele der Luftdruck auf 1011 hpa. Am Morgen zeigt der Höhenmesser (mit der alten Einstellung) eine grössere Höhe an. Der Pilot stellt am Morgen des zweiten Tages das korrekte QNH von 1011 ein.
  • In der folgenden Nacht steigt der Luftdruck wiederum, und zwar auf 1022 hpa. Am Morgen des dritten Tages zeigt der Höhenmesser (mit der alten Einstellung, QNH=1011) eine zu geringe Höhe an.
Bearbeitet von ArminZ
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Frank Holly Lake

Eigentlich Darwin Award.

-Basic ist doch vor dem Abflug den richtigen Druck einzustellen.

-Gefährliche Manöver in geringer Höhe ausgeführt für Filmaufnahmen

-Keine ausreichhende Erfahrung zum Ausleiten vom trudeln.

-Rettungssystem nicht ausgelöst

 

Den letzten Punkt verstehe ich nicht. Auch wenn so etwas 50 Meter über dem Boden bei Auslösung wohl nicht mehr viel hilft, kann es die Unfallfolgen lindern. Wer das Wrack gesehen hat weis, es gab keinerlei Überlebensaspekt.  Wird da in der Ausbildung zu wenig drauf eingegangen?

 

Es ist extrem traurig, das neben den Piloten auch eine 18 Jährige PAX  ihr Leben verlohren hat.

 

Frage:

Wie beeinflusst den Regen (nasse Flügel) den Unfall. Welche Auswirkungen hat das beim Trudeln?

Es wird extra im Unfallbericht erwähnt und muss eine Grund für die Erwähnung geben.

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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27 minutes ago, Frank Holly Lake said:

Frage:

Wie beeinflusst den Regen (nasse Flügel) den Unfall. Welche Auswirkungen hat das beim Trudeln?

Es wird extra im Unfallbericht erwähnt und muss eine Grund für die Erwähnung geben.

 

Es ist meines Wissen recht unterschiedlich je nach Flügelprofil. Laminarprofile und sehr dünne Profile sind anfälliger.

 

Im Segelflugbereich hat man daher was Regeneinfluss angeht die höchste Sensibilität. Es erhöht sich die Abrissgeschwindigkeit (um bis zu 10km/h laut verschiedenen Flughandbüchern, was immerhin 10-15% sind), und es steigt auch einfach der Widerstand. Bei schwachen Eigenstartern oder Motorseglern ist daher in vielen Handbüchern ein Start mit nassen Flächen nicht erlaubt.

In dem Bericht hier werden auch einige Quellen dazu zitiert (Seite 6):

https://www.sust.admin.ch/inhalte/AV-berichte/HB-2033_SumB_D.pdf

 

Bei 'normalen' kleinen Motorflugzeugen würde ich weniger Einfluss erwarten, aber einige Prozent höhere Abrissgeschwindigkeit ist dennoch wahrscheinlich.

Bearbeitet von wendezeiger
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vor 3 Stunden schrieb ArminZ:

IMHO ist die Antwort nein. Meine hypothetischer Gedankengang (allgemein, nicht auf den Unfall bezogen):

  • Am Tag 1 herrsche ein Luftdruck vom 1022 hpa, der Pilot stellt den Wert korrekt ein (QNH 1022).
  • Über Nacht fiele der Luftdruck auf 1011 hpa. Am Morgen zeigt der Höhenmesser (mit der alten Einstellung) eine grössere Höhe an. Der Pilot stellt am Morgen des zweiten Tages das korrekte QNH von 1011 ein.
  • In der folgenden Nacht steigt der Luftdruck wiederum, und zwar auf 1022 hpa. Am Morgen des dritten Tages zeigt der Höhenmesser (mit der alten Einstellung, QNH=1011) eine zu geringe Höhe an.

Das hört sich nach einer schlüssigen, allgemeinen Theorie an.

 

Ich habe mal kurz die KI angeschmissen und nachgefragt, welcher Druck an dem Tag herrschte und es wurden Werte zwischen 1000 und 1011 hpa ausgespuckt. Mein Verstand sagt mir, dass hier die Diskrepanz zum Druck im Bericht schon sehr gross ist. Meine geringe Flugerfahrung lässt sich allerdings gerne eines besseren belehren 🙂 

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Nicht wirklich relevant für den Unfall, aber der im Report erwähnte QNH Wert von 1022 für Worms ist möglicherweise falsch.
Wenn man die historischen METARs für EDDF und EDFM (Mannheim) auf ogimet.com anschaut, zeigen beide tiefere QNH Werte (nämlich 1003...1005) für den 10. März 2018. Worms liegt nur ca 10 km nördlich von Mannheim. Platzhöhen unterscheiden sich nur wenig (295/305 ft).

Bearbeitet von ArminZ
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vor 5 Minuten schrieb ArminZ:

Nicht wirklich relevant für den Unfall, aber der im Report erwähnte QNH Wert von 1022 für Worms ist möglicherweise falsch.
Wenn man die historischen METARs für EDDF und EDFM (Mannheim) auf ogimet.com anschaut, zeigen beide tiefere QNH Werte (nämlich 1003...1005) für den 3. März 2018. Worms liegt nur ca 10 km nördlich von Mannheim. Platzhöhen unterscheiden sich nur wenig (295/305 ft).

 

Habe ich gerade einen Denkfehler oder was hat die Platzhöhe mit einem Luftdruck zu tun, der an beiden Punkten auf Meereshöhe bezogen ist? Bei QFE wäre die Bezugshöhe jeweils die Platzhöhe, aber beim QNH bezieht man sich doch auf MSL *verwirrtdreinguck*

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50 minutes ago, Romeo_Sierra said:

Habe ich gerade einen Denkfehler oder was hat die Platzhöhe mit einem Luftdruck zu tun, der an beiden Punkten auf Meereshöhe bezogen ist? Bei QFE wäre die Bezugshöhe jeweils die Platzhöhe, aber beim QNH bezieht man sich doch auf MSL *verwirrtdreinguck*

Die Platzhöhen und Distanzen oben sind nur als Referenz gedacht (bei grossen Höhenunterschieden zw. zwei Plätzen würden/könnten dann auch Temperaturunterschiede (Stichwort Nicht-ISA-Temperaturen) eine Rolle spielen. Im obigen Fall nicht).

Bearbeitet von ArminZ
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Etwas Grundsätzliches

 

der Pilot hat offenbar bewusst Abkippmanöver durchgeführt.  Zur Vorbereitung dazu ist zwingend nötig, mental präsent zu haben, was zu tun ist, wenn das Manöver misslingt, z.B. das Flugzeug in eine Vrille (auch trudeln genannt) gerät. Was in diesem Fall, der Vidoeaufzeichnung zufolge, auch prompt passiert ist. Dass der Pilot versucht hat, die Vrille mit Gegenquerruder (nebst Pitch nachlassen) zu stoppen, zeugt von sträflichem Leichtsinn und fliegerischem Unvermögen des Piloten. Leider.

 

Hausi

Bearbeitet von Hausi122
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