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25.08.2016 | HB-JHR / D-KOWC | Edelweiss Air / Private | Airprox


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

best one:

 

 

Im Weiteren kam der Pilot seiner Meldepflicht nach der Landung oder in den da- rauffolgenden Tagen nicht nach. Nur zeitnahe Meldungen über sicherheitskritische Zwischenfälle ermöglichen eine effiziente Abklärung der Umstände und Ursachen mit entsprechender präventiver Wirkung.

 

Da fliegt ein A330 neben dran und man hält es nicht für nötig seinen Fehler zu melden.

Geschrieben

Glaube eher er hat gehofft, niemand merkt es.

Geschrieben

Wenn ich mit dem Auto in einer 50er Zone 31 Kmh zu schnell fahre, ist der Ausweis für 3 Monate weg, nebst einer hohen Busse, und Androhung für Gefängnis wegen grober Verkehrsregelverletzung.

 

Was passiert nun eigentlich mit einem solchen Piloten, der derart schwerwiegende Fehler macht?

Geschrieben

Ojeh. Ich sitze ja jeweils schon auf heissen Kohlen und blicke gefühlte 17'000 Mal auf den Höhenmesser, wenn ich auf 2'700ft von Schaffhausen unter dem Anflug 14 hindurch nach Schupfart gurke und über mir die Heavies eindrehen (und melde Zürich Info jeweils von mir aus schon "will stay below 3'000 ft" um dessen Nerven etwas zu schonen). Aber viel störender als dieser Kollege hier kann man die CTR Zürich wohl kaum durchqueren. 

 

 

 

Ungefähr zu dieser Zeit befand sich rund 30 NM nordwestlich des Flughafens Zürich der Reisemotorsegler Scheibe SF25, eingetragen als D-KOWC, auf einer Höhe von rund 6300 ft über dem mittleren Meeresspiegel im Reiseflug nach Biberach (EDMB). In der Region Todtmoos schaltete der Pilot um 15:23 UTC aufgrund einer ausgelösten Generatorsicherung den Transponder aus, um den gesamten Stromverbrauch möglichst niedrig zu halten. Nach dem Ausfall eines für die Navigation mitgeführten Tablets verblieb dem Piloten nur noch die Luftfahrtkarte. In der Folge steuerte der Pilot direkt auf den Zürichsee zu, den er am dunstigen Horizont für den Bodensee hielt, und nahm einen südöstlichen Kurs ein.

 

 

When the shit hits the fan, oder wenn sich die Scheiben des Swiss Cheese Models allmählich auszurichten beginnen. 

Interessant auch, dass er die notwendigen Steuerkurse zwar bei der Flugvorbereitung rausgeschrieben, seinen realen Kurs (wohl aufgrund des übermächtigen visuellen Impulses des Schein-Bodensees) dann aber nie damit abgeglichen hat. 

 

Sehr eindrücklich und lehrreich, merci für's Teilen! Das bestätigt einem mal wieder darin, neben einem Plan A, B und C vielleicht auch noch einen Plan D zu haben, und in ereignisreichen Situationen nicht alleine dem Bauchgefühl zu vertrauen. 

 

 

Tis

Geschrieben

Power-Bank mitbringen :D

Geschrieben

Power-Bank mitbringen :D

Nächstes mal, dann;-)

und unterscheiden lernen: Zürisee ist nicht gleich Bodensee, auch bei Dunst und Nebel nicht:-)

 

Gruss

Richard

Geschrieben

Vielleicht hatte er ja auch nur eine Schweizer Power-Bank gesucht - da war der Zürisee schon korrekt.

Geschrieben (bearbeitet)

Vielleicht hatte er ja auch nur eine Schweizer Power-Bank gesucht - da war der Zürisee schon korrekt.

...korrekt,         ......und trotzdem um Meilen verpeilt:-)

 

ts  ts, Missverständnisse gib t's :huh:... 

 

Gruss

Richard

Bearbeitet von reverser
Geschrieben

Oder es war eine plumpe Ausrede, dass er Strom sparen musste...

Geschrieben (bearbeitet)

Power-Bank mitbringen :D

Weiß nicht..... :unsure: . Wenn diese Dinger zu brennen anfangen, hat er gleich ein anderes Problem.  :o

 

Auslöser der ganzen Geschichte war ja wohl ein Defizit bei der terrestrischen Navigation, nachdem das elektronische Helferlein wg. Energiemangel schlapp gemacht hat. Vielleicht wollte er dieses vom Bordnetz laden, was aus den genannten Gründen nicht funktionierte. Dies zeigt nur, daß es bodenlos leichtsinnig ist, sich ohne Rendundanz auf einen Flug durch komplexe Lufträume zu begeben. Man muß sich ja schon wundern, daß er überhaupt eine ICAO-Karte auf Papier dabei hatte, was viele heutzutage für überflüssig halten (weil man eine solche ja im Navi hat B) ).

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Geschrieben

Oder es war eine plumpe Ausrede, dass er Strom sparen musste...

Warum sollte man das tun, wenn es  nicht sein muß?

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Der Supervisor (SPVR) der Anflugleitstelle koordinierte mit der Luftwaffe, ob deren

Flugzeuge für eine Identifikation verfügbar seien. Dies war wegen der Tageszeit

nicht mehr der Fall. Dem Pikettoffizier der Luftwaffe gelang es aber, mittels eines

radar replay3 das Flugzeug als D-KOWC zu identifizieren (vgl. Abbildung 1).

 

Wann geht Eure Luftwaffe eigentlich schlafen? 

Geschrieben

Wie hat denn der heimgefunden?

 

Gruss

Thomas

Geschrieben (bearbeitet)

Wie hat denn der heimgefunden?

 

Gruss

Thomas

 

Der Pilot der D-KOWC bemerkte seinen navigatorischen Fehler erst, als er das Verkehrsflugzeug neben sich erblickte. Er setzte den Flug in südöstlicher Richtung fort, querte nach einer Linkskurve den Greifensee und landete um 16:50 UTC in Biberach (EDMB).
Bearbeitet von ArminZ
Geschrieben

Ohne genau nachgerechnet zu haben, aber es handelt sich um eine Kompasskursabweichung von geschätzen 40 Grad zwischen Bremgarten - Konstanz  und Todtmoos / Segelflugplatz Hotzenwald zum Zürichsee. Selbst unter IMC Flugbedingungen sollte man einen einmal ermittelten Kompasskurs einhalten können, und eine Kursabweichung von etwa 40 Grad bemerken. Als grobe Auffanglinie währe der Rhein zu benennen, welcher von Norden bis zum Erreichen von Konstanz nie überflogen werden dürfte.

Wenn ich in Bremgarten, auch als Ortsfremder, eine Flugvorbereitung mit ICAO Karte mache, dann muss mir sofort die sichere sichtflugnavigatorische Linie der Rhein ins Auge fallen. Selbst unter miesesten Sichtflugbedingungen am untersten Limit währe der Rhein als sichere Linie zu erkennen gewesen, die nie von Norden nach Süden überflogen werden darf, um direkt nach Konstanz zu kommen. Hier hätte gegolten, folge dem Rhein nach Osten unter Einhaltung der Flughöhe mit Abständen zu den Lufträumen.

Geschrieben

Lieber Horst

 

Das stimmt alles nur wenn man seine Route kurz auf dem iPad programmiert und dann in den Flieger sitzt und plötzlich macht das Gerät schlapp, dann passiert es eben. Dann weiß man eben auch nicht mehr, in der Hitze des Gefechtes, welcher Steuerkurs korrekt wäre. Leider.

Geschrieben (bearbeitet)

Warum sollte man das tun, wenn es  nicht sein muß?

 

 

Hmm, nicht so schwierig das gedanklich durchzugehen:

 

Er verfliegt sich total, sieht ein Riesenedelweiss neben sich auftauchen und macht sich in die Hose. Schnell alles abstellen und wieder wegfliegen. Als die Behörden anrufen, alles abstreiten und irgendwelche Vorwände benutzen.

 

Oder er muss nicht mal abstellen, er kann einfach sagen, dass nichts mehr gegangen sei. Wer kann das Gegenteil bezeugen?

 

Wir nennen so ein Vorgehen "Fliege im Auge". "Ich sah das Flugzeug/die Piste/die Wolke bestimmt nicht, ich hatte eine Fliege im Auge." So versuchen sich fehlerhafte unerfahrende Piloten mit zu wenig Selbstwertgefühl herauszureden.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Der hatte eher akute Angst um seinen Flugschein.

Geschrieben

Hmm, nicht so schwierig das gedanklich durchzugehen:

 

Er verfliegt sich total, sieht ein Riesenedelweiss neben sich auftauchen und macht sich in die Hose. Schnell alles abstellen und wieder wegfliegen. Als die Behörden anrufen, alles abstreiten und irgendwelche Vorwände benutzen.

Der Transponder wurde ausserhalb der TMA ausgeschaltet, 13 Minuten vor dem Airprox, nix mit Sichtkontakt und danach abstellen.

Dein Szenario kommt also nicht in Frage.

Geschrieben

Der hatte eher akute Angst um seinen Flugschein.

Genau, sehe ich auch so...

 

Reto

 

 

Gesendet von iPad mit Tapatalk

Geschrieben

Lieber Horst

 

Das stimmt alles nur wenn man seine Route kurz auf dem iPad programmiert und dann in den Flieger sitzt und plötzlich macht das Gerät schlapp, dann passiert es eben. Dann weiß man eben auch nicht mehr, in der Hitze des Gefechtes, welcher Steuerkurs korrekt wäre. Leider.

Und genau dieses Schlapp machen darf einen Flugzeugführer eben nicht passieren. Das wird um so bedeutungsvollen, je mehr Passagiere unter einer Verantwortung stehen. Technische Systeme können immer ausfallen, daher ist Redundanz gefragt.  Wenn ich so manche Segelflugforen durchlerse, und erkennen muss, wie einige Privatpiloten ihr Navigationssystem zusammenstecken, vor allem irgend welche ipads verwenden, dann muss die Redundanz um so deutlicher ausfallen.

Geschrieben (bearbeitet)

PAO1908 Du sagst es. Redundanz ist das Zauberwort bei elektronischen Nav Systemen. Und zwar auch in Bezug auf die Aktualität des elektronischen Kartenmaterials. Aber warum der betroffene Pilot sich nicht mit FIS in Verbindung gesetzt hat, erschliesst sich mir nicht.

Fassen wir zusammen:

- Flugerfahrung fehlte

- gerade gelerntes nicht umgesetzt ( XPDR ausgeschaltet)

- FIS nicht in Anspruch genommen

- iPad ausgestiegen und Redundanzen fehlten

Für mich immer noch die Frage, wie der heimgefunden hat.

 

Gruss

Thomas

Bearbeitet von ThomasBoehme
Geschrieben

Lieber Horst

 

Das stimmt alles nur wenn man seine Route kurz auf dem iPad programmiert und dann in den Flieger sitzt und plötzlich macht das Gerät schlapp, dann passiert es eben. Dann weiß man eben auch nicht mehr, in der Hitze des Gefechtes, welcher Steuerkurs korrekt wäre. Leider.

Und genau darin liegt der  Fehler...........

 

Manfred

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