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Air Berlin A330 fulminanter Endanflug zum tschüß sagen mit Durchstart


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Geschrieben

Nach dem medialen Rummel würde ich nun nicht mehr viel für den letzten Air Berlin Flug erwarten.

Wart mal ab: Der macht dann einen tiefen Überflug mit Fassrolle!

 

Florian

Geschrieben

P.S:  Es sollte "ein würdiger und emotionaler Abschluss" sein, wird der AB-Ehrenrunden-Kapitän zitiert, wie ich gerade lese.

Da gilt das alte Sprichwort: „Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht“. Es war kein würdiger und emotionaler Abschluss, sondern eine egoistische Einzelaktion - passt aber ins Bild, dass die AB-Piloten in letzter Zeit abgeben.

 "At the captain's discretion", würde ich sagen (wo wir grad im "Captain-Corner" sind;-) Es war sein Letztflug mit AB.

Aufgabe des Kapitäns ist, den Flieger a) sicher und b) ökonomisch von A nach B zu bringen. Beidem widerspricht diese Aktion. In so fern ist das nicht „At Captains discretion“.

 

Sorry, aber offenbar sind hier weniger Menschen mit unternehmerischer Verantwortung unterwegs, als ich es in einem Fliegerforum erwartet hätte - und gerade die Kapitäne hier, die an anderer stelle immer wieder betonen, dass sie ja Führungskräfte sind, zeigen genau so viel davon, wie ich es immer erwarte.

 

Wenn jeder meiner Mitarbeiter, der das Unternehmen verläßt, an seinem letzten Tag noch schnell ein paar tausend Euro des Unternehmens verbrennt um ne Show abzuziehen, dann kann ich den Laden dicht machen.

 

Das ist aber vielleicht zum Teil auch ein kulturelles Ding in Deutschland, dass sich zur Schweiz unterscheidet: In Deutschland werden Reinigungskräfte, die ein nach einem Anlass rumstehendes Brötchen essen auch nach vielen Jahren Betriebszugehörigkeit fristlos entlassen. Das finde ich zwar nicht in Ordnung (und würde es auch nicht selber tun), ist aber gültige Rechtslage. Dann kann man aber einen Piloten der nur für sein eigenes Ego und ein tolles Youtube-Video dem Unternehmen bewusst massiv schadet (immer davon ausgehend, dass es keinen flugbetrieblichen Grund für das Durchstarten gab) auch nicht als Held feiern.

 

Florian

Geschrieben

Nun ja, Florian: Wäre sicher interessant zu wissen, was die Air Berlin Angestellten am Boden und die sonstige Cabin Crew, außer besagtem Kapitän, von diesem Manöver halten. 

Wenn Du vollumfänglich recht hättest, würdest Du ihre ungeteilte Zustimmung finden.

 

Gruß

Richard

Geschrieben (bearbeitet)

Das Traurige ist doch, dass es keine "Grauzone" mehr zu geben scheint, welche in vergangenen Dekaden in vielen Bereichen noch existent war und wo es einen gewissen Handlungsspielraum gab. Heute springt bei der kleinsten Verfehlung sofort jemand aus dem Schatten, schreit "AHA!" und maßregelt einen bzw. bringt es eh gleich zur Anzeige.
Bei den Airline-Piloten sind es oft genug Spotter - also Aviatik-Enthusiasten, die eigentlich auf der gleich Seite stehen sollten -, welche auf der Jagd nach möglichst vielen Klicks (Anet, youtube, etc.) jede Landung filmen/fotografieren und dann (wenn sie "Glück" hatten) damit sofort an die Öffentlichkeit gehen (die EK-A380 Landung im Wind liegt dzt. bei knapp 12 Mio. Klicks, das dürften so um die 21.000 Dollar Einkünfte sein; nagelt mich da bitte nicht fest, kenne mich mit youtube als Geschäftsmodell nicht wirklich aus).

Jedenfalls - die, die sich am lautesten echauffieren und reinsteigern sind es dann (oh Wunder), die am Sonntag den Rasenmäher anwerfen, weil das ja von der Gemeinde erlaubt wird und es egal ist, ob die anderen ihre Ruhe genießen wollen - "das Gesetz erlaubt es, Punktum!" Früher wurde an Sonntagen und auch schon an Samstag-Nachmittagen in vielen Gemeinden nicht gemäht, das war einfach eine Art gewachsener Übereinkunft, ohne jeglichen Gesetzgeber. Heute ist jede/r sich selbst der Nächste, und "Egoisten" finden sich somit nicht nur - wie Florian ankreidet - auf der linken Seite im Air Berlin Cockpit...  <_<

 

Bei uns gilt seit kurzen eine Art Verschleierungsverbot (primär wegen Burkas und so). Leider kommen nun auch Billiglohn-Maskottchen-Akteure sowie einheimische Radfahrer zum Handkuss, die bei kaltem Wetter ein Tuch vor den Mund oder einen eigens zu kaufenden Schutz geben, um die Atemluft etwas vorzuwärmen - es gab da in den letzten Tagen bereits Strafen. Verbot ist Verbot, gell Florian!?
Ich gehe davon aus, dass es eh genug Polizisten gibt, die sich null dabei denken und nicht mal nachrufen, aber offenbar gibt es auch welche, die zwischen einem Grafiker, der in seine Agentur radelt, und dem ursprünglichen Ansinnen des Gesetzes (keine komplette Verhüllung mehr von muslimischen Frauen) keine Differenzierungen vornehmen. Die meisten Anzeigen gingen übrigens durch Anrufe von besorgten BürgerInnen ein, nicht durch proaktiv initiierte Amtshandlungen seitens der Exekutive, denn die haben eh genug anderes zu tun.

 

Ich sehe diese Tendenzen mit Sorge. Wenn alle sich gegenseitig nur mehr beobachten und auf Verfehlungen warten, um jene dann zu monieren oder gar anzuzeigen, dann hilft bald nur mehr der Umzug nach Lappland...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Stefan Sonnenberg
Geschrieben

Grauzonen haben in der Luftfahrt nichts zu suchen.

Geschrieben

Angesichts der Herkunft des Fliegers hätte ich noch einen passenden Untertitel zum Thread:

 

"Miami Vice"

 

" ;)"

Richard

Geschrieben

 Verbot ist Verbot, gell Florian!?

Ich glaube, ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt!

 

Ich wollte in keinem der Beiträge darauf hinaus, dass das, was die AB Crew gemacht hat illegal war. Luftrechtlich war es das sogar höchstwahrscheinlich nicht. Und ob man sie strafrechtlich wegen Veruntreuung dran bekäme - sehr unklar.

 

Ganz im Gegenteil ist mein Punkt, dass das was sie gemacht haben "unanständig" war - wohl wissend, dass dieses Wort genau wie Du es in Deinem Post beschreibst heute aus der Mode gekommen zu sein scheint, weil "Anstand" scheinbar nichts mehr wert ist.

Genau darum geht es: Was sie gemacht haben ist unanständig, weil sie sich offenbar keine Gedanken gemacht haben, dass in einer Insolvenzsituation das Geld was sie wortwörtlich verbrennen nicht einer abstrakten Firma oder einem "bösen kapitalistischen Shareholder" fehlt, sondern den Gläubigern der Gesellschaft die im wesentlichen "kleine Leute" sind.  

 

In so fern sind wir uns glaube ich mehr einig, als Du denkst - nur beurteilen wir diese spezifische Aktion der Piloten anders...

 

Florian

 

P.S.: Ich habe keine Ahnung, wann bei uns in der Nachbarschaft Rasen mähen gesetzlich erlaubt ist. Hier wohnen praktisch nur Leute, deren Rasen gar nicht gemäht werden würde, wenn nicht Samstag nachmittag oder Sonntag. Deswegen macht das auch jeder und jeder ist damit einverstanden. Ein kurzes "Ich bin heute früh erst aus Singapur gelandet und würde jetzt echt gern Mittagsschlaf machen" beendet das Rasenmäher des Nachbarn auch sofort - ohne jeden bösen Gedanken. 

Ich kann mich noch dran erinnern, als ich kurz nach unserem Einzug hier zum Nachbarn bin, um ihn zu sagen, dass ich morgen Geburtstag feire und es deswegen etwas länger etwas lauter werden könne - er verstand erst gar nicht, was ich von ihm wolle. Für ihn (übrigens ein Oberlandesrichter) wie für die ganze Nachbarschaft ist das halt normal, dass so was vorkommt und da keiner dem anderen unterstellt, auf Kosten der Nachbarn extra Lärm zu machen ist das auch ok..

Geschrieben

Grauzonen haben in der Luftfahrt nichts zu suchen.

.....aber "Augenmaß" ist immer besser als Null-Tolernaz.

 

Gruß

Manfred

Stefan Sonnenberg
Geschrieben (bearbeitet)

Sehe ich nicht so. Wenn niemand weiss wo "Augenmass" und "Grauzone" anfangen und enden ist es wohl besser wenn man darauf verzichtet.

Bearbeitet von Stefan Sonnenberg
Geschrieben

Stefan, Du hast offenbar nicht viel Ahnung von unserer täglichen Arbeit im Cockpit. Wenn wir strikt nach Buch arbeiten würden, kämen wir manchmal nicht ans Ziel und pünktlich schon gar nicht.

Geschrieben (bearbeitet)

@Florian: Danke für die Rasenmäh-Ausführungen, das ist fürwahr interessant!

 

@Stefan: Habe letztens in einem Pilotenforum gelesen, wie altgediente Kapitäne darüber geschrieben haben, wie in früheren Zeiten so manch benignes Malheur (kommt in den besten Lebensläufen vor) einfach "durch den Rost gefallen" ist, weil niemand (Tower, ATC, etc.) reportet - sprich den Piloten "eine Lampe gebaut" hat. Heute sind ja die Flieger allein schon "home calling" und der Chefpilot kann bereits die Kaffeemaschine anwerfen und den Kuchen auftauen, wenn sich die Maschine des "Gesprächspartners in spe" im Anflug auf die Homebase befindet ("Kaffee & Kuchen" beim Chefpiloten ist wo anders ein "Rapport" oder "Canossagang").

 

Der Teufel liegt im Detail sowie allem voran im Grade der Polarität der diskutierenden Leute hier. Wenn man sich auf seinem Standpunkt ausreiten will (das darf man durchaus), dann muss man halt auch hinnehmen können, dass man kritisiert oder mit Gegenargumenten konfrontiert wird.
Jeder, der sich mit menschlicher Interaktion (Mensch-Mensch, Mensch-Maschine, etc.) beschäftigt, muss einfach eingestehen, dass Menschen Fehler machen. In gut geführten Unternehmen wird dem Rechnung getragen und eine entsprechende Fehlerkultur in Bezug auf den Umgang mit derlei Ereignissen etabliert. Bei der NASA etwa dürften keine Fehler passiert sein (beste Brainpower, fortschrittlichste Technologien, etc.), und dennoch sind sie immer wieder geschehen...
Je mehr Ängste in einem Unternehmen in Punkto Fehler herrschen und je mehr Repressalien, kindische Reaktionen sowie  Schikanen es deswegen gibt, desto schlechter wird das Klima, und am Ende ist man nur mehr genervt und will weg (Siehe Emtwicklung  bei Qatar, wo es über Jahre von "Hero to Zero" ging, bis das Management es einsah und die "Daumenschrauben" wieder öffnete. Nun ist es dort für Piloten angeblich besser, als bei Emirates).

 

Es wird stets Schettinos und dergleichen geben, und oft genug sind solche Typen auch "Lieferanten" von haarsträubenden aber sehenswerten Aktionen (siehe TAP A310-Overshoot oder andere Macho-Overshoots in "Machismo-Nationen" wie Brasilien). Ich meine, dass man sich im ersten Moment durchaus empören kann (vor allem wenn man mit seinen Kids auf der Tribüne sitzt), aber nachher sein Mütchen wieder abkühlen lassen können sollte, um die Sache relaxed zu sehen und in dieser Ecke verbleiben lassen zu können ("na Jungs, das war schon eine irre Sache,... aber sie ist gut ausgegangen und davon können wir noch meinen Enkeln erzählen."). Ansonsten ist man ggf. Anwärter auf ein Magengeschwür oder schlimmeres, weil man nix lockerlassen und sich ewig über irgendwas aufregen kann - und das multipel, denn in der Welt geht halt vieles nicht so, wie es viele wünschen.
 

Mir erscheint es in letzter Konsequenz unmöglich, im normalen Alltag in allen Berufen und auch im Haushalt und der Schule Protections und dgl. einzubauen, um impulsiv-menschlich emotionales Verhalten um jeden Preis zu unterbinden...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben

 

Genau darum geht es: Was sie gemacht haben ist unanständig, weil sie sich offenbar keine Gedanken gemacht haben, dass in einer Insolvenzsituation das Geld was sie wortwörtlich verbrennen nicht einer abstrakten Firma oder einem "bösen kapitalistischen Shareholder" fehlt, sondern den Gläubigern der Gesellschaft die im wesentlichen "kleine Leute" sind.

 

Sag mal glaubst Du eigentlich selber was Du da schreibst oder willst Du nur auf Teufel komm raus provozieren?

 

So einen Mist hab ich nun wirklich schon lange nicht mehr gelesen. Erst bezichtigst Du die Piloten der Unterschlagung und jetzt ist es nur noch unanständig? Weil den armen Gläubigern daduch vielleicht 1000 Euros durch die Latten gehen? Ich weiss nicht in was für einer Welt Du lebst, aber so wie anders sehen die kleinen Gläubiger einschliesslich das Personal normalerweise gar nix. War da, habe es mehrfach selber gesehen. Absahnen tun meistens noch die oberen Kader, die irgenwie ihre Schäfchen ins trockene bringen während das Personal und die Kleingläubigen leer ausgehen, so ja auch hier. 

 

Ein paar Minuten mehr Flugzeit dieser A330 ändert an der Situation der AB gar nix, die grossen Stakeholders werden durch den Verkauf wohl befriedigt und die kleinen kriegen so wie anders gar nix, wie in jeder Insolvenz. Aber wenigstens hat man eine schöne Erinnerung, die einem kein Erbsenzähler mehr nehmen kann.

 

Mach doch bitte gleich eine Eingabe, nachder man bei Pensionierungen oder sonstigen Letztflügen keine Feuerwehrduschen oder sonstige Dinge mehr machen darf, denn auch die kosten ein paar Cents... Ebnetzer Scrooge lässt grüssen.

Geschrieben (bearbeitet)

Na klar: 1000 Euro für eine Abschiedrunde sind "unanständig", mehr als garantierte und vor der Insolvenz gesicherte 4.5 Millionen Euro (und mehr) für Winkelmann sind... was eigentlich? Diebstahl? Raub? 

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/air-berlin-politiker-prangern-millionengarantie-fuer-airline-chef-an-a-1173459.html

 

Ich hoffe, die meisten Piloten finden die Abschiedsrunde richtig. Ok, Radfahrer können das nicht nachvollziehen, deren Berufsethos ist ja eher : "Nach oben buckeln, nach unten treten":

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
Geschrieben

Ob nun ein Pilot in Rente geht, es ein Delivery Flug ist oder eben eine Airline abgewickelt wird.

Dort ein Wing Wave, da ein Low Pass, hier ein völlig konformes und sicherer Go Around.

Tradition bleibt. Punkt.

 

Dem oder den Piloten von AB fehlende Anständigkeit und ein Facebook/YouTube/Ego anzukreiden

ist wahrlich ein Witz.

 

Winkelmann und Spohr werden werden in den nächsten Tagen Champus süffeln.

Die seit Jahren im Wachkoma liegende, zuletzt präfinale AB in 6 Monaten an LH abgewickelt, Boni verdient, Mission erfüllt.

 

Welcome back heisst es bald ... Sei es beiden gegönnt. 

 

Ich hoffe am 27.10. geht in München und Berlin die Post ab: Ein oder zwei Displays für die Ewigkeit.

Auch wenn Florian dann völlig durchdreht ;)

Geschrieben

Ich finde diese ganze Aufregung total dämlich. 

 

Und dass sich Medien und LBA draufstürzen, man Piloten suspendiert, die in einer insolventen Firma eh nur noch 2 Wochen sind, all das ist einfach peinlich, kleinlich, bescheuert. Diese dämliche Sicherheits-Diskussion (selbst hier im Forum) und dann die Frage nach Kosten einer Platzrunde, das ist alles sehr kleingeistig.

 

Mir hat das Video großen Spaß gemacht und die Ansprache genauso.

 

Capitain, ich trink auf Euch! 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann mich Fähnrich nur anschliessen! Man sollte auch mal die emotionale Ausnahmesituation der Crew verstehen. Letzter Flug, wahrscheinlich vorerst Ungewissheit wie es überhaupt weitergeht. Ich finde der Kaptiän und Crew hat alles richtig gemacht, die Passagiere wurden darüber informiert und so wie es aussieht bestand auch zu keiner Zeit Gefahr für die Passagiere, das Durchstarten wurde angekündigt und die Linkskurve war vom ATC genehmigt. Für alle war das ein besonderer Moment und ich finde es toll so " Tschüss " zu sagen und nicht einfach in der Versenkung zu verschwinden. Ich kann den Pilot , die Piloten verstehen, weil ich weiss wie stark viele Piloten mit dem Flugzeug, der Airline verbunden sind und das Fliegen für Sie eine Passion ist. Es war ihm das wert, evtl auch dass er jetzt Aerger bekommt. Aber auch gewiss: Jetzt ist alles vorbei. Sehr traurig.

Arme LTU Jungs.

 

Ein Passagier hat wohl den letzen Outside Check des Kapitäns beobachtet, wie er vor dem Triebwerk stand und Abschiedsfotos gemacht hat, von seinem Flugzeug.

Ich hoffe die Untersuchung ist bald abgeschlossen und man findet einen Weg dieses "Vergehen" nicht zu sehr zu bestrafen, denn das Cockpit und die Crew ist schon genug gestraft.

 

Mich rührt das zu Tränen, Good Bye Air Berlin, ich werde Euch und Eure Schokoherzen vermissen.

 

LG Heike

Bearbeitet von B777 Fan
Geschrieben

A pro pos "Fulminanter Endanflug und tschüß"

Nun wissen wir es - Bye-bye Air Berlin:
Am Freitag dem 27. Oktober, findet der letzte AB-Flug statt.
Von München mit AB Flugnummer 6210 wohin denn?  Na klar, nach Berlin - wohin denn sonst?. Flugnummer AB 6210 ist seit Wochen ausverkauft.

AB Berlin Flug längst ausverkauft dank Symbolik,  dank Gefühlen, Emotionen und Abschied.

 

Bye bye Air Berlin: (Flybyes  und Go-Arounds in Final Destination sollen ausbleiben - wären zu kostenträchtig und "unanständig", laut Florian :P ....)

 

Gruss

Richard

Geschrieben (bearbeitet)

Bye bye Air Berlin: (Flybyes und Go-Arounds in Final Destination sollen ausbleiben - wären zu kostenträchtig und "unanständig", laut Florian :P ....)

 

Gruss

Richard

Weisst Du Richard, solche Spielereien kannst Du mit einer Katana machen wenn Du auch selbst für die Kosten Deines letzten Fluges aufkommst.

 

Ich kann nicht nachvollziehen einem Unternehmen nachzuweinen, das extrem schlecht gewirtschaftet haben muss.

 

.

Bearbeitet von JMLAB
Geschrieben

Weisst Du Richard, solche Spielereien kannst Du mit einer Katana machen wenn Du auch selbst für die Kosten Deines letzten Fluges aufkommst.

 

Ich kann nicht nachvollziehen einem Unternehmen nachzuweinen, das extrem schlecht gewirtschaftet haben muss.

 

.

Ja gut: Unter diesem Gesichtspunkt, mit etwas besserem Marketing, hätte man diese Last-Flight-Tickets halt mit einem Go-Around-Aufschlag verkaufen müssen.

Der Sprit Mehrverbrauch wäre somit abgedeckt. Wieviel das ausmacht pro Person, bei einem vollen Flieger - das auszurechnen erspar ich mir ;) .

Der Flieger wäre auch mit diesem Mehrpreis ausgebucht - da bin ich mir sicher; für manche wäre es vielleicht eine noch attraktivere Option.

 

Air Berlin hat das versäumt, bzw. hat wohl auch hier "schlecht gewirtschaftet". :mellow:

 

Gruss

Richard

Geschrieben (bearbeitet)

@Robert: Du würdest dem Unternehmen aber "nachweinen", wenn Du mit dem Gehalt, welches Du dort als ein Mitarbaiter verdient hättest, Deinen Häuselkredit, das Essen Deiner Familie, Deine Mountainbikes, Deine PPL-Fliegerei und dergleichen hättest bestreiten müssen. Ich selbst war übrigens auch nie ein AB-Fan und habe das Geschäftsmodell immer mißtrauisch beäugt, was mich aber jetzt nicht in den Stand eines Richters erheben muß.

 

Heute wird leider zu sehr abstrahiert und auch "Ge-Wutbürgert". Man sieht nicht mehr die Menschen hinter einer Sache bzw. hinter einem Unternehmen, sondern nur mehr Zahlen, Kostenträger, Assets, Gesetze, Versäumnisse, Fehler, "moralische" und wirtschaftsethische Verstöße, bzw. - das Schrägste, was ich hier bislang vernommen habe - einfache ArbeitnehmerInnen, die selbst verantwortlich für den "Untergang" des Unternehmens sein sollen, weil sie ja dort gearbeitet und die "Fackel des Unternehmens" mitgetragen (oder auch nicht) haben. Es gibt jedoch jede Menge ArbeitnehmerInnen (High Potentials, -Performers und Young Professionals natürlich ausgenommen), die machen einfach ihren Job, egal was für Farben auf dem Briefpapier prangen und welche Philosophie am Gang zum Locus hängt.

 

Manager sähen "ihre" Untergebenen allzugerne als "gebrandete", (die Bezeichnung stammt übrigens von den Brandzeichen auf Rindvierchern), hochmotivierte Leistungsträger, die am liebsten - nach einer Runde Tischfußball, Billard oder Dart im hauseigenen "Fun-Room" - auch gleich in der Firma auf Feldbetten schlafen, aber das haut halt meistens (noch) nicht hin (außer bei Start-ups und einigen wenigen "Top-Employern", wo auch die Hülle mehr glänzt, als das was dahinter liegt, weshalb die Fluktuation ab 30+ massiv ansteigt).
Die meisten Menschen arbeiten hingegen, weil wir einem scheinbar alternativlosen Geld- und Wirtschaftssystem existieren und ohne "Moos eben nichts los ist"! Bei uns können halt die wenigsten aus dem eigenen Garten leben, so wie es das in manchen Ecken mit hohem Durchsatz von Subsistenzwirtschaften noch gibt.

 

Wie bereits weiter oben "ausgetragen", lässt sich über Sinn, Vernunft und all dies vortrefflich streiten und nie zu einem Ergebnis kommen, denn mittlerweile hält die Aristotelische Logik und das hieraus erwachsene Diktat der Ratio - allem voran der "modernen" Mathematik als Basis für die Kaufmannschaft (siehe u.a. "Liber Abaci" von Leonardo Pisano aka Fibonacci aus dem Jahr 1202), einen nahezu "religiösen" Status inne; wer also jene Logik zu kritisieren wagt, indem (bis dato) "unwissenschaftliche", emotionale oder andere "softe" Aspekte vorgebracht werden, agiert quasi in "ketzerischer" Manier. Somit müsste man derartige Diskussionen eigentlich unter die Direktive "keine Diskussionen über Religion und Politik" stellen..., weil eh nichts dabei heraus kommt.    ^_^

 

Gruß

Johannes

 

[Edit: RS, Formulierung]

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben

 das Schrägste, was ich hier bislang vernommen habe - einfache ArbeitnehmerInnen, die selbst verantwortlich für den "Untergang" des Unternehmens sein sollen, 

So schräg ist das gar nicht, wenn Du mal einen Moment drüber nachdenkst. Zumindest nicht schräger, als das auch oft gebrachte Argument, dass die Arbeitnehmer ja für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich sein sollen und - daraus abgeleitet - dann Bitteschön auch an dessen wirtschaftlichen Erfolg teilhaben mögen. (Gerne in der Form "das Unternehmen macht xxx $$$ Gewinn, aber die Mitarbeiter bekommen keine Gehaltserhöhung)

 

Richtig schräg wäre doch, wenn man behaupten würde, dass für den Erfolg die Mitarbeiter mitverantwortlich seien, für jedwede Art von Misserfolg aber nicht!

 

Gerade bei Diskussion um Piloten wird auch gerne mal vorgebracht, dass es ja quasi Führungskräfte seien - auch aber nur so lange, bis es tatsächlich darum geht, wer mal für irgendwas Verantwortung trägt.

 

Am Ende sind beide Sichtweisen argumentierbar:

Entweder Mitarbeiter sind - wie Du es siehst - einfache Produktionsfaktoren, die für eine definierte Entlohnung eine definierte Arbeitsleistung abliefern. Dann sind sie (zumindest so lange sie diese Leistung abliefern und nicht z.B. unbegründet "krank feiern") natürlich auch nicht für den Misserfolg eines Unternehmens verantwortlich, sollten aber auch nicht am Erfolg partizipieren.

Oder man sieht die Mitarbeiter als Teil des Unternehmens, die ganz wesentlich für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich sind und deswegen auch an beidem teilhaben sollten.

 

Florian 

Geschrieben (bearbeitet)

Piloten tragen ja Verantwortung, aber weniger abstrakt wie Manager und strategische Führungskräfte. Ihre Entscheidungen stehen mit wahrhaftigen naturwissenschaftlichen Auswirkungen und Konsequenzen in unmittelbarer Relation und Wechselwirkung, nicht mit Kennzahlen und Bildschirm-Lauftexten an den Weltbörsen (welche natürlich auch mehr oder weniger komplexen Gesetzmäßigkeiten folgen). Der Manager braucht mitunter einen Bypass, nachdem er mit einer Fehlentscheidung zig Millionen vernichtet hat, der Captain oder F/O eines Flugzeuges sitzt mit seinem Hintern im Geschehen (welches u.a. auch durch einen Manager ausgelöst werden kann - siehe Maintenance-Einsparungen u. dgl.) und kann hierin physischen Schaden erleiden bzw. umkommen.

 

Eine Frage, damit ich verstehe, wie Du es siehst: Wurde beispielsweise der Vietnamkrieg aus Deiner Sicht verloren, weil die US-Soldaten mitunter weniger motiviert waren als jene des Feindes (Angreifer vs. Verteidiger), oder weil die Generäle und Politiker massive Fehleinschätzungen sowie -Entscheidungen getroffen haben - oder beides, oder anderes?

In diesem Zusammenhang sollte wohl auch noch die Hebelwirkung betrachtet werden; ein Dreisternegeneral kann - fernab der Front - mit einer Fehlentscheidung schließlich massiv mehr negative Auswirkungen für die Truppe und den gesamten Krieg bewirken, als ein Frachter-Kommandant, der Nachschub in "heiße Zonen" bringt...

Ich denke, es wäre mehr als vermessen, den US-Veteranen zu unterstellen, sie seien maßgeblich mitverantwortlich, dass die USA den Krieg sozusagen verloren hätten...

 

Letztendlich verhält es sich in der Wirtschaft wie im Kriege. Deshalb kriegen manche (verdient/unverdient) den Silver Star und manche werden (verdient/unverdient) strafversetzt oder - in Friedenszeiten - unehrenhaft entlassen... auf wessen Urteil hin auch immer...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben

So schräg ist das gar nicht, wenn Du mal einen Moment drüber nachdenkst. Zumindest nicht schräger, als das auch oft gebrachte Argument, dass die Arbeitnehmer ja für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich sein sollen und - daraus abgeleitet - dann Bitteschön auch an dessen wirtschaftlichen Erfolg teilhaben mögen. (Gerne in der Form "das Unternehmen macht xxx $$$ Gewinn, aber die Mitarbeiter bekommen keine Gehaltserhöhung)

 

Doch, schräg ist es schon, denn wenn ein Unternehmen Misserfolg hat, ist nur das Management dafür verantwortlich, (es sei denn, die Belegschaft streikt oder sabotiert bewusst). Der MA muss ja tun, was "die da oben" sagen und deren Regeln befolgen. Ob diese immer sinnvoll sind, ist schwer zu bewerten, da die notwendige Gesamtsicht meist fehlt.

Sollte die Belegschaft schlampen, ist es am Management, dies zu erkennen und abzustellen.

Es können natürlich auch andere Faktoren sein, wie Gesetzesänderungen, allgemeine Krisen, politische  Verwerfungen, Naturkatastrophen. Aber die Belegschaft kaum.

Geschrieben

Florian (Chipart)

 

Die sist ja bekanntlich ein "Flieger-Forum". Da ist es durchaus verständlich, dass ein solcher "Go-Around" meist auf Begeisterung stösst.

Deine Aussagen wären bei einem "Manager-Forum" der konservativen Art besser aufgehoben.

In einem Forum, in welchem Manager schreiben dürfen, die sich vorgängig schon mal die Gehälter auf ein Sperrkonto bzw. von einer Versicherung absichern lassen (egal, was dann mit der Firma passiert).

 

Dieser Kapitän hat sich mit Stil verabschiedet. Etwas, was den meisten Managern fehlt.

 

In diesem Sinne: hole die Lorbeeren für Deinen Beitrag in einem anderem Forum ab.

Patrick

Geschrieben

Piloten tragen ja Verantwortung, aber weniger abstrakt wie Manager und strategische Führungskräfte. 

Die meisten operativen Mitarbeiter tragen auf diese Art und Weise Verantwortung: Der Handwerker, der den Balken nicht richtig festschraubt, der Maschinenbediener, der den Deckel vom Chemietank nicht zu macht, der Busfahrer ...

Eine Frage, damit ich verstehe, wie Du es siehst: Wurde beispielsweise der Vietnamkrieg aus Deiner Sicht verloren, weil die US-Soldaten mitunter weniger motiviert waren als jene des Feindes (Angreifer vs. Verteidiger), oder weil die Generäle und Politiker massive Fehleinschätzungen sowie -Entscheidungen getroffen haben - oder beides, oder anderes?

 

Guter Vergleich: Ein General kann keinen Krieg ohne die Soldaten gewinnen und natürlich liegt es auch an den Soldaten, wenn ein Krieg verloren wird. 

In diesem Zusammenhang sollte wohl auch noch die Hebelwirkung betrachtet werden; ein Dreisternegeneral kann - fernab der Front - mit einer Fehlentscheidung schließlich massiv mehr negative Auswirkungen für die Truppe und den gesamten Krieg bewirken, als ein Frachter-Kommandant, der Nachschub in "heiße Zonen" bringt...

Natürlich: Ein einzelner General hat (meist) mehr Einfluss, als ein einzelner Soldat. Genauso, wie ein einzelner Vorstand (meist) mehr Einfluss hat, als ein einzelner Mitarbeiter in der Produktion. Das Wort "meist" ist dabei durchaus wichtig, weil ein einzelner Pilot, der ein Flugzeug gegen einen Berg fliegt durchaus mehr Auswirkungen haben kann, als alle Fehlentscheidungen eines einzelnen Managers zusammen. 

 

Es gibt aber auch mehr Soldaten, als Generäle. Und auch im Krieg ist es durchaus bedenkenswert (und durchaus umstritten wenn man z.B. nur Clausewitz und Sun Tzu vergleicht), ob die (kleine) Summe der Generäle mehr oder weniger Nutzen/Schaden anrichten kann, als die große Menge der Soldaten. 

 

Aber um auf die Grundfrage zurück zu kommen: Auch im Krieg würde ich es für absurd halten, wenn man sagte "Wenn der Krieg gewonnen wird, dann ist es das Verdienst der Soldaten, wenn er verloren wird, die Schuld der Generäle".

 

Florian

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