DaMane Geschrieben 1. September 2017 Teilen Geschrieben 1. September 2017 (bearbeitet) ........ Die Wahrheit ist, dass es mit der Quest Kodiak in der Zwischenzeit ein deutlich moderneres Design gibt, das in sehr vielen Dimensionen der Porter überlegen ist (gerade was die im Sprungbetrieb wichtige Steigrate, etc. betrifft). Die 30-40m mehr Groundroll der Kodiak sind bei den allermeisten Anwendungen zu vernachlässigen. .............................. Die Schuld für den Misserfolg jetzt irgendwelchen abstrakten "Zertifizierungsanforderungen" in die Schuhe schieben zu wollen, ist einfach nur billig. Das hat dieses legendäre Muster nicht verdient. Florian Modernes Design im Sinne einer Stilfrage dürfte dort nach wie vor eher zweitrangig sein, wo die typischen Einsatzgebiete einer PC-6 liegen. Hier könnte notfalls auch ein begabter Grafiti-Künstler Abhilfe schaffen :unsure: Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es einen übermäßgen Aufwand bedeuten würde, dem Flieger ein neueres, wartumgsärmeres und sparsameres Triebwerk einzupflanzen, und dem Cockpit eine zukunftsfähige Avionik zu spendieren. Unterschall-Aerodynamik würde in den vergangenen 60 Jahren nicht grundsätzlich neu erfunden, sodaß man davon ausgehen kann, daß alle wesentlichen Teile schon beim Originalentwurf weitestgehend optimiert wurden. Jedes, noch so gute, Produkt kommt einmal an sein Lebensende, sei es die Spulentonbandgeräte von Revox oder eben wie hier der Pilatus Porter. .......... Es gibt in der Geschichte durchaus Beispiele von Produkten, deren Erstentwurf bereits so genial war (hier ausnahmsweise einmal in der echten Bedeutung dieses heute so inflationär verwendeten Begriffes), daß man nichts mehr daran verbessern konnte.*) Vielleicht ist die PC-6 einer davon? ;) Das gravierendste Modernisierungspotential dürfte heute wohl im Leichtbau (=mehr Nutzlast) und der Fertigungstechnik liegen (=Kosteneinsparung). In der "harten" Buschfliegerei können 30-40 m ground-roll durchaus entscheidend sein, ob ein bestimmter remote-strip bedient werden kann, oder nicht. Im Skydive-Business zählt natürlich Steigleistung mehr, die sich bei vergleichbarer Motorleistung und Zuladung allein durch geringeres Flugzeuggewicht verbessern ließe. ................ Ich dachte eher, dass ein solches Konzept (STOL) immer einen Markt und somit Möglichkeiten finden wird, aber offenbar rechnet sich da irgendwas nicht mehr. Sehr schade, aber dann wird es halt einen lebhaften Gebrauchtmarkt geben... so Long Johannes Die Hauptursache für eine sinkende Nachfrage nach Flugzeugen wie der PC-6 dürften die immer leistungsfähigeren Helikopter sein, die mit einem Kostenrahmen ähnliche Einsatzprofile bedienen können, der näher an den der Turbo-Porter heranrückt. Moderne Helis sind schneller unterwegs und tragen größere Nutzlasten als die früheren Generationen, und knabbern damit die Nische der PC-6 an. Die deutschen Heersflieger haben noch in den 1960er Jahren mit der Do-28D Skyservant einen kleinen 2-motorigen Spornrad-"Kampfzonen"-Transporter mit Kolbenmotoren(!) eingeführt, der nach weniger als 20 Jahren komplett von Helikoptern verdrängt wurde. Leider ist der Trend offensichtlich, dass die Produktion von Heckrad-Flugzeugen in der Bedarfsfliegerei nicht mehr zeitgemäss ist und im Jahr 2019 durch die Pilatus Flugzeugwerke weltweit beendet wird. Auch hier gilt das zuvor gesagte: die unbestreitbaren Vorzüge des Spornradkonzeptes - das man am besten mit einer gewissen "Ackertauglichgkeit" beschreiben könnte - sind spätestens da nicht mehr konkurrenzlos, wo man auch Teppichklopfer - ähhh - Helikopter einsetzen kann. Gruß Manfred *) Handwerkliche Beispiele gibt es aus dem Instrumentenbau im kleinen (Streichinstumente u.a. von Amati, Stradivari, etc. ) wie im großen (Konzert- und Kirchen-Orgeln). An Industrieprodukten sind ausgewählte Kameraobjektive (Leitz, Zeiss, Linhoff, etc.) bis heute unerreicht (auch wenn das den Niedergang der einst führenden deutschen Kameramarken nicht aufhalten konnte). Gerade in diesem Zusammenhang ist es vielleicht auch interessant, daß Ricoh-Pentax-Imaging heute eine hochpreisige Premium-Objektiv-Reihe mit der Bezeichnung "Limited" anbietet, die in Handarbeit gefertigt wird, unter Pentaxianern einen erstklassigen Ruf geniesst und dort eine Art Kultstatus erreicht hat. Bearbeitet 1. September 2017 von DaMane Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Meerkat Geschrieben 2. September 2017 Teilen Geschrieben 2. September 2017 Die Hauptursache für eine sinkende Nachfrage nach Flugzeugen wie der PC-6 dürften die immer leistungsfähigeren Helikopter sein, die mit einem Kostenrahmen ähnliche Einsatzprofile bedienen können, der näher an den der Turbo-Porter heranrückt. Moderne Helis sind schneller unterwegs und tragen größere Nutzlasten als die früheren Generationen, und knabbern damit die Nische der PC-6 an. Die deutschen Heersflieger haben noch in den 1960er Jahren mit der Do-28D Skyservant einen kleinen 2-motorigen Spornrad-"Kampfzonen"-Transporter mit Kolbenmotoren(!) eingeführt, der nach weniger als 20 Jahren komplett von Helikoptern verdrängt wurde. Ein guter Punkt. Helis fliegen anscheinend gleich schnell, manche sogar noch schneller als die PC-6 und können punktgenau landen. Mehrnoch, sie können bei einer Rettung oder Warentransport über einer unwegsamen Stelle stehen bleiben. Dafür fliegt die PC-6 höher und weiter. Nur fliegen gemäss Tante Wiki die Kodak und die PAC schneller und weiter als die PC-6. Hier hat man es wohl verpasst der PC-6 ein neuen besseres und modulares Design zu geben auf dass sie unter Beibehaltung der VSTOL-Eigenschaften mit der Konkurrenz mithalten kann, den Helis davon fliegt und sie die Basis für eine neue Produktefamilie mit z.B. unter anderem gestrecken Rumpfversionen wie bei einer A320 bildet. Auf der anderen Seite sind die Kapazitäten für Pilatus beschränkt. Entweder man entwickelte die PC-24 oder PC Mk2. Da wäre ich auch für die PC-24 gewesen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Meerkat Geschrieben 2. September 2017 Teilen Geschrieben 2. September 2017 Das Problem ist wahrscheinlich nicht, dass die Porter die Leistung nicht bringen gegenüber der Konkurrenz, sondern die Leistung pro Kosten. Ich dachte jedoch, die Produktion sei nach Osteuropa ausgelagert worden, aber scheinbar sind die Konkurrenten wohl immer noch günstiger. Falls dem so wäre, dann wäre es doch noch interessant zu erfahren was die Konkurrenten günstiger machen als Pilatus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chipart Geschrieben 3. September 2017 Teilen Geschrieben 3. September 2017 Falls dem so wäre, dann wäre es doch noch interessant zu erfahren was die Konkurrenten günstiger machen als Pilatus. Die Konkurrenten wollen solche Flugzeuge bauen und kümmern sich um den Markt! Pilatus will die Porter nicht mehr. Es wurde oft genug direkt und indirekt gesagt, dass man die Zukunft der Firma in der Business-Aviation sieht. PC-12 und PC-24 sind die Flieger die man bauen *will*. Ein Trecker wie die Porter stört da nur. Lamborghini hat früher auch mal (sogar ganz gute) Trecker gebaut. Porsche ebenso. Nur in vielen Firmen will sich das Management halt lieber mit Bizjet-Kunden umgeben, als mit Treckerfahrern! Florian 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kuno Geschrieben 3. September 2017 Teilen Geschrieben 3. September 2017 So ist es, Florian. Wenn ich mich richtig erinnere hat man seitens Pilatus in der Pressemitteilng ja auch gesagt, dass der 2Porter" nicht mehr ins Portfolio passen würde. Es mag auch noch andere Faktoren geben, warum "Offroad-Flugis" heute nicht mehr so gefragt sind: Die meisten Orte auf dieser Wet, wo ein Flugi landen soll, sind heute betoniert oder mindestens gut präpariert.... also das, was Flugis wie den Porter eigentlich bekannt gemacht hat, ist heute gar nicht mehr so oft gefragt. Und dort, wo die Pisten noch nicht befestigt sind, sind die Leute zumeist vor einiger Zeit bereits weggezogen und haben sich am Rand einer grösseren Ortschaft angesiedelt... Die Aussage von Pilatus, dass der PC-24 nun praktisch der "Erbe" des PC-6 sein soll und viele seiner Eigenschaften übernehmen würde, dünkt mich etwas zu sehr aufgebauscht und eigentlich nicht viel mehr als eine reine Marketingphrase. Der PC-24 mag am Ende ein paar Eigenschaften haben, die vergleichbar grosse Business-Jets nicht aufweisen - ob die jemand tatsächlich braucht ist aber meienr Meinung nach etwa so fragwürdig, wie wenn man bei tonnenschweren SUVS ihre Offroad-Fähigkeiten und Wattiefen in der Werbung hervorstreicht. Nun denn - bis dato hat Pilatus gezeigt, dass man die richtige Nase hat, um in diesem Geschäft nicht nur zu überleben sondern auch voranzukommen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hunter58 Geschrieben 6. September 2017 Teilen Geschrieben 6. September 2017 Der Markt dieser Flieger ist kleiner geworden und mit all den Avionik-Upgrades die möglich sind ist eine Occasion noch lange tauglich. Dann gibt es bei den Turboprops auch keine zweistellig-Prozentigen Quantensprünge was Verbrauchsreduktionen angeht. Und der Aufwand um neue Arbeitsmethoden zu zertifizieren und das Modell weiterzuentwickeln ist zu gross. Klar ist das letztendlich ein betriebswirtschaftlicher Entscheid. Nur, wer weiss wie die PC-12 in vielen Ländern eingesetzt wird weiss dass sich Pilatus die 'Trecker' nicht zu schade sind. Nur brauchen diese halt keine PC-6 mehr sondern eine PC-12 und in Zukunft sogar eine PC-24. Zur Konkurrenz: wieviele Flieger der Konkurrenz liegen in Einzeteilen neben den ganz schwierigen Super-STOL Runways dieser welt gegenüber von PC-6? Für genau diese Arbeit gibt es nichts besseres, aber die anderen 90% machen die anderen Kisten halt besser. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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