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Shuttle und der Wiedereintritt


amiga4000

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Hallo alle

 

warum senkt man nicht das Tempo des Shuttle (ca.36.000 kmh.) vor dem Wiedereintritt in die Atmosphäre (ca. 90 Kilometer) auf Flugzeugtempo (ca. 800 kmh.) um das Shuttle nicht diesen extremen Temperaturen (bis zu 1600 Grad) auszusetzen?

 

Dieses kleine Gedankenexperiment hat welchen Fehler?

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Hallo Karl

 

Ich bin zwar auch kein Experte, aber soviel ich weiss muss diese hoche Geschwindigkeit sein, weil das Schuttle sonst von der Atmosphäre "abprallen" würde.

 

Gruss Tino

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Gast Hans Fuchs

Um das Suttle abzubremsen wäre sehr viel Energie, sprich Treibstoff nötig, den man die ganze Zeit mitführen, resp. zuerst einmal in die Umlaufbahn schiessen müsste.

 

Dieses Abremsen übernimmt heute die Atmosphäre praktisch gratis. Ich denke nicht, dass man je auf diese Art der Bremsung wird verzichten können.

 

Hans

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Lieber Tino, also das mit dem „Atmosphäre abprallen" werde ich dir nicht abnehmen, ist physikalisch vollkommen unlogisch.

Mit 800 kmh. gibt es kein abprallen von der Atmosphäre.

 

Die Antwort vom Hans leuchtet mir schon eher ein.

Genau das wird es auch sein, der sehr hohe Energiebedarf der notwendig ist um das Tempo zu reduzieren. Diese Energie

müsste also das Shuttle mit sich führen oder wie du schreibst vor dem Eintritt zuladen.

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Hallo Karl

 

In diesem Fall hab ich da mal was falsch mitbekommen, aber macht ja nichts, irren ist menschlich und zum Glück ist das so, sonst wär uns ja direkt langweilig!:D

 

Atmosphärischer Gruss Tino

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Hallo!

Ich weiss nicht ob Tno voellig falsch ist. Jedenfalls wer den Film Apollo 13 sah, sollte das wissen. Jedenfalls war darin ein Probelm, dass die Astronauten keine Mondproben mitnahmen. Dadruch war die Kapsel zu leicht und drohte von der Atmosphaere abzuprallen.

 

Gruss

Florian

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Hallo,

 

also das Problem ist, dass das Shuttle bei geringerer Geschwindigkeit in den extrem dünnen Luftschichten da oben einfach weniger Auftrieb hätte und auch nicht wirklich stabil liegen würde. Es könnte also leicht ins Trudeln geraten und wenn ein ohnehin sehr schwer steuerbares Gerät (in dieser Flugphase übernimmt nicht ohne Grund der Bordcomputer die Steuerung) einmal trudelt oder sich in einem steilen Sturzflug befindet, wird es wohl kaum wieder zu stabilisieren sein.

 

Und das mit dem Abprallen von der Athmosphäre ist was anderes. Man muss sich das vorstellen wie einen Stein, den man in einem flachen Winkel auf eine Wasseroberfläche wirft. Wenn der Winkel flach genug ist, prallt er ein- oder sogar mehrfach von ihr wieder ab. Genauso ist es mit den Raumkapseln. Die befinden sich auf einer Parabol-Flugbahn und für jede Geschwindigkeit und Masse der Kapsel gibt es einen bestimmten optimalen Eintrittswinkel. Ist dieser zu flach, prallt das Raumschiff einfach an der Athmosphäre ab und verschwindet wieder in den Weltraum, ist er zu steil, wird es zu schnell abgebremst, die Temperatur steigt und der Hitzschild hält die Belastung nicht aus -> Raumschiff verglüht.

 

Ändert sich nun die Masse des Raumschiffs, muss auch der Eintrittswinkel (oder die Geschwindigkeit) zum Beginn des Wiedereintritts eine andere sein, denn bei geringerer Masse (100-200 kg Mondgestein machen da schon einiges aus) ist auch die Erdanziehungskraft geringer und die Prabelbahn wird weiter nach außen gewölbt sein, da das Raumschiff langsamer zur Erde hingezogen wird.

 

Michael

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Hallo zusammen

 

Ich denke auch, dass der Grund für die hohe Eintrittsgeschwindigkeit darin liegt, dass ein Abbremsen im Weltraum viel zu viel Treibstoff benötigen würde.

 

Mann muss sich das so vorstellen: der Shuttle hat eine Geschwindigkeit, die gibt die kinetische Energie, die im Shuttle steckt:

 

Ekin=1/2 m * v^2; m = Masse, v = Geschwindigkeit (hoch 2!)

 

Man sieht, dass die kinetische Energie (Bewegungsenergie)quadratisch zur Geschwindigkeit zunimmt.

 

Nun müsste man also soviel Treibstoff mitführen, um diese Energie durch abbremsen des Shuttle abzubauen.

 

Sehen wir einmal von Ineffizienzen im Verbrennungsprozess ab (nicht alle Energie der Bremsrakete würde in Bremskraft umgewandelt), müsste man ca. soviel Treibstoff in den Bremsraketen verbrennen, dass dieselbe Hitze beim Verbrennen entsteht wie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

 

Wie Hugo schön gesagt hat, wird nämlich beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre durch Reibung der Luft am Shuttle die Bewegungsenergie des Shuttles in Wärmeenergie umgewandelt. Was also zum Glühen des Shuttles beim Wiedereintritt führt, ist nichts anderes als die Bewegungsenergie.

 

In dieser Erklärung wurde übrigens die Lageenergie (Epot) vernachlässigt, weil diese ja nichts mit der Geschwindigkeit des Shuttles zu tun hat, sondern mit dessen Flughöhe. Auch die Lageenergie wird durch die Luftreibung abgebaut.

 

Ich hoffe, jeder kann sich jetzt etwa vorstellen, wieviel Treibstoff nötig wäre, um den Shuttle abzubremsen.

 

Gruss

Lorenz

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Hallo zusammen

 

Super Erklärungen, Michi und Lorenz!

Um es noch etwas zahlenmässig und Bildlich zu verdeutlichen, ein paar interessante Fakten zum Flugablauf:

 

Der Shuttle fliegt im Orbit mit einer Geschwindigkeit, welche genau so schnell ist, dass er nicht ins All geschleudert wird (Zentrifugalkraft) und grade nicht mehr von der Erde angezogen wird, im Prinzip ein Parabelflug. Diese Geschwindigkeit beträgt 28'000km/h!

Dabe entsteht eigentlich nur eine künstliche Schwerelosigkeit, da der Shuttle bei Stillstand sofort wie ein Stein Richtung Erde sausen würde!

 

Um nun zurück zur Erde zu kommen, muss der Shuttle soweit verzögert werden, dass die Anziehungskraft der Erde stärker ist, als die Zentrifugalkraft. Dazu wird der Shuttle mit dem Heck in Flugrichtung gedreht und dann der gesamte Restbrennstoff mit den drei Haupttriebwerken verbrannt. Das sind etliche Tonnen (die genaue Zahl habe ich grad nicht im Kopf, aber es sind viele Tonnen!!) Treibstoff, die innert ein paar wenigen Minuten verbrannt werden.

Dazu verringert sich die Fluggeschwindigkeit um sagenhafte mickrige 500km/h!! Der Shuttle bewegt sich dann also noch immer mit 27'500km/h!

(Jetzt muss man sich mal vorstellen, wenn er auf 800km/h runtergebremst werden müsste....)

 

Diese 500km/h Unterschied reichen aus, um den Shuttle in einen quasi Sinkflug zu bringen. Die Nase wird dann mit den kleinen Steuerdüsen wieder in Flugrichtung gebracht.

Der Eintrittswinkel der so erreicht wird ist genau der richtige für den höllischen Ritt durch die Atmosphärenhülle. Wäre der Shuttle langsamer, wäre der Winkel zu steil und die Atome der obersten Luftschichten würden beim Aufprall auf den Shuttle geteilt.....der Shuttle auch, den der würde es dabei glatt durch die dabei entstehende (noch enormere) Hitze zerreissen und wie es Michi geschrieben hat, verglühen! Wäre der Shuttle schneller (also z.b. 27'800 km/h, was auch ein Sinken zur Folge hätte) würde er an der Atmosphäre abprallen.

 

Diese geringen Zahlenunterschiede klingen fast unglaublich, aber es ist Tatsache!

 

Wie Hans es richtig gesagt hat, übernimmt die Atmosphäre diese Verzögerung quasi gratis. Allerdings muss man bedenken, dass, im Verhältnis zum normalen Geschwindigkeitsdenken, der Speed nach dem Wiedereintritt mit noch immer rund 18'000km/h immer noch extrem hoch ist!

 

Diese Geschwindigkeit wird mit, auch vom Computer geflogenen, vorprogrammierten Kurvenflügen abgebaut. Etwa so wie beim abbremsen beim Skifahren. Der Bank beträgt dabei bis zu 90°!

 

Den Rest mit den eleganten Shuttlelandungen kennt man ja aus dem Fersehen.

 

 

Wen's interessiert noch kurz was zum Start:

 

Man bedenke, dass der Shuttle, mit Hilfe der zwei Feststoffbooster innert 8 min von Null auf die Orbitgeschwindigkeit von 28'000km/h beschleunigt wird. Das lässt jeden Ferrarifahrer bleich aussehen...;)

 

Der Startvorgang gleicht dem Ritt auf einer Kanonenkugel. Die Vibrationen sind enorm. Man habe das Gefühl, in alle Einzelteile zu zerfallen. Die Beschleunigung scheint aber nicht mal extrem zu sein, also keine übermässigen G-Kräfte.

Der Lärm ist Ohrenbetäubend. Funkverkehr dadurch fast nicht möglich. Es wird erst ruhiger, wenn die Booster nach 2min ausgebrannt sind, welche einem durch die plötzlich und abrubt ausbleibende Beschleunigung nach vorne schleudern lässt. (hoffentlich ist der Gurt gut angezogen...)

 

Dazu wird immer in Drehrichtung der Erde gestartet, da deren Rotationsgeschwindigkeit an der Oberfläche mit 1'600km/h, dem Shuttle gleich etwas Schwung mit auf den Weg gibt.

 

 

Ich hoffe, dass ich Euch ein paar interessante Fakten zum Shuttleflug liefern konnte und Euch damit nicht gelangweilt habe....

 

Die Zahlen und Beschreibungen habe ich übrigens aus einem, von einem Shuttleastronaut geschriebenen Buch, also nicht erfunden...;)

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Hallo!

 

Ich dachte immer, der Grund für die hohe Geschwindigkeit beim Wiedereintritt sei, dass der Shuttle in dieser Phase quasi ein "Segelflugzeug" sei (also keinen Sprit mehr habe) und bei geringer Geschwindigkeit seine die katastrophale Aerodynamik in den Stall kommen würde.

 

Christoph Mangold

:confused:

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Hallo!

 

Ich dachte immer, der Grund für die hohe Geschwindigkeit beim Wiedereintritt sei, dass der Shuttle in dieser Phase quasi ein "Segelflugzeug" sei (also keinen Sprit mehr habe) und bei geringer Geschwindigkeit seiner katastrophalen Aerodynamik wegen in den Stall kommen würde.

 

Christoph Mangold

 

-Jetzt hats geklappt!-

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Hallo Mike!!

 

Nun...... mir sind da noch ein paar Fragen durch den Kopf geschossen, nachdem ich Deinen superinteressanten Bericht durchgelesen habe:

 

1. Du sprichst von einem 90° Bank beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Wie ist dieser Neigewinkel zu verstehen? Ist die Nase höher gerichtet als das Heck?

 

2. Deine besagten 28'000 km/h.

Mal angenommen, ich fliege in einem Shutel und mache einen Allspaziergang. Wenn ich aussteige bin ich ja theoretisch um ein paar Meter schneller als diese 28'000km/h. Folgedessen würde ich ja ins All katapultiert werden? Sehe ich das richtig? Und sehe ich das auch richtig, dass wenn ich in diesem All spazieren würde, mit sage und schreibe 28'000km/h durch das All sausen würde????

 

3. Wie gross ist die Geschwindigkeit im Endanflug?

 

Mit freundlichem Gruss

 

Claudio :D

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Hallo Christoph

 

Ich glaube, was du sagst, muss man differenzieren. Ohne es genau zu wissen, denke ich, dass der Shuttle in ganz grosser Höhe, wo die Luft sehr dünn ist, bei zu geringer Geschwindigkeit solche Stall Probleme haben könnte.

 

In niedrigeren Luftschichten ist das aber definitiv nicht mehr so, weil er ja bis zur Landung ein Gleiter ist, sprich, ohne Antrieb aufsetzt und abbremst auf der Piste. Er kann also sehr wohl bei "niedrigen" Geschwindigkeiten stabil fliegen.

 

Kennt jemand die Anfluggeschwindigkeit des Shuttles, im Vergleich zu einem Airliner z.B.?

 

Gruss

Lorenz

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Jeffrey Stähli

Mike hat hier wirklich interessante Fakten gezeigt, schon noch extrem so ein Shuttle Flug.

 

@Claudio:

90° Bank ist die querneigung und nicht die längsneigung (= engl. Pitch, anstellwinkel). Mich würde interessieren was für Beschleunigungskräfte durch diese "Kampfjet"-Manöver auftreten...:004:

Das mit der Geschwindigkeit und so weiter ist schon ein fieses Thema...Das wichtigste ist jeweils sich auf das System zu beziehen, das einem "zugrunde" liegt (relativitätstheorie).

Raumschiff relativ zur Erde -> 28000km/h, Mensch zu Raumschiff -> weiss nicht, 2m/s?, da der Mensch AUF dem Raumschiff ist...

Deswegen kann man nicht schneller als Lichtgeschwindigkeit sein, auch wenn man von hinten ins Cockpit des Super-Schiffes stürmt ;)

 

Beste Grüsse,

Jeff

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Hallo, ich nochmals

 

@Claudio

Zu 1:

Diese 90°-Bank-Kurven werden nach dem Wiedereintritt geflogen um die verbleibende Geschwindigkeit von 18'000km/h abzubauen. Da die Luft mit abnehmender Höhe immer dichter wird haben diese Manöver zunehmende Wirkung.

 

Zu 2:

Warum muss ich beim Ausstieg schneller sein als der Shuttle? Da der Astronaut ja im Shuttle ist, ist er ja genau gleich schnell. beim Ausstieg ist er immer noch genau gleich schnell! Es gibt ja nichts, was ihn abbremsen würde (keine Luft, kein Widerstand). Nur wenn er sich kräftig, in welche Richtung auch immer, abstossen würde, wäre ein Geschwindigkeitsunterschied von ein paar wenigen km/h's im einstelligen Bereich zu verzeichnen, was belanglos wäre.

Aber bei einem Ausstieg, der übrigens immer über die geöffnete Ladebucht erfolgt, sind die Astronauten mit einer Leine zum Raumschiff verbunden, oder, sie verwenden ein sogenanntes MMU, quasi ein Stuhl mit Steuerdüsen und Lebenserhaltenden Systemen. Damit kann man sich frei um das Raumschiff bewegen.

Und ja, wenn Du aussteigst, fliegst auch Du mit 28'000km/h durch's All, da du ja eben gleichschnell wie der Shuttle bist. Aber wie gesagt, da es ja keine luft hat die Dir um die Ohren blasen würde, würdest du das mit einem lächeln bewerkstelligen ;).

Es ist ja so, dass so manche Astronauten das optische Gefühl haben, die Erde drehe sich unter ihnen, genauso, wie man das Oben und Unten nicht so richtig definieren kann, da die Anziehungskraft fehlt.....

 

Achja, und die Lage des Shuttles im Orbit spielt übrigens überhaupt keine Rolle. Ob er nun mit dem Bauch zur Flugrichtung steht oder mit dem Heck oder der Nase. Wie gesagt, es gibt keinen Luftwiderstand, da würde auch die Form einen Shuttles keine Rolle spielen. Man könnte ihn auch in der Form eines Wolkenkratzers durch's All sausen lassen. Seine Flugzeug-Form brauch er ja nur für den Part in der Atmosphäre.

 

Die häufigste Fluglage im Orbit ist übrigens mit dem Heck zur Erde oder mit der geöffneten Ladebucht zur Erde, also auf dem Kopf....

 

Zu 3:

Die Landegeschwindigkeit weiss ich grade nicht auswendig, aber sie beträgt, wenn's mir recht ist, nicht wahnsinnig viel mehr wie ein normales Flugzeug. Irgendwo zwischen 200 und 250kts. Natürlich, das ist schon einiges schneller, aber nicht so, wie man vielleicht denken könnte.

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Hallo Lorenz

 

Ich glaube, dass Du Recht hast! Der Shuttle müsste ja im Überschallbereich aufsetzen, wenn meine Theorie stimmt.

 

Zur Anfluggeschwindgkeit: Hab im Internet geguckt: Es sind ca.190kts, also 350 km/h.

 

Hier noch ein Link zu einer Website i. Zusammenhang mit dem Space Shuttle:

 

http://www.blue-cosmos.de/shuttle/landung.html

 

Christoph Mangold

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@mike: super deine informationen... zum thema beschleunigung hab ich jedoch noch etwas aus erster hand anzufügen.

hatte das glück bei der letzten weihnachtsfeier einem vortrag von claude nicollier beizuwohnen. auf die frage nach der beschleunigung beim start erwähnte er dass beschleunigungskräfte von "nur" etwa 3g auftreten... (tönt nach ziemlech wenig:-) ) jedoch nicht für ein paar sekunden, sondern KONSTANT für mehrere minuten. :eek: was mit der zeit auch für geübte kampfpiloten ziemlich unangenehm werden könnne...

gruess

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Hallo Mike!!

 

Danke für Deine Erklärungen, wobei ich Dich noch mit einer weiteren Frage belästigen muss.

 

Diese 28'000 km/h entspricht das etwa der 28 fachen Schallgeschwindigkeit? Und, spielt es eine Rolle, ob diese 28 fachen Schallgeschwindigkeiten im sogenannten luftleeren Raum (Orbit) oder in unserer Atmosphäre vollzogen werden ?

 

Mit freundlichem Gruss

 

Claudio :D

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Hallo,

 

also das mit der 28fachen Schallgeschwindigkeit... rein theoretisch stimmt das schon, allerdings gibt es da oben garkeine Schallgeschwindigkeit, ja nichtmal Schall. Denn Schallwellen breiten sich ja wellenförmig aus, ein Atom des Stoffes, der den Schall transportiert, stößt das nächste an und das stößt wieder das nächste an usw. Jeder Stoff hat eine eigene Schallgeschwindigkeit, die abhängig von seiner Dichte ist. Und im Weltall, wo ja ein Vakuum herrscht, kann sich auch kein Schall ausbreiten. Somit gibts auch keine Schallgeschwindigkeit...

 

Michael

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Nun, wo beginnt für Dich der Weltraum? Bei 60 km bestimmt noch nicht! In 60 km Höhe geht die Stratosphäre in die Mesosphäre über, da hat es immer noch genug Partikel, um Schall zu erzeugen. Es sind wenige, aber sie sind vorhanden.

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Der Pitch beim Wiedereintritt beträgt zwischen 30 und 38° Nose-up und wird vom Autopiloten gesteuert (wahrscheinlich aufgrund der Temperaturverteilung am Hitzeschild).

 

@Michael

Interessante Herleitung zum Thema Schallgeschwindigkeit. Es gibt sie im All aber trotzdem. Die Schallgeschwindigkeit ist in der Atmosphäre der Erde ein absoluter Geschwindigkeitswert. In der Raumfahrt wird dieser Wert als Refernz zur Messung der Eigengeschwindigkeit des Raumfahrzeugs gegenüber der Erde verwendet damit die anzuzeigenden Geschwindigkeitswerte auf den Telemetriebildschirmen nicht ellenlang werden.

 

Das Thema Speed beim Wiedereintritt ist ja bereits diskutiert worden. In Zukunft müssten aber eigentlich Triebwerke entwickelt werden, welche viel sparsamer laufen und beliebig oft und lange während einer Mission gezündet werden können (Fusionstriebwerke, was auch immer). Damit die Speed für den Wiedereintritt wirklich auf ein erträgliches Mass reduziert werden kann. Damit würden auch die unwägbaren Risiken des heutigen Wiedereintritts (Hohe Speed, hohe Temperatur, Anfälligkeit auf Unstabilität, usw.) drastisch reduziert. Das Shuttle könnte dann einen 'ganz normalen' Anflug mit laufenden Triebwerken durchführen.

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Hallo,

 

also ich hab die Frage jedenfalls nicht auf die 60 km Höhe bezogen sondern auf die 28.000 km/h in der Erdumlaufbahn. Das ist definitiv Weltraum denke ich...

 

In 60 km Höhe gibt es natürlich schon Schall, aber da muss man sich überlegen, ob das bei den enormen Kräften und Temperaturen, die da um das Shuttle herum wirken überhaupt eine Rolle spielt.

 

Edit: Anflug mit laufenden Triebwerken... da müsste man dann aber die Triebwerke nach unten richten oder dem Ding riesige Flügel verpassen, damit es in den oberen Schichten der Athmosphäre nicht einfach runterfällt wie ein Stein. Denn dank der hohen Geschwindigkeit liegt das Shuttle da oben ja halbwegs stabil und bleibt überhaupt oben. Reduziert man nun die Geschwindigkeit, würde es sofort stallen und auf die Erde stürzen wie ein Stein. Man müsste also entweder die Aerodynamik des Shuttles enorm verbessern oder die Triebwerke zumindest teilweise nach unten richten - so wie bei Landungen auf dem Mond oder Mars.

 

Michael

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@Michi

Anliegende Strömung ist eine reine Frage der Geschwindigkeit. Das Shuttle könnte wahrscheinlich auf Speeds unter einfacher Schallgeschwindigkeit abgebremst werden ohne zu stallen (ich bin nicht Aerodynamiker, aber man könnte das berechnen) und den Anflug fliegend erledigen. Im jetzigen Endanflug geht's ja auch.

 

Das genaue Prozeder müsste zuvor berechnet und simuliert werden. Die dadurch eliminierten Risikien wären es wert.

 

Markus

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Das Shuttle könnte wahrscheinlich auf Speeds unter einfacher Schallgeschwindigkeit abgebremst werden ohne zu stallen

 

Nein, Markus, das geht eben nicht! Jedenfalls nicht in den obersten Schichten der Atmosphäre.

 

Die Luftdichte ist in den obersten Atmosphärenschichten so dünn, dass mit solch langsamen Speeds gar keine Anströmung zustande käme!

 

Bedenke doch mal den Flug eines Airliners. Auf sagen wir mal 35000 ft bewegt sich ein Flieger mit z.b. knapp 500kts Groundspeed. Der Speed im Verhältnis zur Luft, also die IAS beträgt da aber nur vielleicht z.b. 260kts. Je höher man rauf würde umso mehr würde die IAS abnehmen, bis zum Stall, obwohl man über Grund noch immer 500kts schnell wäre!

 

Überhaupt, diese enorme Geschwindigkeit von 28'000 km/h abzubauen ist doch extrem. Stellt Euch vor, 28'000km/h, das sind rund 467km pro Minute oder knapp 7.8 km pro Sekunde!

 

Stellt Euch vor, dieses Shuttle mit der Masse eines grösseren Airliners mit diesem Speed im luftleeren Raum abzubremsen. Da verpufft das meiste an Leistung unverhallt im Weltraum.

Man bremst dieses Ding nicht einfach eben mal so schnell runter.

Wir sind noch nicht im Zeitalter von Star Trek...;)

 

Ich denke, mit den heutigen Möglichkeiten ist die Angewendete Praxis wohl die einzig mögliche....

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Hallo,

 

ja, genau das, was Mike da anspricht meinte ich eigentlich. Warum soll man das Shuttle erst aufwendig abbremsen und anschließend wieder mit Triebwerken auf einer ordentlichen Geschwindigkeit halten (womöglich mit nach unten gerichteten Düsen wie beim Harrier, damit es nicht einfach wie ein Stein auf die Erde zurast), wenn die Natur mit der Athmosphäre diese wunderbare Abbrems-Möglichkeit anbietet.

 

Ganz abgesehen davon müsste man schier gewaltige Mengen an Treibstoff mitnehmen und ich denke, das Risiko, welches durch den Transport solcher Treibstoffmengen entsteht (immerhin ist das Zeug ziemlich explosiv und wenn nicht das, dann brennt es verdammt gut) sicherlich um einiges höher. Die Temperaturen die beim Wiedereintritt herrschen kennt man und man verfügt auch über die entsprechende Technik, um den optimalen Eintrittswinkel herauszufinden und auch entsprechend anzusteuern. Auch die Wärme-Schutzschilde sind inzwischen sehr weit entwickelt.

 

Man muss halt nur darauf achten, dass nichts am Shuttle beschädigt wird und da auch entsprechend sorgfältig kontrollieren. Selbst ein kleiner Haarriss in den Keramikkacheln kann bei Temperaturen von über 1500°C, welche beim Wiedereintritt über einen Zeitraum von 1-2 Minuten herrschen, fatale Folgen haben.

 

Ich denke mal, die NASA wird ihre entsprechenden Schlüsse aus diesem Unglück ziehen: Es wird für Notfälle bei zukünftigen Flügem immer eine alternative Möglichkeit geben, die Astronauten zurückzuholen, sei es ein zweites, startbereites Shuttle oder eine Shuttle-Umlaufbahn, bei der ein Rendezvous mit der ISS möglich ist (dann muss natürlich das passende Andockmodul immer an Bord sein). Evtl. wird auch immer mindestens ein Crewmitglied für Raumspaziergänge und Reparaturen an der Shuttle-Ausßenhaut ausgebildet und das entsprechende Material bei jedem Flug mitgenommen. Sicherlich wird es nicht so weitergehen wie bisher.

 

Michael

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