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Scfa Breitling Super Constellation - Stand der Dinge


guy

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Was in dem Artikel auffällt ist eine Parallele zu anderen ähnlichen Fällen, wo zwar Geldgeber auftauchten und auch bereit waren massiv Geld einzuschiessen, die Liquidatoren oder sonstige Leute aber ein anderes Ziel verfolgten. Teils liegt das in der Funktion eines Liquidators, andererseits sind tw die Gebräuche in solchen Situationen schon sehr komisch.

 

Es ist immer schade, wenn solche Unternehmungen am Ende im Konflikt enden. Persönlich denke ich aber, dass unter den neuen Gegebeneiten, heisst Post Ju Air Absturz, ein Betrieb einer Connie oder auch ähnlicher Flieger in Europa nicht mehr möglich ist. Abgesehen davon, auch in den USA wird darüber diskutiert, im Zusammenhang mit dem Absturz einer B17.

 

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  • 9 Monate später...

... und wer gehofft hat, dass wir die Superconstellation und Ju 52 irgendwann wieder einmal am Himmel sehen - es wird ein Traum bleiben! Wohl im Zusammenhang mit dem Absturz der JU 52 hat das BAZL dafür gesorgt, dass der Schweizer Himmel von "Oldtimern" gesäubert wird:

 

Heute hat das BAZL die SCFA in Liq. informiert, dass eine künftige Beschränkung der Anzahl Passagiere bei historischen Luftfahrzeugen gesetzlich verankert wird. Die Gesetzesanpassung sieht vor, dass die Super Constellation nur noch mit 6 Passagieren und mit maximal 9 Menschen an Bord operiert werden darf. Das lässt aufhorchen. Dies stellt eine komplett neue Ausgangslage für die zukünftige Operation dar.

SCFA in Liq.

Basel, 28.10.2020-16:53

 

Quelle: https://www.superconstellation.org/de/

 

Man verbietet Flugzeuge wie die Super Constellation, Ju 52 und DC 3 nicht, sorgt aber dafür, dass sie nicht mehr in die Luft kommen!

 

  • Was soll das ? 1
  • Traurig 4
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  • 1 Monat später...

 

 

NEWS  NEWS 👑 NEWS  NEWS

Gibt brand News von der Connie HB-RSC

 

Der momentan in Deutschland eingelagerte Oldtimer "Superconstellation" soll dieser Tage von einer Schweizer Firma in Egg/ZH übernommen worden sein. Sehr viel ist noch nicht bekannt, aber immer hin soviel:

 

Dass Firma Immo Norse AG in Egg (Rebenweg 25, Egg/ZH) neuer Eigentümer/Halter der bekannten Connie HB-RSC ist. AK 100T, Branche "Betreiben von übrigen Finanzinstitutionen", Inhaber ein Urs Kalt, Inhaber/Gründer verschiedenster Firmen. 

 

Die ehemalige Besitzerin in der Schweiz, die SCFA (in Liquidation) verkaufte das Flugzeug 2019 an einen deutschen Investor welcher die Maschine danach nach Eschbach/DL überführte (Per Tieflader), denn in Eschbach existiert eine auf Restaurantion alter Flieger hochspezialisierte Firma. Es ist daher anzunehmen, dass der neue, deutsche Besitzer das Flugzeug dort restaurieren will/wollte.

 

Das BAZL hat aber den deutschen Käufern Frist gesetzt: Blieben Halter/Besitzer (weiterhin) Deutsche so könnte die Connie nicht länger in der Schweiz registriert bleiben. Die SCFA (in Liqu.), die ehemalige Schweizer-Besitzerin, liess vor wenigen Tagen verlauten, dass der deutsche Investor entschieden hätte die Maschine unter Aufsicht des BAZL's zu restaurieren und folgedessen auch im CH-Register verbleiben wird (muss?). Daher wohl auch die neue Überschreibung. Ob es sich lediglich um eine "Briefkastenfirma" zwecks CH-Registrierung handelt ist unklar, lediglich Vermutung.

 

Der elegante Supervogel ist ja seit über einem Jahr im badischen Flugplatz Eschbach (bei Freiburg)  in einem Hangar schön trocken, fachmännisch eingelagert. Aber schön, dass der hochelegante Vogel im CH-Register als HB-RSC weiterhin bleiben kann. Freude herrscht!

 

Allerdings hat sich mit der neuesten BAZL-Verfügung, wonach Oldtimer-Flugzeuge mit maximal 9 Personen fliegen dürfen strategisch sehr Wichtiges grundlegend geändert denn die elegante Dame "Connie" flog bis 2019 mit bis zu 35 zahlenden Paxen. 

 

 

saluti🛩️

jens

 

 

Bearbeitet von kruser
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Seit dem 18. Dezember ist die HB-RSC auf die Firma Immo Norse AG im zürcherischen Egg eingetragen und nicht mehr auf die Super Constellation Flyers Association (SCFA) in Liquidation. 

Ob die HB-RSC aber wieder abheben könne, hänge von verschiedenen Faktoren ab, fährt Hans Breitenmoser fort: technische Probleme, welche nicht lösbar sind? Wird ein geeigneter Standort gefunden, wo die Restaurierung durchgeführt werden kann? Wollen und können die Investoren das nötige Budget zur Verfügung stellen? Der Entscheid des BAZL Ende Oktober 2020, eine künftige Beschränkung der Anzahl Passagiere bei historischen Luftfahrzeugen gesetzlich zu verankern, stellt eine komplett neue Ausgangslage für eine zukünftige Operation dar.

 

https://skynews.ch/allgemein/super-connie-bleibt-im-hb-register/

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2 hours ago, guy said:

Seit dem 18. Dezember ist die HB-RSC auf die Firma Immo Norse AG im zürcherischen Egg eingetragen und nicht mehr auf die Super Constellation Flyers Association (SCFA) in Liquidation.

 

Ach, eine Immobilienfirma … 🤷‍♂️

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So wie das BAZL jetzt zu grossen Oldtimer Flugzeugen steht, bin ich skeptisch. Ich bin fast überzeugt, dass weder Ju noch sonstige Oldtimer dieser Grösse unter HB Register jemals wieder abheben werden. Nach dem HB-HOT Disaster wird es wohl sehr schwierig werden, die Bedenkenträger mit Entscheidungsbefugnis an Bord zu holen.

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Ach, eine Immobilienfirma …
Nein, ein CH Briefkasten, damit die Conny in der CH registriert bleiben kann.... Sehr plump hingegen.

Markus

Gesendet von meinem SM-G975F mit Tapatalk

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vor 20 Minuten schrieb Gulfstream:

Nein, ein CH Briefkasten, damit die Conny in der CH registriert bleiben kann.... Sehr plump hingegen.

Markus

Gesendet von meinem SM-G975F mit Tapatalk
 

Wieso plump? Gab es denn was zu verbergen?

 

Gruß

Manfred

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"Die Firma Immo Norse AG ist eine Aktiengesellschaft an der Adresse Rebenweg 25 in 8132 Egg bei Zürich. UID CHE-115.907.139 (Handelsregister).
Der durch die Unternehmung selbst definierte Firmenzweck gemäss Handelsregister-Eintrag lautet wie folgt: Zweck der Gesellschaft ist der Erwerb, das Halten und die Veräusserung von anderen Unternehmen im Ausland, insbesondere von Immobilien- und anderen Gesellschaften. Im Übrigen kann die Gesellschaft alle Geschäfte tätigen, welche geeignet sind, die Entwicklung des Unternehmens und die Erreichung des Gesellschaftszwecks zu fördern oder zu erleichtern."

 

https://handelsregister.help.ch/aktiengesellschaft.cfm?nr=CH-020.3.035.553-3&name=Immo-Norse-AG

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7 hours ago, Urs Wildermuth said:

So wie das BAZL jetzt zu grossen Oldtimer Flugzeugen steht, bin ich skeptisch. Ich bin fast überzeugt, dass weder Ju noch sonstige Oldtimer dieser Grösse unter HB Register jemals wieder abheben werden. Nach dem HB-HOT Disaster wird es wohl sehr schwierig werden, die Bedenkenträger mit Entscheidungsbefugnis an Bord zu holen.

ICh hätte da eine "innovative",  BAZL-kompatible Idee:

Jeder Gönner kann am Flug teilnehmen, wenn er den Sitzplatz bezahlt.

Statt jedoch selbst hineinzusitzen, wird ein Gimbal montiert mit seinem Handy darauf.

Nun kann der Passagier seinen Flug geniessen und die jeweiligen Einstellungen (Blickrichtung, Zoom..) selbst wählen, während er in Basel in der Lounge am Boden hockt.

(nicht ganz ernst gemeint)

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  • 4 Monate später...

Artikel vom 16.05.21 in der Badischen Zeiung:

 

Wie geht es weiter mit der Super Constellation in Eschbach?

 

https://www.badische-zeitung.de/wie-geht-es-weiter-mit-der-super-constellation-in-eschbach--201922512.html

Um den Artikel zu lesen muss man sich (gratis) anmelden.

 

Auszüge:

 

"In Einzelteile zerlegt steht eine Super Constellation seit eineinhalb Jahren am Flugplatz Bremgarten. Ob  der Kultflieger jemals wieder abhebt, ist unklar. Der neue Eigentümer schweigt zu den Plänen.

Ein Fachbetrieb sollte den reparaturbedürftigen Klassiker eigentlich wieder flugfähig machen. Denn mitihrer eleganten Form und dem markanten Dreifach-Seitenleitwerk besitzt die Viermotorige Kult-Status in der Luftfahrt. Eine Restaurierung erscheint nun aber nach eineinhalb Jahren ohne jegliche Aktivität an der Maschine als unwahrscheinlich.

 

Nach Auskunft der Pressestelle des BaZL muss allerdings entweder der Besitzer oder der Halter der Super Connie, das geht auch mit zwei unterschiedlichen Personen, Schweizer sein. Denn nur so darf die Maschine eidgenössisch registriert bleiben. Ein Umregistrieren etwa auf eine deutsche oder andere Luftfahrtzulassung ist bei einem Oldtimerflugzeug, das eines Tages womöglich wieder Passagiere befördern soll, höchst aufwändig oder gar nicht möglich.

Da die neuen Eigentümer aber anscheinend zwei Deutsche aus dem Rheinland sind, hätte dies eine Beibehaltung der schweizerischen Registrierung schwierig bis unmöglich gemacht.

 

Dabei stehen bereits weitere Probleme an: Mittlerweile dürfen nach einer neuen Regelung Oldtimerflugzeuge mit eidgenössischer Zulassung nur maximal sechs Passagiere befördern. 

 

Es scheint aber, dass die neuen Eigentümer ihr Interesse an dem Projekt verloren haben. Denn mehrere Motorgondeln der Maschine liegen ungeschützt vor dem Hangar in Bremgarten im Freien und sind so Wind und Wetter ausgesetzt. Die fürsorgliche Betreuung eines seltenen Oldtimerflugzeugs sieht vermutlich anders aus."

Bearbeitet von guy
tippfehler
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Urs Wildermuth

Würde mich nicht wundern, wenn dem Anfangsenthusiasmus die Realität gefolgt ist. 

 

Dass sich Europa aber speziell D und CH mit der Oldtimerfliegerei schwertun ist wohl nach dem Disaster um die Ju Air jedem klar. Daher denke ich kaum, dass die Connie noch irgend eine Chance hat. Leider hat sich die Unterstützende Haltung der Luftämter in den letzten Jahren wohl auch unter der Konsequenz der Ju Air Saga in das Gegenteil verwandelt, was durchaus auch begreiflich ist. 

 

Ich denke, wir müssen uns wohl damit abfinden, dass diese Zeiten ein für alle Mal vorbei sind. Und mit der drohenden politischen Machtverschiebung dürfte nicht nur die Oldtimer Fliegerei in naher Zukunft in enorme Probleme geraten. Da sind dann eben Enthusiastenprojekte nicht gerade zuvorderst in der Liste. 

 

Ich würde sagen, die Erinnerung kann uns keiner nehmen. Hoffentlich schafft es die Connie wenigstens in ein Museum und nicht in einen Schrottplatz. Speyer ist ja nicht so weit weg. 

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On 8/18/2017 at 9:28 AM, Pioneer300 said:

Der Flieger ist ein riesen Fass ohne jeden Boden....

 

 

Chris

Dann waer dies doch die perfekte Platform fuer Skydiver im Training und competition Disziplin Formationssprung..

Bearbeitet von cosy
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  • 2 Wochen später...
Am 23.5.2021 um 19:04 schrieb Urs Wildermuth:

Hoffentlich schafft es die Connie wenigstens in ein Museum und nicht in einen Schrottplatz.

Der Vorschlag ist ja schon seit einer Weile gemacht.
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2 hours ago, bleuair said:

Der Vorschlag ist ja schon seit einer Weile gemacht.
 

 

Na der Kreisel ist ja jetzt schon belegt 😉

remote.adjust.rotate=0&remote.size.w=200

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  • 1 Monat später...

Ab und zu stöbere ich "at random" in den gesammelten Werken von Rudolf Braunburg herum. 

Da bin ich auf folgende Beschreibung des Ex-Connie-Captains gestossen:

 

"Shannon: Ich vergesse nie die Vollaststarts auf der Atlantikstartbahn 23, direkt in die schwarzen Sümpfe des Shannon-Rivers hinein, wenn man nicht rechtzeitig zog. Rechtzeitig ziehen war schwer, die Superconny war schwer, die Superpakete mit zollfreiem Whisky waren schwer. Im Cockpit glühten gedämpft rote und grüne Lampen, sonst nichts als Finsternis, volle Konzentration, es ging um jeden Meter.

Schwerfälliges Anrollen; die ganze Maschine vibrierte, zitterte, röhrte, krachte in allen Fugen, wollte nicht auf Fahrt kommen, mußte auf Fahrt kommen. Schneller und schneller glitten die Lampen der Bahnbefeuerung vorbei; man raste auf das düstere Loch zu, das Shannon-Sumpf hieß. Der Captain riß am Steuer, um wenigstens schon mal das Bugrad vom Beton zu kriegen, doch mit dumpfen Schütteln fiel es immer wieder zurück - wie eine Bulldogge, die den Gehorsam verweigert. Da war das Ende der Bahn, da waren die letzten Lichter...noch immer das Rumpeln über harten Beton...dann endlich, endlich, auf den letzten zehn Metern, ein berauschendes Gefühl sanften Gleitens:

Man flog!"

 

Gruß Richard

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Den Text meine ich zu kennen - aus einem Artikel aus dem - damals 1988 oder so nur an ausgewählten Kiosks erhältlichen - "Luftfahrt" (Vorgänger von heute "Aero"). Der Preis war zudem nicht so ohne für einen Zwöfljährigen...., aber das mußte einfach sein. 

 

Braunburg war "der Held" unter den Autoren. Seine Artikel und Kommentare lebten zudem, da er bekanntlich auch Schriftsteller war. 

 

Ich liebte auch seine Artikel zur DC-10, wie er Pilot wurde und dgl.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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vor 17 Stunden schrieb reverser:

Ab und zu stöbere ich "at random" in den gesammelten Werken von Rudolf Braunburg herum. 

Da bin ich auf folgende Beschreibung des Ex-Connie-Captains gestossen:

 

"Shannon: Ich vergesse nie die Vollaststarts auf der Atlantikstartbahn 23, direkt in die schwarzen Sümpfe des Shannon-Rivers hinein, wenn man nicht rechtzeitig zog. Rechtzeitig ziehen war schwer, die Superconny war schwer, die Superpakete mit zollfreiem Whisky waren schwer. Im Cockpit glühten gedämpft rote und grüne Lampen, sonst nichts als Finsternis, volle Konzentration, es ging um jeden Meter.

Schwerfälliges Anrollen; die ganze Maschine vibrierte, zitterte, röhrte, krachte in allen Fugen, wollte nicht auf Fahrt kommen, mußte auf Fahrt kommen. Schneller und schneller glitten die Lampen der Bahnbefeuerung vorbei; man raste auf das düstere Loch zu, das Shannon-Sumpf hieß. Der Captain riß am Steuer, um wenigstens schon mal das Bugrad vom Beton zu kriegen, doch mit dumpfen Schütteln fiel es immer wieder zurück - wie eine Bulldogge, die den Gehorsam verweigert. Da war das Ende der Bahn, da waren die letzten Lichter...noch immer das Rumpeln über harten Beton...dann endlich, endlich, auf den letzten zehn Metern, ein berauschendes Gefühl sanften Gleitens:

Man flog!"

 

Gruß Richard

Für meinen Geschmack, bei allem Verständnis zur Dramaturgie, halt doch extrem reisserisch geschrieben. Natürlich habe ich Braunburg als junger Mensch auch gelesen und auch gestaunt. Heute gesehen ist mir viel zu viel "Heldentum" in der Beschreibung verpackt. So im Sinne von: "Wir waren halt schon tolle, mutige Kerle". Hätte sich damals ein Start mit einem schweren Flugzeug tatsächlich so abgespielt, wären vermutlich weniger als 10% aller Flüge über den "Teich" an ihrer Destination angekommen. Ein erfolgreicher Start wäre wohl nichts als Zufall gewesen.

 

Hausi

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vor 19 Stunden schrieb reverser:

Da war das Ende der Bahn, da waren die letzten Lichter...noch immer das Rumpeln über harten Beton... dann endlich, endlich, auf den letzten zehn Metern, ein berauschendes Gefühl sanften Gleitens: Man flog!"

 

Das tönt ja so wie ein Start einer A340 mit MTOW in Kloten, nur dass nicht dunklen Sümpfe sondern das Gewerbegebiet von Glattbrugg hinter der Piste wartet 😉

 

Aber wie Hausi sagt, ist es so geschrieben wie in einer reisserischen Dokumentation mit zig Übertreibungen...

 

Grüsse Ernst

Bearbeitet von ErnstZ
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Er beschrieb in seiner Story auch, wie damals amerikanische Kapitäne in "John Wayne-Manier" (die Meisten waren Bomberpiloten im WWII) bei LH das Kommando auf den Connies hatten. Die Deutschen wurden erst eingeschult und das dauerte seine Zeit. 

 

Braunburg hat das Ganze wohl etwas dramatisiert dargestellt (Pendant zur "Seefahrerromantik" mit bisschen "Seemannsgarn" versponnen). Heute schaut man sich als Leckerbissen auf youtube Jürgen Raps' letzten Flug auf der A380 an. Allerdings steckt da weniger Abenteuer drinnen, als in Braunburg's literarisch etwas aufgemöbelten Schilderungen. 😉

 

Ich denke, wir dürfen das Zitat als Reminiszenz an vergangene Zeiten so stehen lassen, ohne es im Detail in irgendeiner Art und Weise "sezieren" oder sonst wie beurteilen zu müssen. Schaut man sich etwa auf youtube den Film an, wo die Swissair Coronado nach Hong Kong fliegt, meint man ob der Aufmachung des Beitrages auch, quasi eine Art Mondlandung geschildert zu bekommen. Das war halt so - alles war ein "Wunder".

 

Diese überkritische Zersetzung ereilt uns ohnehin überall. Bald werden Goethe's Faust und die klassischen James Bond-Filme in Diversity-Neusprech umgeschrieben und tw. zensiert...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Da fühle ich mich direkt bemüssigt, den Shannon-Superconnie-Text hier weiter zu zitieren🙂

 

    "Mit dem Fliegen war es nicht getan, das verdammte Ding wollte nicht steigen, stieg um keinen müden Meter, mußte aber steigen, wollte man nicht, wie so viele andere, im Sumpf landen, stieg endlich, quälte sich keuchend auf allen Zylindern hoch...Endlich ein schweres Aufatmen:

   "Steigleistung!" sagte der Captain.

    Natürlich sagte er "Climb Power", denn er war Amerikaner; und ich weiß heute noch nicht, woran das damals lag, aber irgendwie haben wir Deutschen das dann später alles viel eleganter, viel easier als unsere Lehrmeister gemacht. Wir zerrten nie nervös am Bugrad, wenn es noch gar nicht hoch wollte, wir warteten ruhig bis auf die letzten zehn Meter, dann, mit winzigem Ringfingerwippen, hoben wir lässig die schwere Maschine vom Boden weg, stiegen ohne Probleme..."

 

Tja; wenn Braunburg schreibt, dass man nicht "im Sumpf landen wollte, wie so viele andere", so ist da was Wahres dran. Die Historie des Shannon Airport verzeichnet ein paar solchermassen missglückte Starts vergleichbarer Maschinen. Gemessen am Gesamtaufkommen der Atlantikflüge ab SNN, waren "die vielen anderen" jedoch verschwindend wenige Einzelfälle:

So gesehen wurde vielleicht dramaturgisch etwas "auf die Tube gedrückt", wie in obigen Beiträgen erwähnt.

 

Ist jedenfalls spannend zu lesen😉...

Gruß Richard

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Urs Wildermuth

Man muss Rudolf Braunburg wohl in der Relation zur Zeit, in der seine Bücher und Artikel entstanden sind, sehen.

 

Braunburg hat sich im Bezug auf den Beruf des Verkehrspiloten an die damalig gültigen Klischees gehalten aber gleichzeitig hatten seine Protagonisten immer die Persönlichkeit Braunburgs verinnerlicht. Auch wenn viele seiner Klischees oft überzeichnet waren und mit regelmässiger Wiederkehr für den heutigen Verstand problematisch sein können, entsprachen sie doch dem Zeitgeist. Seine Charaktere in den Büchern waren meist ihm selber ähnlich, flogen die Connie, 707 oder DC10, hatten ähnliche Kriegserlebnisse und Interessen (etwa die Ornothologie). Auch Braunburg's Engagement in der VC kam immer wieder durch, wenn seine Protagonisten sich gegen die Airline Manager stellten.

 

Es fällt auch auf, dass Braunburgs Artikel für Zeitschriften sich von den Büchern oft unterschieden in dem sie dramatischer und "reisserischer" geschrieben waren. Auch das liegt in der Natur der Sache. In einer Kurzgeschichte muss man mit sehr viel kürzerem Rahmen arbeiten als bei einem 300 Seiten Schmöker.

 

Auch heute noch kann man seine Bücher geniessen, als Relikte einer vergangenen Zeit.

 

vor 15 Stunden schrieb Hausi122:

Hätte sich damals ein Start mit einem schweren Flugzeug tatsächlich so abgespielt, wären vermutlich weniger als 10% aller Flüge über den "Teich" an ihrer Destination angekommen. Ein erfolgreicher Start wäre wohl nichts als Zufall gewesen.

 

Das wohl nicht gerade, aber die Sicherheitsreserven waren doch wohl sehr unterschiedlich zu heute. Shannon war berüchtigt für die diversen Unfälle, die es in den Jahren gab. Braunburg nannte dabei vor allem den Unfall einer Super Constellation "Triton" der KLM als immer wiederkehrendes Ereignis, das ihn offenbar sehr beeindruckte. Bei dem Unfall startete die Maschine und sank nach dem Start wieder ab bis sie im River Shannon aufschlug .Der Kommandant des Fluges war sozusagen Braunburg's Gegenstück bei KLM, Adriaan Viruly, ein extrem erfahrener Mann, der ein Jahr vor der Pensionierung stand.

 

Ebenfalls in Shannon verunglückte beim Start eine Pan Am DC6 sowie eine DC6 der President Airlines, sowie eine DC7 der Alitatlia.

 

Wenn man sich die Unfallstatistiken aus der Zeit ansieht, wird schnell klar, das dies mit den heutigen Sicherheitsstandards wenig gemeinsam hatte. Die damaligen Prop Liner waren notorisch unzuverlässig und hatten sehr oft Motorausfälle oder Shut downs wegen Oelmangel und anderem. Die Pionierzeit über dem Nordatlantik war wahrlich kein Zuckerschlecken. Dies kann man auch dem Buch von Jack O. Bennet entnehmen, der mit DC4-6 über den Teich flog.

 

Dies besserte sich wohl erst im Jet Zeitalter und auch dort eher schleppend. Ich erinnere mich an ähnliche Beschreibungen von DC10 Starts durch Alex Walser... und viele 747 die in Zürich gefühlt eher durch als über Glattbrugg rausschleppten... nicht zuletzt eine Pan Am die in der Rotation einen Motor verlor und bereits am Boden anfing zu dumpen...

 

Zufall waren diese Starts nicht aber doch eher grenzwertig als was heute abgeht.

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🙂 Darf ich mal politisch unkorrekt sein? Braunburg ist einfach ein "Schnurri", mir würde es bereits nach der ersten Seite langweilig.

 

Die Realität bietet sooo viele Geschichten, die ohne Dramatisierung und schon genug spektakulär sind.

- Der Bericht vom Qantas A380 Triebwerkschaden und dessen Bewältigung - super spannend.

- Nevill Duke's Buch "Wie ich Testpilot wurde" - obwohl sogar mit Understatement geschrieben, kaum zu fassen wie sie die Flieger im 2. WK verbrauchten.

- Das Buch "Bury us upside down" - von den Jetpiloten, die im Vietnamkrieg in Bodennähe und oft unter Flabfeuer die Ziele identifizierten und mit Rauch markierten. Wie diese ihre Flieger buchstäblich durchs Feindesgebiet prügelten; mit der damaligen Flab ging das gerade noch so, auch wenn unter hohen Verlusten.

- ..und viele mehr.

 

Schon klar, für Nicht-Piloten muss es blinken und brennen damit es spannend ist. Weil sie den Thrill nicht verstehen können den man zuweilen auch ohne Absturz haben kann (z.B. wenn einem die Optionen ausgehen und der letzte verbleibende Plan aufgehen muss; been there). Jedem das seine.

 

Bearbeitet von Hotas
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