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07.07.17 | Air Canada | A320 | San Francisco | Landeanflug auf vollbesetzten Taxiway


Johnny

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Aber nicht mit der gleichen Zuverlässigkeit, als wenn ich mich ganz aufs Zählen konzentrieren darf. Und wenn die Anweisung nicht nur lautet: Pass auf, ob da ein Affe durchs Bild läuft, sondern: Achte auf jedwede Abweichung von der Normalität, und denke darüber nach, ob sie Auswirkungen auf die Zahl der Pässe haben könnte, dann sinkt meine Zählgenauigkeit ins Bodenlose.

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Und in unserer aktuellen Arbeitswelt (incl. Luftfahrt) wird von Arbeitnehmern mehr und mehr erwartet, nur noch exakt das zu tun was sie sollen, ohne mal nach rechts oder links zu gucken, stur nach Arbeitsanweisung/Prozedur. Alles andere ist "not my Job".

Immer wieder erfrischend diese Küchenpsychologie ergänzt um Vorurteile und "was ich immmer schon sagen wollte".

 

Fakt ist: Die Fähigkeit des Menschen, sich viel besser als andere Spezies auf genau eine Tätigkeit zu konzentrieren und Alles andere auszublenden ist eine - wenn nicht die - Eigenschaft, die uns von Tieren unterscheidet. Männer können das besser als Frauen, weil sie es vor tausenden von Jahren (als ganz ohne Emazipation Männer noch mehr auf die Jagd gingen und Frauen sich in der Höhle um Kinder, Essen, etc. kümmern mussten) das für sie einfach wichtiger waren und Männer die sich mehr fokussieren konnten höheren Evolutionserfolg hatten.

Nebenbei bemerkt weiss man seit ein paar Jahren (durch MRT-Untersuchungen) relativ gut, dass es völliger Blödsinn ist, dass Frauen besser im Multitasking sind. Menschliche Gehirne können kein kognitives Multitasking - weder die von Frauen noch die von Männern. Was Frauen und Männer in dieser Beziehung aber signifikant unterscheidet, ist, dass Frauen eher bereit sind, eine begonnene Tätigkeit für eine andere zu unterbrechen (was nach Multitasking aussieht) während Männer eher eines fertig machen, bevor sie etwas anderes anfangen. Keines ist besser oder schlechter sondern schlicht anders.

 

Bedauerlicherweise gibt es auch Menschen, die durch Trauma oder Gendefekt die Fähigkeit zur Fokussierung nicht oder nur eingeschränkt haben. Dies ist eine schwere Krankheit und die davon betroffenen Menschen sind wenn überhaupt nur extrem eingeschränkt lebensfähig.

 

Bevor wir also anfangen "Haha, der sieht den Gorilla nicht" zu rufen oder gar unsere "modernen Zeiten" dafür verantwortlich machen, sollten wir froh sein, die Fähigkeit zu haben, den Gorilla eben gerade nicht zu sehen!

 

Florian

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Das meiste kann ich unterschreiben. Aber Männer können das sicher nicht besser als Frauen. Frauen wurden ein paar Jahrtausende kurz gehalten, weshalb sie jetzt aufholen. In gewissen Berufen (Ärzten z.B.) haben sie die Männer längst überholt. Die Maturitäts- (Abitur-)quote sagt eigentlich alles aus, wer in der Evolution obenausschwingt, und das sind die Frauen. Während die jungen Männer den Frauen, Fussball und den Drogen nachhängen, können Frauen sich konzentrieren und sind heute an den Unis in der Überzahl.

 

Auch im Cockpit sind sie im Vormarsch, und ich habe noch keine Pilotin getroffen, die irgendwelche evolutionären Mankos gezeigt hätte.

 

Bei den Ingenieurinnen happert es noch, aber das liegt einfach daran, dass Frauen sich nicht für solch trockene Materie interessieren. Aber das verstehe ich absolut, ich bin genau so  :D

 

Dani

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Vorsicht: Abitur-Quoten haben auch etwas mit Frühreife zu tun. Mädchen sind schneller reif als Knaben; Knaben brauchen etwas länger. Da die Schulen sprach- und theorielastig geworden sind, kommt dieser Unterschied stärker zum Ausdruck. Die (professionellen) Pädagogen müssen aufpassen, dass sie die Knaben nicht in fahrlässiger Weise abhängen...

 

Stefan

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Ergänzung zu Geschlechter-Verhältnisse an Gymnasien:

Im Kanton Bern (Schweiz) gelten für den Übertritt nur die Fächer Deutsch, Französisch und Mathematik. Die Fächer Physik, Chemie, Biologie, Geographie und Geschichte, im sogenannten NMM (Natur, Mensch, Mitwelt) zusammengefasst, gelten nicht. Da soll sich noch einer wundern....

 

Stefan

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Wie Stefan gesagt hat: Matura-Quoten, Studienfachwahl und Studienerfolg, etc. hat nur relativ wenig mit intrinsischen Fähigkeiten von Männern und Frauen zu tun. Da geht es viel mehr um Sozialisierung, Vorbilder, etc. und auch um unterschiedlich Entwicklung verschiedener Fähigkeiten zu unterschiedlichen Zeiten!

 

Das Mädchen an Schulen heute im Mittel deutlich bessere Leistungen erbringen könnte (neben der Fachauswahl und -gewichtung) zum Beipsiel auch sehr viel damit zu tun haben, dass es praktisch keine männlichen Kindergärtner und Grund-/Primarschullehrer gibt.

 

Aber das ist dann wieder ein ganz anderes Thema...

 

Unabhängig von Männlein oder Weiblein kann man ganz schlicht festhalten: Wenn man einem Menschlein sagt, er soll die rechte der beiden Landebahnen nehmen und er fliegt auf zwei beleuchtete Streifen zu, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es den rechten der beiden Streifen anfliegt. Selbst für ein ach so gut selektiertes und ausgebildetes Profipilotlein ist es eine extrem hohe mentale Barriere, sich noch mal bewusst zu überlegen: "Moment, aber sind die beiden Streifen tatsächlich die beiden Landebahnen oder sehe ich eine der beiden Bahnen nicht und dafür ist da noch ein anderer beleuchteter Streifen, der keine Bahn ist..."

Auch Profi-Pilotlein sind halt doch "nur" Menschlein.

 

Florian

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Vorsicht: Abitur-Quoten haben auch etwas mit Frühreife zu tun. Mädchen sind schneller reif als Knaben; Knaben brauchen etwas länger. Da die Schulen sprach- und theorielastig geworden sind, kommt dieser Unterschied stärker zum Ausdruck. Die (professionellen) Pädagogen müssen aufpassen, dass sie die Knaben nicht in fahrlässiger Weise abhängen...

 

Stefan

 

 

Schulen sind sprachlastig geworden?

 

1995: 5 Lektionen Deutsch, 7 Lektionen Latein, 5 Lektionen Französisch: Total 17 Lektionen, der halbe Stundenplan.

 

2017: 4-5 Lektionen Deutsch, 3 Lektionen Französisch, 3 Lektionen Englisch, Total 10-11 Lektionen, weniger als ein Drittel des Stundenplanes. 

 

Obige Zahlen sind aus der 1. Gymnasiumsklasse (es gibt natürlich kantonale Unterschiede, sind aber nicht riesig).

 

 

Ergänzung zu Geschlechter-Verhältnisse an Gymnasien:

Im Kanton Bern (Schweiz) gelten für den Übertritt nur die Fächer Deutsch, Französisch und Mathematik. Die Fächer Physik, Chemie, Biologie, Geographie und Geschichte, im sogenannten NMM (Natur, Mensch, Mitwelt) zusammengefasst, gelten nicht. Da soll sich noch einer wundern....

 

Stefan

 

Es wäre auch schwierig, PY und CI für den Übertritt ins Gymnasium zu berücksichtigen, da diese Fächer in der Primar gar nicht unterrichtet werden, BI, GG und GS auch nur marginal/eher spielerisch. Es ist mir zudem kein europäisches Land bekannt, in welchem man so viel Mathematik wie Muttersprachunterricht hat (Bsp. Frankreich: 7-8 Stunden Muttersprache, 4-5 Mathe).

 

An meinem Gymnasium wählen 66-70% der Schülerinnen und Schüler entweder Bio/Chemie, PY/MA oder Wirtschaft&Recht als Schwerpunktfach. Wenn sich so wenige im Anschluss für ein MINT-Studium interessieren, liegt das Problem sicher nicht nur beim Gymnasium.

 

Ich wehre mich dezidiert auch gegen den Vorwurf, die Schule sei theorielastig geworden. Das Gegenteil ist der Fall. Während ich als Schüler hunderte von Definitionen auswendig lernen musste, stehen heute Verständnis, selbstendeckendes Lernen, selbstorganisiertes Lernen, Gruppenarbeiten uvm.  im Vordergrund. Viele Prüfungen sind gar open-Book, zu meiner Zeit als Schüler absolut unvorstellbar.

 

Mir ist bewusst, dass ich mich vom Thema entferne, wenn aber solche Vorstellungen über die "Schule von heute" herumgeistern, kann ich das nicht unkommentiert im Raum stehen lassen.

Bearbeitet von SR292
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Also, was tun wir, damit wieder mehr Buben mit technischem Interesse und Begabung an die Gymnasien kommen?

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Also, was tun wir, damit wieder mehr Buben mit technischem Interesse und Begabung an die Gymnasien kommen?

 

 

Wenn ich die Lösung hätte, könnte ich an Weiterbildungen auftreten und 10'000 am Tag kassieren. Versuchen kann ich es aber.

 

- Die Schülerinnen und Schüler müssen mehr Spass an Mathematik bekommen. Der MA-Unterricht hat sich in den letzten Jahren (Jahrzehnten) meines Erachtens am wenigsten entwickelt, resp. hat sich am wenigsten modernisiert. Zudem ist es zu oft so, dass defizitorientiert unterrichtet wird ("das könnt ihr nicht" vs. "das könnt ihr". Ich weiss, ich tue hunderten grossartigen Kolleginnen und Kollegen, die MA unterrichten, Unrecht, viele machen das ganz toll, aber der Tenor unter SuS ist nach wie vor, dass MA etwas ist, das man "nicht kann".

 

- Auch die Hochschulen müssen an ihrem Bild arbeiten. Ich weiss von Dutzenden SuS, welche an ETH-Infoabende sind, wo man ihnen nur gesagt hat, dass sie vom Gymi her viel zu wenig wüssten/ zu wenig gut seien und 50% das erste Jahr eh nicht überstehen würden. Auch hier tue ich vielen Unrecht, aber solche Botschaften der ETH sind kontraproduktiv, auch ihre Gymi-Rankings (gegen die ich mich nicht grundsätzlich wehre) zielen in die falsche Richtung. Ein super MA-Schüler, der sich für ein Studium an der ETH interessiert, und sein Gymi auf Rang 20 der Schweiz wiederfindet, wird verunsichert sein, obschon er das Potential sicherlich hätte.

 

- Du hast die unterschiedliche Reifeentwicklung angesprochen, ja, das stimmt natürlich. Aber von einem (männlichen) Gymnasiasten, auch wenn er erst 13 ist, resp. von seinen Eltern erwarte ich doch, dass erkannt wird, dass 3-5 Stunden Gamen am Tag (vgl. JAMES-Studie) nicht mit einer erfolgreichen Gymilaufbahn kompatibel sind. Ja, der FC ist auch wichtig, aber es kann nicht angehen, dass sich die Schule immer dem Lifestyle der SuS anpassen muss aber ja nicht der Lifestyle der Schule. Wir dürfen heute nur noch halb so viele Hausaufgaben geben wie noch vor rund zehn Jahren... Ich will um Himmels Willen keine südkoreanischen Verhältnisse, aber zurzeit bewegen wir uns doch zu sehr ins andere Extrem. JedeR, der/die eine Lehre macht, tut dies de facto "hauptberuflich", aber das Gymnasium sollte irgendwie neben Sport, Instrument, Openairs, Ausgang etc. noch so nebenbei irgendwie möglich sein. 

 

Ich könnte noch lange weiterschreiben...

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Mathematik - oder auch Naturwissenschaften allgemein - passen einfach gerade nicht mehr zum Zeitgeist. Das Problem ist doch, dass es beim Rechnen "richtig" und "falsch" gibt.

 

Während man bei vielen anderen Fächern ja dazu übergegangen ist, dass man grundsätzlich die Beschäftigung mit der Sache lobt und den Kindern nicht mehr sagen darf, dass sie etwas falsch machen, hat sich das in der Mathematik noch nicht wirklich durchgesetzt. Wenn man Kindern aber in der Grundschule vermittelt, dass der Satz "Fata fligt jedn sondag mid sainm flugtsäug tsum Böga-Esn" ganz toll, während "2+3=4" schlicht falsch ist, dann ist kein Wunder, dass die Kiddies Mathematik doof finden. Und das setzt sich bis an die Hochschulen fort, bei denen der Notenschnitt in den Mint-Fächern signifikant schlechter ist, als in den "Laber-Fächern" (einige rühmliche Ausnahmen wie Jura natürlich ausgenommen).

 

Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass die absolute Anzahl der Studierenden in den MINT-Fächern eigentlich über die Jahre kontinuierlich steigt. Der Anteil der MINT-Studenten geht nur deswegen zurück, weil die Gesamt-Studentenanzahl noch schneller steigt.

Es gibt daher auch ein narrativ, das besagt, dass wer die Vorraussetzungen für ein MINT-Studium erfüllt schon immer das Gymnasium geschaft und studiert hat. Was im letzten Jahrzehnt neu passiert ist, ist, dass immer mehr nicht MINT-affine Schüler auch das Gymnasium absolvieren und studieren.

 

Florian

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Mathematik macht den Schülerinnen und Schülern  sicher  dann mehr Spaß, wenn sie oft  einen  Bezug zu ihrer  Lebenswirklichkeit erkennen.   Was habt ihr heute in Mathe gemacht, fragte ich einen Gymnasiasten.  Die Antwort: Kurvendiskussion, und wozu brauche ich das im Leben?  
Eine unbeantwortete Sinnfrage  wirkt eher demotivierend.

 

Gruß!

Hans

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Mathematik macht den Schülerinnen und Schülern  sicher  dann mehr Spaß, wenn sie oft  einen  Bezug zu ihrer  Lebenswirklichkeit erkennen.   Was habt ihr heute in Mathe gemacht, fragte ich einen Gymnasiasten.  Die Antwort: Kurvendiskussion, und wozu brauche ich das im Leben?  

Eine unbeantwortete Sinnfrage  wirkt eher demotivierend.

 

Ursprünglich war genau das ja mal als der wesentliche Unterschied zwischen Volksschule und Gymnasium gedacht: Während die Volksschule stark an der Lebens- und Arbeitspraxis ausgerichtet ist, sollte das Gymnasium auf die Universität und damit eine akademische Ausbildung vorbereiten. Damit stellt sich die Frage nach dem Bezug zur Lebenswirklichkeit nur noch eingeschränkt, weil Wissenschaft eben in vielen Bereichen nicht unmittelbar was mit unserer Lebenswirklichkeit zu tun hat. Kurvendiskussion brauche ich im täglichen Leben genau so oft und genau so selten wie Goethes Faust, die Evolutionstheorie oder Plattentektonik...

 

Sicher ist auch eine Ursache des Problems, dass das Gymnasium heute zur eigentlichen "Volksschule" verkommen ist und die Volksschulen deswegen oft die Rolle von Sonderschulen übernehmen. Deswegen werden auf die Sinnfrage auch andere Antworten erwartet, die man bei höherer Mathematik (und vielen anderen wissenschaftlichen Fragen) eben nicht geben kann. 

 

Florian

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...

Kurvendiskussion brauche ich im täglichen Leben genau so oft und genau so selten wie Goethes Faust, die Evolutionstheorie oder Plattentektonik...

...

 

Aber was brauche ich denn wirklich zum tägichen Leben?

Ok, minimal doch nur eine Höhle, eine Feuersteinklinge und ein bischen Zunderschwamm.

 

Lebenswirklichkeiten: Brauche ich ein Navi, das mich zum nächsten Laden mit Fastfood geleitet? Einen beweglichen Daumen zum Wischen auf dem Smartphone? Pro Tag eine Flasche Wodka?

Fußballkenntnisse? Auswendig gelerntes Allgemeinwissen für allfällige Quizsendungen? Ist Schachspiel wichtig? Oder Skat oder Bridge? Muß man lesen und schreiben können? Muß man wissen, daß sich die Erde um die Sonne dreht und keine Scheibe ist?

 

Muß man tatsächlich ein wirklichkeitsfremder Freak sein, um zu begreifen, das MINT-Kenntnisse einfach nur Spaß machen  können? Und dabei sogar noch bestens geeignet für die Erfordernisse einer halbwegs adäquaten Lebenserhaltung sind?

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Sicher ist auch eine Ursache des Problems, dass das Gymnasium heute zur eigentlichen "Volksschule" verkommen ist und die Volksschulen deswegen oft die Rolle von Sonderschulen übernehmen. Deswegen werden auf die Sinnfrage auch andere Antworten erwartet, die man bei höherer Mathematik (und vielen anderen wissenschaftlichen Fragen) eben nicht geben kann. 

 

 

 

…zur Volksschule verkommen…   Diese doch sehr abwertende Formulierung  ist  unangebracht.

Das Gymnasium hat sich von einer „Elitenschmiede“  zu einer  allgemein bildenden Schule für viele (nicht für alle) gewandelt.  Ich finde das gut,  weil so viele junge Leute für eine hochwertige Ausbildung gut gerüstet sind. Das muss aber  nicht unbedingt ein Hochschulstudium sein.

 

Gruß!

Hans

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"Air Canada | A320 | San Francisco | Landeanflug auf vollbesetzten Taxiway"  

 

Dies war der ursprüngliche Titel..  Inzwischen sind wir jedoch meilenweit :o entfernt davon..

 

Trotzdem Gruss

jens

Bearbeitet von kruser
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Ja, aber ohne Maturanden keine Ingenieure, ohne Ingenieure keine Flugzeuge, ohne Flugzeuge keine Piloten, ohne Piloten kein Flightforum:

Kleiner Exkurs für den Nachwuchs, damit wir morgen noch was zum schreiben haben...

Stefan

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"Air Canada | A320 | San Francisco | Landeanflug auf vollbesetzten Taxiway"  

 

Dies war der ursprüngliche Titel..  Inzwischen sind wir jedoch meilenweit :o entfernt davon..

 

Trotzdem Gruss

jens

 

Und man schaut rein im Glauben es gebe eine neue Erkenntnis im Falle der AC A320 in SFO .....  :)

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Das Gymnasium hat sich von einer „Elitenschmiede“  zu einer  allgemein bildenden Schule für viele (nicht für alle) gewandelt.  Ich finde das gut,  weil so viele junge Leute für eine hochwertige Ausbildung gut gerüstet sind. Das muss aber  nicht unbedingt ein Hochschulstudium sein.

 

Und genau das sollte das Gymnasium nie sein! Das Gymnasium soll (und macht es auch immer noch) zur "Allgemeinen Hochschulreife" ausbilden. Über Jahrzehnte waren die Abgänger von Real- und Hauptschulen super für (auch "hochwertige") Ausbildungen gerüstet. Das ist heute in vielen Regionen leider nur noch eingeschränkt so. Dadurch schaden wir nicht nur den Hochschulen, sondern auch den Ausbildungsbetrieben.

 

Es ist ja nicht so, dass das Gymnasium automatisch besser war/ist! Die Dinge, die man zur Vorbereitung auf ein Hochschulstudium braucht sind einfach andere, als die, die man braucht um ein guter Zimmermann zu werden. Abiturienten von heute (und die von vor 30 Jahren auch) sind eben gerade nicht gut gerüstet, für eine hochwertige Handwerksausbildung. 

Und damit bleibe ich schon beim "verkommen": Wir sind von einem mehrgliedrigen Schulsystem, dass in verschiedenen Schultypen auf verschiedene weiterführende Ausbildungen jeweils gut vorbereitet zu einem quasi Einheitsschulsystem gewechselt, dass weder gute Metallbauerazubis noch gute Studienanfänger hervorbringt. 

 

Florian

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Trotz weiterführendem Offtopic muss ich doch eine Lanze für das System, in welchem die Youngsters heutzutage aufwachsen, brechen. Bologna und unoptimiertes Schulwesen hin oder her, die Jungen holen sich schon das raus, was sie brauchen und merken dabei auch gleichzeitig, wie "der Fisch vom Kopfe her stinkt".
Ich war früher recht vorurteilsbehaftet, doch mittlerweile gestehe ich ein, dass viele um einiges mehr drauf haben und aufgeweckter sind, als z.B. meine Generation. Wir waren zwar mehr draußen und unsere Kindheit war "analog", doch vergleiche ich heutige StudenInnen im gleichen Studium mit mir und meinen Kommilitonen um die Jahrtausendwende, so muss ich eingestehen, dass die Qualität der Ergebnisse im Schnitt höher ist, als dereinst. Wir haben weniger vernetzt gedacht und so mancher Student kann auf einem Industrie- oder Startup-Event weit besser reden und präsentieren, als deren Profs oder hochrangige Wirtschaftsvertreter. Auch die englische Aussprache und das Englisch per se ist heute bei vielen um vieles besser, als bei uns, weil wir es im Alltag nicht brauchten; alles war übersetzt und synchronisiert und Austauschjahre waren eher die Ausnahme.

 

Was ich zudem gut finde ist der Umstand, dass sich viele Junge nicht mehr im Job aufreiben wollen, sondern eine ausgeglichene work-life-balance im Sinn haben. Es gibt zwar noch materielle Diskrepanzen (wenig arbeiten und alles haben geht kaum), aber das werden sie schon noch realisieren und hinkriegen.

 

Selbiges bei Grundschülern und in der Unter- sowie Oberstufe. Sie starren zwar m. E. alle zu viel in die Flimmerdinger, aber sie wissen und checken durchaus, was abgeht - tw. mehr als ihre Alten. Wenn man ihnen dabei hilft, im Netz recherchieren und unterscheiden zu lernen (was sind gute Inhalte/Quellen, was ist Müll, was ist Fake, was bringt mich weiter), dann haben sie eine gute Basis für die Zukunft. Was man ihnen halt schnell vermitteln muss ist der alte Spruch "Information ist nicht Wissen, und Wissen nicht Weisheit".

 

Man kann es fast so sagen: es liegt an den Jungen, den Planeten "zu retten": Wir sind fast schon zu bequem und meine Eltern wollen nur mehr ihre Pension so erleben, wie sie es sich ausgemalt haben und tun alles dafür, dass dies so bleibt. Deshalb entscheiden/stimmen sie in nicht wenigen Fragen über die Jungen hinweg.

 

Meine StudentInnen bringen mich auf neue Sichtweisen und lassen meinen tiefsitzenden Kulturpessimismus immer wieder verschwinden - das genieße ich sehr. Unter anderem, indem sie mich an ihrem unerschütterlichen Optimismus und ihrem Drang in die Welt teilhaben lassen, so wie ich es früher auch verspürte und tat. Sie haben mir z. B. diesem Film empfohlen (Trailer).
 

Fazit: Es steht uns Älteren m. E. nicht zu, denen das madig zu machen, so verlockend so Sprüche wie "wartet bis die Studiererei/Schule zu Ende ist, dann wartet die harte Realität" und so Sachen. Auch altgediente Kapitäne sollten es sich gut überlegen, ob sie einem hochmotivierten Jungspund den Weg in die Flugschule ausreden wollen - so gut dies auch gemeint sein mag von wegen P2F und all dem. Wenn wer wirklich will, hört er ohnehin nicht auf "Nay-Sayers", sondern sucht sich seinen Weg und trifft beizeiten auch auf Mentoren bzw. hat "Glück"...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Es ist ja nicht so, dass das Gymnasium automatisch besser war/ist! Die Dinge, die man zur Vorbereitung auf ein Hochschulstudium braucht sind einfach andere, als die, die man braucht um ein guter Zimmermann zu werden. Abiturienten von heute (und die von vor 30 Jahren auch) sind eben gerade nicht gut gerüstet, für eine hochwertige Handwerksausbildung. 

 

 

..eben gerade nicht gut gerüstet für eine hochwertige Handwerksausbildung… Genau das Gegenteil  stimmt,  sie sind bestens gerüstet  für  eine Handwerksausbildung oder Facharbeiterausbildung.  Wenn diese jungen Leute ernsthaft diesen Weg gehen wollen, dann sind ihre Leistungen gut bis sehr gut. 

Ich war viele Jahre als Lehrer an einer Berufsschule  für Nachrichtentechnik /Kommunikationselektronik tätig. Diese Ausbildung war fachlich sehr anspruchsvoll. Wenige Schüler hatten einen qualifizierten Hauptschulabschluss,  die meisten  kamen  von einer 10-jährigen Mittelschule,  und etliche  hatten ein Abitur. 

 

Gruß!

Hans

Bearbeitet von Hans Tobolla
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Also abgesehen davon dass das Schulsystem immer kritisiert wird sind wir keinen Schritt weiter.

 

Fakt: die eine Landebahn war nicht beleuchtet, die beleuchtete hatte ihre Anflugbefeuerung nicht an. Definitiv suboptimal....

 

Aber da waren wir schon...

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Also abgesehen davon dass das Schulsystem immer kritisiert wird sind wir keinen Schritt weiter.

 

Fakt: die eine Landebahn war nicht beleuchtet, die beleuchtete hatte ihre Anflugbefeuerung nicht an. Definitiv suboptimal....

 

Aber da waren wir schon...

Gibt es eigentlich häufiger solche Ausfälle an grossen internationalen Airports? Keine Anflugbefeuerung, kein ILS? Bei dem Asiana Crash war ILS ja auch out of service. Nicht dass das die Ursache war, aber, jede zusätzliche Landehilfe erhöht die Sicherheit.

 

Gesendet von meinem Nexus 5X mit Tapatalk

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Gibt es eigentlich häufiger solche Ausfälle an grossen internationalen Airports? Keine Anflugbefeuerung, kein ILS? Bei dem Asiana Crash war ILS ja auch out of service. Nicht dass das die Ursache war, aber, jede zusätzliche Landehilfe erhöht die Sicherheit.

 

Gesendet von meinem Nexus 5X mit Tapatalk

Letzteres ist unbestritten, deshalb gibt es die Systeme ja. Aber jede Technik braucht Wartung (damit sie nicht unerwartet ausfällt), und das führt ggf. zu - angekündigten - Abschaltungen . Die anfliegenden Besatzungen sollten darüber informiert sein, um sich darauf einstellen zu können. Eigentlich nichts anderes als "business as usual"  B) Technischer Fortschritt sollte allerdings dazu führen, daß - analog zu unseren Autos - die Wartungsintervalle seltener, und die Ausfallzeiten kürzer werden.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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Frauen wurden ein paar Jahrtausende kurz gehalten, weshalb sie jetzt aufholen.

Auch wenn das nicht die "moderne Sicht der Dinge" ist, Frauen und Männer sind unterschiedlich, und werden es immer bleiben. Da hilft auch keine Gleichtellungsbeauftragte.

Gerade beim Sehen gibt es definitiv Unterschiede, Männer haben ein engeres Gesichtsfeld in dem sie scharf sehen können, und ein weiteres in dem sie Bewegung wahrnehmen. Dafür können sie in diesem engen Gesichtsfeld schärfer sehen, sind allerdings auch mehr auf Mustererkennung geprägt. Frauen sehen den Affen in dem obigen Test (bzw. einem äquivalenten, der im Netz verfügbare stammt ja von einer Unternehmensberatung) öfter als Männer, Männer haben beim zählen der Pässe die bessere Quote der korrekten Ergebnisse. Das hat nichts damit zu tun, das Frauen Jahrmillionen "kurz gehalten" wurden, es hat schlicht damit zu tun dass seit der Tierwelt die Männer für die Jagd, die Frauen für den Nachwuchs zuständig waren. Naturgemäß, nicht mutwillig. Darauf hat die Evolution reagiert, und das wird sie auch weiterhin tun, in ein paar Zehntausend Jahren werden die Unterschiede sicher schwächer sein.

Aber egal ob nun Alter, Geschlecht, Herkunft, Dienstzeit, was auch immer die Unterschiede ausmacht, wir müssen sie als gegeben akzeptieren, und unsere Technik und Trainingsmethoden darauf abstimmen. Es hilft nichts, sie aus ideologischen Gründen wegzudiskutieren. Man wird den Beweis nie erbringen können, aber vermutlich hätten Frauen oder weniger müde Männer weniger Tunnelblich entwickelt, und eher erkannt, dass das Problem nicht eventuelle Flugzeuge auf der Bahn sind, sondern dass es nicht die Bahn ist, die man da konzentriert mit Erwartungshaltung beobachtet und mit Ermutigung durch den Controller anfliegt.

Im Sinne einer Vermeidung von "common causes" wäre es wohl auch sinnvoll, die Cockpitcrew immer aus möglicht unterschiedlichen Charakteren zusammenzusetzen, genauso wie wir und z.B. evolutionsgetrieben immer Partner mit komplementären Immunsystemen suchen, um unserem Nachwuchs den besten Mix mitzgeben. In der Praxis wird das nicht immer möglich sein, aber bisher versuchen wir ja nicht mal in diese Richtung zu denken. Im Gegenteil, wir versuchen sogar bestmöglich zu standardisieren (wie oben schon geasgt vom Kindergarten an durch das ganze Schulsystem bis hin zur Flugschulung), exakt das Gegenteil dessen, was die Natur tut.

Natürlich braucht es auch Standardisierung, und es ist wichtig dass die ganze Crew "die selbe Sprache spricht", damit man die Summe der Fähigkeiten optimal miteinander kombinieren kann, wenn die unterschiedlichen Wahrnehmungen, Ideen und Fähigkeiten zu einer gemeinsamen Entscheidung kombiniert werden müssen. Wir müssen dabei aber immer im Hinterkopf behalten, dass wir hier von Menschen reden, nicht von Computern. Und es gibt eine unglaubliche Fülle von vergleichsweise neuen Erkenntnissen über die Fähigkeiten, Schwächen, Unterschiede und das Verhalten von Menschen, es gibt eine unglaubliche Entwicklung der Technik, die bisher noch bei weitem nicht optimal berücksichtigt sind. Wir machen manches seit über einem halben Jahrhundert gleich, ohne zu beachten, dass sich Dinge gändert und neue Erkenntnisse ergeben haben.

 

Es wird immer wieder passieren, dass Piloten etwas übersehen oder falsch interpretieren werden. Es wird immer wieder Fälle geben, die man nicht mit Technik oder Prozeduren abdecken kann. Es wird immer wieder Zwischenfälle (oder gar Unfälle) geben, die uns neue Erkenntnisse bringen. Wir werden für immer daraus lernen müssen, unsere Technik, unsere Ausbildung und unsere Art zu handeln weiter optimieren müssen. Es wäre fatal zu glauben, ein bestimmter Standard sei nun für immer (oder wenigstens für das nächste Jahrzent) die einzige Lösung. Wir müssen immer wieder hinterfragen und neue Lösungsansätze suchen, und zwar unter Anerkennung von Realitäten.

 

Im aktuellen Fall wird man auf der Technik-/Prozedurenseite sicher nochmal über die Befeuerung von geschlossenen Pisten, aktiven Pisten und Rollwegen nachdenken müssen.

Das Thema Dienstzeiten und Übermüdung ist ohnehin ein Dauerbrenner, und über den Problembereich der effektiven Kommunikation muss man sicher auch nochmal sprechen, Controller und Pilot haben hier klar aneinander vorbeigeredet, bei beiden hätten die Alarmglocken klingen müssen, ähnlich wie damals in Tenerifa. Über die Schwachstellen der Kombination aus Verkehrsleitung und Sichtanflug muss man sicher auch reden, es ist alles andere als Ideal, wenn der der für den Flugweg verantwortlich ist, nicht alle Informationen zur Verfügung hat, und der der etwas sieht sich von dem, der das Sagen hat unter Druck gesetzt oder zumindest falsch bestätigt fühlt.

Inwieweit die Software des Anflugradars oder des Flugzeugs hätte erkennen können/müssen dass eine falsche "Piste" angeflogen wird, und ob es da eine zuverlässige Möglichkeit einer Warnung gibt, die u.U. wie das EGPWS oder das TCAS vorgeschrieben werden müssen, wird man wohl auch diskutieren müssen. Es ist schon interessant, wenn sowohl die FDR Daten, als auch die Radardatenaufzeichnungen klar erlauben, das Drama im nachhinein vollnachzuvollziehen, beide während des Anflugs voll redundant verfügbaren Datensätze aber nicht zur Vermeidung genutzt wurden.

Und dann muss man natürlich endlich mal ideologiefrei die komplette Ausbildung von der Kita bis ins Cockpit auf den Menschen zuschneiden, und nicht umgekehrt den Menschen nach Kompatibilität mit dem System aussortieren. Wir diskutieren hier immer wieder die Eignung bestimmter Menschengruppen zum Piloten, und berücksichtigen dabei viel zu wenig, dass viele der (bestimmt gerechtfertigten) Kritik auf die Erziehung und Ausbildung dieser Gruppen zurückzuführen ist.

 

Gruß

Ralf

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