JanBu Geschrieben 6. Juli 2017 Teilen Geschrieben 6. Juli 2017 (bearbeitet) Hallo zämä Heute nehme ich euch mit auf meine Reise vom Herbst 2013 nach Hong Kong. Die Idee dazu kam mir spontan im Sommer 2013, schon immer wollte ich mal dorthin (dazu und vor allem wegen der spektakulären Anflüge auf den geschlossenen Kai Tak Airport … hatte diese in meiner Kindheit fleissig im FS98 geübt ^_^) Wie üblich besorgte unser fast schon "familieneigenes" Reisebüro die Flugtickets, per Wüstenschiff Emirates ging es in die Stadt an der Perlflussmündung - mein zweiter Trip nach Asien überhaupt. Tag 1 + 2: Hinflug (26. & 27. November) Damals flog EK noch nur mit B77W nach Zürich (…ich sollte wirklich meinen enormen Rückstand an Berichten aufholen … :004: ), den A380-Service hatte man für Januar 2014 angekündigt. Kleines Detail am Rande: ich fragte in ZRH aus reiner Neugier beim Check-in, wie viele Passagiere heute auf dem Flug gebucht seien (Dienstagnachmittag Ende November) - 85 Passagiere … Sehr wahrscheinlich war dies auch der Grund, weshalb wir glatt 15 Minuten zu früh vom Gate zurückstiessen und zur Rwy 28 rollten :o EK 88 ZRH-DXB STD: 14:35 STA: 23:40 (06:05) Boeing B777-300ER A6-ECW (2009) Schlussendlich trat ich sechs Stunden später ganze 45 Minuten vor der geplanten Ankunft in Dubai aus dem Flugzeug – danke Emirates :lol: Nach einem Happen zu Essen tigerte ich in Richtung meines Anschlussfluges … EK 382 DXB-HKG STD: 02:55 STA: 14:30 (07:35) Boeing B777-300ER A6-ECK (2008) So präsentierte sich nach ein paar Stunden der Norden Vietnams (abgesehen von den lärmenden, tobenden und nervenden Goofen Kindern der indischen Familie eine Reihe vor mir verlief der Flug sehr angenehm :wacko:) Endlich traf ich, zwar pünktlich aber todmüde in Hong Kong ein, suchte dann den Airport Express und mein Hotel in Sheung Wan auf der Island-Seite. Um mich ein wenig einzustimmen, besuchte ich die abendliche Lichtshow im Hafen. Die Tourismusbehörde vermarktet das ganze als “A symphony of lights”, findet jeden Abend um 20 Uhr statt. Dabei werden von diversen Gebäuden auf beiden Seiten des Hafens Lichtermuster und Laserstrahlen projiziert und dazu mit Musik untermalt - kann ich jedem empfehlen, ist ganz nett - aber nicht mehr. Tag 3: Hong Kong Island (28. November) Wegen starker Übelkeit verbrachte ich den Morgen (gezwungenermassen) im beengten Hotelzimmmer und trat nach dem Mittag hinaus. Zeit für einen ersten Rundgang auf Hong Kong Island: ICC (International Commerce Centre) in Kowloon, das höchste Gebäude der Stadt mit 484 Metern Höhe Rechts im Vordergrund das Gebäude des höchsten Berufungsgerichtes, dahinter die auffällige Zentrale der Bank of China – überraschend viel Parks und Grünflächen gab es hier Ganz in der Nähe befindet sich hiesige Zentrale der HSBC (Hong Kong and Shanghai Banking Corporation), dessen Gebäude wie “unfertig” aussieht. Es wurde vor der Rückgabe Hong Kong’s an China vollendet und weil man sich nicht sicher war, wie sich die Lage entwickelt, wurde der 180 Meter hohe Turm aus vorfabrizierten Elementen zusammengesetzt - so das man ihn notfalls schnell wieder abbauen könnte … Abendstimmung am Victoria Harbour Tag 4: noch mehr Hong Kong Island und Victoria Peak (29. November) Ein Stück von meinem Hotel den Hügel hinauf sollte es einen eindrucksvollen Tempel geben – allerdings präsentierte sich selbiger als ich dort eintraf folgendermassen: Wegen Renovation zu - nichts war es gewesen … so gönnte ich mir halt das Dr. Sun-Yat Sen Museum, ebenfalls ganz in der Nähe (und sehenswert) In der Nähe des Ausgangsviertels Lan Kwai Fong befindet sich ausserdem die längste Freiluft-Rolltreppe der Welt - über 800 Meter in 20 “Sektionen” gewinnt man 135 Meter an Höhe - kostenlos ! Ein Muss für jeden: mit der Zahnradbahn auf den Peak für den Sonnenuntergang … … nur war ich nicht gerade der einzige :wacko: Mit zwei netten Taiwanesinnen, mit denen ich beim anstehen ins Gespräch kam, verging die Zeit schon schneller Aha, auch hier setzt man auf Schweizer Qualität ! Da hatte sich das schlange stehen gelohnt – dies ist der Blick auf die andere Seite des Hügels Richtung Meer Zum Schluss lief ich den Hoger kleinen Hügel wieder hinunter – dauerte per “Wanderpfad” nur ca. eine halbe Stunde, bis man wieder in den Häuserschluchten weilte Tag 5: Ngong Ping 360 zum Giant Buddha (30. November) Schon bei der Planung hatte ich mir den Tagesausflug zur Buddha-Statue auf Lantau Island dick angestrichen. Die Wettervorhersage blieb schön und so dislozierte ich am nächsten Tag mit der MTR in die Nähe des Flughafens nach Tung Chung Während des Anstehens flog einem dauernd der leckere Verkehr von HKG vor der Nase herum Diese kleine war zu goldig … Eine kleine Kostprobe von der Gondelfahrt und der kleinen Chinesin gibt es hier (Video von mir), leider waren die Scheiben ziemlich zerkratzt: Der Ausblick auf die Flughafeninsel wurde immer besser Oben angekommen landet man in einem künstlichen Städtchen namens Ngong Ping Village Jaja … :P kleine Notiz am Rande: die Kabinen der Ngong Ping-Gondelbahn stammen von CWA in Olten … Tian Tan Buddha, eine der grössten derartigen Statuen in China (34 Meter hoch) Die 268 Stufen bis zur Statue selber tat ich mir heute nicht an (erst beim nächsten Mal), so genoss ich die Aussicht und gönnte mir dann ein koreanisches Gericht im Städtchen, bevor ich mich wieder auf den Rückweg machte … … um den Abend am “Walk of the Stars” in Kowloon am Victoria Harbour ausklingen zu lassen Besagter Walk of the Stars ist wie das Pendant in Hollywood angelegt, aber mit chinesischen Kinogrössen a là Jackie Chan oder Jet Li – allerdings kannte ich von allen Namen auch nur diese zwei … ;) Tag 6: Kowloon (1. Dezember) Der Vollständigkeit halber hier eine Aussenansicht meines Hotels: Mingle on the Wing in Sheung Wan Bisher war ich noch sehr wenig in Kowloon selber gewesen – höchste Zeit, das zu ändern Erster Halt: Kowloon Walled City Park. An seiner Stelle befand sich bis Mitte der 90er-Jahre der übelste Slum von Hong Kong, die Kowloon Walled City. Wegen florienden Drogenhandels sowie Prostitution und miserabler hygienischer Zustände wurde der ganze Koloss 1993/94 (zum Teil mit Gewalt) geräumt und danach abgerissen. Wer mehr darüber wissen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Kowloon_Walled_City Innerhalb des sehr schön gemachten Parks befindet sich ein kleines Museum, das der Geschichte der Walled City gewidmet ist Reste eines Eingangstores des ehemaligen chinesischen Forts, das Anfang des 20. Jahrhunderts an dieser Stelle errichtet wurde Bildlicher Querschnitt durch die Walled City … … sowie ein Modell Im Park selber gibt es künstliche Teiche mit Bächen sowie einige öffentliche Gebäude, ein Stück weiter wurde sogar gerade eine Hochzeitszeremonie abgehalten Strassenszene ein paar Blocks weiter in Kowloon Ich versuchte nun, irgendwie in Richtung des ehemaligen Flughafengeländes von Kai Tak zu gelangen – allerdings erfolglos. Dafür fand ich den Anlegepunkt einer Fähre, welche zurück nach Hong Kong Island fuhr – immer noch besser als mit der MTR Das neu errichtete Kreuzfahrtteminal Per Tram gönnte ich mir danach eine “Rundfahrt” durch Hong Kong Island … braucht noch jemand eine Klimaanlage ? Tag 7: Cheung Chau (2. Dezember) Für November und Dezember herrschte immer ausnehmend schönes Wetter – da könnte man ja ein bisschen an den Strand gehen … :lol: Die “First Ferry” brachte mich binnen einer knappen Stunde auf die ehemalige Pirateninsel Cheung Chau Hauprstrasse des einzigen Ortes auf der Insel, mangels Fahrzeugen (zu enge Strassen) bewegt man sich vornehmlich auf Drahteseln Dazu kommt das ultramoderne :blink: Ambulanzfahrzeug Auch per pedes kommt man vorwärts und nach ein paar Hundert Metern sah es schon besser aus … Eine der Schnellfähren auf dem Weg von Macau nach Hong Kong Am Strand war es dazu schön ruhig, ideal um aus der Grossstadthektik zu flüchten Den Hügel hinauf erreichte ich einen Aussichtspunkt mit guter Sicht über die ganze Insel. Übrigens: wer schon den Anflug auf Kai Tak im Simulator nachgeflogen ist, fliegt über dieses VOR … Aufgrund Ihrer Form heisst die Insel auch “Dumbbell island” (“Hantelinsel”) Hong Kong am Horizont Durch schmale Gässchen lasse ich mich langsam zurück Richtung Hafen treiben … … und geniesse noch einmal ein wenig Strand … … bevor es zurück zum Ferry Terminal auf Hong Kong Island geht Tag 8: Ma On Shan (3. Dezember) Zu meiner Überraschung kann man in Hong Kong sehr schöne Wanderungen in der Natur unternehmen, und durch den Blog eines Swiss-Piloten stiess ich auf den Maclehose-Trail, der in 10 Sektionen von Ost nach West über ganz Hong Kong führt – der ganze Weg ist an die 100 Kilometer lang; ich wollte mir die im Osten der Insel gelegenen Stages 4 (Einstieg bei Tate’s Cairn) und einen Teil der Stage 5 (Tate’s Cairn bis zum Sha Tin Pass oberhalb von Diamond Hill) zur Brust nehmen: Karte Sektion 4: http://hiking.gov.hk/eng/pdf/longtrail/mtrail/m04map.pdf Karte Sektion 5: http://hiking.gov.hk/eng/pdf/longtrail/mtrail/m05map.pdf Zuerst per MTR nach Sha Tin, danach per Bus 299 kommt man bequem zum Ende der 3. und gleichzeitig Anfang der 4. Sektion (Shui Long Wo) – wenn man denn wüsste, wo man aussteigen muss und so landete ich prompt eine Station weiter … Anyway, dank guter Ausschilderung fand ich den Trail dann doch noch Durch den dichten Wald ging es langsam, aber stetig aufwärts – zum Glück hatte ich in weiser Voraussicht genug Flüssigkeiten mitgenommen Unterwegs traf ich einen kanadischen Piloten der Cathay Pacific Airways und so nahmen wir den Aufstieg zusammen in Angriff. Auf dem Bergsattel angekommen bemerkte ich, das ich heute zeitlich etwas spät dran war – mittlerweile zeigte die Uhr 14:00 und ich hatte sicher noch 3-4 Wegstunden vor mir. Also folgte ich dem Piloten auf den (nicht zum Trail gehörenden) Aufstieg zum nahen “Berg” Ma On Shan Und nach 45 Minuten Plackerei standen wir endlich oben Nun wieder alleine unterwegs nahm ich den Abstieg in Angriff. Gut zu erkennen der weitere Verlauf des Wanderwegs … no risk – no fun :D Blick zurück auf den 702 Meter hohen Ma On Shan (ganz rechts) Meine Energie- und Wasservorräte gingen langsam zur Neige, dazu begann es schon zu dämmern. So verliess ich den Trail und bog nach Norden in ein Seitental ab, welches mich wieder hinunter in Richtung Ausgangspunkt Sha Tin führte Nach einer gründlichen Dusche im Hotel gönnte ich mir am Abend zur Belohnung ein Bier in meiner Stammbar in Wan Chai – cheers ! Tag 9: letzter Rundgang (4. Dezember) Viel zu schnell kam der letzte volle Tag in der Stadt. Mein Flug würde am Folgemorgen zur unchristlichen Zeit von 07:00 Uhr ablegen, darum hatte ich schon im Voraus eine Nacht im Flughafenhotel gebucht. Mein Hotelzimmer in der Stadt Nach dem “Umzug” trieb ich mich mit der vagen Absicht, die Fähre nach Macau zu nehmen am Ferry-Terminal herum, verschob dann aber den Trip auf das nächste Mal In der IFC Mall stand der Weihnachtsschmuck schon parat IFC 2 (Two International Finance Centre), zweithöchstes Bauwerk der Stadt mit 415 Metern Meine Unterkunft im Flughafenhotel (Regal Airport Hotel) gestaltete sich schon um einiges geräumiger … ;) Zum Abschluss gönnte ich mir noch ein Bierchen (wieder in meiner Lieblingsbar) "Mes Amis" in Wan Chai und kam mit einem Australier ins Gespräch, wir feierten dann in lustiger Gesellschaft und netten Girls bis nach Mitternacht … Tag 10: Heimflug (5. Dezember) Prompt verschlief ich um eine ganze Stunde und platzte um 5:45 Uhr recht zerknittert an den Check-In – allerdings präsentierte sich der Flug als so gering ausgelastet, das ich eine Viertelstunde später schon am Gate stand. Einer der wenigen bei Emirates verbliebenen A343 würde mich in die Wüste zurück nach Dubai bringen: EK 387 HKG-DXB STD: 07:05 STA: 12:15 (09:10) Airbus A340-300 A6-ERP (1997) obwohl wir einen Tagflug hatten, sollte man die Fensterblenden geschlossen halten – der Anweisung zum Trotz knipste ich fleissig, hier über Indien einige Stunden dösen später kommt bereits die omanische Küste in Sicht schon sehr sandig hier nur leicht verspätet machen wir am Terminal fest, nicht viel los um die Mittagszeit in DXB Knappe vier Stunden später steige ich in meine nächste tripple seven Richtung Schweiz EK 85 DXB-ZRH STD: 16:15 STA: 20:05 (06:50) Boeing B777-300ER A6-EBU (2006) Von diesem Flug gibt es ausser einigen Turbulenzen über dem Balkan nicht viel zu erzählen – und damit ist dieser Bericht zu Ende. Mir hat es in Hong Kong super gefallen (so sehr sogar, das ich ein Jahr später nochmal dahin bin – aber nicht nur). Würde auch jetzt gleich wieder gehen, allerdings muss man die Grossstadthektik, die vielen Leute sowie die nicht immer sehr angenehmen Gerüche ertragen können. Aber die Bewohner sind (im Gegensatz zu den Festlandchinesen) alle höflich, man stellt sich beim warten immer in die Reihe. Leider gehört die Stadt nicht zu den billigen Destinationen, ist aber aus meiner Sicht die weite Reise allemal wert. Ein paar Worte noch zu Emirates: Erwartungen erfüllt – aber nicht mehr. Flugzeuge sahen moden und sauber aus, Flüge kamen alle pünktlich an und die Besatzungen waren eher reserviert-freundlich. Wenn der Preis stimmt, gerne wieder. Natürlich stehe ich bei Rückfragen aller Art gerne zur Verfügung, dazu sind Anregungen, Kommentare, Kritik und Konsorten sehr gerne gesehen. Noch einen schönen Rest der Woche und en gruess Jan Bearbeitet 18. Oktober 2017 von JanBu 13 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
David F. Geschrieben 6. Juli 2017 Teilen Geschrieben 6. Juli 2017 Vielen Dank für den spannenden Bericht! Das mit den Wanderwegen habe ich nicht gewusst, muss ich mir für das nächste mal merken! :) 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Jonas Wirz Geschrieben 7. Juli 2017 Teilen Geschrieben 7. Juli 2017 Ja Hong Kong ist auch meine Top Asia City. Fahre gerne mit der Deng Deng im Oberdeck und die Schweizer Standseilbahn zum Peak hoch, gönne ich mir jedesmal. LG Jonas 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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