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25.06.17 | D7-237 | A330-300 | Australien | Triebwerksausfall, Vibrationen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hmm, Vibrationen können Resonanzen zur Folge haben, deren Wirkungen sind teilweise spektakulär

 

 

Heftige Videos :o ...würden folgende Passagier-Aussage nicht ganz unglaubwürdig erscheinen lassen:

 

"Mein Sitz hat manchmal dermaßen vibriert, dass ich mich nicht anlehnen konnte - ich musste mich nach vorne beugen."

 

Richard

Geschrieben

Bodenresonanz mit Helikoptern ist ein Spezialfall. Es gibt auch noch solche ohne Boden

 

https://www.youtube.com/watch?v=egDWh7jnNic

 

Da Resonanz immer dann auftreten kann, wenn eine Erregerfrequenz eine Eigenfrequenz (oder ein Vielfaches davon) antrifft, bleibt uns nur die Hoffnung auf genügend Dämpfung. Strahltriebwerke durchlaufen doch typischerweise auch oft Eigenfrequenzen beim Hochfahren, was man durch ein kurzes Brummen wahrnimmt. Die anschliessenden überharmonischen sind dann weniger kritisch....

 

Stefan

Geschrieben

 wenn eine Erregerfrequenz eine Eigenfrequenz (oder ein Vielfaches davon) antrifft

...fast schon   erotisch,   das Statement ;)

 

Richard

Geschrieben

Bist du mit dem Vielfachen sicher?

Soweit ich weiss ist das Integral  von 0 bis unendlich von sin (n*x) * sin (m*x) null wenn n <> m (also auch n = i * m), sprich auch bei Vielfachen der Frequenz findet keine Energieübertragung ("Erregung" für unsere Erotiker...) statt, nur bei exakter Frequenzgleichheit.

 

Jedenfalls keine schöne Situation, da man ja zur Landung nochmal die Geschwindigkeit, und damit die Frequenz des im Fahrtwind mitdrehenden Fans verringern muss, und nie weiss, wo die nächste gefährliche Resonanzfrequenz lauert. Dazu kommen bei modernen Flugzeugen auch noch die Regelfrequenzen der FBW Steuerung, auch da kann "Resonanz" mit der Software auftreten, die übrigens auch bei Vielfachen der Frequenz, da die Regelsoftware ja kein Sinus, sondern eine Punktfolge ist.

 

Im Rahmen der Flatteruntersuchung werden normalerweise alle Eigenfrequenzen und Eigenformen des Flugzeugs im relevanten Frequenzbereich ermittelt, dabei kann aber immer mal was exotisches durch die Lappen gehen (z.B. bei Zwischenstellungen der Klappen), was dann in der Praxis zu gering gedämpft ist, und zu gefährlichem Aufschaukeln führen kann.

 

Bin mal auf den Abschlußbericht gespannt, und was alles sicherheitshalber ausgetauscht wurde (Pylon, Fittinge...) weil es u.U. überlastet wurde.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Wobei jede dieser Oberschwingungen ausschließlich in ihrer Frequenz angeregt werden kann. Regst du die dritte Oberschwingung an, stellt sich keine Grund- oder erste Oberschwingung (oder gar höherfrequentere n-te Oberschwingungen) ein.

 

Bei Flugzeugen sind die Oberschwingungen komplexer aufgrund der Massen- und Steifigkeitverteilung z.B. des Flügels nicht bei Vielfachen der Grundfrequenz, prinzipell existieren sie aber natürlich. Als Pilot erlebst du die Grundschwingung, zweite Oberschwingung, vierte Oberschwingung etc. als heftiges hoch-und-runter-"reiten", die erste, dritte etc. Oberschwingung nur als leichte Rumpfdrehung.

Hier kann man die erste und dritte Oberschwingung sehen... (= erste und zweite antimetrische), die mit dem Querruderausschlag koppelt.

Hier ist die zweite Oberschwingung des Eta-Flügels gezeigt, wie man sieht unterscheidet sie sich heftig von den von dir verlinkten Schwingungen eines Stabs mit konstanter Massen- und Steifigkeitsverteilung, fast alle Bewegung spielt sich aussen ab.

 

Bei der LS4 kann man die zweite Oberschwingung schön mit den (leicht ausgefahrenen und dann losgelassenen) Bremsklappen koppeln lassen, so bei um die 140 km/h (sicher wie alle symmetrischen Eigenformen von der Pilotenmasse abhängig). Ein nachdrückliches Ereignis, das gut reproduzierbar und zum Glück in der Amplitude gut steuerbar und begrenzt ist  ;)

 

Gruß

Ralf

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