Kuno Geschrieben 14. Juni 2017 Geschrieben 14. Juni 2017 "Schweizer fliegen in ihrer Freizeit immer öfter. Das ist Umweltpolitikern ein Dorn im Auge. Sie fordern Massnahmen, um die Zahl der Kurzstreckenflüge zu reduzieren." So steht es heute im 20.min: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Umweltpolitiker-wollen-das-Fliegen-verteuern-15412054 Selbstverständlich wollen die "Umweltpolitiker" das Problem damit lösen, dass auf die Flugtickets einfach noch eine weitere Gebühr zusätzlich erhoben wird. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass es eigentlich gar nicht mehr um die Umwelt geht, sondern dass man meist einfach eine bequeme Möglichkeit sieht, aus dem Verhalten der Bürger mittels einer weiteren Zwangsabgabe zusätzliche Mittel zu beschaffen. 2 Zitieren
SR292 Geschrieben 14. Juni 2017 Geschrieben 14. Juni 2017 (bearbeitet) Schwieriges Thema. Auf der einen Seite ist jemand, der täglich zweimal Fleisch isst (womöglich gar aus Übersee), der viel grössere Klimasünder als jemand, der 10 Flüge im Jahr macht. Auf der anderen Seite: Eine Kreditkartengebühr von 15-25 CHF nehmen wir (zähneknirschend) hin, aber gegen eine Umweltgebühr im wohl ähnlichen Rahmen sollen wir den Aufstand proben... Geht für mich auch nicht ganz auf. Bearbeitet 14. Juni 2017 von SR292 2 Zitieren
FalconJockey Geschrieben 14. Juni 2017 Geschrieben 14. Juni 2017 ...wenn denn diese "Umweltgebühr" überhaupt für die Entwicklung nachhaltiger Energien genutzt würde. Selbes Spiel mit dem "Öko-Cent" auf Benzin/Diesel in Deutschland: Damit werden themenfremde Dinge finanziert. 5 Zitieren
Chipart Geschrieben 14. Juni 2017 Geschrieben 14. Juni 2017 Eine Kreditkartengebühr von 15-25 CHF nehmen wir (zähneknirschend) hin, aber gegen eine Umweltgebühr im wohl ähnlichen Rahmen sollen wir den Aufstand proben... Geht für mich auch nicht ganz auf. Bei der Kreditkartengebühr will jemand Geld verdienen. Verstehe ich und kann mich entscheiden, ob ich das gut finde oder nicht. Wenn es bei so einer Zusatzsteuer für Flugtickets darum geht, dass der Staat Geld verdienen will, um es irgendwie auszugeben, dann verstehe ich das auch. Dann soll er das aber auch Flugticketsteuer nennen und nicht Umweltabgabe. Den Titel "Umweltabgabe" würde sich diese Steuer nur dann verdienen, wenn sie auch was für die Umwelt tut. Das kann entweder dadurch passieren, dass man das Geld zweckgebunden für Umweltprojekte nutzt - wie sinnvoll die dann auch sein mögen - oder dadurch, dass wegen dieser Abgabe weniger Menschen fliegen und daher weniger Emissionen entstehen. Wenn ich den Artikel richtig verstehe, dann ist (nur) letzteres angedacht. Dann ist natürlich die Frage, in wie fern eine Flugticketabgabe von 10-15 CHF tatsächlich Menschen vom Fliegen abhält. Also Busineskasper sicher nicht. Denen wär das im Zweifelsfall egal. Beim Sommerurlaub spielt es wahrscheinlich auch keine Rolle: Geht es nach Übersee, dann fallen die 10-15 CHF nicht wirklich ins Gewicht und geht es nach Malle, dann sind die 2 Wochen dort auch mit der Abgabe immer noch billiger, als 2 Wochen im Tessin. Für Flüge ab Basel ist so eine Abgabe natürlich auch witzlos, weil die Leute dann einfach von der französischen Seite aus fliegen und sich die Abgabe ersparen können. Bleiben am Ende also die Fluggäste, die mit nem Billigflieger von Zürich aus mal schnell zu ner Party nach London/Paris/Barcelona fliegen und am nächsten Tag zurück. Sind das so viele, dass deswegen der Aufwand gerechtfertigt ist? Florian 3 Zitieren
Lubeja Geschrieben 14. Juni 2017 Geschrieben 14. Juni 2017 (bearbeitet) Die ganze Story ist sowieso hanebüchen. Wie viele europäische Zentren lassen sich realistisch ab der Schweiz mit dem Zug schneller erreichen, als mit dem Flugzeug? Frankfurt, Paris und Mailand. Aufzählung abschliessend. Und wenn wir davon sprechen, Umsteigeverkehr auf die Schiene zu verlagern, dann bleibt nur noch Frankfurt übrig. Malpensa und Charles de Gaulle mit dem Zug, ausgerechnet... Zürich-Stuttgart dauert mindestens vier Stunden und nach München ist der Fernbus schneller. Genf nach Paris funktioniert, aber auch nur als O/D, nach Mailand sind es vier Stunden, nach Malpensa mal eben sechs. Und selbst in das nahe gelegene Lyon benötigt man zwei Stunden, an den Flughafen sogar vier. Und das alles ohne Anschlussgarantie. So lange wir auf diesem Niveau operieren (und gleichzeitig die Nachtzugverbindungen zusammenkürzen) brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren. Und das sagt ein überzeugter Generalabonement-Kunde, wohlgemerkt... ------ Edit: und so lange ein Flug nach Malle übers Wochenende billiger kommt, als der durchschnittliche Eintrittspreis in einen zürcher Club, muss man sich auch nicht über die Partyflieger wundern. Dito die ganzen Engländer, die mit Reiherair zum feiern ins Baltikum bolzen... Bearbeitet 14. Juni 2017 von Lubeja Zitieren
Meerkat Geschrieben 14. Juni 2017 Geschrieben 14. Juni 2017 Von welchen Flügen konkret ist hier die Rede? Ein Vergleich: Autokosten inklusive Benzin für die 278 km von Zöri nach Gänf bei 23 Rp. pro km: 64.- CHFr. SBB-Billet Zöri HB - Gänf: 89.- CHFr. Flug Zöri - Gänf: 89.- CHFr. Ironischer Weise gibt es ab Genf Flüge über eine grössere Distanz mit deutlich tieferen Preisen. Hier regelt sich "wohl" der Markt von selbst. Dadurch dass die SBB ein Monopol hat kann sie den Preis für ein Einzelbillet höher ansetzen als für eine Auto zumal sich nicht jeder ein Auto leisten kann. Und dieser Monopolpreis wird von mancher Fluggesellschaft als Basis für ihren Preis verwendet. Möchte man ernsthaft das Kurzstreckenfliegen verteuren, dann müsste man eher eine Gebühr für Gesellschaften mit tiefen Löhnen erheben. Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 15. Juni 2017 Geschrieben 15. Juni 2017 So wie die Umweltverbände reden, wollen die sich nicht mit einer kleinen Gebühr begnügen, die dann zwar Wutanfälle auslöst aber spätestens nach dem 2. Ticket schon wieder dazu gehört. Die wollen das Fliegen RICHTIG teuer machen, dass eben die Normalbürger es sich nicht mehr leisten können und damit die LCC's aus der Schweiz vergraulen, bzw auch den regulären Airlines schaden. Die Reaktion der Swiss und anderer ist ja auch entsprechend. Mal abgesehen davon, dass die Konsequenz wohl schlicht die wäre, dass die Leute dann halt von Memmingen oder Lyon aus in die Ferien fliegen ist dies nichts anderes als ein erneuter Versuch, den Büezern und Normalverdienenden ihre hart erarbeiteten kleinen Freuden zu nehmen und dazu mal wieder den Wirtschaftsstandort Schweiz zu schwächen. Solche Vorschläge gehören schlicht in die Tonne. 4 Zitieren
Kuno Geschrieben 15. Juni 2017 Autor Geschrieben 15. Juni 2017 (bearbeitet) ...ich wäre nicht überrascht, wenn so eine "Umweltschutzgebühr" dann genau so hoch angesetzt wird, dass die Leute trotzdem noch genau so viel fliegen wie jetzt ;) Mit der Erhöhung des Verkaufspreises für Zigaretten macht man es genau so - warum soll das bei den Flugpreisen nicht funktionieren? Bearbeitet 15. Juni 2017 von kuno Zitieren
AnkH Geschrieben 15. Juni 2017 Geschrieben 15. Juni 2017 Mal ganz krass: das grösste Problem bezogen auf Umweltverschmutzung und auch Ressourcenverbrauch generell ist der Umstand, dass über 8 Milliarden von uns auf diesem Planeten leben und den Anspruch haben, zumindest nach "westlichem Standard" leben zu können. Geht nicht auf. Wird nie aufgehen. Die einzige Lösung wäre eine Reduktion der Population um 50%, Massnahmen hierzu sind aber verständlicherweise nicht sehr populär *duckundweg* 3 Zitieren
Ted Geschrieben 15. Juni 2017 Geschrieben 15. Juni 2017 Ich bin mir da nicht so sicher, dass es den beiden Politiker gross um den Umweltschutz geht: Thomas Hardegger ist Gemeindepräsident von Bülach. Mitglied "Fussverkehr Schweiz". Vorstandsmitglied zur " Förderung des ÖV." Mitglied im " Schutzverband der Bevölkerung Zürich." Priska Seiler-Graf ist Stadträtin in Kloten. Wie heisst es doch so schön?; Das eigene Hemd ist mir am nächsten... Zitieren
ErnstZ Geschrieben 15. Juni 2017 Geschrieben 15. Juni 2017 Von welchen Flügen konkret ist hier die Rede? Ein Vergleich: Autokosten inklusive Benzin für die 278 km von Zöri nach Gänf bei 23 Rp. pro km: 64.- CHFr. SBB-Billet Zöri HB - Gänf: 89.- CHFr. Flug Zöri - Gänf: 89.- CHFr. Ironischer Weise gibt es ab Genf Flüge über eine grössere Distanz mit deutlich tieferen Preisen. Hier regelt sich "wohl" der Markt von selbst. Dadurch dass die SBB ein Monopol hat kann sie den Preis für ein Einzelbillet höher ansetzen als für eine Auto zumal sich nicht jeder ein Auto leisten kann. Und dieser Monopolpreis wird von mancher Fluggesellschaft als Basis für ihren Preis verwendet. Möchte man ernsthaft das Kurzstreckenfliegen verteuren, dann müsste man eher eine Gebühr für Gesellschaften mit tiefen Löhnen erheben. Die SBB setzt die Preise ja nicht höher an als für ein Auto. Mit den vom Steueramt anerkannten 70 Rp. pro Kilometer kostet eine Fahrt von Zürich nach Genf mit dem Auto knapp 190 Franken... PS: Was ist Zöri? Das ist ja noch schlimmer als wenn man "Züricher" schreibt..... Grüsse Ernst Zitieren
Ted Geschrieben 15. Juni 2017 Geschrieben 15. Juni 2017 Die SBB setzt die Preise ja nicht höher an als für ein Auto. Mit den vom Steueramt anerkannten 70 Rp. pro Kilometer kostet eine Fahrt von Zürich nach Genf mit dem Auto knapp 190 Franken... PS: Was ist Zöri? Das ist ja noch schlimmer als wenn man "Züricher" schreibt..... Grüsse Ernst Ernst, mach doch einmal Ferien im schönen Appenzellerland! Da wirst du dauernd Zöri in der Beiz hören! Zitieren
Hunter58 Geschrieben 15. Juni 2017 Geschrieben 15. Juni 2017 Wenn wenigstens ein einziger Flieger weniger fliegen würde wenn wir keine Nahrungsmittel aus Übersee zu uns nehmen würden dann hätte der Verzicht auf solche Nahrungsmittel ja noch Sinn... Zitieren
Ted Geschrieben 15. Juni 2017 Geschrieben 15. Juni 2017 Wenn wenigstens ein einziger Flieger weniger fliegen würde wenn wir keine Nahrungsmittel aus Übersee zu uns nehmen würden dann hätte der Verzicht auf solche Nahrungsmittel ja noch Sinn... ...und die Luft auf der ganzen Erdkugel würde bedeutend besser, und die Klimaerwärmung normalisiert sich rasant... Zitieren
Hunter58 Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 Nein, alle Flüge würden trotzdem stattfinden denn die ganzen Nahrungsmittel werden mitgenommen weil Kapazität eh schon fliegt... Zitieren
AnkH Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 Das ist ja "das Schöne" an der heutigen Zeit. Sieht man übrigens auch anderswo: die Idee, mit dem Verzicht auf Fleisch der Umwelt was Gutes zu tun, ist ja bspw. löblich, nur funktioniert dies mit dem heutigen, globalisierten Markt kaum noch. Denn was ist im Endeffekt die schon fast logische Folge: es werden mehr Produkte aus einer anderen Sparte benötigt und zack, geht der Raubbau und die Ressourcenverschwendung einfach dort los (siehe Palmöl). Daher bleib ich bei meiner krassen Aussage: ohne ein gewaltiger Populationsrückgang ist da wenig zu machen. Oder ein Umdenken von 80-90% der Menschen WELTWEIT erreichen, was in etwa so realistisch ist, wie dass alle FF Mitglieder gleichzeitig im Lotto gewinnen. 1 Zitieren
ErnstZ Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 Daher bleib ich bei meiner krassen Aussage: ohne ein gewaltiger Populationsrückgang ist da wenig zu machen. Und glaube mir, das wird kein Problem sein. Ich bin mir fast sicher, dass es die Menschheit in den nächsten 1'000 Jahren so weit bringen wird, dass die Spezies nicht mehr auf dem Planeten überleben kann... Grüsse Ernst Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 Überleben schon, aber nicht mehr in so großer Stückzahl. Planet der Affen lässt grüßen! Zitieren
Kuno Geschrieben 16. Juni 2017 Autor Geschrieben 16. Juni 2017 ...in den nächsten 1'000 Jahren... Ich bin mir sicher, dass wir das auch schneller hinbekommen können! Zitieren
Chipart Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 Und glaube mir, das wird kein Problem sein. Ich bin mir fast sicher, dass es die Menschheit in den nächsten 1'000 Jahren so weit bringen wird, dass die Spezies nicht mehr auf dem Planeten überleben kann... Vorhersagen über "die Menschheit in 1000 Jahren" finde ich immer drollig: Zum einen kann sie eh niemand nachprüfen und zum anderen muss man sich nur mal vorstellen, was die Menschen im Jahr 1017 über heute gesagt/gedacht hätten. Florian 1 Zitieren
Kuno Geschrieben 16. Juni 2017 Autor Geschrieben 16. Juni 2017 (bearbeitet) ...also nachprüfen tun kann man das schon. Halt dann erst in 1000 Jahren. Wenn dann noch einer da ist B) Bearbeitet 16. Juni 2017 von kuno Zitieren
Chipart Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 Es würde mich eher überraschen, wenn das was hier steht in 50 Jahren noch irgendwo nachlesbar ist. Wenn man anschaut, wie schwierig es ist, heute einen Artikel aus dem Usenet von vor 30 Jahren zu finden, dann habe ich für diese Forum wenig Hoffnung - oder viel: 99% des hier geschriebenen wird man in der Zukunft kaum vermissen ... Florian Zitieren
reverser Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 Es würde mich eher überraschen, wenn das was hier steht in 50 Jahren noch irgendwo nachlesbar ist. Wenn man anschaut, wie schwierig es ist, heute einen Artikel aus dem Usenet von vor 30 Jahren zu finden, dann habe ich für diese Forum wenig Hoffnung - oder viel: 99% des hier geschriebenen wird man in der Zukunft kaum vermissen ... Florian ...und für das restliche 1% bist Du zuständig B) . Richard Zitieren
Chipart Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 ...und für das restliche 1% bist Du zuständig B) . Richard ROFL - im Gegenteil! Florian Zitieren
ErnstZ Geschrieben 16. Juni 2017 Geschrieben 16. Juni 2017 Vorhersagen über "die Menschheit in 1000 Jahren" finde ich immer drollig: Zum einen kann sie eh niemand nachprüfen und zum anderen muss man sich nur mal vorstellen, was die Menschen im Jahr 1017 über heute gesagt/gedacht hätten. Florian Ich mache ja keine wissenschaftliche Vorhersage sondern sage nur meine Meinung. Nachprüfen muss man meine Meinungen auch nicht, auch nicht wenn ich etwas nur für die nächsten paar Tage "vorhersage". Ich brauche mir jeweils auch nicht auf die Schulter zu klopfen oder allen aufzuzeigen, "ich habe es ja immer gesagt" und ich verkrieche mich auch nicht in einer dunklen Kammer wenn etwas halt nicht richtig war... Grüsse Ernst Zitieren
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