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Easyjet Passagiere meutern wegen Crossbleed Start


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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Leute,

 

hat jemand eine Idee, was das genaue Problem bei dem Easyjet gewesen sein könnte, das angeblich der Pilot mit einem Crossbleed Start lösen wollte und den Passagieren anbot solange auszusteigen?

 

Werden nicht Crossbleed-Starts nach dem "Ablegen" gelegentlich gemacht, wieso hier anscheinend am Gate und mit der Option zum Aussteigen?

 

http://www.focus.de/reisen/videos/erfolgschance-von-50-50-chaos-im-easyjet-ferienflieger-pilot-schockt-passagiere-mit-seltsamer-ansage_id_7235654.html

Bearbeitet von iwl
Geschrieben

LOL die Briten...keine Ahnung was da das Problem war, vielleicht eine defekte APU und dann noch ein weiteres Problem mit dem Bleed-System. Und dann wird dem Captain die Firma etwas Druck gemacht haben, daher die Abstimmung. Dass die Leute dann so überreagieren ist EIN WENIG nachvollziehbar, wenn man in Betracht zieht, dass die Paxe schon zwei Tage Delay hatten, mit Bussen durch die Pampa gekarrt und in mit Kakerlaken verseuchte Hotels gesteckt wurden: "Easy Holidays".

 

Normalerweise wird bei einer defekten APU ein Triebwerk vor dem Pushback angelassen, dann wird die Bodenausrüstung (Strom + Druckluft) abgehängt, dann Pushback und schliesslich das zweite Triebwerk mit Hilfe des bereits laufenden Treibers gestartet.

Geschrieben

Würde man nicht APU Cyclen sparen wenn grundsätzlich das erste Triebwerk am Gate angelassen würde wenn man vollen Groundpower hat, oder könnte es sich lohnen wenn das Pushbackfahrzeug am Ende noch das Anlassen powern könnte?

 

Ingo

Geschrieben (bearbeitet)

Zum Anlassen benötigt man einen Air Starter (Zapfluft, Ground Power alleine reicht nicht) und der ist nicht standardmäßig an jedem Gate vorhanden und muss oft separat bestellt werden. Außerdem ist Anlassen am Gate immer so eine Sache (Lärm, Hindernisse) und nimmt auch ein wenig mehr Zeit in Anspruch.

Inwiefern bei den neueren Mustern mit Elektrostarter (A350/B787) Ground Power für einen Triebwerkstart ausreicht, weiß ich leider nicht.

 

Lg

 

Julian

Bearbeitet von JulianEDFM
Geschrieben

Normalerweise wird bei einer defekten APU ein Triebwerk vor dem Pushback angelassen, dann wird die Bodenausrüstung (Strom + Druckluft) abgehängt, dann Pushback und schliesslich das zweite Triebwerk mit Hilfe des bereits laufenden Treibers gestartet.

Ich war vor einer Woche auf einem Easyjetflug nach Copenhagen, bei dem genau das passiert war. Ansage aus dem Cockpit, APU sei kaputt. Dann Engine Start am Gate, Pushback und dann auf dem Taxiway andere Engine gestartet. Interessierte auf unserem Flug kein Mensch. Da muss die Kommunikation enorm schlecht gewesen sein, dass so eine Panik ausbricht ...

 

Evtl war es sogar bei den Fällen derselbe Flieger? Kann man das irgendwo im Internet nachrecherchieren?

Was mich noch interessieren würde ist, wie lange gem. MEL ohne APU operiert werden darf. Weiss das jemand?

Geschrieben

Was mich noch interessieren würde ist, wie lange gem. MEL ohne APU operiert werden darf. Weiss das jemand?

Hallo,

 

APU kaputt dann C-Item, heißt man kann 10 Tage ohne operieren.

APU deaktiviert oder entfernt dann D-Item, heißt man kann 120 Tage ohne operieren.

 

Und noch Einschränkungen bei ETOPS. Was EZ aber eher nicht macht.

 

Gruss Michael

Geschrieben

Tja, jetzt wird es schwierig eine Kompensation zu verlangen, denn der Flieger war fliegbar auch wenn die Laien an Bord das anders beurteilen...

Geschrieben

Tja, jetzt wird es schwierig eine Kompensation zu verlangen, denn der Flieger war fliegbar auch wenn die Laien an Bord das anders beurteilen...

Die Paxe waren eh schon jenseits aller Kompensationsgrenzen - die Frage stellt sich daher nicht.

 

Florian

Geschrieben

Ich verstehe nun nicht, warum Passagiere nur für den Triebwerksstart aussteigen sollten???

Peter

Geschrieben

Das sollten sie doch gar nicht. Es sollten die aussteigen, die beim Versuch des Triebwerksstarts und anschliessenden Flugs nicht dabei sein wollten.

Geschrieben

Ich verstehe nun nicht, warum Passagiere nur für den Triebwerksstart aussteigen sollten???

 

 

Also ich mache das beim meinem alten Land Rover auch so, wenn er nicht anspringt. Die Passagiere müssen jeweils aussteigen und anschieben.

Geschrieben (bearbeitet)

Es ist - wie meistens - ein Kommunikationsproblem. Kommt daher, dass viele EZY-Kapitäne sehr jung sind und nicht genügend geschult werden.

 

Grundsätzlich ist Demokratie an Bord eine zweischneidige Sache. Man kann den Leuten schon alles erklären, man sollte es sogar, aber mit einer ungeschickten/falschen Passagieransage kann man die Angst nehmen, oder sie sogar noch verstärken.

 

Was wahrscheinlich geschah:

Passagiere waren nach 2 Tagen Verspätung eh schon am Ende ihrer Nerven, dann kommt eine Ansage, dass irgendwas am Flugzeug kaputt sei, und dass man sich entscheiden könne, ob man mitfliegen wolle oder nicht. Das löst natürlich Panik aus.

 

Hier mal eine grobe Aufstellung von Worten, die man nicht verwenden sollte:

kaputt, defekt, Motorenproblem, Aggregat ausgestiegen usw.

 

Kleine Kostprobe:

"Liebe Passagiere, leider ist die APU defekt und wir können die Motoren nicht normal starten. Es gibt Verspätung".

 

das löst Kopfschütteln aus.

 

Besser wäre:

"Sehr geehrte Passagiere, wir sind ihre neue Besatzung, die sie nachhause fliegt. Wir haben alles vorbereitet und sind froh, dass wir sie an Bord haben. Auf unserem heutigen Flug haben wir kein Aushilfsaggregat zum Starten der Triebwerke, weshalb wir ein zuerst den rechten Motor starten, dann das externe Druckluftgerät abstellen, dann mit dem rechten Motor den linken Motor starten. Das dauert ungefähr 10 Minuten und dann können wir uns zur Startbahn begeben. Entspannen Sie sich und geniessen Sie den Flug mit uns. Herzlichen Dank."

 

Nach so einer Ansage wird kein Passagier aussteigen, und es hat auch niemand einen Grund dazu.

 

Man kann die Wahrheit so oder so sagen, aber in einem Fall sind Laien beunruhigt, obwohl sie es nicht sein müssen. Der einzige Grund, schnelle und formlose Information durchzugeben ist im Notfall, z.B. Sully kurz vor der Notwasserung "Brace brace". Überall sonst ist es unnötig, ja sogar dumm und unprofessionell. Es ist eine eigentliche Folter für Flugängstliche.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Dauert ein Crossbleed Start 10 Minuten? Einzig nachvollziehbar für die Option zum Aussteigen wäre wenn solange dann die Klimaanlage nicht funktioniert in entsprechenden Breiten.

Könnte man nicht auch mal gleich beide Triebwerke extern starten um so ein Theater zu umgehen.

 

Ingo

Geschrieben

Natürlich nicht und das hat der Dani auch nicht geschrieben. Das Prozedere von Triebwerk am Gate starten bis losrollen dauert bis zu 10 Minuten, je nach Flugzeugtyp und Trainingsstand/Motivation der Bodenmannschaft.

Geschrieben (bearbeitet)

alles in allem schon. Das meiste ist Koordination mit dem Boden und Checkliste. Ein Triebwerk hochfahren mit Externer Druckluft dauert in der Regel genau gleich lang wie ein normaler Start mit der APU. Man macht alles ein bisschen langsamer, liest sich die Checkliste zweimal vor und versichert sich, dass man alles richtig macht.

 

Ausserdem gibt man immer ungefähre Zeiten an. Piloten die melden "wir sind in 7 Minuten soweit" oder "unsere Landung findet um 12.31 statt" sind peinlich. Man meldet immer auf 5 oder 10 Minuten genau, weil alles andere liegt ausserhalb des Einflussbereiches der Piloten.

 

Man kann beide Triebwerke mit externer Luft starten, das löst aber das Theater nicht. Grundsätzlich muss man diesen Laster da unten erst mal einstecken und dann wieder ausstecken und wegfahren. Zur gleichen Zeit befindet sich auf dem Tarmak: Ein Flugzeug, ein Traktor zum bewegen des Flugzeuges, ein Zapfluftaggregat und wenn es blöd kommt steht dieses auf einem Anhänger, es braucht also noch einen Traktor der den Anhänger herumfährt. Plus 10 Leute die zuschauen.

 

Die einfachste Methode ist deshalb:

Triebwerksstartfreigabe verlangen, Druckluft erhöhen, einen Motor starten, Druckluft abhängen, Aggregat wegfahren, Rollfreigabe verlangen, Flugzeug zurückschieben, während dem Zurückschieben das andere Triebwerk mit dem ersten Triebwerk starten, Traktor abhängen, Rollfreigabe verlangen, wegrollen.

 

Noch lustiger ist das Procedure wenn die APU kaputt ist und es auf dem Platz kein externes Druckluftaggregat gibt: Flugzeug landen, linken Motor abstellen, Passagiere aussteigen lassen, linkes Triebwerk starten, rechtes abstellen, Tanken, Beladen, Reinigen, rechtes Triebwerk starten, linkes abstellen, Passagiere einsteigen lassen, Türen schliessen, linkes starten, abfliegen. UFF!

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

@Danix: Wir werden vielleicht nie erfahren, ob es nur eine unglückliche Formulierung war oder ob der Kapitän mit der Firma im Clinch lag und so das Grounding und die Reparatur der Maschine forcieren wollte.

Geschrieben

Piloten die gegen die eigene Firma arbeiten sind sowieso eine Plage und sollten entfernt werden. Im Interesse aller.

Geschrieben

LOL genau

Geschrieben (bearbeitet)

Danis Einstellung zu Gewerkschaften und Arbeitnehmer/Arbeitgeber Verhältnis ist ja bekannt. ;)

 

Und zum Thema: Einfach garnichts dazu sagen, Türen zu und Triebwerke starten hätte es warscheinlich auch getan.

 

Grüsse Florian

Bearbeitet von Falks
Geschrieben

Bei EasyJet scheint es mir der Fall zu aein dass man über alles informiert an Bord, zumindest ist das mir bisher immer so ergangen...

Geschrieben

Den heutigen Stand der Systemausfälle aber gerade noch Konformität mit der Minimum Equipment List?

Ob man so den Wettbewerb gewinnt.

 

Ingo

Walter Fischer
Geschrieben

Airport in Sibirien: Maschine TU 154M, Aussentemperatur minus 55 Grad, soweit startklar, muss aber noch warten, bis die Bulldozer die zusätzliche Pistensektion freigelegt haben, da aus technischen und Spargründen nur mit einem Triebwerk gestartet wird. Derweil die Durchsage kommt, man müsse noch Gewicht reduzieren, und bitte die Passagiere ihre leeren Flaschen zum Ausgang zu bringen, wo auch schon die Getränke mit weniger als 60 Prozent Alkohol aus der Bordbar, aka Bordküche, rausbefördert werden.

Derweil versuchen Helfer in Anoraks mit Bunsenbrennern die Eisschicht am Vorflügel abzuschmelzen. Sie sind streng darauf bedacht, nicht ins herabtropfende Schmelzwasser zu stehen, weil sie sonst innert Sekunden mit den Stiefeln am Boden festfrieren würden.

Endlich haben die Bulldozer auch den der Piste anschliessenden Kartoffelacker geräumt und begeben sich zur Seite. Bleiben aber einsatzbereit, um gegebenenfalls die nicht abgehobene Maschine zu bergen, um den Flugplatz offen zu halten und andere noch diese Nacht startenden Flugzeuge nicht zu behindern.

Zum Glück hebt die Tu 154M aber in der Mitte des Ackers schon ab, nachdem sie auf der regulären Bahn doch schon V1 minus 30 kmh Toleranz bewältigt hat.

Zum Glück haben russische Kirchen Kugel- und keine Spitztürme, wer weiss, ob sonst der Trauergottesdienst im Nachbardorf hätte abgehalten werden müssen.

Gerüchten zufolge nannten die Sibirienfliegenden schon vor 40 Jahren dieses Flugzeug easy Jet, einfach auf russisch...

 

Gruss Walti

Geschrieben

 

Gerüchten zufolge nannten die Sibirienfliegenden schon vor 40 Jahren dieses Flugzeug easy Jet, einfach auf russisch...

 

Gruss Walti

Da war's bei Easyjet von heutzutags wohl nicht gar so schlimm -  der sprichwörtliche Sturm im Wasserglas...

 

...und jetzt ab in den Keller zum ablachen :blush:  :D  ...

 

Gruss

Richard

Geschrieben

 

<<<<<<"Sehr geehrte Passagiere, wir sind ihre neue Besatzung, die sie nachhause fliegt. Wir haben alles vorbereitet und sind froh, dass wir sie an Bord haben. Auf unserem heutigen Flug haben wir kein Aushilfsaggregat zum Starten der Triebwerke, weshalb wir ein zuerst den rechten Motor starten, dann das externe Druckluftgerät abstellen, dann mit dem rechten Motor den linken Motor starten. Das dauert ungefähr 10 Minuten und dann können wir uns zur Startbahn begeben. Entspannen Sie sich und geniessen Sie den Flug mit uns. Herzlichen Dank."

Dani>>>>>>>>>

 

 

Warum muss dies überhaupt angesagt werden? Viel  zuviel Details. Der Startup ist einfach ein wenig länger, aber wenn ich die chronischen Verspätungen in Zürich ansehe, ist 10 Minuten ein Klacks.

Peter

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