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COMAC C919 Erstflug 5.5.2017


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Geschrieben

Wie sieht man die aufkommende Konkurrenz eigentlich bei Boeing und Airbus?

 

Ich kann mir vorstellen, dass der "Chinamarkt" nun für Lieferungen von ähnlichen Flugzeugen aus dem Ausland ziemlich schwierig geworden ist.

Geschrieben

Wie sieht man die aufkommende Konkurrenz eigentlich bei Boeing und Airbus?

 

Ich kann mir vorstellen, dass der "Chinamarkt" nun für Lieferungen von ähnlichen Flugzeugen aus dem Ausland ziemlich schwierig geworden ist.

 Bis dahin wird aber wohl noch einige Zeit vergehen, es  scheint zu Verzögerungen zu kommen.

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/china-schickt-selbst-gebautes-flugzeug-auf-jungfernflug-15001295.html

Geschrieben

Bleibt zu hoffen, dass die chinesische Luftfahrtindustrie mit einem anderen Qualitätsbewusstsein unterwegs ist, als die dortige Automobilindustrie. Ich erinnere mich noch einen 100'000 km-Autobild-Test mit einem SUV aus China...  :o  :blink:  :blush: OK, es sind schon wieder einige Jahre ins Land gegangen... und Autos sind etwas anderes als Flugzeuge, aber so ginge es natürlich nicht  :D :
-> http://www.bild.de/auto/tests/bmw/shuanghuan-ceo-schummel-suv-zerbroeselt-im-100000km-dauertest-36674268.bild.html

 

Reto 

Geschrieben

 Bis dahin wird aber wohl noch einige Zeit vergehen, es  scheint zu Verzögerungen zu kommen.

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/china-schickt-selbst-gebautes-flugzeug-auf-jungfernflug-15001295.html

Da hat die FAZ wohl wieder mal einen Experten am Telefon zu einem Schnellschuss von Antwort gezwungen, zu dessen Thema er eigentlich gar nicht viel sagen konnte... Wieso "scheint" es zu Verzögerungen zu kommen? Das Projekt hinkt dem Zeitplan um Jahre hinterher, die Maschine hätte ursprünglich 2016 in Dienst gestellt werden sollen. Wenn wir die ganze Flugerprobung und Zulassung einrechnen, wird das mindestens 2019, bis die Mühle den ersten regulären Passagierflug absolviert.

 

Aber was sind schon drei Jahre Verzögerung in einem Flugzeugbauprojekt? Bei Airbus und Boeing ist das nicht unbekannt...

 

Und ja, die Chinesen können schon Qualität liefern, wenn sie denn wollen. Zu meiner MedTech-Zeit gehörten chinesische Zulieferer zu den zuverlässigsten und qualitativ hochstehendsten und haben jeden US-amerikanischen Kontrahenten problemlos an die Wand gespielt. Nur "billig" im Sinn von kostengünstig, war das dann auch nicht mehr so wirklich...

Geschrieben

Die Triebwerke sind von CFM: eine eigene Treiber Version scheint noch in weiter ferne. Ausschauen tut der Flieger wie eine A320 Kopie.

Da stellt sich mir die Frage, was davon eigenständiges Engineering ist, oder gar neu auf dem Markt.

 

Gruß

Richard

Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin etwas überrascht über den Tenor zu diesem Thema - Seit mir selber bewusst ist, dass China existiert, und das sind nun auch schon ein paar Jahre, heisst es jedesmal dasselbe, wenn die Chinesen in einen neuen Makrt vordringen: "Das packen die nie, die bringen die geforderte Qualität nicht, die werden nie unser Know How einholen"... man kennt es.

 

Und je länger je mehr müsste einem doch mittlerweile klar sein, dass das keine nüchternen Feststellungen sind sondern eher "Aussagen aus Verzweiflung".

 

Wenn Airbus und Boeing eine Produktion in China aufbauen, dann sind das selbstverständlich Joint Ventures. Solche Konstrukte haben genau so lange Bestand, bis Chinas Regierung zum Schluss kommt, dass man jetzt genug eigenes Know How hat, dass man den ausländischen Partner mit einem lauwarmen Händedruck verabschieden kann.

 

Der COMAC 919 hat Verspätung? Welches Flugzeugprejokt in dieser/ähnlicher Dimension hat das nicht gehabt in den letzten Jahren?

Probleme mit der Qualität und den Triebwerken? Nur in China? Herzliche Grüsse vom A400M...

Bearbeitet von kuno
Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin etwas überrascht über den Tenor zu diesem Thema - Seit mir selber bewusst ist, dass China existiert, und das sind nun auch schon ein paar Jahre, heisst es jedesmal dasselbe, wenn die Chinesen in einen neuen Makrt vordringen: "Das packen die nie, die bringen die geforderte Qualität nicht, die werden nie unser Know How einholen"... man kennt es

 

Die Aussage ist wahrscheinlich deshalb so häufig, weil sie korrekt ist.

 

Man muss die Hintergründe kennen: China betreibt keine Grundlagenforschung. Es gibt keine Nobelpreisträger. Universitäten bilden Produktionsfachleute aus, nicht Forscher. Der Technologietransfer in China findet - primär - durch Kopieren statt.

 

Das ist keine leere Aussage.

 

Bekanntlich ist China erst fähig, ein "airbusähnliches" Flugzeug herzustellen, seit Airbus Airbusse in China baut. Nicht zu vergessen die - mehr oder weniger - bestätigte Geschichte der "verschwundenen" A320.

 

China funktioniert so: Wenn ein westliches Unternehmen auf dem Chinesischen Markt auftreten will, muss es entweder importieren (und hohe Zölle in Kauf nehmen) oder ein Joint Venture eingehen. Der Chinesische Joint Venture-Teil ist mehrheitlich ein staatlicher Partner. Dann darf eine Firma aufgebaut werden. Daneben baut dann der Chinesische Partner eine mehr oder weniger identische Firma auf, die dann alles kopiert.

 

Gewisse Technologien können die Chinesen noch nicht herstellen. Das sind in der Luftfahrt nicht nur Triebwerke, sondern auch die Elektronik, moderne Materialien, Software.

 

Das heisst nicht, dass sie es nie können werden.

 

Da sie aber praktisch keine Grundlagenforschung betreiben, können sie immer nur Produkte importieren/kopieren, die bereits von westlichen Firmen/Forschern erfunden wurden. Das wirft sie immer mindestens einen Produktionszyklus zurück. Deshalb werden sie nie den Westen aufholen.

 

Dies ist auch der Grund, weshalb Chinesische Firmen massenweise westliche Firmen aufkaufen. Damit kommen sie in Besitz von primären Forschungsdaten. Allerdings auch hier erstmals produktorientierte.

 

Das alles bedeutet natürlich nicht, dass sie nicht irgendwann mal was bahnbrechendes erfinden, sich mehr grundsätzlicher Forschung zuwenden werden oder andere Erfolge vorweisen werden können. Aber in der Tendenz wird das wahrscheinlich so bleiben.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Die Aussage ist wahrscheinlich deshalb so häufig, weil sie korrekt ist.

...

Da sie aber praktisch keine Grundlagenforschung betreiben, können sie immer nur Produkte importieren/kopieren, die bereits von westlichen Firmen/Forschern erfunden wurden. Das wirft sie immer mindestens einen Produktionszyklus zurück. Deshalb werden sie nie den Westen aufholen.

 

Dies ist auch der Grund, weshalb Chinesische Firmen massenweise westliche Firmen aufkaufen. Damit kommen sie in Besitz von primären Forschungsdaten. Allerdings auch hier erstmals produktorientierte.

 

Das alles bedeutet natürlich nicht, dass sie nicht irgendwann mal was bahnbrechendes erfinden, sich mehr grundsätzlicher Forschung zuwenden werden oder andere Erfolge vorweisen werden können. Aber in der Tendenz wird das wahrscheinlich so bleiben.

 

Dani

 

 

Dani; du drückst es etwas besser aus, was ich oben mit "JV" beschreiben wollte.

 

"Unser" Problem ist aber, dass nachdem "Wir" den Chinesen die Technologie zur Verfügung  gestellt und sie darin ausgebildet haben, alles "für uns" zu bauen, diese nicht in ihrer Rolle sitzen bleiben - sondern mit ihren Kopien/Ableitungen zuerst den eigenen Markt überschwemmen und danach auch das Ausland... ergo in Märkte vordringen, die "wir" zuvor beherrscht haben.

 

"Wir" bauen uns unsere eigenen Konkurrenten auf - nicht nur in der Flugzeugindustrie. Über den Laptop, dessen Tastatur ich grad malträtiere, hat sich zuerst ein Chinese geärgert ;-)

 

In Algerien habe ich vor einiger Zeit mal einen Einheimischen gefragt, warum sie anstatt der bisher vorherrschenden Renaults und Peugeots mittlerweile vorwiegen chinesische Autos fahren....

 

...und er antwortete, warum sollen wir für Chinaqualität aus Frankreich europäische Preise bezahlen?

Geschrieben (bearbeitet)

 

 

"Unser" Problem ist aber, dass nachdem "Wir" den Chinesen die Technologie zur Verfügung  gestellt und sie darin ausgebildet haben, alles "für uns" zu bauen, diese nicht in ihrer Rolle sitzen bleiben - sondern mit ihren Kopien/Ableitungen zuerst den eigenen Markt überschwemmen und danach auch das Ausland... ergo in Märkte vordringen, die "wir" zuvor beherrscht haben.

das ist gut möglich.

 

Ähnliche Diskussionen führten wir vor 40 Jahren, als die Japaner den Westen mit "Kopien" überschütteten.

 

Die Realität hat gezeigt, dass

 

1. Der Markteintritt eines Konkurrenten nicht eine Gefahr, sondern eine Quelle des Wohlstandes wurde - sowohl für die aufstrebenden als auch für die "gesättigten" Märkte

2. Man kann die Entwicklung nicht stoppen.

3. China wird den gleichen Weg gehen wie alle Entwicklungsländer: Armut, Wachstum, relativer Wohlstand, Sättigung, Preissteigerung, Inflation, Stagnation.

 

Es ist nicht wahrscheinlich, dass China irgendwann in den nächsten 50 Jahren die Technologie- oder sogar die Wissensführerschaft übernehmen wird. Dazu sind sie zu ... - Chinesisch. Der Konfuzianismus ist eines der Hauptprobleme in der wirtschaftlichen Entwicklung von Asiatischen Märkten.

 

Die Auswirkungen der Einkind-Politik wird auch das ihre dazu beitragen, dass China sehr viel früher als Japan in die Stagnationsphase kommen wird, und niemals das wirtschaftliche Niveau per capita von Japan oder gar von Europa erreichen wird.

 

Die einzige Chance für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung wäre die Investition in Humankapital, sprich Ausbildung. Solange China aber die Presse, die Demokratie und die Wirtschaft nicht frei entwickeln lässt, kann es gar nie zur Gefahr werden. Die einzige Stärke von China ist seine schiere Grösse. Schon allein wenn China 10% Wohlstand per capita erreicht vom Westen, wird es viel grösser sein als der Westen. Grösse allein ist aber kein Erfolgsmodell.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

... kann es gar nie zur Gefahr werden.

 

Ich glaube, diese Aussage würde dir jemand, der zB. einmal in der schweizerischen Textilindustrie gearbeitet hatte, nicht mit unterschreiben. Ein ehemaliger Hersteller von Solarzellen wohl auch nicht. Und noch einige mehr...

Geschrieben

Natürlich. Es gibt immer Gewinner und Verlierer. Deshalb ist ja Trump, Le Pen und AfD so stark.

 

Aber auch das ist nichts neues, seit dem Sturm der Webereien im 18. Jahrhundert, als verarmte Spinner (das war ein Beruf!) gegen wasserbetriebene Spinnereien gewaltsam vorgingen.

 

Die Welt wird nie still stehen, auch die Wirtschaft nicht. Man kann technologischen und gesellschaftlichen Wandel nicht aufhalten. Schon gar nicht mit protektionistischen Mitteln. 

 

Auch ohne China ist der Wandel der Gesellschaft längst vollzogen worden: Lebensmittel werden nicht mehr in der Schweiz angebaut, Kleider nicht genäht, Plastikspielzeug nicht hergestellt. Nationen, die den protektionistischen Weg gegangen sind (wie Südeuropa, Teile Asiens, Afrika und Südamerika), sind untergegangen. Deine Webmaschinen und Solarpanels werden dann einfach nicht in China hergestellt, aber auch nicht in der Schweiz. Schlechtestenfall wird die gesamte Industrie untergehen, nicht nur die Herstellung der Fabrikationsanlagen.

 

Dankdem dass die Schweiz eben gerade nicht den protektionistischen Weg geht, sind wir so weit voran, und selbst Erdbeben wie der Frankenschock können uns nicht so viel antun, wie wir befürchtet haben.

 

Unsere Wirtschaft geht immer weiter weg von der Fabrikation zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Wir stellen die Maschinen und Solarpanels nicht her, sondern wir betreiben Forschung darüber, wir erfinden und konstruieren sie, aber herstellen tun sie andere, weniger weit fortgeschrittene Wirtschaftsräume. Beide profitieren davon.

 

Deshalb müsst ihr eure Kinder ausbilden lassen, und selber immer Weiterbildung betreiben, sonst kommt man dann eben mal unter die Räder.

 

Dani

Geschrieben

Unsere Wirtschaft geht immer weiter weg von der Fabrikation zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Wir stellen die Maschinen und Solarpanels nicht her, sondern wir betreiben Forschung darüber, wir erfinden und konstruieren sie, aber herstellen tun sie andere, weniger weit fortgeschrittene Wirtschaftsräume.

 

Ich frage mich jetzt grad, was aktuell da draussen auf den Feldern eigentlich wächst, wenn keine Lebensmittel mehr angebaut werden...

 

Dani; die Theorie, dass alle Produktion in die Billiglohnländer ausgelagert wird und bei uns in der Schweiz nur noch geforscht, erfunden, entwickelt und gedienstleistet wird... kann die wirklich funktionieren? Ich glaube nicht, dass China (sowenig wie zuvor Japan und dann Südkorea) ewig darauf warten, bis ein Superschlauer Schweizer wieder einmal etwas erfunden hat, es dann billig produzieren und Lizenzgebühren in die Schweiz abführen werden. Nebst dem bin ich zum Beispiel auch kein Forscher/Entwickler/Erfinder.

 

Aktuell haben wir zudem noch die recht bizarre Situation, dass viele Waren, die in der Schweiz noch produziert werden im Ausland billiger in den Verkauf gelangen, als im eigenen Land.

 

So richtig vorstellen, dass das alles auf die Dauer funktioniert, kann ich mir nicht.

Geschrieben

dass wir mit unserer Landwirtschaft unsere Bevölkerung nicht vollständig ernähren können, daran haben wir uns schon seit 70 Jahren gewöhnt.

 

Dass wir praktisch alle Ressourcen (Rohmaterialien) aus dem Ausland importieren, das ist schon ein paar 100 Jahre oder sogar länger so.

 

Die Umwandlung in die Dienstleistungsgesellschaft bedeutet nicht Auslagerung in Billiglohnländern. Es gibt auch hier noch viele gut qualifizierte, normale Dienstleistungsjobs, die nicht ausgelagert werden (können). Z.B. muss ja noch jemand die in China produzierten Velolampen oder Solarpanels importieren, bestellen, prüfen, einbauen, warten, verkaufen usw.

 

Das Gesetz des komparativen Vorteils besagt genau das: Jedes Land soll das herstellen, was er am besten kann. Vor 500 Jahren war es England mit Tüchern und Portugal mit Wein. An der Gesetzmässigkeit hat sich nichts geändert. Nur die Länder haben sich verändert.

 

Nur Trumpianer meinen, dass Kohle noch zuhause geschaufelt werden kann und es ein Nachteil ist, wenn Mexikaner Autos bauen und Chinesen iPhones.

 

Dani

Geschrieben (bearbeitet)

dass wir mit unserer Landwirtschaft unsere Bevölkerung nicht vollständig ernähren können, daran haben wir uns schon seit 70 Jahren gewöhnt.

 

Zwischen "Lebensmittel werden nicht mehr in der Schweiz angebaut" aus deinem vorletzten Beitrag und und deinem "nicht vollständig ernähren" von jetzt sehe ich einen nicht unerheblichen Unterschied, lieber Dani.

 

Und wenn wir den Bogen wieder von der schweizer Landwirtschaft zu COMAC schlagen wollen: Die französischen Mitarbeiter von Airbus wollen bestimmt auch in Zukunft noch Flugzeuge bauen* können und nicht nur die Lampnen an aus China importierte Billigflieger montieren - etwas jovial gesagt.

 

* Sofern die Arbeitszeit nicht mehr als 30 Stunden die Woche beträgt.

 

Mir ist nicht ganz wohl, wenn du mich gleich in die Ecke der "Trumpianer" stellst. Ich bin einfach der Meinung, dass in einem Land, in dem keine Produktion mehr stattfindet auch kein Know-How mehr entwickelt wird / keine Erfindungen mehr gemacht werden.

 

Ich denke, dass COMAC eher früher als später substantielle Marktanteile von Boeing und Airbus übernehmen wird... und damit das auch sicher klappt, werden beide Firmen den Chinesen das dazu benötigte Know-How freiwillig liefern.

Bearbeitet von kuno
Geschrieben

 

 

 

 

 

Ich denke, dass COMAC eher früher als später substantielle Marktanteile von Boeing und Airbus übernehmen wird... und damit das auch sicher klappt, werden beide Firmen den Chinesen das dazu benötigte Know-How freiwillig liefern.

Wenn ich das mal hinterfragen darf:

Wie up-to-date wäre dann dieses "freiwillig gelieferte" Know-How?

Angenommen, die Comac C919 "Airbus-A320-Kopie" geht ein paar Jahre später in Serie und kann somit an die Kunden ausgeliefert werden:

Könnte es nicht sein, dass das Modell zu diesem Zeitpunkt bereits wieder veraltet ist?

Airbus, Boeing, vielleicht auch Embraer und Bombardier, warten bis dann mit effizient-sparsameren,  innovativen  Produkten auf: Sozusagen mit "neuem Eisen", während die weniger innovative Chinesen-C919 bereits wieder zum "alten Eisen" gehören- und eben diese Chinesen, in unserer schnelllebigen Zeit, auf ihrem Know-How von Anno Dazumals sitzenbleiben würden?

 

Wie auch immer es kommen möge:  CFM International liefert die Triebwerke - sie sind so oder so mit dabei im Geschäft  - mitsamt ihren Chinesischen Zulieferern;-)

Eine Wu Wei Situation würde ich sagen...ähhh, wollte sagen    win win;-)

 

Grüsse

Richard

Geschrieben (bearbeitet)

Richard; das Problem ist aber ein anderes - COMAC wird zuerst den nicht allzu kleinen chineischen Markt beliefern...ob sie nun das zu dieser Zeit modernste Flugzeug haben oder nicht. Und die Marktanteile im Ausland werden sie sich durch sehr günstige Preise erobern...

 

...ganz ähnlich, wie es vor ein paar Jahren die koreanischen Autofirmen gemacht haben.

Bearbeitet von kuno
Geschrieben

Richard; das Problem ist aber ein anderes - COMAC wird zuerst den nicht allzu kleinen chineischen Markt beliefern...ob sie nun das zu dieser Zeit modernste Flugzeug haben oder nicht. Und die Marktanteile im Ausland werden sie sich durch sehr günstige Preise erobern...

 

...ganz ähnlich, wie es vor ein paar Jahren die koreanischen Autofirmen gemscht haben.

Das habe ich mich auch gefragt: Ob die "sehr günstigen Preise" den Nachteil an Modernisierung aufwiegen würden.

 

Aber bis es dann mal soweit sein sollte, dass das Ausland mit dem "Chinabus A319"..ehhh, sprich C919, beliefert werden könnte, sind Löhne und Sozialkosten im aufsteigenden China wohl ebenfalls exponentiell gestiegen. Und auch die Chinesen müssen dann kosten-sparender-weise outsourcen.

Aber eben, wohin?

Nach Bangladesh, Nord Korea - was bleibt übrig?  Nach Somalia?

Gruss

Richard

Geschrieben

Ich glaube kürzlich mal gelesen zu haben, dass auch hier die Textilindustrie wieder vorangeht... die ist teilweise bereits nach Afrika gewandert.

Geschrieben

 

 

...ganz ähnlich, wie es vor ein paar Jahren die koreanischen Autofirmen gemscht haben.

...ich bin mir auch nicht ganz so sicher, ob sich Textil- oder Solarzellen- oder Autoindustrie so ohne weiteres mit ziviler Flugzeugindustrie vergleichen lassen.

Um nur mal die  Normen der Autoindustrie heran zu ziehen und deren publizierten Verbrauchswerte an Kraftstoff, bzw. Benzinverbrauch!

Was würde z.B. die Lufthansa dazu sagen, wenn sie einen Flieger kaufen würden mit gleichlautenden (Beschiss's) Prognosen?:-))

Gruss

Richard

Geschrieben

Natürllich ist es nicht so einfach ein Passagierflugzeug zu bauen, wie eine T-Shirtfabrikation aufzuziehen oner einen fetten SUV-Klon zu bauen. Ich wollte das nur als Beispiel für das Vorgehen heranziehen.

Geschrieben (bearbeitet)

 fetten SUV-Klon....

 

den finde ich gut :D

Bearbeitet von reverser
Geschrieben

Bleibt zu hoffen, dass die chinesische Luftfahrtindustrie mit einem anderen Qualitätsbewusstsein unterwegs ist, als die dortige Automobilindustrie.

Wenn sie die selbe Qualität wie bei Smarthones liefern, dann wird die 919 das iPhone unter den Flugzeugen ;)

 

China betreibt keine Grundlagenforschung. Es gibt keine Nobelpreisträger. Universitäten bilden Produktionsfachleute aus, nicht Forscher.

Realistisch gesehen hat sich bei Aerodynamik, Flugmechanik und im Strukturbereich bei Metallflugzeugen seit 50 Jahren nichts entscheidendes geändert, und all die moderne Avionik und die modernen Triebwerke kommen von Zulieferern. Da braucht es keine Forscher. Das ist in der Luftfahrt schon länger so wie es langsam in der Automobilindustrie wird, ganze Unterbaugruppen werden inzwischen von Zulieferern bezogen, kaum noch was wird wirklich selbst entwickelt. Das tatsächliche Know-How der großen Firmen schwindet kontinuierlich, in ganz teuren und ganz billigen Autos findet man Komponenten des gleichen Zulieferers, u.U. auf einem anderen Qualitätsniveau, aber mit dem selben Know-How dahinter.

 

Gewisse Technologien können die Chinesen noch nicht herstellen. Das sind in der Luftfahrt nicht nur Triebwerke, sondern auch die Elektronik, moderne Materialien, Software.

Moderne Materialien, sprich Kohlefaser, können auch Frankreich, Deutschland oder die USA nicht herstellen. Die kommen derzeit fast vollständig aus Japan. Genauso wie nach wie vor die Vergussharze von Microchips, in der Hochreinchemie sind auch viele westliche Industrienationen nicht besser als China...

 

Interessant wird es, ob die Chinesen einen weltweiten Ersatzteilhandel und Service (z.B. Reparaturdesign) aufbauen können, ein Flugzeug verdient nur Geld wenn es fliegt, das ist eine heftige Herausforderung für einen Newcomer. Gerade wenn man politisch nicht voll integriert ist, überall Probleme mit Strafzöllen oder dem Transfer von Informationen hat. Und einen Vertrauensvorschuss der Behörden braucht man auch noch, wenn das BAZL jede von COMAC entworfene Reparatur an einer schweizer 919 einzeln zulassen will, wird das Flugzeug schnell unattraktiv.

 

Ausschauen tut der Flieger wie eine A320 Kopie.

Nach einer Schönheits-OP der Nase :D

 

 

Die Umwandlung in die Dienstleistungsgesellschaft bedeutet nicht Auslagerung in Billiglohnländern. Es gibt auch hier noch viele gut qualifizierte, normale Dienstleistungsjobs, die nicht ausgelagert werden (können). Z.B. muss ja noch jemand die in China produzierten Velolampen oder Solarpanels importieren, bestellen, prüfen, einbauen, warten, verkaufen usw.

 

Das Gesetz des komparativen Vorteils besagt genau das: Jedes Land soll das herstellen, was er am besten kann. Vor 500 Jahren war es England mit Tüchern und Portugal mit Wein. An der Gesetzmässigkeit hat sich nichts geändert. Nur die Länder haben sich verändert.

Da ist sicher viel wahres dran. Man darf bei all dieser Dienstleistungsgesellschaftwandeldiskussion aber nicht vergessen, dass in den letzten 25 Jahren weltweit das produzierende Gewerbe mit Abstand am stärksten gewachsen ist, und das ist nicht in den weltlichen Industrienationen passiert... Das tun was man am besten kann macht langfristig nur Sinn, wenn es das ist was die Welt am meisten braucht. Und das sind nach wie vor Produkte. Dort passiert nach wie vor die höchste Wertschöpfung. Produkte lassen sich viel einfacher in fremde Länder verschicken als Dienstleistungen, so bleibt man von den großen Wachstumsmärkten als Dienstleister oft abgekoppelt.

Sonst wird man zwangsweise abgehängt. Und das ist die Mega-Herausforderung dieses Jahrhunderts für die traditionellen Industrienationen. Darauf haben wir nach wie vor keine schlüssige Antwort.

 

Von daher tut es sehr weh, wenn hier ein weiterer Industriezweig seine Produktion in Richtung China & Co. verlagert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das auch bei all den Zulieferteilen passiert, der Innovationsvorsprung ist da in den letzten Jahren nicht gerade gewachsen, eine Hydraulikpumpe oder ein Fahrwerk sieht nicht viel anders aus, als in den 70ern, das kann China auch. Und die Chips in der Avionik kommen ohnehin schon zum Großteil aus China, da ist nur noch die Zwischenebene mit westlichem Know-How speziell, die Basis kommt längst auch aus Fernost.

 

Um nur mal die  Normen der Autoindustrie heran zu ziehen und deren publizierten Verbrauchswerte an Kraftstoff, bzw. Benzinverbrauch!

Was würde z.B. die Lufthansa dazu sagen, wenn sie einen Flieger kaufen würden mit gleichlautenden (Beschiss's) Prognosen?:-))

"Beschiss" ist schon wieder so politisch korrekt... Juristisch korrekt ist das Betrug, und zwar bandenmäßiger. Und alle Beteiligten und Verantwortlichen wissen das seit es Elektronik in Fahrzeugen und vorgeschriebene Testzyklen gibt, also seit den 80ern (in meinem Verbrennungskraftmaschinen-Umbruck aus dem 80er Jahre Ingenieursstudium ist das bereits detailliert beschrieben, Ingenieure lernen das bereits im Studium, nur Verkehrsminister und Vorstandsvorsitzende lernen es erst aus der Presse...).

Guck die mal die Dispatch Reliability, DOCs und DMCs an, die die Hersteller so anpreisen, oder die MTBUR oder TBO Zahlen die die Zulieferer versprechen. Und dann frag mal bei den Airlines nach...

Dafür sind die Listenpreise dann zum Ausgleich in der anderen Richtung realitätsfern.

Papier mit Zahlen drauf ist geduldig.

 

Am Ende steht und fällt die 919 mit dem Vertrauen der Chinesischen Airlines und der Chinesischen Passagiere in das Produkt, der Chinamarkt allein kann COMAC auf Jahrzehnte voll auslasten. Wollen selbst die Chinesen lieber einen Airbus oder eine Boeing, ist das Projekt tot.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

Nachdem Airbus vor Jahren in Tianjian eine Endmontage für A320 errichtete, war von vornherein klar, dass es über kurz oder lange einen "quasi-Klon" geben dürfte. Also darf man sich heute m.E. nicht darüber aufregen. Wer also glaubt, dass die Industrieanlagen und die Pläne und all dies nicht genauestens "inspiziert" worden und "Erkenntnisse" in das C919 Projekt geflossen sind, der glaubt auch an den Weihnachtsmann...

 

Über die Qualität lässt sich noch nichts sagen, mitunter taugt das Teil nach der Phase der Kinderkrankheiten sowie einigen Verbesserungen schwer was, und dann dürften Airlines aus Afrika und auch Südamerika schnell Kunden werden. Mitunter sind sie also besser unterwegs, als Japan mit seinem Mitsubishi Regiojet-Projekt. Unterschätzen darf man China never ever, sonst erlebt man böse Überraschungen...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben (bearbeitet)

Am Ende steht und fällt die 919 mit dem Vertrauen der Chinesischen Airlines und der Chinesischen Passagiere in das Produkt, der Chinamarkt allein kann COMAC auf Jahrzehnte voll auslasten..Wollen selbst die Chinesen lieber einen Airbus oder eine Boeing, ist das Projekt tot.

 

Gruß

Ralf

Dazu muß sich aber erst China noch verändern, damit die Chinesen auch wollen dürfen ;)

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane

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