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Geschrieben

Tagebuch unserer Reise nach Uganda im Februar 2017

 

Einige Fakten zu Uganda: Grösse: 241'000qkm; Einwohner: ca. 36 Mio; Währung: Uganda Schilling (1 USD = ca. 3'500 UGX); Amtssprachen: Englisch und Swahili; Religion: ca. 85% Christen; ca. 12% Muslime; Klima: tropisch-warm: Gelbfieberimpfung ist vorgeschrieben; Malaria- Cholera- und Thyphusprophylaxe ist empfohlen.
Der internationale Flughafen in Entebbe (35km südlich der Hauptstadt Kampala) wird täglich u.a. von Brüssel, Dubai, Istanbul, Kairo oder Johannesburg angeflogen.

 

3.2.2017 / 4.2.2017
Ein ereignisloser Flug mit Emirates bringt uns von Zürich via Dubai nach Entebbe. Im Handgepäck haben wir beide (meine Partnerin Caroline und ich) noch eine zünftige Grippe dabei. Diese wird uns während unserer Ferien in Uganda und Südafrika noch auf Trab halten. So wird Caro ein Spital in Uganda von innen kennenlernen und den Trip zu den Gorillas auslassen müssen.
Obwohl wir den Visumsantrag für Uganda schon im Januar übers Internet ausgefüllt und übermittelt haben, müssen wir am Flughafen in Entebbe über 1 Stunde warten bis wir das Visum im Pass haben. Es geht eben doch nichts über die afrikanische Gemütlichkeit, äh Gründlichkeit! Alex, unser Guide, Fahrer und Dolmetscher für die nächsten zwei Wochen erwartet uns bereits am Ausgang und fährt uns ins nahegelegene Boma Guesthouse. Hier warten wir auf Eliane, Matthias und HP, unsere Mitreisenden welche von Zürich via Brüssel nach Entebbe fliegen und erst gegen 22:45h im Hotel eintreffen.

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Emirates von ZRH nach DXB

 

5.2.2017
Nach einer kurzen Nacht und einem frühen Frühstück startet unser Uganda Abenteuer bereits um 7:00h, denn wir müssen spätestens um 14:00h im Kibale-Nationalpark in der Nähe von Fort Portal sein. Die Strecke ist lang und immer wieder zwingen uns die "Bumps" auf den Strassen unsere Geschwindigkeit zu reduzieren. Besonders vor, in und nach Ortschaften und z.T. in Baustellenzonen herrscht eine richtige "Bump-Mania". Wenn man den Fahrstil der Ugander sieht, ist es mehr als verständlich, dass hier eine effiziente Verkehrsberuhigung notwendig ist. Gilt doch: "der Stärker gewinnt".

 

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Strassenszene in Uganda

 

Nach einer kurzen Mittagspause in Fort Portal führt uns eine gut ausgebaute Piste zu unserem ersten Höhepunkt: Schimpansentrekking im Kibale-Nationalpark. Mit einem Guide geht es kreuz und quer durch den Urwald. Leider haben sich die Schimpansen in die Bäume zurückgezogen. Die Guides stehen untereinander über Funk und Händi in Kontakt und schon bald sehen wir die ersten Schimpansen am Boden aus der Nähe.

 

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Schimpanse im Kibale-Nationalpark

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Schimpanse im Kibale-Nationalpark

 

Ein Mindestabstand sorgt dafür, dass sich Mensch und Tier nicht zu nahe kommen. Somit soll unter anderem verhindert werden, dass Schimpansen mit menschlichen Krankheiten angesteckt werden können. Auch die Sicherheit, für beide Seiten, spielt eine wichtige Rolle. Damit die Tiere nicht zu lange durch Touristen gestört werden, ist die Besuchszeit auf eine Stunde limitiert, aber für morgen ist ein zweites Trekking geplant!

 

6.2.2017
Gestern hatten wir nach ca. 20 Minuten den ersten Kontakt zu den Schimpansen, aber heute scheint der Urwald ausgestorben zu sein. Kein Laut, keine Informationen von den anderen Guides, kein Sichtkontakt. Wir wandern mehr oder weniger planlos durch den dichten aber trockenen Wald bis unser Guide erfährt wo sich die Schimpansen aufhalten. Nach 30 Minuten "Dschungel OL" stehen wir vor 3 Schimpansen welche sich entspannt der täglichen Fellpflege und dem sozialen Gruppenverhalten hingeben. Dass sich etwa 20 kamerabehängte Touristen in 4 Meter Abstand von Ihnen befinden lässt die 3 Jungs kalt. Ich gäbe gerne einen Dollar wenn ich erfahren könnte was die Schimpansen über uns denken!

 

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Schimpanse im Kibale-Nationalpark

 

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Schimpanse im Kibale-Nationalpark

 

Auf dem Rückweg gehen mir viele Gedanken über die Zukunft der Tiere und des Waldes durch den Kopf, denn der Siedlungsdruck auf den Kibale-Nationalpark (und alle anderen Nationalparks) ist immens. Nimmt doch die Bevölkerung in Uganda pro Jahr durchschnittlich über 3% (2014) zu.

 

7.2.2017
Wir fahren sehr gemütlich, etwas anderes lassen die "Strassen" nicht zu, durch hügeliges aber fruchtbares Land via Kasene zum
Queen Elisabeth National Park. Die Armut ist überall sichtbar. Viele Menschen sitzen an der Strasse und warten oder unterhalten sich.

 

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Junge Mutter

 

Die Arbeit auf den meist kleinen Feldern wird überwiegend von Hand erledigt. Traktoren oder andere Maschinen sind nicht vorhanden. In dieser Region werden intensiv Bananen angebaut und um sie zu den Sammelplätzen in den Dörfern zu transportieren, werden Fahrräder als Transportmittel verwendet.

 

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Kurz vor dem Queen Elisabeth National Park überqueren wir den Äquator und von nun an geht es auf der anderen Seite der Erde "abwärts" ;)
Wir überqueren den Kazinga Kanal welcher den Lake Edward und den Lake George verbindet und beziehen in "The Bush Lodge" im Queen Elisabeth National Park unser Quartier für 2 Nächte.
Am späteren Nachmittag brechen wir zu einem Gamedrive auf. Uganda Kob (Antilopen der Gattung "Wasserböcke"), Büffel, Warzenschweine und Raubvögel sehen wir einige auf unserer Rundfahrt. Leider jedoch keine Löwen oder Leoparden obwohl diese ebenfalls hier leben.

 

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Pavian

 

Von der Lodge aus sehen wir einen Seitenarm des Kazinga Kanals. Elefanten, grosse Wildschweine (Giant Forest Hogs), Nilpferde, Krokodile, Büffel und Vögel können so gefahrlos durch das Fernglas beobachtet werden.
Am Abend jedoch werden wir jeweils von einem bewaffneten Mitarbeiter der Lodge zu unseren Zelten gebracht, da die Lodge mitten im National Park steht und nicht von einem Zaun umgeben ist.

 

8.2.2017
Am späteren Vormittag fahren wir zur Mweya Safari Lodge welche hoch über dem Kazinga Kanal liegt. Nach dem Lunch unternehmen wir eine Bootsfahrt auf dem Kazinga Kanal. Wir haben ein Riesenglück, da die ebenfalls erwartete Reisegruppe nicht auftaucht. So haben wir 5 das ganze Boot für uns. Photographenherz was willst Du mehr! Auf dem 2 stündigen Ausflug sehen wir u.a. Büffel, Elefanten, Nilpferde, Vögel und Krokodile aus nächster Nähe.

 

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Elefant am Kazinga Channel

 

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Flusspferd am Kazinga Channel

 

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Elefant am Kazinga Channel

 

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Büffel am Kazinga Channel

 

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Elefant am Kazinga Channel

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Flusspferd am Kazinga Channel

 

9.2.2017
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Baumlöwen. Hier in Uganda klettern Löwen auf hohe Feigenbäume. Warum sie dies machen ist nicht ganz geklärt, aber es wird vermutet, dass es dort oben dank der Luftbewegung ein bisschen kühler ist und die dichten Blätter mehr Schatten spenden als am Boden.
Auf der Strasse stehen ein paar Autos und alle schauen und deuten in dieselbe Richtung. In etwa 500 Meter Entfernung sehen wir die Silhouetten von Löwen auf einem Baum. Alex fährt zu diesem Baum und 3 andere Fahrzeuge folgen uns.
Nachdem auch das letzte Auto neben dem Baum anhält verlassen die Löwen den Baum und verstecken sich im hohen Gras. Wir würden wohl dasselbe tun, wenn es sich 4 Autos mit Touristen vor unserem Haus gemütlich machen würden. Nach etwa 10 Minuten verlassen uns die anderen 3 Autos nur wir bleiben stehen. Alex ist sich sehr sicher, dass es den Löwen am Boden viel zu heiss ist. Und wirklich, nach weiteren 10 Minuten kommt der erste Löwe wieder zurück und klettert wieder auf den Baum. 100 Punkte für uns! Bald sind wieder alle 3 Löwen auf dem Baum und wir können in aller Ruhe Fotos von den Baumlöwen machen. Wie heisst es doch so schön: Geduld bringt Löwen
;)
 

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"Baumlöwe" im Queen Elisabeth NP

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"Baumlöwen" im Queen Elisabeth NP

 

Am Nachmittag besuchen wir zu Fuss von unserer Lodge aus ein nahgelegenes Dorf. So erhalten wir einen kleinen Einblick in das Leben der einheimischen Bevölkerung. Strom, fliessend Wasser, sind nicht oder nur sehr bedingt vorhanden. Viele Leute sind Selbstversorger und bewirtschaften ein kleines Stück Land mit Mais, Hirse, Kartoffeln und Maniok. Wer kann hat vielleicht noch einen "Jackfruit"-, Mango- oder Papayabaum gepflanzt. Alex spricht immer wieder Leute an und so erfahren wir das eine oder andere aus ihrem harten und entbehrungsreichen Leben.
Wir werden von zwei jungen Frauen aus der Lodge begleitet und sie lassen es sich nicht nehmen uns ihre Familien vorzustellen. Dank ihrem Einkommen, konnten sich die Familien ein Haus aus Backsteinen bauen und müssen nicht mehr, wie viele andere, in einem Haus aus Lehmwänden wohnen. Dieses Beispiel zeigt uns deutlich, wie der Besuch der Schule und eine gute Ausbildung die Situation der Menschen positiv beeinflussen kann.

 

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10.2.2017
Nach einem ausgedehnten Frühstück fahren wir weiter durch den
Queen Elisabeth National Park zum Ishasha Wilderness Camp. Diese liegt sehr idyllisch an einem kleinen Fluss in der Nähe der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Auf unserem Weg ins Camp sehen wir unter anderem Topis (Leierantilopen), grosse Büffelherden, Geier, Adler, Uganda Kob, aber leider keine Baumlöwen mehr.

 

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Uganda Kob im Queen Elisabeth NP

 

Den Nachmittag verbringen wir auf einer kleinen Aussichtsplattform am Fluss. Da es weder Krokodile noch Flusspferde gibt, finden sich immer wieder Tiere ein um ihren Durst zu löschen. Für uns gibt es Weisswein, Gin & Tonic und hausgemachtes, noch lauwarmes Pop Corn!
Nach dem Abendessen will ich etwas aus dem Zimmer holen und erleide fast einen Herzstillstand als ich zwischen Hauptgebäude und unserem Bungalow auf zwei Büffel treffe.

 

11.2.2017
Heute und morgen besuchen wir eine kleine Siedlung in der Nähe von Kihihi. Mit Herbert, dem Pfarrer dieses kleinen Ortes, lernen wir einen bewundernswerten Mensch kennen, welcher sich u.a. um die Waisenkinder der Region kümmert. Wir lernen z.B. wie Yams und Cassawa (Maniok), beides sind stärkehaltige Wurzelknollen und wichtige Grundnahrungsmittel, geerntet und verarbeitet werden oder welche Pflanzen welche heilenden Wirkungen haben. Ebenso steht das Ernten von Bananen und diese anschliessend von Hand zu Saft zu verarbeiten, auf unserer "To Do" Liste.
Vorher jedoch treffen wir den Direktor und einige der Lehrer der örtlichen Schule. Auch wenn es an allen Ecken und Enden fehlt, erwähnen sie nicht ohne Stolz, dass 36 von 38 Schülern dieses Jahr die Aufnahme an die High School in Kisoro geschafft haben. Uns fällt auf, dass die Jugendlichen gerne zur Schule gehen da sie wissen, dass eine Ausbildung ihr einziger Weg in die Zukunft ist. Bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von USD 50.- ist das Schulgeld in der Höhe von UGX 70'000.- (ca. USD 20.-) für ein Kind für 3 Monate ein enormer Budgetposten für eine Familie.

 

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African Beauty

 

12.2.2017
Es ist Sonntag und ein Besuch der Kirche ist schon fast ein "Muss" für die Bevölkerung. Entsprechend haben sich die Leute heute gekleidet. Die Damen in farbenfrohen Kleidern und Lackschuhen, die Herren in "Schale" und auch die Kinder sind entsprechend angezogen. Der Gottesdienst beginnt um ca. 09:30h und als wir ihn um 13:00h verlassen ist immer noch "Action" in der Kirche.

 

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Es wird gesungen, getanzt, gepredigt und die Kirche ist bis auf den letzten Platz besetzt. So geht es nicht lange bis neben jedem von uns kleine Kinder sitzen oder es sich auf dem Schoss bequem gemacht haben.

 

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Berührungsängste mit Touristen? Aber sicher nicht!

 

Bei der Kollekte spenden die Leute nicht nur Geld, sondern auch Naturalien und diese werden anschliessend unter den Anwesenden wieder versteigert. Wir ersteigern ein lebendes Huhn welches wir vor unserer Weiterfahrt Herbert schenken.

 

13.2.2017
Heute steht "Gorilla Trekking" im Bwindi Impenetrable Nationalpark auf dem Programm. In Uganda lebt etwa die Hälfte, ca. 400 Tiere, aller Berggorillas. Die anderen Tiere leben in Ruanda und in der DR Kongo.
Nachdem uns die Verhaltensregeln erklärt wurden fahren wir zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Hier erwarten uns örtliche Träger, welche für wenig Geld unsere Kamerarucksäcke und Ausrüstung tragen. Dieses Angebot wird von (fast) allen Touristen geschätzt. So haben wir die Hände frei, können uns auf den z.T. sehr steilen Weg konzentrieren und die Einheimischen haben ein Einkommen. Von der Strasse aus geht der Pfad etwa 300 Meter sehr steil bergab, nur um auf der anderen Seite des Baches noch steiler wieder bergauf zu führen. Trotz Trockenzeit ist es feucht und heiss. Die Guides schlagen mit Macheten einen Pfad durch dichten, dornigen, grünen Urwald. Wir Touristen tragen Hightechkleidung, Wanderschuhe, Wanderstöcke und stolpern hilflos im Wald umher. Unser Porter tragen unsere Rucksäcke, Kamerataschen und Gummistiefel und haben immer noch eine Hand frei um uns zu stützen und zu sichern wenn es zu rutschig oder zu steil wird!
Nach etwa 45 Minuten erreichen wir die Gorillas. Die Träger und die Spurenleser bleiben zurück. Wir "bewaffnen" uns mit Kameras und Objektiv und folgen den Guides. Damit die Tiere nicht zu sehr gestört werden, dürfen sich maximal 8 Touristen eine Stunde bei den Gorillas aufhalten. Als ich das erste Mal einem Gorilla gegenüberstehe bin ich sprachlos und das Adrenalin beginnt zu fliessen. Unsere Gruppe besteht aus etwa 18 Tieren. Diese Familie besteht aus 3 Silverback (Vater und zwei Söhne), einem 3 Monate altem Baby, mehreren Weibchen und einigen Halbwüchsigen.

 

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Gorilla im Bwindi Impenetrable Nationalpark

 

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"The Lady sings the Blues"

 

Mit der Zeit erlauben uns die Guides näher an die Gorillas heranzugehen. Es scheint, dass sich die Gorillas kein bisschen von uns stören lassen. Ein Halbwüchsiger spielt sich kurz vor uns auf, wird aber von seiner eigenen Courage überrascht und verschwindet wieder schnell im Busch. Der ca. 35 Jahre alte Silverback würdigt ihm keinen Blick und geniesst in aller Ruhe sein rein veganes Frühstück.

 

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Gorilla im Bwindi Impenetrable Nationalpark

 

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Gorilla im Bwindi Impenetrable Nationalpark

 

Als unser Guide zum Aufbruch mahnt, bemerke ich erst wie schnell diese eine Stunde vorbei ging. Auf dem Weg zurück zum Auto wünsche ich mir, dass dieser Nationalpark für immer den Gorillas eine sichere Heimat bleiben wird. Dank der Einsicht der Bevölkerung, dass ein lebender Gorilla mehr Geld, Arbeit und etwas Wohlstand einbringt als ein toter Gorilla, ist sicher ein erster Schritt in die richtige Richtung getan.
 

Am Nachmittag unternehmen wir einen kleinen Spaziergang ausserhalb des Dorfes Ruhija. 2 Jugendliche haben für uns Chamäleons gesucht, welche wir nun aus nächster Nähe fotografieren können.

 

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Jacksons Chamäleon

 

Ganz in der Nähe stellt Alex Kontakt zu zwei Holzfällern her. Auf einem Holzgestell liegen zwei grosse Baumstämme. Einer der Holzfäller steht auf einem Baumstamm und sein Kollege steht unter dem Gestell. Mit einer grossen Blattsäge wird der Stamm in Bretter geschnitten.
 

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Buschsägerei

 

Leider können sich die beiden weder Schutzkleidung noch Schuhe noch Helm leisten Der Anblick der ungeschützten Füsse, neben welcher sich die grobzackige Säge durch das Holz frisst, lässt uns das Blut in den Adern gefrieren.

 

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Buschsägerei

 

Caro geht es heute endlich wieder ein klein wenig besser. Die Antibiotika welche sie am Samstag im Spital erhalten hat zeigen ihre erste Wirkung.

 

14.2.2017
Heute geht es zum Lake Bunyonyi. Es ist der einzige See in Uganda, in dessen Wasser es keine Nilpferde, keine Krokodile und keine Bilharziose gibt!
Unterwegs spricht Alex einige Frauen an welche von der Ernte kommen. Sie erzählen uns, dass sie in der Dorfgemeinschaft ein Projekt mit dem Ziel, dass alle Frauen am Ende des Projektes ein Paar Schuhe ihr eigen nennen können, gegründet haben.

 

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Wir spenden gerne ein paar Dollars für dieses Projekt. Im Gegenzug wollen sie uns dafür zum Mittagessen in ihr Dorf einladen, aber wir müssen weiter nach Kabale zu Alex Schwester welche mit dem Mittagessen auf uns wartet.
Wir habe noch nie so viel Essen für so wenige Leute gesehen. Es werden diverse Gerichte aus Bohnen, Kartoffeln, Kürbis, Linsen, Kochbananen, Coleslaw, Spinat, Gurken und Früchte aufgetischt. Zur "Feier des Tages" wird auch Fleisch serviert. Die Speisen sind gut gewürzt, sehr schmackhaft und sättigend.
Nachdem wir am Nachmittag im Birdnest Resort am Lake Bunyonyi unsere Zimmer bezogen haben, leihen wir uns ein Kanu für einen Ausflug auf dem See aus. Mir ist diese Geschichte nicht ganz geheuer da u.a. bei jeder Rechtskurve durch ein Loch in der Bootswand ein wenig Wasser ins Kanu läuft. Auch das stetige Schaukeln gefällt mir nicht und vor meinem geistigen Auge sehe ich uns schon mit der Kameraausrüstung im Wasser liegen. Am gegenüberliegenden Ufer steige ich deshalb aus und will von dort aus zu Fuss zum Hotel zurückkehren. Meine 4 Mitreisenden legen wieder ab und 2 Minuten später bricht ein tropischer Regenguss vom feinsten über den See herein.

 

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Gewitter über dem Lake Bunyonyi

 

Ich flüchte mich mit einigen Einheimischen in einen nahen Unterstand und mit viel Gelächter begleitet, beobachten wir wie der Rest meiner Reisegruppe im sintflutartigen Regen zum Hotel zurück rudert. 20 Minuten später ist der Spuk vorbei und ich kehre trockenen Fusses zurück zur Lodge ;-)

 

15.2.2017

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Chameleon Lodge oberhalb des Lake Mutanda.

 

Kurz vor Kisoro löst die Sonne den dichten Nebel endgültig auf und auf einer abenteuerlichen Piste geht es zur farbenfrohen Chameleon Lodge. Matthias, Caro und ich geniessen den Nachmittag auf der Terrasse mit einem Buch, während Eliane und HP sich zu Fuss zum Seeufer aufmachen um Kronenkraniche zu fotografieren.
Am nächsten Tag bereue ich dass ich ebenfalls nicht mitging, aber alleine die 30 Stufen von unserer Hütte zur Lodge hoch bringen mich an den Rand der Erschöpfung. So hat mich die nicht auskurierte Grippe am Ende der Ferien ebenfalls wieder eingeholt.

 

16.2.2017
Der Shuttlebus der Chameleon Lodge bringt uns im Schneckentempo nach Kisoro zum Flughafen. Am liebsten würden wir den Fahrer aus dem Auto werfen und selber fahren, aber vermutlich weiss nur er wie die drei leuchtenden Warnleuchten auf dem Armaturenbrett den aktuellen Zustand des Wagen wiederspiegeln. Abgesehen davon, dass sich die Heckklappe während der Fahrt öffnet, verbraucht der kleine Bus wohl mehr Öl als Benzin und auch das Schlingern auf den letzten 5 Kilometer Asphaltstrasse lässt für Stossdämpfer und Fahrwerk nichts Gutes erahnen. But finally we made it!

 

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Feuerwehr am Kisoro Airport

 

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Lounge im Kisoro Airport

 

Kurz nach 09:00h bringt uns eine Cessna Caravan 208 der AeroLink Airline in etwa 90 Minuten sicher nach Entebbe zurück.

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Aero Link Kisoro nach EBB

 

Gestern Mittag verliess uns Alex und fuhr in 15 Stunden nach Entebbe zurück um uns heute am Flughafen wieder in Empfang zu nehmen. Nach einem Lunch besuchen wir abschliessend den sehr sehenswerten Botanischen Garten in Entebbe.

 

17.2.2017
Um 05:00h steht Alex in der Lobby des Hotels und nach einer Tasse Kaffee geht es durchs dunkle Entebbe zum Airport. Beim Check-in gibt es ein kleines Problem, da in meinem Reisepass mein Name mit "ü" aber auf dem elektronischen Ticket der SAA mit "ue" geschrieben steht. So etwas kann am Morgen um 05:40h beim Schalterpersonal schon für Verwirrung sorgen :-)
Nachdem wir gefühlte 25 Mal den Boarding Pass, unseren Impfausweis und unsere Pässe gezeigt haben, heben wir um 07:15h vom Runway in Entebbe in Richtung Johannesburg ab.

 

Fazit: Es waren echt tolle, spannende und augenöffnende Ferien wären da nur nicht die negativen Auswirkungen der Grippe gewesen. Freundliche Menschen, gutes und reichliches Essen, spannende Tierbeobachtungen, schöne Lodges, herzliche Begegnungen und ein kleiner Blick in das einfache Leben der Menschen waren die Höhepunkte dieser Reise.

 

Uganda ist m.E. nichts für "Africa for Beginners". Aber wer offen gegenüber Neuem ist und sich von kleinen "Mängel" nicht stören lässt, erlebt ein tolles, schönes Land und herzliche Leute. So skeptisch ich vor den Ferien war, so begeistert bin ich nach unseren Ferien von Uganda.

Geschrieben

Vielen Dank Wulf!

Da werden Erinnerungen wach! In die Nationalparks habe ich es leider nie geschafft, war mehr im Osten des Landes unterwegs.

Beim Anblick der Flusspferde stehen mir immer noch die Haare zu Berge. Habe mal in Pakwatch erleben müssen, was so ein Tier mit einem Fischer anrichten kann...

Geschrieben

Lieber Wulf, vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht. Sowohl Photos als auch Text machen richtig Lust auf das Land. Ich war schon ein paar Mal in Kenya und Tanzania, Uganda scheint aber definitiv auch eine Reise wert zu sein. Vielen Dank, dass du dir für diesen Bericht Zeit genommen hast.

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