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Passenger dragged off overbooked united flight


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Geschrieben

Der Kapitän hat die Befugnis zu entscheiden wer im Flieger sitzt und wer nicht. Er kann ohne Angabe von Gründen die Transportleistung verweigern. Als Passagier muss ich alle Anweisungen der Crew die den Flug betreffen einhalten, dazu gehört auch das Verlassen des Flugzeuges. Dies steht im Luftrecht und dies wird immer vor dem Vertragsrecht kommen, selbst wenn da Bestimmungen drin stehen die sich gegenseitig ausschliessen.

 

Der betroffene Herr kann wegen unnötiger Brutalität der Sicherheitskräfte sicher klagen, aber gegen die Fluggesellschaft wird er in letzter Instanz verlieren, wenn nicht vorher.

 

Juristisch ist der Fall klar. United ist im Recht.

Geschrieben

Dem UA-Kapitän kann sicher kein Vorwurf gemacht werden, wenn er sich an die Entscheide der Einsatzleitstelle gehalten hat. Wäre ja noch schöner.

 

Hoi Dani; jetzt mal im Ernst - so zu tun, als wäre der Kapitän irgendwo vorne in seinem Kämmerlein gesessen und hätte von allem nichts mitbekommen, entspricht ja wohl kaum der Realität. Ich glaube nicht, dass die Einsatzleitung die (sogenannten) Sicherheitskräfte gerufen hat...

 

Von einem Kapitän erwarte ich, dass er sich wie ein Kapitän verhält und Präsenz und Souveränität zeigt, wenn eine Situation aus dem Ruder läuft und kritisch wird. Davon habe ich in diesem Fall leider nichts sehen / lesen können.

 

Wie es Sara schon gesagt hat: UA hat sich da wohl einen enormen Schaden eingebrockt... und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Geschichte schnell im Sand versickert. Ich nehme an, wir werden noch viele Details dazu zu lesen bekommen :-)

Geschrieben

Dass sich UA enormen Schaden eingebrockt hat steht ausser Frage.

 

Der Kapitän hat bestimmt die Entfernung durch die Polizei veranlasst. Und zwar in Absprache mit der Einsatzleitstelle. So was macht man heutzutage nicht mehr einfach so aus dem hohlen Bauch. Das war eine konzertierte Aktion von United.

 

Trotzdem, noch einmal: Die Airline brauchte die Sitze weil sie eine Besatzung an der Destination brauchte. Der Entscheid ist ganz einfach: 4 Passagiere stehen lassen um nicht 180 andere stehen zu lassen. Solche Entscheide werden jeden Tag gefällt.

 

Die Ursache des Shitstorms war nicht dieser Entscheid, sondern weil sich der Passagier physisch gewehrt hat. Es ist einfach schwer mitanzusehen, wenn da einer mit blutender Nase aus dem Flugzeug geschleift wird. Das hätte vermieden werden müssen.

 

Dani

Geschrieben

Hoi zäme

Wie es Sara schon gesagt hat: UA hat sich da wohl einen enormen Schaden eingebrockt... und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Geschichte schnell im Sand versickert. Ich nehme an, wir werden noch viele Details dazu zu lesen bekommen :-)

Das hier habe ich eben gerade im Blick gesehen, ob sie recht oder unrecht hatten ist mehr oder weniger egal das Image ist (vielleicht nur für kurze Zeit) dahin und der CEO von United versprach, dass sowas nie mehr vorkommen wird. Hoffentlich bleibt es dabei.
Ist das vielleicht einer der Vorteile die Social Media heute haben?

http://www.blick.ch/news/ausland/united-ceo-munoz-sagt-sorry-wir-werfen-nie-mehr-einen-passagier-raus-id6521627.html

MfG Marco

Geschrieben

Trotzdem, noch einmal: Die Airline brauchte die Sitze weil sie eine Besatzung an der Destination brauchte. Der Entscheid ist ganz einfach: 4 Passagiere stehen lassen um nicht 180 andere stehen zu lassen. Solche Entscheide werden jeden Tag gefällt.

 

1) Ich hätte mich auch gewehrt! Sorry, ich hab den Flug gebucht und bezahlt. Sitze im Flieger und habe einen wichtigen Termin. Und dann werde ich zufällig ausgewählt, das Flugzeug zu verlassen und kann erst am nächsten Tag (! es war ja nicht so, dass es 2h später einen weiteren Flug gegeben hätte) fliegen.

So geht man einfach nicht mit Kunden um.

 

2) Grundsätzlich habe ich erstmal kein Problem mit der Ausgangslage. Wenn sie die Plätze aus irgendwelchen Gründen brauchen, dann ist das so. Aber auf Zwang zu setzen war falsch. Es hätte die Möglichkeit gegeben, die entsprechenden Passagiere auf einen späteren Flug mit einer anderen Airline umzubuchen. Ich bin sicher, dann hätte es mehr Freiwillige gegeben. Oder eben dann die Kompensation so lange zu erhöhen, bis sich jemand meldet. Aber das wollten sie nicht. Und DAS finde ich das Miese an der Sache. Alles schreit bei dieser Aktion nach "Du als Kunde bist uns total egal". Das geht einfach nicht.

Geschrieben

4 Passagiere stehen lassen um nicht 180 andere stehen zu lassen.

Hallo,

 

nicht stehen lassen, sondern nach boarding wieder ausladen. Das ist der grosse entscheidene Unterschied.

 

Gruss Michael

Geschrieben

Es hätte die Möglichkeit gegeben, die entsprechenden Passagiere auf einen späteren Flug mit einer anderen Airline umzubuchen. Ich bin sicher, dann hätte es mehr Freiwillige gegeben. Oder eben dann die Kompensation so lange zu erhöhen, bis sich jemand meldet.

 

Das haben sie ja getan. Und da geht jede Stunde ein Flug. Erst als sich niemand gemeldet hat wurde gezwungen.

Geschrieben

Bei der Bahn ist erst überbucht, wenn sich die Türen nicht mehr schliessen lassen :)

Ich habe allerdings bereits einen (kostenpflichtig !) reservierten Sitzplatz nicht benutzen können, da der dort sitzende Leistugsträger sich geweigert hat ihn zu räumen, und der zur Hilfe gerufene Schaffner eingeknickt ist, als der Herr eine Bahncard 100 zeigen konnte. Auch bei der Bahn gibt es zahlende Kunden und Premiumkunden...

 

 

Das Verhalten des Schaffners war ganz einfach nur unüberlegt dumm.   Ein  Premiumkunde hatte mit seiner Frechheit Erfolg, und bei vielen anderen "gewöhnlichen" Kunden, die wie auch ich jetzt davon erfahren haben, hat das Image der Bahn doch sehr gelitten. 

 

Es gibt für solche Fälle leichte, faltbare dreibeinige Sitze, die man bequem im Koffer mitnehmen kann....  Aber wenigstens wurdest du nicht wie ein unbegleitetes Gepäckstück wieder ausgeladen.

 

Gruß!

Hans

Geschrieben

You are entitled to some form of compensation, commensurate with how long it takes the airline to get to your destination past the scheduled time.

 

From the DOT, if you arrive at your destination beyond:

--One to two hours after your original landing time on a domestic flight, you'll get 200 percent of the cost of your ticket, up to $675.

--Two or more hours beyond your original landing time on domestic flights gets you 400 percent of the cost of your ticket, up to $1350.

--One to four hours beyond your original landing time on an international itinerary will get you 200 percent of the cost of your ticket, up to $675.

 

Wenn ich das richtig sehe, kriegen die noch mehr als wir in der EU. Habe auch eine Denied Boarding Klage am Laufen und bin gespannt, ob ich eine Antwort bekomme.

Geschrieben

In diesem Augenzeugenbericht https://twitter.com/billypollina/status/851652906440736768 der sehr lesenswert ist, steht dass der nächste Flug erst am nächsten Nachmittag ging. Als die Managerin kam und nach Freiwilligen suchte, sagte jemand, er würde für eine bestimmte Summe aussteigen. Sie hat ihn ausgelacht. Der Mann wurde aus dem Flugzeug gezerrt, ist aber mit blutigem Gesicht wieder reingerannt und hat immer wieder wiederholt, er müsse auf den Flug. Sie haben ihn wieder rausgeholt.

Das Ganze ist einfach nur grässlich und es ist ein Schlag ins Gesicht für diesen Mann und alle anderen, dass CEO Munoz seine Mitarbeiter deckt und sich nicht richtig entschuldigt. Das setzt dem ganzen die Krone auf.

Geschrieben

 

 

... dass der nächste Flug erst am nächsten Nachmittag ging.

 

wahrscheinlich der nächste Direktflug.

 

Indirekte Flüge gab es sicher wie Sand am Meer. Wahrscheinlich war auch das der Grund, dass die Paxe nicht gut informiert wurden, dass sie ausgeflippt sind.

 

Dani

Geschrieben

Der Kapitän hat die Befugnis zu entscheiden wer im Flieger sitzt und wer nicht. Er kann ohne Angabe von Gründen die Transportleistung verweigern. Als Passagier muss ich alle Anweisungen der Crew die den Flug betreffen einhalten, dazu gehört auch das Verlassen des Flugzeuges. Dies steht im Luftrecht und dies wird immer vor dem Vertragsrecht kommen, selbst wenn da Bestimmungen drin stehen die sich gegenseitig ausschliessen.

Solange das Flugzeug am Boden steht und die Türen nicht geschlossen sind, gilt aber nicht das Luftrecht. Der Kapitän handelt dann im Zweifel einfach als Stellvertreter im Auftrag seines Arbeitgebers, wenn er eine Beförderung verweigert. Das ist dann aber wieder nur "einfaches" Vertragsrecht.

Geschrieben

Zum Thema "offloading": Es wurde schon des öfteren erwähnt, dass sich grundsätzlich die Passagiere an die Weisungen der Besatzung halten müssen.

Was man als Besatzung (und im speziellen als Kapitän) machen kann, wurde auch schon diskutiert.

Was UA gemacht hat, ist "eine" Möglichkeit, wenn sicher auch die schlechteste aller!!!

 

Wie der Kapitän vor diesem Zwischenfall agiert hat, ist mir nicht bekannt (deswegen will ich hier keine voreilige Schlüsse pro/ contra Kapitän ziehen).

Was die Weisungsbefugnis eines Kapitäns betrifft, gibt es internationale Regeln. Daran "können" sich alle Kapitäne der Welt orientieren, egal ob bei HiFly oder bei LH. Ob er es denn auch macht, ist seine persönliche Sache. Hat jedoch weder mit seiner Firma noch mit seiner Position etwas zu tun. Sondern nur mit seiner Persönlichkeit und Identifikation mit seiner Stelle!

 

Gruss

Patric

Geschrieben

Das Ganze ist einfach nur grässlich und es ist ein Schlag ins Gesicht für diesen Mann

Das kann man wohl so sagen.

Geschrieben

Indirekte Flüge gab es sicher wie Sand am Meer. Wahrscheinlich war auch das der Grund, dass die Paxe nicht gut informiert wurden, dass sie ausgeflippt sind.

 

Dani

 

Das ist ein anderer Punkt. Aber auch der geht wieder in Richtung "die Passagiere sind uns egal".

Ich hatte ein Positivbeispiel am Wochenende: Unser Langstreckenflug ab Singapore hatte mitten in der Nacht mehrere Stunden Verspätung. Wir hatten aber innerhalb einer halben Stunde ab erstem Announcement (wo sie selber noch nicht wussten was los war) alle Informationen, inkl. neuem Gate und neuer Abflugzeit. Als ich nach einer Weile am neuen Gate ankam, wurde uns ein Papier mit alter und neuer Ankunftszeit verteilt plus allen Möglichkeiten am Flughafen, die Personen daheim zu informieren. Dass wir zusätzlich am Gate was zu Essen bekamen, war ebenfalls nett.

Geschrieben

Ja, und welche Airline hat so kundenfreunlich gehandelt?

Gruß!
Hans

Geschrieben

@Hans: Singapore Airlines (mit Vorteil dass das Ganze auf ihrer Homebase passiert ist)

Geschrieben (bearbeitet)

Solange das Flugzeug am Boden steht und die Türen nicht geschlossen sind, gilt aber nicht das Luftrecht. Der Kapitän handelt dann im Zweifel einfach als Stellvertreter im Auftrag seines Arbeitgebers, wenn er eine Beförderung verweigert. Das ist dann aber wieder nur "einfaches" Vertragsrecht.

Falsch, der Kapitän darf natürlich die Beförderung verweigern. Er hat die Befugnis, selbst wenn die Türen offen sind. Dann gilt nicht das Vertragsrecht sondern wenn schon das US Amerikanische Luftrecht, und das gibt die Autorität zur Beförderung ganz klar dem Kapitän, und zwar explizit absolut.

 

Letzteres heisst der Kapitän entscheidet ungeachtet anderer Abmachungen oder Verträge. Das er sich mit der Einsatzleitstelle abspricht ist klar, aber er ist im rechtlichen Sinn der Befugte.

Bearbeitet von Hunter58
Geschrieben (bearbeitet)

wahrscheinlich der nächste Direktflug.

 

entschuldigung, wenn ich mich selber zitiere. Irgendwo sagt jemand, dass man mit dem Auto irgendwie in 5 Stunden dahin gekommen wäre, wo das Flugzeug hin wollte. Die beste Lösung wäre also gewesen, man hätte den Leuten einen Platz in einer Luxus-Limo angeboten, und sie dann dahingekarrt. Das hätte wesentlich weniger Geld und Blut gekostet.

 

Ein anderes Problem, das hier auch noch nicht beleuchtet wurde, ist die Auslagerung der Bodenangestellte. Heutzutage gibt es fast nirgends mehr Passagierbetreuer, die der Airline selber "gehören". Die "Outgesourceten" machen ihre Arbeit recht gut, im Sinne des Auftraggebers, aber ohne Emotionen und Herzblut. Denen ist es total egal, wenn es hart auf hart kommt, wie die Airline danach ausschaut.

 

Das ist halt auch eine Folge der Liberalisierung des Luftverkehrs und dem Rennen nach den günstigsten Preisen. Der Kunde wollte es so, und der Kunde kriegte es so.

 

Ich bin überzeugt, dass man das Problem innert Sekunden hätte lösen können. Aber solche Situationen gibt es 1000e jeden Tag auf der ganzen Welt, und immer findet man eine Lösung. Hier hat man halt keine Lösung gefunden, aus welchen Gründen auch immer, und die Situation ist eskaliert. Nur deshalb kam es in die News. Wäre nichts passiert, wäre es nicht in die News gekommen, wie alle 999 anderen Fälle und wie alle 1000 am Tag zuvor und die 1000 danach.

 

Daraus zu schliessen, dass irgendwer inkompetent sei oder dass United eine schlechte Airline sei - naja, das muss sich jeder selber überlegen. Ihr könnt ja mit Southwest fliegen  ;)

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

entschuldigung, wenn ich mich selber zitiere. Irgendwo sagt jemand, dass man mit dem Auto irgendwie in 5 Stunden dahin gekommen wäre, wo das Flugzeug hin wollte. Die beste Lösung wäre also gewesen, man hätte den Leuten einen Platz in einer Luxus-Limo angeboten, und sie dann dahingekarrt. Das hätte wesentlich weniger Geld und Blut gekostet.

 

 

Und wieso wäre es nicht die beste Lösung, die Deadheadcrew in eine Luxuslimousine zu setzen und dorthin zu "karren"?

Geschrieben (bearbeitet)

Das wäre in der Tat wohl die beste Lösung gewesen. Aber die umgesetzte war wohl die naheliegendste zu dem Zeitpunkt und normalerweise, wenn sich genügend freiwillige finden, wohl auch nie ein Problem. Rückblickend ist man immer schlauer...

 

Interessant übrigens dass der Flug von Republic Airways als franchise durchgeführt wurde. Somit wäre allenfalls nicht mal United verantwortlich sondern die durchführende Airline...

Bearbeitet von Lukas Kaufmann
Geschrieben

Und wieso wäre es nicht die beste Lösung, die Deadheadcrew in eine Luxuslimousine zu setzen und dorthin zu "karren"?

Weil sie dann ev. die Minimum Rest Time für ihre nächste Duty nicht hätten einhalten können...?

Einsatzleitung/Mission Control ist hochkomplex und es gibt extrem viele Faktoren zu berücksichtigen.

Geschrieben

Weil sie dann ev. die Minimum Rest Time für ihre nächste Duty nicht hätten einhalten können...?

Einsatzleitung/Mission Control ist hochkomplex und es gibt extrem viele Faktoren zu berücksichtigen.

Das habe ich mir zuerst auch gedacht...

Aber durch den "Vorfall" hatte der Flug 3h Verspätung und zusammen mit der effektiven Flugzeit ist die Reisedauer in etwa gleich wie die Fahrt in der Luxuslimousine. Aber ich bin mir bewusst, zu solchen Erkenntnissen kann man auch erst im Nachhinein kommen, wie Lukas schon geschrieben hat.

Geschrieben

Und wieso wäre es nicht die beste Lösung, die Deadheadcrew in eine Luxuslimousine zu setzen und dorthin zu "karren"?

 

vielleicht weil die Crew dringender gebraucht wurde? Ich wiederhole mich: Wenn 4 Leute ausgeladen werden, wird ein Geschrei gemacht (wegen der Art wie, ich verstehe das), wenn ein Flugzeug stehen gelassen werden muss, ist das halt nicht so schlimm, das passiert jeden Tag und wäre nicht in die News gekommen (ausser ein Passagier wäre wieder ausgerastet und ein Polizist hätte ihn zusammengeschlagen). 

 

Aber so wie es UA geplant hat, war es wesentlich eleganter und für die Allgemeinheit und das Airlinesystem in globo wesentlich effizienter.

 

Dani

Geschrieben

Aber ich bin mir bewusst, zu solchen Erkenntnissen kann man auch erst im Nachhinein kommen, wie Lukas schon geschrieben hat.

 

nachher ist man immer schlauer. Es hat natürlich niemand ahnen können, dass da einer ausrastet und die Polizei dazu! Zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung war das die beste Option. 

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