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Mar 17th 2017, REX SF34 near Sydney, propeller detached in flight


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

 

The prop has just fallen off the aircraft...

 

LOL, der Typ hat Eier das muss man ihm lassen ....

 

Aber zugegeben, jetzt hätt' ich wohl auch Bedenken REX zu buchen

 

Markus

Geschrieben (bearbeitet)

"Kommt ein Propeller geflogen!"...vielleicht hat man ihn mittlerweile in den Weiten des Australischen Hinterlandes gefunden.

Eigentlich haben die Piloten dann erfolgreich das gemacht, was sie im Simulator immer wieder proben - weiterfliegen im Einmot-Betrieb bei Motoren-Ausfall. Sie mussten den aus- bzw. abgefallenen Propeller nicht mal "feathern"... ;)

 

Gruss

Richard

 

p.s: es war nicht ganz so, wie ich aus Ralf's post ersehe: Erst Prop-Ausfall - dann gefeathert - dann Abfall.

Bearbeitet von reverser
Geschrieben

Was ist da wohl schief gelaufen...

Mit "Materialermüdung" dürfte man schonmal eine ziemlich sichere Wette haben... Das Photo legt diesen Schluss auch nahe.

 

Obwohl...

we've just had uncommanded engine operations

könnte auch auf einen Systemfehler (z.B. Propellerregler) hindeuten. Andererseits macht das Triebwerk auch einges unerwünschtes (overspeed...) wenn der Propeller erstmal fehlt.

 

Da die eine Hälfte der Propellerwelle noch da ist, werden wir wohl zeitnah mehr wissen.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

OK, es gibt noch mehr erhellende Details...

Regional Express says the crew had shut down the right-hand engine of the Saab 340 before the propeller assembly "was seen by the first officer to separate from its shaft" on Friday when the flight from Albury was 25 kilometres southwest of Sydney.

...

The Saab 340's engine was shut down on Friday following "abnormal indications", with the pilot "feathering" the propeller to reduce drag.

It was at this point that the propeller assembly separated and rotated upwards and to the right of the aircraft, which was carrying 16 passengers and three crew members.

"The propeller was seen rotating in a horizontal position and then moving away without making contact with the aircraft," Rex said on Monday.

Ein denkbares Szenario ist daher:

Die Propellerwelle hat wegen Materialermüdung einen Riss entwickelt, daraufhin hat die Propellerregelung per Öldruck wegen dem Leck nicht mehr richtig funktioniert, die Instrumente haben korrekt angezeigt das die Werte nicht zueinander passen, der Pilot hat das Triebwerk stillgelegt, aber der Schaden an der Welle war schon zu groß, und der Prop hat sich verabschiedet.

 

Deutlich weniger überraschend, als wenn der Prop plötzlich mit einem Schlag weg ist... Deutlich weniger Adrenalin. Offensichtlich gut und professionell gemeistert.

 

Die Pressemeldung der Airline

Regional Express (Rex) flight ZL768 operating from Albury to Sydney on 17 March 2017
experienced an event associated with the aircraft’s right propeller assembly. The crew
followed standard operating procedures and the aircraft landed normally and on-time at
Sydney Airport.

Na bitte, auch noch pünktlich angekommen...

 

Gruß

Ralf

Geschrieben
.....................

Na bitte, auch noch pünktlich angekommen...

 

Gruß

Ralf

Kein Wunder! Mit nur mehr einem Motor von zwei würde ich auch nicht trödeln wollen.  :o

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Der Propeller wurde inzwischen gefunden.

Einem aufschlussreichen Bericht steht also nichts im Wege.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

LOL, der Typ hat Eier das muss man ihm lassen ....

 

Aber zugegeben, jetzt hätt' ich wohl auch Bedenken REX zu buchen

 

Markus

 

wieso? Wenn Swiss ein Triebwerk "verliert" buchst du trotzdem noch. Ein Schaden an einem Jet-Triebwerk ist auch ein Schaden wie ein abgefallener Propeller an einem Turboproptriebwerk. Wenn eine Leitschaufel (oder 20) in einem Jet brechen, ist es technisch gesehen genau das gleiche wie wenn eine Propellerwelle oder ein Propellerblatt abbricht.

 

Ich würde sogar behaupten, Propeller brechen weniger häufig als Turbinenschaufeln.

 

Dani

Geschrieben

Ziemlich sicher sogar. Allein schon, weil ein Jet-Triebwerk ein paar mehr Schaufeln hat, als ein Prop-Triebwerk Propeller...

Ich würde sogar sagen, Propeller-/Propellerblattverluste an Turboprops kommen ahnlich häufig vor wie Fanblattverluste. Ziemlich selten, aber durchaus jedes Jahrzehnt mal.

Bei den Kolbenschüttlern ist es etwas häufiger.

 

 jetzt hätt' ich wohl auch Bedenken REX zu buchen

Jetzt würde ich ohne Bedenken erst Recht bei REX buchen, deren Piloten scheinen ihr Handwerk wirklich zu beherrschen.

Mal sehen, was zum Thema Wartung im Bericht rauskommt, dann schliesse ich mich vielleicht doch noch deiner Meinung an.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

 

 

Wenn eine Leitschaufel (oder 20) in einem Jet brechen, ist es technisch gesehen genau das gleiche wie wenn eine Propellerwelle oder ein Propellerblatt abbricht

 

Schaufeln in der Hot Section können brechen, das kann ich nachvollziehen. Propellerblätter die verloren gehen kommen heute nurmehr extrem selten vor (zum Glück weil das durch den Ausbau in der Luft meist nicht glimpflich ausgeht). Schaufeln am Kompressor wohl nur mit Fremdeinwirkung.

 

Der Bruch der Hauptwelle des Antriebs ist hingegen etwas was eigentlich nie vorkommen darf! ich erinnere an all die unseeligen SB's von Lycoming bezüglich gefärdeter Kurbelwellen an IO-540 Motoren wo genau zur Verhinderung solcher Dinge profilaktisch hunderte Motoren weltweit zerlegt worden sind. An einer Gasturbine umso weniger als hier keine dauernden Vibrationen wirken; an der Tatsache dass es trotzdem passierte schliesse ich dass hier wohl am Unterhalt wirklich etwas im Argen war...

 

Bedenken hätte ich ganz sicher nicht wegen der Piloten sondern wegen der Erbsenzähler im Management der Firma...

 

 

Markus

Bearbeitet von MarkusP210
Geschrieben

an der Tatsache dass es trotzdem passierte schliesse ich dass hier wohl am Unterhalt wirklich etwas im Argen war...

Also, wenn ich den AVH richtig lese, hat es bei diesem Typ schon mal einen Ermüdungsbruch an der Propellerwelle gegeben, und damals war es ein Produktionsfehler.

Geschrieben

Der Bruch der Hauptwelle des Antriebs ist hingegen etwas was eigentlich nie vorkommen darf!

Die Betoning liegt auf "eigentlich"... Oder wie James Bond sagen würde: Sag niemals nie.

Es gibt verschiedenste Gründe, warum passiert was eigentlich nie passieren soll:

Materialfehler (z.B. Schlackeeinschlüsse vom Schmiede-/Walzvorgang)

Wärmebehandlungsfehler (meist sind drei Schritte nötig, mit exakter Temperaturführung: Glühen, Härten, Anlassen)

Korrosion

Oberflächenrauigkeit (z.B. vom Bohren der hohlen Welle)

Beschädigung (z.B. mit Werkzeug beim Propelleranbau, Kratzer am Wellendichtring wegen da angesammeltenFremdkörpern, Sand/Staub)

Wasserstoffversprödung beim galvanischen beschichten (z.B. Verchromen, Cadmieren)

Ungewollte Lasten (z.B. Resonanzerscheinungen, Vibrationen...)

Überhitzung

 

Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung/Wartung kann sowas nahezu komplett ausschließen, aber eben nur nahezu.

 

Dazu kommt, dass wir heutzutage gerne den Spinner aerodynamisch in die Cowling übergehen lassen, und die Welle daher nicht so einfach inspiziert werden kann, wie zu Zeiten der Sternmotoren.

Und wenn der Riss von innen her entsteht, oder direkt am Wellendichtring oder Propellerflansch, hat man ohnehin kaum eine Chance ihn rechtzeitig zu entdecken. Geht der Riss bereits durch die volle Wandstärke, zeigt meist ein Ölleck das Problem (es ist erstaunlich, durch was heisses Öl alles kriechen kann...), es sei denn es passiert direkt neben dem Wellendichtring, auf den man dann die Schuld schiebt.

 

Propellerwellen sind dazu noch weder Fail safe oder Damage tolerant, sondern meistens "Safe Life", sprich man verlässt sich drauf, das im zugelassenen Leben nie ein Riss entsteht, da man ihn aufgrund der relativ hohen Rissausbreitungsgeschwindigkeit bei den hochfesten Stählen nicht praktikabel rechtzeitig finden kann. Lebensdauerversuche sind mit sehr hoher Steuung behaftet, es ist durchaus üblich da mit Faktor 3.5 zu rechnen, für manche Wissenschaftler ist das schon mehr raten als bestimmen...

 

 hat es bei diesem Typ schon mal einen Ermüdungsbruch an der Propellerwelle gegeben

Es dürfte kaum einen Triebwerkstyp geben der in größeren Stückzahlen über 30 Jahre im Betrieb ist, bei dem es noch nie zu einem Ermüdungsbruch kam.

Was gewichtsoptimiert ist, hält selten für immer. 99.999% der Wellen werden rechtzeitig geplant verschrottet. In sehr seltenen Einzelfällen genügt das nicht.

 

REX hat jedenfalls mal alle Flugzeuge mit Triebwerken/Getrieben der selben Serie gegroundet, eine sehr vernünftige Idee bis die Ursache klarer ist. Denn Qualitätsprobleme betreffen oft ein ganzes Los.

 

Gruß

Ralf

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Oder in "offiziell" beim ATSB

Ziemlich schwer zu entdecken ohne den Propeller komplett abzubauen.

 

Gruß

Ralf

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