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Hier spricht ihr Kapitän


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Geschrieben

ja, in einem Land wie der Schweiz, wo jeder einen tollen Lohn kriegt, sogar die im Lidl kriegen 4500, das bekommst du in Südeuropa nicht mal als Ingenieur. Und du kannst froh sein, wenn du dort für Lidl arbeiten kannst.

 

Nein, es ist eben meistens nicht der Lohn als absoluter Wert, sondern eher die Ernüchterung, dass man sehr hart arbeitet, nie zuhause ist und schlecht behandelt wird - nicht nur vom Arbeitgeber, sondern auch von den Kunden. Deshalb kippt die anfängliche Begeisterung für den "Glamour Job" sehr bald ins Gegenteil.

 

Wenn du es nicht so empfindest, kannst du dich ja da mal bewerben, vielleicht finden sie dein scharmantes Wesen reizvoll...

 

Dani

Dani, wer heute noch glaubt, dies sei ein "Glamour Job" ist naiv.

Und nein, ich möchte diesen Job nicht machen, aus verschiedenen Gründen. Trotz meines scharmanten Wesens;-)

Abgesehen davon habe ich auf meinen Flügen bisher meist Kabinenpersonal angetroffen, welches einen sehr guten Job gemacht hat; Sofern ich das überhaupt beurteilen kann. Mal abgesehen von dem unverständlichen "Gemuasel", welches sie jeweils in die Lautsprecheranlage murmeln ...

Geschrieben (bearbeitet)

Was hier noch gar nie zur Sprache gekommen ist...: 

 

Vielleicht wollen einige Kollegen einfach danke sagen, dass die geschätzten Herrn und Damen Passagiere sich entschieden haben, mitzufliegen. Ich höre das oft - "Vielen Dank, dass Sie sich entschieden haben, mit XYZ zu fliegen." - und sag das übrigens auch selbst. Immerhin zahlt ihr meine Brötchen, darüber bin ich froh. Wenn ich dann noch - den paar die zuhören - einen schönen Abend / ein schönes Wochenende / eine gute Weiterreise wünschen kann, dann hat das nichts mit Information zu tun, aber mit Aufmerksam sein. 

 

Vor allem in Zürich - wo man je nach Uhrzeit entweder gerade auf die ILS brettern kann oder aber 15 Minuten in irgendeinem Holding oder Vectoring quer über die Ostschweiz fliegen darf (muss) - da macht das schon einen Unterschied, wenn einem der Pilot sagt, dass man die Landung in 20 Minuten oder in 40 Minuten erwartet. 

 

Aber eben - im Endeffekt ist's ja auch egal... Dani hat's schon angesprochen - es gilt auch, Vertrauen zu schaffen. Und böse Zungen behaupten sogar, dass es Passagiere gibt, welche nicht alle 30min vor dem Flug das Wetter an der Destination am Smartphone aktualisieren oder eh wissen, wo sie durchfliegen...  ;)

Bearbeitet von INNflight
Geschrieben

wobei ich jetzt unfreundlich nicht als ein schlimmes Wort bezeichnen würde. Aber du hast schon recht, man muss es immer nett umschreiben. Ich hätte wahrscheinlich gesagt "das Wetter in Genf ist etwa gleich wie hier". Gewisse Passagiere sind halt fürchterlich emotional. Eben, wie die, die sich nicht in ein schwarzes Flugzeug trauen. Zuhause haben sie einen Schwarzen Merz und tragen schwarze Kleidung...

Und wegen des schwarzen Humors: Die Wände und Decken in Turnhallen sind ja dann zum Glück oft in freundlichen Patelltönen gehalten...

 

Gruss Walti

Geschrieben

KLM begrüßte einen eine Zeit lang mit "Save a Prayer for the Morning after", auch auf Nachtflügen über den Atlantik :)

Aber solange bei Qantas "Snakes on a Plane" im Inflight Entertainment läuft, ist das ja fast noch moderat.

 

Entweder ich mache es zu den Bedingungen, und wenn ja, dann richtig und sorgfältig, oder ich lasse es bleiben.

Diese Einstellung ist leider ein Auslaufmodell, und auch von den Arbeitgebern längst nicht mehr gefordert. Solange sie richtig billig sind, nimmt man auch beliebig unmotivierte und schlecht arbeitende Mitarbeiter in Kauf.

 

ja, in einem Land wie der Schweiz, wo jeder einen tollen Lohn kriegt, sogar die im Lidl kriegen 4500, das bekommst du in Südeuropa nicht mal als Ingenieur. Und du kannst froh sein, wenn du dort für Lidl arbeiten kannst.

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich... In Südeuropa bringst du mit 4500 eine Großfamilie im Luxus durch, mit 4500 lebst du in London schon nur in einer Altbau-WG...

 

Das Lohnpaket eines FA, vor allem auf der Langstrecke, ist schwer zu bewerten. Guckst du deinen tatsächlichen Stundenlohn an (tatsächliche Arbeitszeit an Bord), siehst du die Stoperver als Urlaub mit freier Kost und Logie im noblen Hotel an, siehst du die Tatsache, dass du viele Metropolen oder Urlaubsregionen der Welt sehen kannst als geldwerten Vorteil an, dann kann FA ein toll bezahlter Traumjob sein.

Guckst du auf all die Zeit, die du nicht zuhause sein kannst und verstehst sie als Arbeitszeit, betrachtest du wie mit die umgegangen wird (Stichwort Saftschubse), berücksichtigst du wie viel deiner "Freizeit" du zum kurieren des Jetlags und Schlafmangels "nutzt", dann ist es ein Job der schon fast gegen die Genfer Konvention verstößt...

Es gibt viele Jobs, für die es keinen "gerechten" Lohn gibt. Entweder man ist dafür geboren und lebt ihn, oder man sollte ihn sein lassen. FA ist kein Job, den man wegen dem Geld macht.

 

Zurück zum Kernthema, auch für Piloten gilt: Die Kundenansagen gehören nicht zum Kernberuf, nicht zur Ausbildung, wer es gern macht wird es auch gut machen, wer es als lästige Zusatzaufgabe begreift, sollte es besser sein lassen, auch die Arbeitgeber wären gut beraten es dann gar nicht erst zu fordern. Gleiches gilt für den bei vielen Airlines üblichen Rundgang des Kapitäns durch die First Class mit persönlicher Begrüßung aller Nobelkunden.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Die Kundenansagen gehören nicht zum Kernberuf, nicht zur Ausbildung, wer es gern macht wird es auch gut machen, wer es als lästige Zusatzaufgabe begreift, sollte es besser sein lassen, auch die Arbeitgeber wären gut beraten es dann gar nicht erst zu fordern. Gleiches gilt für den bei vielen Airlines üblichen Rundgang des Kapitäns durch die First Class mit persönlicher Begrüßung aller Nobelkunden.

Wer nichts mit Kunden zu tun haben will - nicht mal über den indirekten Weg der Lautsprecheransage, der soll Frachtpilot werden.

 

Den Beitrag meines Namesvetters finde ich sehr richtig: Am Ende sind es die Kunden, die der höchstrangige Vertreter der Fluglinie an Bord begrüsst. Vielleicht ist "Dankbarkeit" etwas übertrieben, aber genau so wie mich in jedem Geschäft dessen Anspruch etwas über Aldi hinaus geht der Inhaber (oder "Chef vom Dienst") begrüsst, wenn ich rein gehe, ist das im Flugzeug halt auch so.

Und in guten Restaurants geht auch der Chef zu jedem Tisch - das hat auch keinen Nutzen in dem Sinn, dass er mir die ganzen Rezepte erklärt (ausser, ich frage danach), aber zeigt einfach Wertschätzung dem Kunden gegenüber.

 

Natürlich ist das aus Perspektive des Gastes manchmal sogar nervig (wenn erst der Flugbegleiter in Deinem Abschnitt, dann die Purserin, dann der Kapitän vorbei kommen), aber irgendwie in der Gesamtwirkung dann auch nett.

 

FLorian

Geschrieben

Natürlich ist das aus Perspektive des Gastes manchmal sogar nervig (wenn erst der Flugbegleiter in Deinem Abschnitt, dann die Purserin, dann der Kapitän vorbei kommen), aber irgendwie in der Gesamtwirkung dann auch nett.

Kommt vor allen drauf an, wie es rüberkommt. Wenn erst der Flugbegleiter, dann die Purserin und zum Schluss auch noch der Kapitän vorbeikommen, und dir ziemlich klar zeigen dass sie diese Pflichtübung jetzt fürchterlich nervt, dann ist es überhaupt gar nicht nett und nur nervig. Wenn sie keine Lust (oder Zeit) dazu haben, sollen sie es sein lassen.

 

Was einige Airlines ja durchaus manchmal machen. Selbst als Goldkunde in der Business wirst du ja bisweilen glatt ignoriert. Andere Airlines (oder andere FAs auf anderen Flügen) kommen auch schon mal mit dem Begrüßungsdrinktablett in der Economy Class vorbei, um einen Statuskunden zu begrüßen.

 

Ende sind es die Kunden, die der höchstrangige Vertreter der Fluglinie an Bord begrüsst. Vielleicht ist "Dankbarkeit" etwas übertrieben,

Eigentlich wäre Dankbarkeit angebracht, zumindest solange man nicht mit einem Megaschnäpchenticket unterwegs ist, bei dem die Airline eher noch drauflegt. Aber das muss eine Einstellung sein, keine Pflichtübung. Dankbarkeit kann man nicht anordnen. Und viele Menschen empfinden es nunmal nicht so, dass der Kunde am Ende ihren Lohn bezahlt.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Selbst als Goldkunde in der Business wirst du ja bisweilen glatt ignoriert.

Kommt halt drauf an: Ich würde es nicht "ignorieren" nennen, wenn im Oberdeck des A380 neben 30 oder mehr Goldkunden auch noch 5-10 HONs sitzen. Da kann sich der Kapitän nicht mit jedem von denen 5 Minuten unterhalten...

 

Florian

Geschrieben

Verschiedene Sprachen und Dialekte ist immer lustig und manchmal auch hilfreich.

 

Mein Job bei einem 3 monatigen Subcharter einer TU154 in der Schweiz war unter anderem die Ansagen zu machen. Viele Schweizer Paxe hatten damals noch die grosse Panik beim Anblick einer (damals fast neuen) TU154M, es half dabei sehr, dass wir von "unserer" Airline mit 2 Cabin und 1 Cockpit präsent waren. Ex ZRH und GVA wurden dann Ansagen in Schweizerdeutsch und Französisch aus dem Cockpit sehr geschätzt, schon am Boden änderte sich die Atmosphäre sehr. Mit Open Cockpit und viel Spass an Bord verliessen die meisten Paxe, die beim ersten Anblick noch dringend über Toilettenbesuche nachdachten, die TU als Fan. 30 min weniger Flugzeit, geräumige Kabine, 6 WC's (wenn auch mit Gehörschadenrisiko im Heck) und gut getrennte Raucher/Nichtraucher abteile (Ja so lang ist das her) halfen mit.

 

Umgekehrt waren dann auf der Caravelle in and out of Skopje Mazedonisch/Bulgarische Ansagen (auf der TU gelernt) sehr willkommen.

 

Auf manchen Ami Airlines ist es auch recht "heimelig" mit dem bekannten "Good morning folks" und den zuweilen recht humorvollen Sprüchen aus der Reihe 0. SW ist da recht berüchtigt für. Und auf der Hello gab's eine Cabin Chefin, nach deren Ansagen kein Auge trocken blieb, der ganze Flieger brüllte vor Lachen. Passt auch...

 

Ich schätze es sehr, wenn die Cockpit Crew sinnvolle und lockere Ansagen macht, auch mal gelegentlich eine geographische Schönheit zeigt und sich generell für das Wohlergehen der Paxe interessiert zeigt. Auch wenn die geographieansagen bei Fliegern wo gerade mal 2 von 10 Leuten ein Fenster haben nicht immer wirklich genutzt werden können.

Geschrieben

Es ging jetzt nicht um den Captain, mehre Decks oder First Class. Ich hatte schon Flüge, da haben die FAs es für wichtiger gehalten in der Galley zu plaudern, anstatt mal Begüßungsdrinks zu servieren oder Statuskunden zu begrüßen. Bei gleicher Konstellation (Airline, Route, Kabine) erlebt man aber auch, dass der Chefpurser extra vorbeikommt, einen begrüßt und explizit fragt, welchen Drink er einem denn servieren darf.

 

Ich zähle eher zu der Kategorie Kunden, die diese Vorzugsbehandlung nervig, unnötig oder gar peinlich finden. Aber wenn man es macht, dann doch bitte verlässlich und freundlich, und nicht nur hin und wieder mal, und manchmal völlig abgenervt. Dann besser konsequent komplett drauf verzichten.

Ganz heftig finde ich es immer, wenn sie einen erst völlig unfreundlich behandeln, dann bei der Durchsicht der Unterlagen feststellen einen Statuskunden an Bord zu haben, und dann plötzlich auffällig bemüht sind, die bereits in der Bin verstaute Jacke plötzlich aufhängen wollen etc.

Entweder eine Airline (und alle ihre Mitarbeiter) schätzt ihre Stammkunden, oder nicht. Manchmal Hochachtung zu spielen und manchmal Misachtung zu zeigen geht gar nicht, und macht das zeitweilige "gepampere" nur lächerlich. Dann lieber gleich "no frill".

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Stichwort Hello,

Ich war da mal auf einem Flug, der sollte ab ZRH 07:00 losgehen. Kurz nach dem Boarding wurden wir aus Reihe 0 darüber informiert, dass leider ein Mitglied der Kabine kurzfristig infolge Erkrankung ausgefallen sei, und eine Ersatzperson, nämlich die Nadine aufgeboten wurde.

Leider Steckte Nadine bei der Anfahrt zum Flughafen im Stau fest. Reihe 0 hielt uns alle 2-3 Minuten auf dem Laufenden, sie waren mit Nadine in ständigem telefonischen Kontakt. Ein richtiger Count-Down!

Da wir auf einer Aussenposition parkten, konnten wir sehen, wie Nadine mit dem Auto schliesslich zum Flugzeug gefahren wurde und sie wurde mit grossem Applaus von den Passagieren an Bord begrüsst.

 

Ich muss dazu sagen, es handelte sich um einen Feriencharter nach LPA und die Stimmung an Bord demensprechend entspannt. Aber sowas war echt ein Vergnügen :-)

Geschrieben (bearbeitet)

 

Entweder eine Airline (und alle ihre Mitarbeiter) schätzt ihre Stammkunden, oder nicht. Manchmal Hochachtung zu spielen und manchmal Misachtung zu zeigen geht gar nicht, und macht das zeitweilige "gepampere" nur lächerlich. Dann lieber gleich "no frill".

 

 

Stimmt - die 5000+ Flight Attendants sollen gefälligst alle gleich viel Wertschätzung und Aufmerksamkeit zeigen, so wie das Menschen in anderen Berufen tun. Ist ja nicht so, als wären's alle individuelle Wesen oder hätten... wie soll ich sagen... unterschiedliche Launen an verschiedenen Tagen. 

 

Wie soll man denn sowas durchsetzen, mit Peitsche und Waterboarding, wenn einer mal einen schlechten Tag hat?  :wub:

Bearbeitet von INNflight
Geschrieben

Wie soll man denn sowas durchsetzen, mit Peitsche und Waterboarding, wenn einer mal einen schlechten Tag hat?  :wub:

Indem einfach alle im Flieger Tomatensaft bestellen - mit Salz und Pfeffer!

 

;-)

 

Florian

Geschrieben (bearbeitet)

Mein Job bei einem 3 monatigen Subcharter einer TU154 in der Schweiz war unter anderem die Ansagen zu machen. Viele Schweizer Paxe hatten damals noch die grosse Panik beim Anblick einer (damals fast neuen) TU154M, es half dabei sehr, dass wir von "unserer" Airline mit 2 Cabin und 1 Cockpit präsent waren. Ex ZRH und GVA wurden dann Ansagen in Schweizerdeutsch und Französisch aus dem Cockpit sehr geschätzt, schon am Boden änderte sich die Atmosphäre sehr. Mit Open Cockpit und viel Spass an Bord verliessen die meisten Paxe, die beim ersten Anblick noch dringend über Toilettenbesuche nachdachten, die TU als Fan. 30 min weniger Flugzeit, geräumige Kabine, 6 WC's (wenn auch mit Gehörschadenrisiko im Heck) und gut getrennte Raucher/Nichtraucher abteile (Ja so lang ist das her) halfen mit.

 

Hoi Urs, hochinteressante Story aus der Historie der schweizer Luftfahrt! Sorry für Off Topic, aber gibt es zu diesem Einsatz irgendwo nähere Informationen? Wann, wer, warum, Anekdoten, etc.? Würde mich brennend interessieren!

Bearbeitet von Lubeja
Geschrieben

 

so wie das Menschen in anderen Berufen tun

So wie das alle Menschen in Dienstleistungsberufen tun sollten, sonst haben sie den falschen Job.

Mit meinen Kollegen oder Auftragnehmern kann ich umgehen wie ich will, meine Kunden muss ich zuvorkommend behandeln. Es sei denn ich bin Monopolist... Auf Airlines trifft das oft zu.

Wenn ich nicht dafür gemacht bin mit Kunden freundlich umzugehen, muss ich mir einen Job am Schreibtisch oder in der Werkstatt suchen.

 

Angeblich ist "mit Menschen zu tun haben" einer der Hauptaspekte bei der Jobwahl, in der Praxis hat man oft nicht den Eindruck, dass das Servicepersonal sonderlich viel mit einem zu tun haben will...

Rühmliche Ausnahmen gibt es natürlich, man hat regelmäßig tolle Flüge mit freundlichen FAs, die ihren Job ganz offensichtlich lieben. Die bleiben dann auch richtig positiv im Gedächtnis, und sind besser als jede Werbung.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Ich gestehe: Ich bin in einem Dienstleistungsberuf. Und habe prinzipiell auch gern mit Menschen zu tun.

 

Und trotzdem gibt es die Tage, an denen ich morgens um 6:30 nicht mal meinen Hund um mich rum wirklich ertrage, nicht meine Frau und Kinder und schon gar nicht fremde Menschen. Ich will einfach meine Ruhe. Meist geht das auch - aber manchmal muss ich auf Grund meines Jobs trotzdem auch an diesen Tagen um diese Zeit mit Menschen zu tun haben. Meist gelingt mir ganz gut, trotzdem nett, freundlich und Aufmerksam zu sein. Manchmal nicht.

 

Ich denke, solche Momente haben alle Menschen - selbst Ralf. Warum sollten Flugbegleiter hier eine Ausnahme sein?

 

Zudem ist nicht jeder in der glücklichen Lage, seinen Lebenstraum im Beruf gefunden zu haben. Das mag für manche Piloten so sein - für fast alle Flugbegleiter ist es das nicht - und wenn, dann bestand dieser Traum aus einer ziemlich romantischen Vorstellung vom Job. Lasst uns doch ehrlich sein: Flugbegleiter ist ein ziemlich niedrig qualifizierter und ziemlich schlecht bezahlter Job (für die geforderte formale Qualifikation gar nicht so schlecht übrigens). Das machen viele nicht aus zur Erfüllung, sondern schlicht um Geld zu verdienen. Deswegen ist es für viele auch nicht die "Lebensendstellung".

Zu erwarten, dass in solchen Berufen alle Mitarbeiter hochmotiviert, freundlich und kontaktfreudig sind, ist leider sehr hoch gegriffen.

 

Florian

Geschrieben

also dass ihr mich recht versteht, ich bin auch dafür, dass Kabinenpersonal stehts freundlich und adrett ist. Ich empfehle einfach mal einen Tag in einer Low Cost Airline mitzugehen, und dann fragen, ob sie am Abend immer noch ein Lächeln für einen stupiden Passagier übrig hätten...

Geschrieben

....................

 

Zudem ist nicht jeder in der glücklichen Lage, seinen Lebenstraum im Beruf gefunden zu haben. Das mag für manche Piloten so sein - für fast alle Flugbegleiter ist es das nicht - und wenn, dann bestand dieser Traum aus einer ziemlich romantischen Vorstellung vom Job. Lasst uns doch ehrlich sein: Flugbegleiter ist ein ziemlich niedrig qualifizierter und ziemlich schlecht bezahlter Job (für die geforderte formale Qualifikation gar nicht so schlecht übrigens). Das machen viele nicht aus zur Erfüllung, sondern schlicht um Geld zu verdienen. Deswegen ist es für viele auch nicht die "Lebensendstellung".

Zu erwarten, dass in solchen Berufen alle Mitarbeiter hochmotiviert, freundlich und kontaktfreudig sind, ist leider sehr hoch gegriffen.

 

Florian

Du beschreibst zutreffend den Alltags-Aspekt dieses Berufes, läßt aber den anderen, - zum Glück  nicht alltäglichen - vollkommen ausser acht: die Aufgaben in Emergency-Situations. Die Relation läßt sich relativ einfach erkennen, wenn man überlegt, in welcher Funktion man FA's für verzichtbar halten könnte. Das wäre beim Bordservice zumindest theoretisch denkbar, aber nicht bei der Vorbereitung auf eine Notlandung-/wasserung, der Evakuierung nach einer Crash-Landung, etc. .

 

In einem solchen Fall - den man sich nie zu erleben wünscht - auch dann seinen Job tun zu können, ist sicher nicht ausschlaggebend für den Berufswunsch, die persönliche Eignung dazu aber (hoffentlich!) bestimmt ein Selektionskriterium.  Das darf man durchaus honorieren.

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Zu erwarten, dass in solchen Berufen alle Mitarbeiter hochmotiviert, freundlich und kontaktfreudig sind, ist leider sehr hoch gegriffen.

Zu erwarten, dass Kunden über €5000 Europa-Amerikanische Nordostküste Business bezahlen, und dann auch noch unfreundlich behandelt werden ist auch nicht ganz angemessen.

 

Ich empfehle einfach mal einen Tag in einer Low Cost Airline mitzugehen, und dann fragen, ob sie am Abend immer noch ein Lächeln für einen stupiden Passagier übrig hätten...

Interessanterweise schafft es aber so mancher Lowcoster freundlicheres Personal zu haben, als so manche Qualitätsairline (inclusive einiger, die sich mit 5 Sternen schmücken...)

Oder überhaupt noch welches (für einige Zeit konnte man z.B. in CGN bei Germanwings bei freundlichen Damen am Schalter einchecken, während man als Lufthansa-Kunde mit einem sturen Automaten vorlieb nehmen musste, der drei Anläufe braucht einen Pass zu scannen...)

 

Lasst uns doch ehrlich sein: Flugbegleiter ist ein ziemlich niedrig qualifizierter und ziemlich schlecht bezahlter Job (für die geforderte formale Qualifikation gar nicht so schlecht übrigens). Das machen viele nicht aus zur Erfüllung, sondern schlicht um Geld zu verdienen.

Da ist wohl viel wahres dran. Verglichen z.B. mit einem Krankenpfleger stehen sie aber immer noch gut da, und selbst bei denen hat man schon mal mit superfreundlichen und motivierten zu tun (wie die das auch immer schaffen mögen, vielleicht bedienen sie sich am Medikamentenschrank ;) ).

 

Wir sprachen aber ursprünglich mal von Kapitänen mit > 100 k€ im Jahr und deren unmotivierte Ansagen. Geld (ab einem bestimmten Niveau) ist für die Motivation der Mitarbeiter völlig irrelevant, gerade erst hat eine neue Studie das für Boni wieder festgestellt, wer in Bereichen arbeitet wo Boni üblich sind, verdient bereits so gut, dass er gar keinen Unterschied mehr merkt. Bei einem Flugbegleiter mit €1500 brutto (stationiert in so preiswerten Gegenden wie München oder Frankfurt) ist da sicher noch ein Bisschen über Geld zu machen...

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Wie schon mehrfach erwähnt geht es nicht um die eigentlichen Infos. Ob man auf 10500 oder 11000 fliegt, ob die Aussentemperatur-55 oder -50 ist, de facto egal. Es geht aber darum, dass sich die CC und somit auch die Airline ein Gesicht gibt. Und das schätze ich sehr und ist ohne Zweifel vertrauensfördernd.

 

Ich bin kürzlich mit BA von SIN nach SYD in der C geflogen. Ich erhielt per Mail einen Fragebogen, in welchem ich explizit danach gefragt worden bin, ob der Captain beim Boarding an der Türe stand und ob die CC 2 Durchsagen gemacht habe. Ganz so unwichtig scheint das aus Sicht der Airline also nicht zu sein.

Geschrieben

Grade bei BA sind gewissse Dinge einfach vorgeschrieben. Zum Beispiel dass dee Kapitän sich abermals meldet nachdem die Parkbremse gesetzt wurde um uns Gästen mitzuteilen ob sich der Finger schon bewegt oder an welche Türen die Treppen gebracht werden.

Und das machen die auch immer ganz brav.

Geschrieben

Wie schon mehrfach erwähnt geht es nicht um die eigentlichen Infos. Ob man auf 10500 oder 11000 fliegt, ob die Aussentemperatur-55 oder -50 ist, de facto egal.

In vielen Flugzeugen bekommt man das auch in der Airshow angezeigt, das erübrigt sich in der Ansage dann. Man muss die Menschen nicht kaputtreden auf einem Flug von einer Stunde. Aber in Zeiten von geschlossenen Cockpittüren denke ich, dass es auch eine vertrauensbildende Maßnahme ist wenn sich die Piloten zu Wort melden und man deren Stimme hört.

 

Gruß Alex

Geschrieben

Ich erhielt per Mail einen Fragebogen, in welchem ich explizit danach gefragt worden bin, ob der Captain beim Boarding an der Türe stand und ob die CC 2 Durchsagen gemacht habe. Ganz so unwichtig scheint das aus Sicht der Airline also nicht zu sein.          

Wer innerhalb der Airline nun diese Fragebögen entwirft oder absegnet oder auswerted erscheint mir ziemlich unklar. LH fragt z.B. jedes mal nach der Anmutung des Check-In Bereichs, aber nie nach der Check-In Zeit. Ich bin lieber in 5 Minuten durch eine Baracke mit Klapptisch durch, als 40 Minuten in einem Traum aus Gelb und Silber in der Schlange zu stehen.

 

Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Captain in der Tür für viele Passagiere interessant ist. Zumal die meisten nicht mal die Kapitäns- von der Chefpurseruniform unterscheiden können.

 

In vielen Flugzeugen bekommt man das auch in der Airshow angezeigt, das erübrigt sich in der Ansage dann. Man muss die Menschen nicht kaputtreden auf einem Flug von einer Stunde.

Es geht wohl eher um die Informationen, die nicht in der Airshow gezeigt werden. Zum Beispiel die Vorwarnung, dass es aufgrund des Wetters im Bereich von Grönland heute etwas turbulenter sein wird, man sich aber keine Sorgen machen braucht, weil das Flugzeug dafür gebaut ist, oder dass irgendwo wegen Problemen (z.B. Streik der Fluglotsen) mit Verzögerungen gerechnet werden muss, oder dass man aufgrund der aktuellen Lage Syrien umfliegen und via Griechenland und Ägypten fliegen wird etc. Das mit souveräner freundlicher Stimme aus dem Cockpit zu erfahren berühigt die Gemüter ungemein.

Einen HInweis, dass am Zielflughafen gerade -20°C sind (und man eine Aussenparkposition bekommen wird) kommt bisweilen zu spät, wenn man vom warmen Spätsommer in die Tropen via einem frostigen Stopover fliegt, so dass man dann ein paar verwunderte Touristen mit Flipflops und Spaghettiträgern durch den Schneesturm stapfen sieht ;) Da kann dann auch der Captain nichts mehr schönreden...

Nett ist z.B. auch darauf hingewiesen zu werden, wann man über Ägypten die Pyramiden oder über Australien den Uluru sehen kann, oder dass auf dem heutigen Transatlantik-Nachtflug sehr wahrscheinlich Nordlichter zu sehen sein werden. Wenn der Captain es besonders gut meint, erklärt er auch noch wie die entstehen, und in welcher Höhe relativ zur Flughöhe. In dieser Hinsicht hatte ich schon ein paar wirklich nette Kapitäne.

 

Auf einem Einstundenflug kann man sich das meiste sparen, allerdings gibt es gerade da oft keine Airshow, und selbst kleine Verzögerungen haben einen relativ großen Einfluss.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

Also Ralf du bist jetzt natürlich ein Extrembeispiel. Vielflieger, fluginteressiert, und auch noch mit know how ausgestettet. Aber ich möchte dir kurz meine Sicht von der anderen Seite des Lautsprechers mitteilen. 

 

Turbulenzen vorhersagen ist in sofern schwierig, da man nie wirklich weis wo genau sie auftreten und wie stark diese sein werden. Also kann man sich die Ansage auch fast klemmen da der

Wahrheitsgehalt angezweifelt werden kann. Das ein Flugzeug dafür gebaut wurde zu fliegen und Turbulenzen zu vertragen... ja das ist eigentlich eine Vorstellungskraft die ich meinen Passagieren gerne zumuten möchte. Mir ist bewusst das es nicht allen klar ist, aber es sind ja immer noch Erwachsene.

Ich fände es noch beruhigender Syrien gar nicht zu erwähnen im Zusammenhang mit Überflug.

Wer es nicht schafft neben Twitter und Instagram kurz zu schauen ob und wo man eine Umsteigeverbindung hat, dem kann man auch nicht helfen. Da sehe ich auch nicht meine Verantwortung.

Ich gebe dir recht mit den Landmarks. Das kann noch spannend sein. Aber ich sage dir auch das dir 90 Prozent nicht erklären können wie Polarlichter entstehen, und deren Vorhersage gehört auch nicht zum Wetterbriefing.

 

Meine Wahrnehmung ist, dass Passagiere die erste Ansage vor dem Abflug schon schätzen, aber alles was im Flug kommt einfach den Film unterbricht. Was nicht heisst das ich mir nich immer mühe gebe ;), obwohl eh die wenigstens zuhören oder etwas verstehen.

 

Meine Gedanken zum Thema

 

Grüsse Flo

Bearbeitet von Falks
Geschrieben

In vielen Flugzeugen bekommt man das auch in der Airshow angezeigt, das erübrigt sich in der Ansage dann. Man muss die Menschen nicht kaputtreden auf einem Flug von einer Stunde.

Aber gerade auf kuzen Flügen läuft die Airshow nur bis gefühlte 5 Minuten nach dem Abflug, danach laufen Informationen über neue Destinationen, Werbung und kanadische Sketches, die lustig sein sollten.

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