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Noch ein betrunkener Pilot


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Geschrieben

Ich zumindest werde damit konfrontiert: Verdachtsunanbhängige Alkoholkontrollen sind im Straßenverkehr in dem ich mich täglich bewege absolut üblich.

Nichts gegen Dich, aber alleine, dass Du glaubst, einen Kollegen mit einem Alkoholproblem erkennen zu können, nur weil Du mal 10 Stunden neben ihm/ihr im Cockpit sitzt, zeigt, dass Kontrollen "von aussen" notwendig sind.

Hallo,

 

der Riesenunterschied ist, das die Kontrollen im Straßenverkehr von der Polizei (also geschultes Personal im Umgang mit Menschen) durchgeführt werden und nicht von einer Firma. Ich hatte auch noch nie Probleme mit der Bundespolizei, immer nur mit der Firma und auch nur so lange, bis die Polizei mit anwesend war, weil dann ließ sich immer alles sachlich lösen, nur mit der Firma nicht.

 

Ich gehe jede Wette ein, wenn die Kontrollen im Straßenverkehr von einer vergleichbaren Firma wie in der Luftfahrt durchgeführt werden würde, dann wäre das Geschrei riesig.

 

Nein, ich glaube nicht einen echten Alkoholiker erkennen zu können, ich denke aber, wenn jemand betrunken am Tisch sitzt der mal einen zuviel getrunken hat, es zu merken.

 

Ich bin nicht Grundsätzlich gegen Kontrollen, aber wenn die von genanntem Personal gemacht werden und sie Grundlos (bzw. ohne erkennbaren Gewinn) eingeführt werden. Denn sie wurden ja wegen Germanwings eingeführt, und der Pilot war weder betrunken noch hatte er Drogen genommen.

 

Gruss Michael

Geschrieben

 

 

Nachdem im Straßenverkehr heutzutage Systeme zitiert werden, bei denen die Zündung nur funktioniert, wenn man "erfolgreich" in ein Röhrchen bläst

Heutzutage hat man ja statt Ersatzreifen so eine kleine elektrische Pumpe die das besser kann.

 

 

 

Ingo

Geschrieben

der Riesenunterschied ist, das die Kontrollen im Straßenverkehr von der Polizei (also geschultes Personal im Umgang mit Menschen) durchgeführt werden und nicht von einer Firma....

Da sind wir uns (ausnahmsweise? ;-)) mal völlig einig: Solche Kontrollen sind hoheitliche Aufgaben und müssen deswegen auch von entsprechendem (Polizei-)Personal gemacht werden. Das mag in der Bezahlung etwas teurer sein - aber so viel sollte uns nicht nur die Sicherheit sondern auch die Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien Wert sein: Eine Alkoholkontrolle ist nun mal ein Eingriff in die persönliche Freiheit und sollte deswegen nocht "vom billigsten" gemacht werden dürfen.

 

Florian

Geschrieben

Und in der Luftfahrt niedrigere Sicherheitsstandardsw zu etablieren als im Straßenverkehr kann ja auch nicht Dein Wille sein.

Ein recht schräges Argument, wenn man die Zahl der alkoholbedingten Unfallopfer im Strassenverkehr mit denen im Luftverkehr vergleicht!

 

Wenn man die Höhe der Sicherheitsstandards an der schieren Menge von Vorschriften misst, dann sollte man auch Bremslichter und Flugrichtungsanzeiger für Flugzeuge vorschreiben. ;)

Geschrieben

Ein recht schräges Argument, wenn man die Zahl der alkoholbedingten Unfallopfer im Strassenverkehr mit denen im Luftverkehr vergleicht!

 

Wenn man die Höhe der Sicherheitsstandards an der schieren Menge von Vorschriften misst, dann sollte man auch Bremslichter und Flugrichtungsanzeiger für Flugzeuge vorschreiben. ;)

 

Ein "schräges Argument" wäre es nur dann, wenn die Anzahl Flugzeuge, denen der Fahrzeuge vergleichbar wäre.

Ob dein "Argument" mit den Bremslichtern und den Flugrichtungsanzeigern nicht eher etwas "schräg" sein könnte...

 

Interessant dünkt mich, dass ich im Strassenverkehr jederzeit und überall mit einer Alkoholkontrolle rechnen muss. Auch auf Baustellen können "random checks" durchgeführt werden... aber ausgerechnet bei einer Berufsgruppe wo (soviel ich weiss) "Null Promille" vorgeschrieben ist, soll es so etwas nicht geben?

 

Ich habe aber allerdings auch Verständnis für Falcon-Jockey, der sich in seiner Berufsehre gekränkt fühlt, wenn irgendeiner von der "Security" in zum blasen ins Röhrchen zwingt. So geht es mir auch, wenn die "Security" am Eingang zu einer Baustelle dasselbe von mir verlangt.

 

Wenn es nach mir ginge, dann sollte es auf Flugzeugen überhaupt keinen Alkohol geben, auch nicht für die, die hinter der der Cockpittüre sitzen. Ich glaube nicht, dass bei mir je ein betrunkener Pilot vorne drin sass - hingegen hatte ich schon einige negative Erfahrungen mit betrunkenen Passagieren.

Geschrieben

Manche fliegen aber besser "mit" :D :D Nochmals: Ich sehe keine eklatanten Risiken in der Luftfahrt, sonst gäbe es ja immer wieder Unfälle, die auf Drogen- oder Alkoholkonsum zurückzuführen wären. Eher auf niedrige Trainingsstandards, falsches Ehrgefühl und - das ist fast wie betrunken - Übermüdung. Da sollte man eher angreifen. Nicht nüchterne Kollegen werden eher von den nüchternen aufgefangen.

 

Und noch etwas: Die Kontrollen bringen auch nur begrenzt etwas - wer wirklich trinken muss und will, der schafft es irgendwie. Das ist wie mit der Todesstrafe in den USA: Weniger Morde gibt es dort daher eher nicht.

Geschrieben (bearbeitet)

Nur kurz angemerkt: "Security" ist normalerweise nicht für die operative Flugsicherheit zuständig, oder habe ich das was miß(t)verstanden? :o

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Geschrieben (bearbeitet)

Nur kurz angemerkt: "Security" ist normalerweise nicht für die operative Flugsicherheit zuständig, oder habe ich das was miß(t)verstanden?

Nein, zum Glück nicht. Safety ist für die Flugsicherheit zuständig. Und der Hauptgrund warum die meisten Luftverkehrsangestellten die Securityleute hauptsächlich als staatlich verordnete Schikane verstehen liegt wohl darin dass das Screening der Airline und sonstigen Dienstleister im Luftverkehr rigoros war, im Gegensatz zu der allergrössten Mehrheit der 'Security'-Leute. Interessanterweise gibt es an all den Stellen wo echte Polizei die Kontrollen durchführt am wenigsten Probleme...

Bearbeitet von Hunter58
Geschrieben

wenn man die Zahl der alkoholbedingten Unfallopfer im Strassenverkehr

 

Ich habe mal gehört, wenn einer Betrunken ist, ist er immer Schuld, auch wenn sonst der andere Schuld gewesen wäre.

Das würde dann die Statistik auch verzerren.

Geschrieben

Ich habe mal gehört, wenn einer Betrunken ist, ist er immer Schuld, auch wenn sonst der andere Schuld gewesen wäre.

Das würde dann die Statistik auch verzerren.

Was bleibt, ist aber doch die Möglichkeit, daß er nüchtern anders hätte reagieren können, um den Unfall evtl. zu vermeiden oder den Schaden zu verringern.

 

Manfred

Geschrieben

Ein "schräges Argument" wäre es nur dann, wenn die Anzahl Flugzeuge, denen der Fahrzeuge vergleichbar wäre.

Und du meinst, dann käme heraus, dass pro Flugzeug mehr Menschen durch alkoholisierte Piloten getötet werden, als pro Auto durch alkoholisierte Fahrer? Wobei man eigentlich die Transportleistung (Personenkilometer) als Basis heranziehen müsste.

 

Ob dein "Argument" mit den Bremslichtern und den Flugrichtungsanzeigern nicht eher etwas "schräg" sein könnte...

Ich habe mich bemüht, ein Beispiel zu konstruieren, das in der gleichen Richtung mit grösserem Kippwinkel schräg ist. Als Argument finde ich es nicht schräg.

 

Ich habe mal gehört, wenn einer Betrunken ist, ist er immer Schuld, auch wenn sonst der andere Schuld gewesen wäre.

Das würde dann die Statistik auch verzerren.

Keine Ahnung. Es gibt ja auch nicht nur die eine Statistik.

Geschrieben

Jetzt wird es aber noch mal eine Stufe "schräger", Frank. Bitte nicht nun auch noch die Personenkilometer pro Pilot mit Alkohol im Blut aufrechenen - und wenn, dann bitte auch gleich die mittlere Auslastung der Flugzeuge mit den Promille im Blut der Piloten in Relation bringen...

...oder einfach heute Abend ein Gläschen Roten geniessen (es sei denn, du musst noch fahren).

Geschrieben

Und wie schon gesagt: Man muss das ja nicht vor jedem Flug machen sondern kann das einfach als Routinecheck im Medical mitmachen - damit erkennt man zumindest Süchtige zuverlässig. Das hilft dann nicht gegen einen "einmaligen Ausrutscher", aber damit kann man - im Hinblick auf die Sicherheitsstatistik - sicher Leben.

Florian

Ich weiß nicht, wie es bei anderen ist, aber zumindest ich muss bei jeder Nachuntersuchung eine Blut- und Urinprobe abgeben.

 

Außerdem wurde im Rahmen der Erstuntersuchung ein so genanntes "Drogenfreiheitsgespräch" geführt, welches protokolliert und archiviert wird. Auffälligkeiten führen in jedem Fall zu weiteren Gesprächen!

 

Lg

 

Julian

Geschrieben

 

 

Und der Hauptgrund warum die meisten Luftverkehrsangestellten die Securityleute hauptsächlich als staatlich verordnete Schikane verstehen liegt wohl darin dass das Screening der Airline und sonstigen Dienstleister im Luftverkehr rigoros war, im Gegensatz zu der allergrössten Mehrheit der 'Security'-Leute.

Das bleibt auch mit der hundertsten Wiederholung Schwachsinn. Die ZÜP, so sinnlos wie sie ist, wird von den Luftsicherheitsassistenten genau so durchlaufen wie vom fliegenden Personal.

 

Ungeachtet dessen halte ich standardmäßige Kontrollen für übertrieben. Wenn das gelegentlich beim Rampcheck mitgemacht wird, okay. Die könnten dafür meinetwegen durchaus etwas häufiger stattfinden - ich habe in meiner Laufbahn erst einen einzigen erlebt.

 

Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk

Geschrieben

 

 

Was bleibt, ist aber doch die Möglichkeit, daß er nüchtern anders hätte reagieren können

Wird dafür der Nachweis geführt für die Statistik?

 

 

Ingo

Geschrieben

Manche fliegen aber besser "mit" :D :D Nochmals: Ich sehe keine eklatanten Risiken in der Luftfahrt, sonst gäbe es ja immer wieder Unfälle, die auf Drogen- oder Alkoholkonsum zurückzuführen wären. Eher auf niedrige Trainingsstandards, falsches Ehrgefühl und - das ist fast wie betrunken - Übermüdung. Da sollte man eher angreifen.

Na dann ist ja einfach: Vor jedem Start einen verbindlichen Reaktionstest und wer da 3 mal durchfällt, kriegt Ärger ;-)

 

Florian

Geschrieben

Das bleibt auch mit der hundertsten Wiederholung Schwachsinn. Die ZÜP, so sinnlos wie sie ist, wird von den Luftsicherheitsassistenten genau so durchlaufen wie vom fliegenden Personal.

Das ist eben völlig falsch. Nur weil in Zürich mehr Vernunft herrscht wird daraus kein globaler Freispruch des 'Sicherheitspersonals'.

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