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14.07.16 | Easyjet | LFSB | Drohne kollidiert fast mit Easyjet-Maschine


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Geschrieben (bearbeitet)

Drohnen Piloten SIND ein legitimer Teil der Luftfahrt. Dass es unter ihnen schwarze Schafe gibt, die denken, Regeln sind nur für die anderen da, ändert an dieser Tatsache nix.

.......................

 

Florian

Es ist mühsam, aber für dich präzisiere ich nochmal meine Formulierung.......

 

"Diese Drohnen-'Piloten' betrachten sich als einen legitimen Teil der Luftfahrt, ohne es zu sein, bzw. sein zu wollen (in dem man die Regeln respektiert)"

 

dahingehend, daß

 

....diese Drohnen-'Piloten' durch Mitbenutzung des gemeinsamen Luftraumes vollkommen ungewollt zu einem Teil der Luftfahrt wurden, wie es deren überwiegende Mehrheit eigentlich nie sein wollte. Von daher rührt auch die bei vielen zu beobachtende Unwilligkeit, oder fehlende Bereitschaft, sich in ein System zu integrieren und dessen Regeln zu beachten.

Ich wiederhole mich, daß nach meinem Dafürhalten diese neue Art Clientel von Drohnen-Fernbedienern schon von ihrem Selbstverständnis her absolut nicht mit den bis dato bekannten Modell-Fliegern zu vergleichen ist, mit denen es in Jahrzehnten nie solche Probleme gab.

 

Auch bei berechtigter Kritik an der Sicherheitskultur bei Hobby- und Freizeitfliegern bleibt festzuhalten, daß es naturgemäß fundamentale Unterschiede zwischen bemannten und unbemannten Lfz gibt, und daß wir nun den gemeinsamen Luftraum mit Leuten zu benutzen haben, die dieses Verständnis nicht teilen (wollen).

Außerdem ergibt sich daraus eine vollkommen einseitige Risikoverteilung. Ein Drohnen-Operateur verliert bei einer Kollision mit einem Flugzeug sein Fluggerät, aber die Flugzeuginsassen bringt er in Lebensgefahr. Von daher kann es keine "Gleichberechtigung" geben.

Ich finde schon, daß wir bei der Festlegung der Regeln ein gewichtiges Wort mitzureden haben müssen, das mehr wiegt als das derjenigen, die uns vom sicheren Boden aus fahrlässig oder mutwillig gefährden können.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Geschrieben

Außerdem ergibt sich daraus eine vollkommen einseitige Risikoverteilung. Ein Drohnen-Operateur verliert bei einer Kollision mit einem Flugzeug sein Fluggerät, aber die Flugzeuginsassen bringt er in Lebensgefahr. Von daher kann es keine "Gleichberechtigung" geben.

Ich finde schon, daß wir bei der Festlegung der Regeln ein gewichtiges Wort mitzureden haben müssen, das mehr wiegt als das derjenigen, die uns vom sicheren Boden aus fahrlässig oder mutwillig gefährden können.

Ich verstehe schon, was Du sagst - ich bin nur sehr fundamental anderer Meinung!

 

Natürlich sind die Risiken bei Unfällen zwischen Fussgängern/Radfahrern einerseits und Autofahrern andererseits sehr einseitig verteilt.

Trotzdem bin ich sehr stark dagegen, dass in der Strassenverkehrsgesetzgebung "das Wort von Fussgängern" automatisch mehr wiegt, als das von Autofahrern. Und erst Recht nicht würde ich solche Ideen Unterstützen wie "dann verbieten wir halt Auto fahren grundsätzlich an allen Orten, an denen Fussgänger oder Radfahrer unterwegs sein könn(t)en."

 

Auch wenn Du der Überzeugung bist, es könne auf Grund der unterschiedlich verteilten Risiken überhaupt keine Gleichberechtigung zwischen Fussgängern und Autofahrern geben, bin ich sehr wohl der Meinung, dass es genau diese geben muss! Natürlich nicht Gleichberechtigung im Sinne von "jeder darf überall das gleiche" - was ja auch stumpfsinning wäre, da es Fussgängern überhaupt nix bringt, wenn sie auf bestimmten Wegen schneller als 100 rennen dürfen - aber Gleichberechtigung im Sinne das jeder prinzipiell das gleiche Recht auf die Nutzung des Strassenraums hat und wir Regeln brauchen, die den verschiedenen Nutzungsarten am Besten entsprechen.

 

Florian

Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke, dass viele die Gefahr sehen, dass es "Minderbemittelten" und prä-, post- und normal-pubertären Unfugstiftern, welche bislang aus der Luftfahrt ausgeklammert waren, nun ganz einfach möglich ist, dort (sprich im Luftraum) mitzumischen und schnell mal eine Katastrophe auszulösen. Es ist m. E. ein Unterschied, ob man sich - mehr oder weniger - mühsam das Modellfliegen beibringt, oder bei Conrad oder Amazon eine Drohne bestellt, die man ganz easy und ohne jegliche Vorkenntnisse sofort mit dem Handy steuern kann. Der zehnjährige Junge meines Nachbarn etwa hat da den Bogen voll raus und kann sein Teil unglaublich präzise steuern - allem voran zwischen uns herumstehenden und tratschenden Erwachsenen. :o

 

Es wird - wie immer - erst mal was passieren müssen, und ich hoffe, dass ich dann nicht im betroffenen Flieger sitze oder unterhalb wohne. Auf Vergehen, welche durch Dummheit sowie vorsätzlichen Unfug die allgemeine und professionelle Luftfahrt gefährden (Laser, Drohnen, etc.), sollten - zwecks Abschreckung - drakonische Strafen stehen, mit welchen dann durchwegs Exempel statuiert werden müssten. Bin normalerweise kein Fan von immer höheren Strafen und mehr Gesetzen, aber es gibt halt immer mehr gelangweilte Halbstarke und Jungmannen, weil es in vielen Regionen keine Arbeit mehr gibt oder sie nicht arbeiten wollen. In anderen Ländern schießt man zum Spaß auf landende und startende Flugzeuge (so Gang- und Gangsta-Cooleness-Gehabe); es kommt immer wieder mal vor, dass Piloten oder Maintenance ein bullet-hole im Rumpf finden, insbesondere, nachdem sie in lateinamerikanischen Ländern oder Afrika waren.

Unsere Generation würde das im Beavis & Butthead-Jargon dann so gesagt haben: "öööh....höhöhö......Beavis,....let's go airplane-fishing... öh höhöhö...coool... höhöhö!" :wacko:

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben

Gerade von Dir als Linienpilot hätte ich anderes erwartet! Solltes Du nicht ganz nach Deiner Ausbildung eine rationale Gefahrenabwägung machen und dich um die Gefahren kümmern, die am gravierendsten und am besten zu ändern sind.

 

Ich finde das "auf die anderen zeigen" (in diesem Fall Drohnenpiloten) schon zu einem gewissen masse "Scheinheilig" von der organisierten Pilotenschaft. Alkoholmissbrauch durch Piloten ist ein reales Problem - aber natürlich leht die organisierte Pilotenschaft flächendeckende Alkoholkontrollen wegen Persönlichkeitsrechten ab. Müdigkeit ist ein reales Problem, aber natürlich lehnt die organisierte Pilotenschaft flächendeckende Kontrollen des Freizeitverhaltens (da wo soch Piloten eigentlich ausruhen sollten) ab - wegen persönlichkeitsrechten.

 

Bei Flächendeckenden Kontrollen und Registrierungspflicht - am besten gleich Komplettverbote - von Drohnenpiloten hat die organisierte Pilotenschaft plötzlich gar keine Probleme mit Persönlichkeitsrechten mehr. Obwohl das gelöste Problem eher theoretischer Natur ist. Geht ja nicht um die eigenen Persönlichkeitsrechte, sondern nur um die von anderen - noch dazu von Luftraumnutzern zweiter (oder dritter) Klasse.

 

Um zu Deinem Statement zurück zu kommen: Ich finde es gut, wenn Du alle Gefahren ernst nimmst. Ich fände es noch besser, wenn Du dann erst die Gefahren angehen würdest, die durch Einschränkung Deiner eigenen Freiheiten beseitigt werden können und danach erst die Freiheit anderer Einschränken würdest!

 

Florian

 

Lieber Florian

 

Erwartungen können manchmal enttäuscht werden. Vor allem dann, wenn die Erwartungen nicht bekannt sind ;-)

 

Rationale Gefahrenabwägung

Selbstverständlich sollte jeder Mensch eine solche machen. Als auch "Linienpiloten". Wie sieht also meine "rationale Gefahrenabwägung" im Fall der Drohnen aus?

Fliege ich mit einem Airbus auf einen grossen Flughafen zu und ein Drohne touchiert das Flugzeug, ist der Schaden beim Airbus höchstwahrscheinlich nicht allzu gross.

Fliege ich mit einem einmotorigen Flugzeug in den Schweizer Alpen und dort touchiert eine Drohne das Flugzeug, sieht meine rationale Abwägung ein bisschen aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass es ohne Unfall ausgeht, ist weitaus grösser.

 

"Auf die anderen zeigen"

Schnell kommt bei Dir wieder die Polemik der "organisierten Pilotenschaft" zum Vorschein. Hat eigentlich gar nichts zu tun damit, umso mehr, dass Dir nicht bekannt ist, ob ich denn zur dieser "Pilotenschaft" gehöre. Alkohol ist ein Problem bei jeder Tätigkeit, welche viel Verantwortung trägt. Gegen zufällig ausgeführte Kontrollen gibt es meiner Meinung nichts einzuwenden. Sofern sie nicht mitten Tiefschlaf des Piloten stattfinden. Was mich gleich zu Deinem weiteren Punkt führt...

Müdigkeit... Schlagwort "organisierte Pilotenschaft" und "Kontrolle der Freizeit": Nun denn, wenn schon auf einem "Niveau", dann auf einem welches der Bild-Zeitung entspricht.

Wäre aber doch ein Fall, wo die Gefahren am "gravierendsten" und am besten lösbar sind. Und was macht die "organisierte Politiker-Schaft" oder "organisierte Flugfirmen-Schaft"? Genau, das Problem nicht lösen. Zu diesem Thema wurde an anderer Stelle genug geschrieben.

 

Der letzte Satz ist himmlisch: die Gefahren angehen, welche durch die Einschränkung meiner eigenen Freiheit beseitigt werden können.

Gewitter, Triebwerksausfälle, Bombenattentate, müde Kollegen im Cockpit etc. können nicht durch Einschränkung meiner Freiheit beseitigt werden.

Aber ich bin mir sicher, dass Du hier Ideen hast.... Nur zu ;-)

 

Patrick

Geschrieben

Fliege ich mit einem Airbus auf einen grossen Flughafen zu und ein Drohne touchiert das Flugzeug, ist der Schaden beim Airbus höchstwahrscheinlich nicht allzu gross.

Wo ist da das rationale?

 

Wenn ich einen 50g Metallmotor mit 250kt auf ein 2mm Aluminiumblech schiesse, dann ist das "höchstwahrscheinlich" ein glatter Durchschuss. Ins Avionik Compartment, wo auch die FBW Steuerung sitzt.

 

Es sind schon reichlich Flugzeuge nach Vogelkollision abgestürzt, und die haben kene Metallteile (das künstliche Hüftgelenk ist bei Vögeln nicht sehr populär...). Professionelle Kameradrohnen (wie auf der Skipiste) sind schon heute schwerer als der "Standardvogel" der Bauvorschrift. Und haben viel Metall. Die mögliche Konsequenz einer Kollision ist definitiv ein Totalverlust, bei der Risikobewertung kann allenfalls eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit noch zu einem akzeptablen Risiko führen, auch die scheint aber eher fraglich. Im Moment ist sie streng wissenschaftlich natürlich Null auf Basis der Daten.

 

Die Concorde war bis zum ersten Absturz auch eines der sichersten Verkehrsflugzeuge, genauso ist es dezeit mit den Drohnen, aber auch deren Gonesse wird noch kommen, und schwupps kommt die Risikobewertung zum exakt gegenteiligen Ergebnis (und zwar genauso auf Basis der Daten): höllengefährlich. Warten wir halt darauf, aber bitte hinterher keine "Warum?" Schilder am Krater aufstellen. Wir wissen alle exakt warum.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Ralf,

 

Du machst einem nicht einfach ;)

Rationalität, so wie ich es verstehe, hat etwas mit Vernunft zu tun. Es kann durchaus andere Bedeutungen haben.

Sind wir doch ehrlich: die Wahrscheinlichkeit, dass eine Drohne genau dort einschlägt, wo sich das E&E-Compartement befindet. Ist klein. Nicht ausgeschlossen, aber eben klein.

Noch kleiner die Wahrscheinlichkeit, dass der von Dir genannte "Durchschuss" die gesamte Steuerung trifft.

Und "reichlich" Abstürze von Passagierjets wegen einem Vogel sind mir nun auch nicht bekannt.

 

Gruss

Patrick

Geschrieben

Es sind schon reichlich Flugzeuge nach Vogelkollision abgestürzt,

Nur, um sicher zu stellen, dass hier keine Fake-News oder "alternativen Fakten" verbreitet werden: Könntest Du von diesen "reichlichen" Abstürzen mal ein paar konkret zitieren - also solche, bei denen Linienflugzeuge nach Kollision mit einem Vogel (nicht Vogelschwärmen, denn wir reden ja auch nicht von Drohnenschwärmen) abgestürzt wären ?

 

Florian

Geschrieben

Wenn ich einen 50g Metallmotor mit 250kt auf ein 2mm Aluminiumblech schiesse, dann ist das "höchstwahrscheinlich" ein glatter Durchschuss. Ins Avionik Compartment, wo auch die FBW Steuerung sitzt.

Und wenn wir schon beim Thema Fakten sind:

 

Bei welchem Airbus genau ist das Avionik-Compartment nur durch ein 2mm Aluminiumblech, welches im 90 Grad Winkel zur Flugrichtung steht von der Aussenwelt getrennt. Ich kenne sicher ja nicht die Pläne von allen Bussen, aber bei denen die ich kenne ist da zum Einen mehr Blech dazwischen und zum Anderen würde Dein Motor maximal in einem 10-20 Grad winkel aufschlagen und damit mit großer Wahrscheinlichkeit refelktiert werden und "höchstwahrscheinlich" sicher nicht glatt durchschlagen...

 

Florian

Geschrieben

Könntest Du von diesen "reichlichen" Abstürzen mal ein paar konkret zitieren

Blätter mal ein paar Seiten hoch, da habe ich mal eine Statistik verlinkt. Im wesentlichen Militärflugzeuge, auf Zivil habe ich mich nicht beschränkt, um eine möglichst breite Datenbasis zu haben. Die Unterschiede sind nicht so gewaltig, vieles ist schlicht Zufall.

Viele Schäden an Zivilflugzeugen (z.B. Triebwerksschäden) sind bereits durch Vogelschlag verursacht worden, und (andere) Flugzeuge sind wegen Triebwerksschäden (oder Systemen, die versehentlich Triebwerke stillgelegt haben...) abgestürzt. Dass das nicht zusammen passiert ist, ist purer Zufall. Es haben schon Piloten von Verkehrsflugzeugen Vögel im Cockpit gehabt, die die Aussenhaut durchschlagen haben.

 

Ich war schon bei Vogelschlagversuchen dabei, es ist ziemlich spektakulär, was so ein (weicher) Vogel anrichten kann, wenn man ihn auf kritische Stellen schiesst. Und der spritzt in alle Richtungen weg, Metallmotoren sind da wesentlich "zielgerichteter", nur die Kunststoffteile werden wohl in alle Richtungen abprallen. Die 10° die wir als Grenze ansetzen, gelten auch nur für weiche Vögel, Hagel dellt auch bei sehr flachen Einschlagwinkeln noch spektakulär.

 

Aus 100 Jahren Luftfahrtstatistik zu schliessen, das Drohnen kein Problem sind, ist mehr als blauäugig.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Das BAZL oder zumindest dessen Sprecher scheint derweil nicht besonders gut informiert:

In Moçambique ist im Januar ein Airbus bei der Landung mit einer Drohne kollidiert. 

Das ist erwiesenermassen Fake News!

 

Weiter ist die hier diskutierte britische Studie offenbar noch nicht bekannt:

Was würde passieren, wenn eine Drohne in ein Triebwerk eines Verkehrsflugzeugs gerät?

Es ist zu erwarten, dass dies ähnliche Schäden wie bei einem Vogelschlag verursacht.

 

Bürokratie und Überwachung fordern geht für einen Regulator aber immer:

Ähnlich wie bei einer Handyortung soll nachträglich festgestellt werden, wessen Drohne sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort befand.

 

 

Liebes BAZL: So nicht. 

 

 

[Quelle]

 

Geschrieben

ich finde seine Antworten recht gut. OK, das mit Mocambique wahrscheinlich nicht. Sonst hat er aber total recht: Es ist noch nie ein Flugzeug abgestürzt, und die Englische Studie beweisst, dass ein Vogelschlag ähnliche Schäden verursacht. Nur ist es da schon oft passiert, während mit der Drohne noch nie etwas passiert ist. Kein Wunder, es gibt wahrscheinlich ein paar Mia Vögel, aber erst ein paar Mio Drohnen. Und die Drohnenpiloten sind - wenn auch manchmal nur wenig - intelligenter als Vogelgehirne, welche direkt von den Dinosaurier abstammen.

 

Das mit der Chipkarte wäre eine hervorragende Idee. Damit könnte ich auch leben.

Geschrieben

Das mit der Chipkarte wäre eine hervorragende Idee. Damit könnte ich auch leben.

 

Reiner regulatorischen Aktionismus: Man schafft es seit Jahrzehnten nicht, eine Transponderpflicht für bemannte Luftfahrzeuge, die mindestens einige 10.000 Euro kosten und jährliche mindestens einige 100 EUR Wartungskosten verursachen, durchzusetzen. Da soll es jetzt plötzlich gelingen, so etwas für Drohnen bei einem Preis von (höchstens) einigen 100 EUR durchzusetzen? 

 

Und das, obwohl Kollisionen zwischen Drohnen und Flugzeugen bisher nur eine theoretische Überlegung sind, während Kollisionen zwischen Flugzeugen real Menschen töten?

Geschrieben

Reiner regulatorischen Aktionismus: Man schafft es seit Jahrzehnten nicht, eine Transponderpflicht für bemannte Luftfahrzeuge, die mindestens einige 10.000 Euro kosten und jährliche mindestens einige 100 EUR Wartungskosten verursachen, durchzusetzen. Da soll es jetzt plötzlich gelingen, so etwas für Drohnen bei einem Preis von (höchstens) einigen 100 EUR durchzusetzen? 

 

Und das, obwohl Kollisionen zwischen Drohnen und Flugzeugen bisher nur eine theoretische Überlegung sind, während Kollisionen zwischen Flugzeugen real Menschen töten?

Welche merkwürdige Logik?

Müßte es nicht so sein, daß sich über eine neue, im Vergleich zur Transponder-Technologie um jahrzehnte jüngere Technik, auch die ursprünglichen Kosten drastisch reduzieren ließen? Damit wäre das Kostenargument ein für allemal vom Tisch............

 

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Müßte es nicht so sein, daß sich über eine neue, im Vergleich zur Transponder-Technologie um jahrzehnte jüngere Technik, auch die ursprünglichen Kosten drastisch reduzieren ließen? Damit wäre das Kostenargument ein für allemal vom Tisch............

 

Nein, das müsste keineswegs so ein. Das teure am "Drohnen-1984" ist ja nicht die eigentliche Technik, sondern die Infrastruktur aussenrum:

- Die Flächendeckenden Empfangsanlagen für diese Drohnensender, so dass bei einem Zwischenfall die Wahrscheinlichkeit tatsächlich hoch ist, auch Daten zu haben.  

- Die Kontrollen rund um Flughäfen und Modellbauplätze, dass tatsächlich auch nur Fluggeräte mit dieser neuen Technik fliegen. Gerade am Anfang sehr wichtig, weil ja gerade die paar Modellpiloten die sich nicht an die Regeln halten sicher nicht als erstes eine neue Ortungsdrohne fliegen werden.

- Die Ausgabe, Verwaltung und Rücknahme der Kennung/Chips/... Wie viel will das BAZL heute für die Eintragung eines Flugzeuges? Warum sollte die Eintragung eines Modellflugzeuges billiger sein, wenn nicht nur Papier, sondern eine fälschungssichere Chipkarte erstellt werden muss?

 

Bevor so ein Haufen Geld ausgegeben wird, dann lieber die Scheinpflicht für Modellpiloten. Das ist einfach umsetzbar und einfach kontrollierbar. Zwar auch Unsinn aber nicht ganz so teurer Unsinn!

 

Florian

Geschrieben

die Englische Studie beweisst, dass ein Vogelschlag ähnliche Schäden verursacht.

Könnten wir die mal verlinken? Das Zitat sagt ja nur "Es ist zu erwarten", beruht das nun auf Überlegungen oder auf Versuchen? Wie schon weiter oben gesagt, man kann halt nicht mit Drohnen schiessen, man kann die in der Realität existierende Differenzgeschwindigkeit nicht mit einer 250kt schnellen Drohne simulieren.

Ausserdem kann die Stude ja auch sagen "Es ist zu erwarten, dass eine 250g Drohne (die typische Drohne) ähnliche Schäden wie ein 2kg Vogel (der typische Vogel) verursacht". Bitte erst vollständig lesen, dann Schlüsse ziehen. Die EASA-Studie sagt zum Beispiel ausdrücklich:

In the questionnaire, the battery (a medium-density element) and the motor (a high-density element) were

the most critical of the three drone threats identified by the DTS. The damage from these individual

components might be worse, and possibly completely different from that envisaged in this study, in particular

when considering the impact of batteries or motors on brittle windshields. However, due to the lack of

experience and knowledge of the effects of drone impacts, the kinetic energy at impact of the whole drone

in comparison with that of a bird (4 lb or 8 lb, depending on the element considered) has been the main

criterion used to assess the potential damage resulting from an impact.

Mit anderen Worten: wenn wir ausschließlich die kinetische Energie betrachten, dann sind Drohnen nicht kritischer als Vögel. Wenn wir Motoren und Batterien betrachten würden, könnten die Ergebnisse möglicherweise völlig andere sein.

 

Die Lösung bei Vogelschlag ist übrigens nicht allein, die Flugzeuge/Triebwerke besser zu panzern und/oder zu testen, sondern vor allem radikal die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren. Wir haben massiv rund um Flughäfen Feuchtgebiete trockengelegt, Gebiete gerodet / gezielt bepflanzt und betreiben aktive Vogelvergrämung, technisch und biologisch. Wir geben weltweit Milliarden dafür aus, die Anzahl der Vögel im Bereich der Flugwege unserer Flugzeuge zu minimieren. Bei Drohnen sollten wir diesen Weg dringend auch gehen, wenn wir denn davon ausgehen, das "ähnliche Schäden zu erwarten" sind.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

................ Und die Drohnenpiloten sind - wenn auch manchmal nur wenig - intelligenter als Vogelgehirne, welche direkt von den Dinosaurier abstammen.

............

.....was ja nicht heissen muß, daß sie sich seitdem nicht weiterentwickelt hätten .Wie wir heute wissen, gibt es durchaus intelligente Vogelarten (Krähen, Papageien, neuseeländische KEAs, etc), die Werkzeuge benutzen, Problemlösungen finden und weitergeben, usw.  . Vor allem fehlt ihnen die Motivation von Drohnen-"Piloten", explizit dorthin fliegen zu wollen, wo es Probleme verursacht.

 

Gruß

Manfred

  • 1 Jahr später...
Geschrieben (bearbeitet)
On 12/28/2016 at 3:49 PM, Kuno said:

Es gibtnder, da werden bereits "Spotter" am Flughafenzaun verhaftet...

Ach so? z. B. hier in Buochs :als wir von der FLKp 16 in Buochs mitte 80er Jahre eine Inspektion der NATO hatten und Mirage III RS JATO Start vorrführen sollten, wurde ein ganzer qBus vlll Spotter verhaftet, die sich mit langen Teles im zivilen Bereich (Taxiway Pilatus sowie vis a vis Restaurant Flugfeld) aufgehalten hatten. Das ganze Schauspiel lief dann ab und der 5Sterne General zog ab mit seiner Meute in der DC9 mit Mil-kennzeichnung.

Bearbeitet von cosy
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
On 7/27/2017 at 10:20 PM, Volume said:

Es sind schon reichlich Flugzeuge nach Vogelkollision abgestürzt, und die haben kene Metallteile (das künstliche Hüftgelenk ist bei Vögeln nicht sehr populär...). Professionelle Kameradrohnen (wie auf der Skipiste) sind schon heute schwerer als der "Standardvogel" der Bauvorschrift.

In meiner Aktivzeitvkonnte ich selber dievMirage IIIRS begutacten, die im Landeanflug auf Emmen einen Vogel erwischte:Der Vogel durschlug die Cockpitverglasung und wurde dann als Saft-Breigemisch in den Geräten d, die im Electronic Compartment {zw. den Ansaugkanälen hinter dem Schleudersitz} gefunden, sowie als 'Dreckschleier überall im Cockpit. Die grössten Stücke waren Teile v. Federn im Cockpit und dem Anzug des Piloten. Ich denke dass das ein Axxx nicht ohne grösseren Schaden überstanden hätte. Allerdings ist die Mirage im Anflug wesentlich schneller (ich bin mir nicht mehr sicher, ob es im Anflug oder Tiefflug geschah).

Geschrieben (bearbeitet)

Von diesem Fall gibt es im Mirage Buch einen Artikel. Der Tower fragte den Piloten nach der Landung, warum er ein Notfall gemeldet habe. Der Pilot winkte beim vorbeirollen dem Turm durch die nicht vorhandene Frontscheibe.?

Bearbeitet von Voni
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  • 3 Wochen später...
Geschrieben
On 7/31/2017 at 8:10 AM, Chipart said:

sondern die Infrastruktur aussenrum:

- Die Flächendeckenden Empfangsanlagen für diese Drohnensender, so dass bei einem Zwischenfall die Wahrscheinlichkeit tatsächlich hoch ist, auch Daten zu haben.  

???? Da wird bestimmt nichtmit der alten Technologie Neues gebaut. Das geht billiger, eleganter und funkioniert zum Schluss besser. (wenn man wirklich will und den Mut zu Neuem hat}

  • 3 Jahre später...
Geschrieben
On 7/26/2017 at 7:29 PM, Danix said:

so sehr ich dir einen drohnenfreien Flug wünsche, Drohnen sind hier und sie werden bleiben. Auch wenn man sie verbieten sollte. Die Diskussion ist nicht zielführend. Entscheidend ist - und das ist glücklicherweise die Art und Weise, wie unsere Industrie funktioniert -, wie gross die Bedrohung ist. Es gibt zahlreiche Bedrohungen der Luftfahrt, das geht von Terrorismus über technische Ursachen bis zu Meteoritenabstürze, die allein sagen jedoch nichts aus über die wirkliche Gefahr.

 

Das Ganze ist eine Frage der Menge.

Im Morgengrauen der Aviatik - wo die kommerzielle Luftfahrt sich herauszubilden begann, gab es keinen Unterschied zwischen einem Linienflug und einem Abenteurer betr. Luftraumnutzung. Die Zeiten, wo Ballone, private Doppeldecker und Linie Paris - London sich die Wiese in Le Bourget teilten, ist schon lange vorbei.

 

Nun werden wir von der kommerziellen Fliegerei geduldet und schön brav im Vorgärtchen gehalten, ab und an rein oder durchgelassen (In Frankreich darf ich jede Saison mal durch eine Charly bolzen, in der Schweiz praktisch nie). 

 

Die Separierung funktioniert mehr oder weniger gut.

 

Ich sehe das mit den Dronen auch so. Es ist alles eine Frage der Menge.

Sobald die Aktivität ein tolerierbares Mass überschreitet, muss eingeschritten und geregelt werden. 

So wie es heute schon einengende Vorschriften in der Nähe von aktiven Flugplätzen gibt für Deltas und Gleitschirme, so wird es klare und krasse Regeln geben müssen für die Dronenpiloten. Ich weiss, es gibt heute schon gewisse Regeln (300m, Sicht..) aber ich denke an die nächste Entwicklungsstufe und an autonome Dronen.

 

Also widerholt sich die Geschichte und es wird eine art TMZ oder CTR usw geben , wo Dronen quasi 'abzuschiessen sind' und nur in Ausnahmefällen sich bewegen dürfen.

 

etwas spontan und unreflektiert getippt ...  genau richtig für ein Instant-Froum

 

Cosy

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