benih Geschrieben 26. Dezember 2016 Geschrieben 26. Dezember 2016 (bearbeitet) Aus dem FAA-Land wieder zurück im EASA-Land... PIREPS scheinen hier praktisch inexistent, trotzdem habe ich letztens beim Frequenzwechsel (wohl mental noch nicht ganz von USA auf Europa umgestellt) aus Gewohnheit eine "negative ice"-Meldung abgesetzt weil Mod Ice vorausgesagt war und ich durch Mod Precip flog. ZRH Radar wusste gar nicht was darauf antworten (Antwort: "äääähmm... ok?"). Frage an die Lotsen& Piloten: Setzt hier in Europa wirklich nie jemand einen PIREP ab oder erkundigt sich danach? Auch jetzt nicht wo auch in GA-Höhen wieder Eissaison ist? Oder bei Air-/Sigmets? Nimmt mich nur wunder ob PIREPS in Europa wirklich so tot sind wie es mir scheint oder ob das nur meine persönlichen Erfahrungen sind. Gruss Beni Sent from my iPhone using Tapatalk Bearbeitet 26. Dezember 2016 von benih 1 Zitieren
ArcticChiller Geschrieben 26. Dezember 2016 Geschrieben 26. Dezember 2016 Leider hast du das richtig erkannt. Mich hatte dies auch erstaunt, als ich nach dem FAA IR zurück nach Europa kam. Gerade für kleine Flugzeuge sind Infos zu Icing usw. von anderen Piloten ähnlicher Flugzeuge Gold wert. Finde ich sehr schade und von der Safety her eigentlich unglaublich - bei uns hat man lieber Formulare als echte Sicherheitsmassnahmen. Sent from my D6708 using Tapatalk 1 Zitieren
iwl Geschrieben 26. Dezember 2016 Geschrieben 26. Dezember 2016 War "Mod Precip" dann Regen (oder ist es das immer) ? Was war denn Flughöhe und OAT interessehalber? https://en.wikipedia.org/wiki/Precipitation - Niederschlag - kann alles sein Zitieren
ArcticChiller Geschrieben 26. Dezember 2016 Geschrieben 26. Dezember 2016 (bearbeitet) Die Sache ist, dass man in den USA jegliches Wetter melden muss, welches anders vorhergesagt war. Auch das ist bei uns leider nicht so, obwohl dies - genauso wie restliche PIREPs - eine sehr interessante Informationsquelle ist. Bearbeitet 26. Dezember 2016 von ArcticChiller Zitieren
benih Geschrieben 28. Dezember 2016 Autor Geschrieben 28. Dezember 2016 War "Mod Precip" dann Regen (oder ist es das immer) ? Was war denn Flughöhe und OAT interessehalber? https://en.wikipedia.org/wiki/Precipitation - Niederschlag - kann alles sein Darum gehts ja eigentlich nicht sondern über das (nicht-) Teilen von aktuellen Wettersituationen wie ArcticChiller ebenfalls erwähnt. Aber das Ausbleiben allfälliger Reaktionen bestätigt meine Erfahrungen. PIREPS scheinen niemanden zu interessieren. Sent from my iPhone using Tapatalk Zitieren
FalconJockey Geschrieben 28. Dezember 2016 Geschrieben 28. Dezember 2016 Nö, die kriegt man auf Nachfrage, hört man im Funk immer wieder, vorallem wenn es wackelt - das ist unser Hauptproblem auf den Flughöhen von Jets. Habt ihr schonmal ATC wegen Icing gefragt? Der kann dann andere Maschinen auf eurer ungefähren Route und Höhe um einen Report bitten. Dieses ganze Berichten halte ich für übertrieben - wenn es zu stark eist, wurde die Flugvorbereitung nicht richtig gemacht bzw. eure Maschinen sind halt doch nicht "richtig IFR" geeignet. Zitieren
iwl Geschrieben 28. Dezember 2016 Geschrieben 28. Dezember 2016 (bearbeitet) Es gibt in US Lehrkapazitäten, die ungefähr sagen: wenn Eis vorhergesagt aber nicht gepirept ist, dann wäre das ein go. Welche ganzen Berichte (übertrieben) ? Bearbeitet 28. Dezember 2016 von iwl Zitieren
FalconJockey Geschrieben 28. Dezember 2016 Geschrieben 28. Dezember 2016 Ich meinte, dass man es mit dem Quasseln auch übertreiben kann. Wenn jemand Infos haben will, kann ATC entsprechend bei anderen Piloten nachfragen, das reicht doch. Oder haben wir hier in Europa mehr Unfälle als in den USA? 1 Zitieren
iwl Geschrieben 28. Dezember 2016 Geschrieben 28. Dezember 2016 In US gibt es z.B. sicher mehr GA IFR, die sicher davon profitiert, wenn da andere, vorzugsweise BigPlayer die Testboje machen. Man hört eigentlich oft, dass Pireps in US willkommen sind, sicher auch immer die Frage, wie voll die Frequenz gerade ist, aber das kann man ja berücksichtigen, extra pull push macht auch mehr Traffic, als noch mit dran hängen. Zitieren
FalconJockey Geschrieben 28. Dezember 2016 Geschrieben 28. Dezember 2016 Aber eben, es gibt hier nicht nachweislich mehr Unfälle weil es nicht gemacht wird. Unsere Reports aus den Bereichen von FL300 bis FL430 sind für euch "da unten" eh nicht relevant. 1 Zitieren
ArcticChiller Geschrieben 28. Dezember 2016 Geschrieben 28. Dezember 2016 (bearbeitet) PIREPs sind eben nicht bloss ein Geplapper auf der Frequenz. PIREPs haben ein standardisiertes Format und werden veröffentlicht wie z. Bsp. METARs. Grafisch wird dies so dargestellt: https://www.aviationweather.gov/airep Im Rohformat so: OMA UA /OV OMA220050/TM 2056/FL110/TP PA24/TB CONT MOD OCNL SEV Dekodiert bedeutet das: Observed at: 2056 UTC 28 Dec 2016 Aircraft type: PA24 Location: 40.6894 latitude, -96.6380 longitude Flight level: 110 (11,000ft) Turbulence: Continuous Moderate to Severe Ich finde das genial. Mir haben PIREPs in den USA stets geholfen bei Entscheidungen, genauso wie METARs und TAFs. Leider existiert diese Infrastruktur bei uns einfach nicht. Edit: Auch die PIREPs von Airlinern sind relevant. Meldungen zu Tops und Layers, sowie Icing sind spannend. Hat bspw. eine B737 auf FL100 light icing, ist das für eine FIKI SEP evtl. schon severe icing (siehe Definitionen von sev/mod/light)... usw. Bearbeitet 28. Dezember 2016 von ArcticChiller Zitieren
iwl Geschrieben 29. Dezember 2016 Geschrieben 29. Dezember 2016 Climbout Reports von den Airlinern werden wohl wegen der GA gern genommen. Ingo Zitieren
paraglider Geschrieben 30. Dezember 2016 Geschrieben 30. Dezember 2016 (bearbeitet) Dieses ganze Berichten halte ich für übertrieben - wenn es zu stark eist, wurde die Flugvorbereitung nicht richtig gemacht bzw. eure Maschinen sind halt doch nicht "richtig IFR" geeignet. Ich meinte, dass man es mit dem Quasseln auch übertreiben kann. Wenn jemand Infos haben will, kann ATC entsprechend bei anderen Piloten nachfragen, das reicht doch. Oder haben wir hier in Europa mehr Unfälle als in den USA? Aber eben, es gibt hier nicht nachweislich mehr Unfälle weil es nicht gemacht wird. Eben weil "unsere" Maschinen doch nicht "richtig" IFR tauglich sind wären die PIREP mehr als nur wichtig. Auch darfst du nicht vergessen das ein Kolbenschüttler nicht die Performance und die Strukturstabilität eines Jet hat, ganz unabhängig der IFR tauglichkeit. Den Spruch "es gibt hier nicht nachweislich mehr Unfälle weil es nicht gemacht wird" kann man nur dann gelten lassen, wenn wir eine Zeitlang konsequent PIREPS abgegen damit wir dann eine vergleich machen könnten ob es mehr Unfälle gibt wenn keine PIREPS gemacht werden. Es ist nun mal so das "Moderate" für einen Airliner/Jet eben "Severe" für einen Kolbenschüttler sein könnten, halt je nach stärke des Ereignis. In erster Linie aber sind PIREPS betreffend den lokalen Wetterereingnisse "mehr als Gold" wert weil diese meistens nicht durch den Wetterdienst erfasst werden. Franc Bearbeitet 30. Dezember 2016 von paraglider 1 Zitieren
benih Geschrieben 31. Dezember 2016 Autor Geschrieben 31. Dezember 2016 (bearbeitet) PIREPs mit "übertrieben" und "gequassel" zu umschreiben unterstreicht die hiesige Meinung zu PIREPs umso mehr :). Jedem seine Meinung und einverstanden, man kann alles übertreiben und endloses Gequassel nervt auch mich aber ich seh nicht ganz was gezielt eingesetzte, aktuelle Berichte über signifikante Wetterphänomene (sowie das ausbleiben vorausgesagter solcher) mit schlechter Planung zu tun haben sollen? Was aktuelleres und genaueres gibts nicht? Es ist sogar die einzige akkurate Info, alles andere sind Vorhersagen und Modellrechnungen. Wetterinstitute in den USA bitten sogar um PIREPs damit diese ihre Vorhersagemodelle verifizieren können. Darüber hinaus dauert das Melden eines PIREPs einige Sekunden und auch in den USA wird nicht jedes Wölkchen gemeldet, hoffentlich auch nicht. Ausserdem hilft es sogar eine Frequenz weniger zu blockieren damit nicht jeder Flieger 3 Deviations und 2 Altitudes ausprobiert. Und was bitte bedeutet denn "Nicht real IFR" :)) ? Der Unterschied ist oft einfach Performance. Im Gegensatz zu Jets habe ich an der SR22T (inkl FIKI) die ich fliegen darf keine zwei Monster-Düsen am Heck welche mir zusätzliche Optionen bieten. Die Limitierungen seines Fluggerätes und die möglichen Optionen (Plan B ) kennt hoffentlich jeder Pilot für jeden Flug. Wie gesagt ging es mir nur darum herauszufinden was hiesige Piloten von PIREPs halten und die Antwort darauf habe ich gefunden. Danke für eure Antworten & Gruss Beni Sent from my iPhone using Tapatalk Bearbeitet 31. Dezember 2016 von benih 2 Zitieren
Chipart Geschrieben 31. Dezember 2016 Geschrieben 31. Dezember 2016 Den Spruch "es gibt hier nicht nachweislich mehr Unfälle weil es nicht gemacht wird" kann man nur dann gelten lassen, wenn wir eine Zeitlang konsequent PIREPS abgegen damit wir dann eine vergleich machen könnten ob es mehr Unfälle gibt wenn keine PIREPS gemacht werden. Nö - die eine Hälfte des Vergleiches, nämlich wie es ohne Pireps ist, haben wir ja schon gemacht seit Jahrzehnten. Und dabei ist als sehr belastbares Ergebnis rausgekommen, dass es *keinen* (in Zahlen 0) Unfälle durch severe weather IFR enroute gegeben hat. Folglich könnten im Vergleichszeitraum zumindest mal nicht weniger solche Unfälle auftreten, da es negative Unfallzahlen nicht gibt. Deswegen kann man auf Basis der jetzt schon verfügbaren daten sehr wohl die Aussage treffen, dass es mit Pireps in Europa höchstens mehr Unfälle geben kann, als heute. Florian Zitieren
far_away Geschrieben 1. Januar 2017 Geschrieben 1. Januar 2017 Da fällt mir doch spontan der Reiseportalchef mit seiner Piper über Slowenien ein. Hat es den nicht wegen Eis 'zerlegt'? Die oft mangelnde Information über die zu erwartenden Tops sind für mich in einer low Performance SEP eines der häufigsten Planungsungewissheiten. Vor Jahren hab ich auf der Aero mit einem Metrologen des DWD darüber gesprochen und er hat mir leider bestätigt, dass es für die GA relevanten Höhen wenig bzw nicht ausreichend exakte Daten dazu gibt. PIREPs wären da eine große Hilfe. Es macht für mich einen entscheidenden Unterschied ob ich in FL100 entspannt on top fliegen kann, oder ob ich wenig höher meinen Passagieren und mir O2 anhängen muss, oder aber überhaupt in IMC bin. Das mögen Pax gar nicht und Eis wird dann auch schnell wieder zum Thema. Das Höhenfenster 8-14000ft sind für einen Jet 2min climb, für mich sind das xx Minuten Cruise. Aus Lotsen Sicht in einer Terminal Area muss ich sagen, dass wir sehr wohl immer wieder PRIEPs von Airlinern bekommen. Speziell wenn es um Turbulenz, mod/sev ice oder windsheer geht. Diese Information geben wir auch an nachfliegende weiter bzw wenn nicht bereits im Metreport enthalten auch an MET. Zugegeben, wenn turbulence vorausgesagt ist und entsprechende Reports kommen, wird es oft mit einen "aja steht eh im Report" abgetan, dabei wäre der Unterschied bzw die Bestätigung forecast zu reported durchaus hilfreich! 3 Zitieren
benih Geschrieben 1. Januar 2017 Autor Geschrieben 1. Januar 2017 (bearbeitet) Grad mal noch ein wenig recherchiert... https://www.nbaa.org/ops/airspace/weather/20161205-pay-it-forward-with-pireps.php Oder so https://www.aopa.org/news-and-media/all-news/2016/july/07/ntsb-sets-sights-on-improving-pirep-system Auf der anderen Seite des Teichs will man PIREPs & deren Verbreitung sogar verbessern... Hoffen wir dass die Unfallstatistik nicht zu sehr darunter leidet :) (sorry Florian, der musste sein) Sent from my iPhone using Tapatalk Bearbeitet 1. Januar 2017 von benih 1 Zitieren
Chipart Geschrieben 2. Januar 2017 Geschrieben 2. Januar 2017 Da fällt mir doch spontan der Reiseportalchef mit seiner Piper über Slowenien ein. Hat es den nicht wegen Eis 'zerlegt'? Wegen Eis das genau da war, wo es vorhergesagt war. Wenn jemand bewusst in Eis fliegt, dann ändert ein Pirep auch nix dran... Florian Zitieren
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