Ausflug zu vier Gebirgsflugplätzen in Savoyen

[Say Again]

Ende September 2015, ein Wochenende nach der Rückkehr von einer vierwöchigen Flugtour durch die USA, flog ich nach Chambéry (F), um von dort vier anspruchsvolle Altiports (deutsch: Gebirgsflugplätze) anzufliegen: Megève, Méribel, Courchevel und L’Alpe d’Huez.

Auf einem normalen resp. nicht hoch gelegenen Flugplatz landen und starten Flugzeuge i.d.R. gegen den Wind. Dies ist bei Altiports aufgrund geografischer Gegebenheiten meist nicht möglich, da starke Anstiege oder Felswände den Ab- oder Anflug auf eine Richtung beschränken. Ein weiterer Grund für diese Beschränkung kann ein starkes Gefälle der Bahn sein, die einen Start hangaufwärts bzw. eine Landung hangabwärts unmöglich macht.

Altiports stellen hohe Anforderungen an den Piloten und das Flugzeug. Eine grosse Gefahr besteht darin, dass ein Landeabbruch praktisch nicht möglich ist, da häufig keine Durchstartmöglichkeit besteht. Die vier oben genannten Plätze darf man deshalb nur mit einer speziellen französischen Gebirgsflug-Berechtigung anfliegen.

Nach Erledigung der Zollformalitäten startete ich gegen 10.00 von Chambéry direkt Richtung Megève. Dabei flog ich am Lac d‘Annecy vorbei:



Mont Blanc – deutsch: Mo Bla ;-)






Der Flugplatz Megève (ICAO: LFHM) befindet sich nahe dem Skigebiet von Megève im Département Haute-Savoie. Wegen seiner Höhe auf 1472 Meter über Meer (4,830 ft) wird er Altiport genannt. Die Start- resp. Landebahn (Richtung 02/20) ist nur 434 Meter lang und weist eine Steigung von bis zu 9,3% auf.


Queranflug Piste 20:



Finaler Anflug Piste 20:



Warten auf ankommenden Verkehr:



Ready for Departure RWY 02:



Auf dem Weg nach Courchevel flog ich erneut am Mont Blanc vorbei:



Lac de Saint Guérin:



La Pierra Menta – das ist der markane Felsen in der Bildmitte:






Langsam nährte ich mich Courchevel:



Der Flugplatz Courchevel (ICAO: LFLJ) befindet sich mitten im Skigebiet Les Trois Vallées. Wegen seiner Höhe auf 2007 Meter über Meer (6600 ft) ist es ein Altiport. Die Landebahn (Richtung 04/22) ist nur 537 Meter lang und weist eine Steigung von bis zu 18,66 % auf. Für Piloten ist es somit nicht möglich, durchzustarten. Der Altiport gilt gemäss History Channel (Most Extreme Airports) als einer der gefährlichsten Flugplätze der Welt.

Zwischen Position Whiskey (W) und Lima (L). Von hier ist das Gefälle der Piste nicht deutlich sichtbar:



Long Final RWY 22 Courchevel:



Short Final Courchevel – Aiming Point (Zielpunkt) ist die Mitte des grünen Walls zwischen Strasse und Pistenschwelle. Anders als bei „normalen“ Plätzen landet man bergauf beim Ausschweben nicht im Leerlauf, sondern mit Gas.

 

Bearbeitet 2. Oktober 2016 von Say Again

[Say Again]

Ready for departure RWY 04 Courchevel:




Von Courchevel flog ich nach Méribel – das sind bloss ca. 10 Minuten Flugzeit.
Der Flugplatz von Méribel (ICAO: LFKX) befindet sich wie Courchevel im Skigebiet Les Trois Vallées. Die Piste (Ausrichtung 15/33) ist bloss 406 Meter lang. Die untere Pistenschwelle liegt auf 1691 Meter über Meer (5,548 ft) – die Höhere auf 1719 Meter über Meer (5,639 ft) und weist so eine Steigung von 11% auf.


Méribel Altiport:






Finaler Anflug RWY 15 Méribel:



Ready for departure RWY 33 Méribel:



Von Méribel flog ich weiter nach Alp d’Huez. Val Thorens:









Saint Jean de Maurienne:



Cime des Torches:



Col des Prés Nouveaux:



Col de Sarenne (am rechten Bildrand, dort wo eine Strasse sich nach unten schlängelt) und Les Deux Alpes (in der Bildmitte):



Col de Sarenne:



Die Alpe d’Huez ist international bekannt für die Bergankunft der Tour de France. Der Flugplatz von Alpe d‘Huez (ICAO: LFHU) befindet sich unweit der Retortenstadt. Seine Piste (Ausrichtung 06/24) ist bloss 448 Meter lang. Die untere Pistenschwelle liegt auf 1812 Meter über Meer (5,945 ft) – die Höhere auf 1860 Meter über Meer (6,103 ft) und weist so eine Steigung von 15,5% auf.

L‘Alpe d’Huez:



Rechter Queranflug RWY 06 L'Alpe d'Huez:



Final RWY 06 L'Alpe d'Huez:



Ready for departure RWY 24 L'Alpe d'Huez :



Ein letzter Blick zur L'Alpe d'Huez:



Val Venéon:



Pas de la Coche:



Sommet Colombe:



Grenoble:



Isere-Tal:



Chateaux Bellecombe:



Langer finaler Anflug Chambéry - Ich wählte die kurze Grasspiste rechts von der geteerten Piste:



Zoll hat niemanden mehr interessiert, so dass ich zügig weiter nach Hause fliegen konnte.

[avi8tor]

Hallo Thomas,

 

einfach nur sensationell deine Trips. Die Bilder sind erstklassig!

[Say Again]

Auch dieses Jahr unternahm ich einen Ausflug in die französischen Alpen, dieses Mal nicht mit einer C172, sondern mit einer D140 Mousquetaire. Ende September flog ich nach Chambery und von dort zu den Gebirgsflugplätzen Courchevel und Meribel. Diese beiden anspruchsvollen Plätze waren aber bloss so etwas wie ein Aufwärmen für Gröberes: ich flog danach nach Valloire Bonnenuit. Die dortige Piste befindet sich auf einer Höhe von etwas mehr als 5500ft, ist gerade mal 290 Meter lang und weist eine Steigung von 9% auf. Zudem befindet sie sich in einem engen Talkessel, so dass man genau wissen muss, was man tut, sonst wird der Beiname zur bitteren Wahrheit („gute Nacht“…). Nach Valloire flog ich Richtung Alpe d’Huez, landete aber unterwegs auf dem Grasplatz von Saint Jean d’Arves. Dieser Platz befindet sich auf einem Bergrücken auf knapp 6000ft über Meer. Die Pistenlänge beträgt 330 Meter und weist eine Steigung von mindestens 11% auf. Von der Alp d’Huez ging es dann über die Lacs Carrés nach Chambery zurück. 

[Say Again]

Start Chambery – left turn out RWY 18:



Pointe de la Galoppaz:



Isère Tal:


Mont Blanc:





Overhead Courchevel: 



Right Base RWY 22 Courchevel:



Final RWY 22 Courchevel:



Left turn out RWY 04 Courchevel:



Left base RWY 15 Meribel:



Short Final RWY 15 Meribel:



Ready for departure RWY 33 Meribel:



Auf dem Weg nach Valloire Bonnenuit:












Anflug auf Valloire Bonnenuit – der Platz befindet sich in der Bildmitte:












Overhead:



Überflug von der Bergseite:










Left Base RWY 18:



Final RWY 18:



Shoooort Final RWY 18:

[Say Again]

Auf dem Weg nach Saint Jean d’Arves:










Überflug Saint Jean d’Arves:

















Langer Circuit:






End of Right Base RWY 20 Saint Jean d’Arves:



Final RWY 20:



Ready for departure RWY 02:



Auf dem Weg nach Alpe d’Huez:






Col de Sarenne:



End of Right Base RWY 06 Alpe d’Huez:



Final RWY 06:



Taking off RWY 24:



Mont Blanc:



Lacs Carrés:













Mont Granier:






Long Final RWY 36R (Grass) – alles andere wäre langweilig:

[mds]

Wow, «Flugplatz» ist teilweise ein grosses Wert für diese mehr oder weniger grossen landbaren Flächen!

[Benjamin M]

Sehr schöne Bilder, vielen Dank fürs Mitnehmen.

 

Darf man fragen, was das für ein Flugzeug ist?

[cosy]

Im vorletzten post stehts: D140 Mousquetaire (ein Entwurf vom Konstrukteur der Robins -Jean Delemontez). Typischer Gebirgsflieger halt.

[Say Again]

Die Fotos von beiden Savoyen Flügen sind leider weg - wahrscheinlich hat die Verknüpfung oder Bezeichnung bei der externen Ablage (FB) geändert.

Anbei ein Videozusammenschnitt meiner Flüge mit einer D140 Mousquetaire nach Courchevel, Meribel, Valloir Bonnenuit, Saint Jean d'Arves und Alpe d'Huez vom September 2016.

Auf allen Plätzen landete ich topographisch bedingt bergaufwärts und startete bergabwärts. Vor der Landung muss(te) jeweils die Piste überflogen werden zwecks Prüfung von Windrichtung und -stärke. In Valloir Bonnenuit nahm ich zudem zwei Inspektionen vor: einmal umkreiste ich den Platz in etwa 300m Höhe (Prüfung Windrichtung und Windstärke) – dann folgte eine sog. Low Level Inspection in etwa 30-50m Höhe, wo ich den Zustand der Piste begutachtete und mich dann für eine Landung entschied. Zunächst ging es talauswärts und dann vom Gegenanflug in einer 180 Grad Kurve resp. dem "Queranflug" in den ca. 3km langen finalen Anflug. Dieser muss so lang sein, weil sich der letzte mögliche und sichere Umkehrpunkt gleich nach der Ortschaft Valloire befindet. Man muss die Kiste also bereits dort, ca. 3km vor der Pistenschwelle auf einen stabilen Endanflug ausgerichtet haben und sicher sein, dass man auch landen kann, denn danach gibt es keine sichere Möglichkeit einer Umkehr oder eines Durchstartens.

Die Qualität des Videos ist leider nicht ganz wie gewohnt – ich konnte die Kamera nur seitlich am Höhenleitwerk befestigten, so dass die Bilder ziemlich wackeln. Zudem musste ich den Film bei der Bearbeitung noch um 90 Grad drehen sowie ein gutes Stück Horizont abschneiden.

 

http://vimeo.com/205958896

 

 

[Say Again]

_{und hier noch das Video meiner Flüge im 2015 mit einer Cessna 172:}

 

_{http://vimeo.com/143530421}

Bearbeitet 28. Februar 2017 von Say Again