Flieger-Chrigel Geschrieben 1. Oktober 2016 Geschrieben 1. Oktober 2016 (bearbeitet) Nachdem ich in diesem Forum nicht so aktiv bin wie in anderen, aber doch auch ab und zu gerne ein paar Infos daraus entnehme, hatte ich mir gedacht, doch auch mal was zurückzugeben und von unserer Namibia-Reise zu berichten. Mit "uns" sind gemeint: - Steffen, PPL seit 2012, rund 250 Flugstunden - Andy, häufig mitfliegender Passagier ohne Lizenz - Chrigel, PPL seit 1998, rund 1500 Flugstunden Es war nach der Bahamas-Reise im Frühling 2014 unsere zweite Flugreise in dieser Kombination. Los ging es am Sonntag Abend 18.9.16 mit Lufthansa von Zürich via Frankfurt nach Johannesburg. Auf dem langen Flug repetierten wir ein weiteres Mal das Südafrikanische Luftrecht, dessen Prüfung am Montag Nachmittag anstand. Wir hatten uns drum für eine südafrikanisch registrierte Cessna 182 von Bushpilot Adventures entschieden, bei der unsere EASA-Lizenzen nicht gültig sind und wir so zuerst südafrikanische Piloten werden mussten. Den Lernaufwand sollte man, wie sich dann später herausstellte, nicht unterschätzen, hatten wir doch einiges an Zeit dafür eingesetzt und dann doch 4 resp. 5 von erlaubten 7 Fehlern der Multiple-Choice-Fragen gemacht. Hätten wir mehr als 7 Fehler gehabt, müsste man bis zur Wiederholung der Prüfung drei Tage warten und kann in dieser Zeit auch den praktischen Skill-Test nicht absolvieren. Dies hätte unser vorausgebuchtes Programm, das wir uns aus Bequemlichkeitsgründen von Pilot Charters CC in Windhoek haben zusammenstellen lassen, arg durcheinander gebracht. So kamen wir also etwas unausgeruht morgens in Johannesburg JNB an und fuhren mit dem Mietauto nach Pretoria, wo sich der Lokalflughafen Wonderboom befindet. Nach erfolgreich absolvierter Theorieprüfung bei der Blue Chips Flightschool ging es anschliessend grad sofort mit Markus Möllemann von Bushpilot Adventures mit "unserer" ZS-IAE auf je einen kurzen Trainingsflug, um die Maschine etwas kennenzulernen. Wir beide Piloten fliegen eine Cessna 182 zwar regelmässig auch in der Schweiz, doch hat doch jede Maschine so seine Eigenheiten. Dazu kommen die hohen Densitiy Altitudes und die sich sehr schnell aufwärmenden Zylinder, deren wir Beachtung schenken mussten. Auch eine kurze Einweisung über Bushpisten gab uns Markus. Am Dienstag Morgen standen dann die praktischen Skill-Tests an. Vorgesehen war ein je rund 1 1/2 stündiger Navigationsflug OHNE GPS-Hilfe mit zwei Zwischenlandungen und etwas Airwork. Ich musste mir diesen Flug dann doch etwas genauer vorbereiten, bin ich es mir doch seit Jahren nicht mehr gewohnt, ohne meine beiden iPads mit Air Nav Pro zu navigieren. Navigation wie anno dazumal ;-). Dass man davon nicht endlich mal wegkommt? Werner Scholtz, ein von Deutschen abstammender junger Fluglehrer von Blue Chips Flightschool, der aber kein Deutsch spricht, war ein unkomplizierter Typ und erkannte unsere Flugerfahrung ziemlich schnell, sodass das ganze Prozedere massiv abgekürzt wurde. Nach einem Touch & Go in Witbank liess er mich bereits nach Wonderboom zurückfliegen und verzichtete auch auf das Arial-Work. Steffen mit etwas weniger Flugerfahrung durfte bei meinem Flug hinten reinsitzen, was ihm bei seinem anschliessenden genau gleichen Flug die Sache natürlich zusätzlich erleichterte. So waren wir im Laufe des Dienstag Nachmittags frischgebackene südafrikanische Piloten und hielten unsere umfangreiche Lizenz in den Händen. Am Mittwoch Morgen holten wir Andy, der uns zwei Tage später nachreiste, in JNB ab und benützten unseren Checkout-Reservetag für einen kurzen Rundflug mit Zwischenstopp in Brits Am Donnerstag früh brachen wir dann endlich zu unserer Flugreise auf. Via Kimberley ging es nach Upington. Die mit 4.9km sechstlängste Piste der Welt (wurde ursprünglich als Alternate für Langstreckenflugzeuge gebaut) sollte uns auch bei extremer Densitiy Altitude keine ernsthaften Sorgen bereiten ;-) Die etwas verschlafene Stadt ist keine Reise wert, aber als Übernachtungs-, Zoll- und Tankstopp bestens geeignet, zumal AVGAS hier mit umgerechnet CHF 0.95 unschlagbar günstig ist. Je nach Laune der Zöllner und Polizisten ist man mehr oder weniger schnell durch die afrikanische Bürokratie durch. Wir allerdings mussten die weniger gute Laune erleiden: Nachdem ein Polizist seine Kompetenzen überschritten hatte (wie wir später feststellten) und uns nach wenigen Papieren mit den Worten "have a good flight" entliess, liess uns der TWR nach dem langen Täxelen auf Geheiss der Ober-Polizei-Chefin mit massenhaft Haaren auf den Zähnen wieder zurück zum Apron rollen. Das freute unseren Vermieter, der nach Hobs-Stunden abrechnete deutlich mehr als uns... Was nun folgte, war so richtig TIA ("this is Africa") und wir beschlossen, diese Figgerei am Besten widerspruchslos über uns ergehen zu lassen. Gepäck nochmal raus, alles durchleuchten lassen, tausende Papiere unterschreiben, sich wie Schwerverbrecher behandeln zu lassen und 30min später wieder zurück zum Flugzeug zu können. Mit Glück lagen wir noch innerhalb der Flugplanzeittoleranz und mussten keinen neuen aufgeben (hätte uns grad wieder eine Stunde gekostet), sondern konnten dann erneut nach ewigem Täxelen, das bitteschön auch noch im Schritttempo erfolgen sollte, endlich am Holdingpoint in der Mitte der Piste 17/35 wiederfinden. Auf einen Backtrack verzichteten wir, die verbleibenden 2.1km durften auch für unsere schwer beladene Cessna kein Problem darstellen. Die Flugstrecke führte über den Fish River Canyon, dem zweitgrössten Canyon der Welt. Im Gegensatz zu seinem noch etwas grösseren Bruder Grand Canyon gibt es hier keine Flugbeschränkungen und kaum Verkehr. Nach einem ruhigen und anspruchslosen 3 1/2 stündigen Flug wartete dann aber doch noch eine Herausforderung auf uns: In Lüderitz herrschte ein Sandsturm mit bis zu 31 Knoten. Zunehmend. Unangenehm für Mensch und Maschine. Wir konnten die Piste erst erkennen, als wir unmittelbar neben ihr waren. Gut konnten wir einen Hangarplatz ergattern. Und ebenfalls gut waren wir nicht noch später dran, denn sonst hätte uns die zahnhaarbelegte Upington-Polizistin in 40kt-Gusts geschickt... Auch Lüderitz gibt nicht allzu viel her. Die Geisterstadt liess sich bei dem Sandsturm nicht besichtigen, die Stadt mit vielen Deutschen Strassennamen ist schnell erkundet und das Badehotel mit einem Meer, indem man innert Sekunden vor Kälte den Krampf kriegt, taugt auch nicht wirklich. Wenigstens beschränkte sich der Sandsturm nur auf die Region des Flughafens und reichte nicht bis ans Meer. Während der Nacht stürmte es weiter, doch gegen den frühen Morgen beruhigte sich die Situation schlagartig. Als wir auf sem Flugplatz ankamen, herrschte Windstille, sodass auch das Tanken problemlos möglich war. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass wir Wind"spiele" erlebten... Der nachfolgende Flug war ein weiteres Highlight: Die Dünen von Sossusvlei: Die Landung auf der Kiespiste war nicht anspruchsvoll, zumal eine kommerzielle Cessna 210, mit dessen Piloten wir in Lüderitz noch gesprochen hatten, unmittelbar vor uns landete. Die Hoodia Desert Lodge war eine tolle und nach unserem eigenen Augenschein auf der überbevölkerten Sossuvlei-Lodge die viel bessere Wahl. Max. 22 Gäste haben da Platz, superfreundlich, familiär und ruhig... Sehr empfehlenswert! ...wenn uns denn die folgende Geschichte nicht den Schlaf geraubt hätte: Als wir gegen 23 Uhr in unsere Hütte zurückkehrten, war es windstill. Kurze Zeit später begann ein heftiger Wind mit Böen über 80 km/h an unserer Hütte zu rütteln, dass wir es mit der Angst zu tun bekamen, ob unser mangels Möglichkeiten nicht festgezurrtes Flugzeug dies überstehen würde. Die ganze Nacht hielt der Sturm an und die Erleichterung war gross, als wir morgens um 7 Uhr auf dem Weg zu den Dünen von Sossusvlei einen kurzen Stopp am Flugplatz einlegen konnten, um zu sehen, dass alles in bester Ordnung war. Ein Gespräch mit einem Mitarbeiter dort ergab, dass es am bloss 12km entfernten Flugplatz die ganze Nacht ruhig war. Und der Lodge-Besitzer erklärte uns am Abend, dass dieses lokale Phänomen gelegentlich auftrete und er deswegen andere Piloten schon mitten in der Nacht auf den Flugplatz hätte fahren müssen, um dasselbe festzustellen. Tja, da war die schlaflose Nacht vergebens, aber besser so... So konnten wir nun die Dünen in aller Ruhe geniessen. Dieses Bild kennen Forumsteilnehmer eines anderen Forums in leicht geänderter Form ;-) So ein Oryx gab es dann zum Abendessen, sehr lecker ;-) Der nächste Tag sollte dann unser Programm aber doch noch durcheinanderwirbeln. Schon am Vortag haben wir das Wetter in Swakopmund mit Sorge beobachtet, der Nebel ging ganztags trotz anderslautendem TAF nicht weg. Das TAF für unseren Flugtag sprach sogar noch von einer späteren Auflösung. Blieb also die Frage, ob wir vom Inland kommend unter die Hochnebeldecke mit einer Untergrenze von 1500ft reinschleichen könnten. Das würden wir erst unterwegs feststellen können und planten deshalb Windhoek Eros als Alternate ein. Zuerst machten wir noch einen Abstecher Richtung Osten, um die Hoodia Desert Lodge mit ihren speziellen Windverhältnissen zu überfliegen: Dann drehten wir Richtung Westen. Kurz nach den Sossusvlei-Dünen war die Sache eindeutig: Beinahe aufliegende Bewölkung. Sowas mag in der Schweiz, die wir beinahe wie die Hosentasche kennen, hinhauen, hier war uns das zu gefährlich. Kommt dazu, dass das ungute Gefühl herrschte, was passieren würde, wenn wir am nächsten Tag dann wieder nicht rauskämen, während Etosha eines unserer Hauptziele war. Deshalb drehten wir wieder nach Osten ab mit Ziel Windhoek Eros, den kleineren GA-Flugplatz der Hauptstadt. Schade um Swakopmund, doch wie sich später herausstellte, war die Entscheidung richtig: Der Nebel löste sich erst um 17 Uhr auf und am nächsten Tag dauerte es auch bis mittags. Das Hotel Safari in Fussdistanz neben dem Flugplatz war schnell organisiert, sehr günstig und trotzdem tip top. Und auch ein spontanes Nachmittagsprogramm liess sich finden: Eine kurze Safari in einer privaten Game-Ranch südlich der Hauptstadt. Und der spontane Tipp unserer Organisatorin, Joes Bier House auf dem Rückweg zu besuchen, war auch ein guter. Nach einer erholsamen Nacht stand also am Dienstag unser Hauptziel an: Der Etosha Nationalpark. Unser ZS-IAE schnurrte gleichmässig Richtung Norden. Wie immer gab es viele Brauntöne zu sehen, dazwischen ein paar Berge... ...bis die Etosha-Pfanne dann ein gänzlich anderes Bild abgab: Bevor wir unsere Lodge ansteuerten, wollten wir nochmals etwas AVGAS in Ondwanga nachtanken. Zwar hätte ein Hin- und Rückflug ohne Tanken gereicht, doch wir mochten es nicht, knapp an Fuel unterwegs zu sein, zumal die Verbrauchswerte und Leistungsdaten unserer C182 nicht dem entsprachen, was uns versprochen wurde. 54l/h bei nur max. 125kt war doch deutlich schlechter. Und leanen konnten wir sie auch nicht so richtig, weil sonst der Zylinder Nummer 3 sofort überhitzte. Überhaupt war die Kiste nicht in so einem guten Zustand, Ziffern des Funks fielen aus, die rechte Bremse hatte plötzlich nur noch wenig Druck, die eh schon ungenauen Tankanzeigen waren offensichtlich verkehrt rum angeschlossen, das Optische gab auch nicht viel her, gegen Schluss stieg auch noch die Suctionpumpe aus, aber Hauptsache der Motor springt einwandfrei an und läuft tadellos... Die Region um Ondangwa sah total anders aus als das bisher kennengelernte Namibia. Ondangwa verfügt über einen topmodernen Flugplatz, wo trotzdem nix los ist. Wir waren wie vielerorts die einzigen: Nachdem die IAE ihren Durst und wir unseren Hunger gestillt hatten, hüpften wir noch die 45min rüber bis zur Mushara Lodge, eine tolle Unterkunft wenige Kilometer östlich des Nationalparks mit eigenem Airstrip. Dabei konnten wir sogar noch eine Elefantenherde an einem Wasserloch beobachten: Abmachungsgemäss verscheuchte unsere spätere Safari-"Guidin" allfällige Tiere vom Strip, sodass wir nach einem kurzen Low-Pass zur Landung ansetzten: Auch hier erwartete uns wieder ein schönes Bungalow und eine kurze Entspannung am Pool... ...bevor es um 15 Uhr bereits auf die erste Safari in den Nationalpark ging. Meine Mitreisenden, die das erste Mal in Afrika waren, hatten sich zwar vorgestellt, dass wir querfeldein Tiere suchen würden und es sich nicht alles auf breiten Kiesstrassen abspielen würde, doch der Sichtungserfolg stellte sich dennoch rasch ein: Giraffen, Zebras, zwei Nashörner, Hyänen, eine Gepardenfamilie und ein Elefantenbulle. Bei der zweiten Tour am frühen Morgen des nächsten Tages mussten wir zuerst etwas mehr Geduld haben, doch die zahlte sich aus: Zwei Löwen, insgesamt fünf Elefantenbullen und zum Schluss noch eine Elefantenherde von über 30 Tieren durften wir aus nächster Distanz beobachten. Somit hatten wir in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit alle vier der in Namibia existierenden Big Five gesehen. Das tolle Barbeque in der Lodge rundete den gelungenen Tag ab: Am Donnerstag Morgen erwartete uns die IAE schon "sehnsüchtig" ;-) ... und wollte uns via Tankstopp in Eros... nach Bagatelle bringen. Eine private Game-Ranch in der Region Mariental mit einem eigenen Airstrip. Auf der Karte war der Strip allerdings an einem etwas anderen Ort als in Natura und auch die erhaltenen Koordinaten stimmten nicht ganz. Glücklicherweise konnten wir ihn dann doch noch finden und setzten Sanft im weichen, roten Sand auf, der vorher noch von einem Traktor extra für uns glattgestrichen wurde. Auch wieder eine tolle Lodge. Die nachmittägliche Geparden-Fütterung erinnerte dann aber eher an einen Zoo als an Wildtiere, auch wenn diese drei Tiere 18km2 Auslauf haben. Trotzdem nett zu sehen. Einen letzten Sonnenuntergang in Namibia, im Middle of Nowhere. Etwas stressig wurde es für uns, weil wir beim Tankstopp in Eros den Zoll von Keetmanshoop nie erreichen konnten und in der Lodge zwar Wifi, aber keinen Handyempfang hatten. Unser Pilotenkollege in der Schweiz beauftragten wir via Whatsapp, die beiden Zollplätze zu informieren. Upington in Südafrika erreichte er sofort, in Keetmanshoop war aber auch er erfolglos. Und auch unsere Tour-Organisatorin konnte nichts ausrichten. So machten wir uns am Freitag Morgen frühzeitig auf den Weg um vor Ort dann genügend Vorlauf zu haben. Unsere Lodge aus der Luft: Und weiterhin viel Braun: Alle Sorgen waren unbegründet, schon im Anflug fragte uns der Flugplatz-Mitarbeiter am Funk (die auf der Karte eingezeichnete CTR und somit der TWR ist nicht mehr in Betrieb), um welche Zeit er den Zoll für uns bestellen solle. So mussten wir die Zeit auf dem Flugplatz aus dem Jahre 1963, der stark an DDR-Design erinnerte und null aber auch gar nix lief, totschlagen. Der Platz hatte schon bessere Zeiten, heute gibt es keine Linienflüge mehr und nur ab und zu verirren sich ein paar Privatpiloten hierher. Im Gespräch mit dem oben genannten Mitarbeiter zeigte sich, dass dieser und seine zwei Kollegen scheinbar tagelang in der grosszügig ausgelegten Abflughalle mit ebenfalls aus den 60er-Jahren stammenden Möbeln rumsitzen und warten, bis ein ereignisloser Tag wieder über die Bühne ging. Was für eine Abwechslung muss das sein, wenn mal drei Schweizer hier vorbeischauen ;-) Und weil es 1963 noch kein Wifi gab, ist ein solches auch heute nicht verfügbar... Etwas Abwechslung sorgte dann noch das vor einigen Tagen telefonisch resp. per Mail bestellte 200-Liter-Fass AVGAS, das aus Windhoek angeliefert wurde und per Handpumpe in unsere Flügel verschoben wurde. Als dann auch noch pünktlich um 12 Uhr eine Armada der Namibischen Customs&Immigration eintraf, die die ersehnten Stempel in den Pass machte und unser Gepäck durchsucht hatte, war alles perfekt und wir konnten Keetmanshoop nach rund 2 1/2 langen Stunden korrekt verlassen. Oder wenigstens halbwegs korrekt: Einen Flugplan darf man hier innerhalb -30min und +60min antreten. Solange mochten wir nicht mehr ganz warten, aber weil ja kein TWR da war und wir eine Verbindung mit Windhoek Information erst auf Reiseflughöhe (FL95) erwarten konnten, konnten wir das ja entsprechend zurechtbiegen. Südlich von Keetmanshoop wurde die Landschaft abwechslungsreicher... ...und kaum waren wir im Südafrikanischen Luftraum, sahen wir auch wieder mal richtiges Wasser, ja sogar einen Wasserfall! Es handelt sich hierbei um die Augrabies Falls mit dem gleichnamigen Nationalpark drum rum: Die Langeweile wurde im südafrikanischen Luftraum zudem noch anderweitig vermindert: Während sich ein Normalsterblicher die horrenden Roaming Gebühren für Handy-Datenverkehr in Namibia nicht leisten kann, sind die Preise in Südafrika hierfür völlig human. Und so war es möglich, sich die Zeit mit Whatsapps und Mails etc. zu verkürzen. Unsere C182 ist drum bereits so modern wie Lufthansa und einige wenige andere Airlines, wo der Gebrauch des Handys an Bord erlaubt ist :-))) A propos Cockpit: Im Gegensatz zu unserer Bahamas-Reise war die Verständigung mit den Fluglotsen bei intakter Verbindung sehr gut. Die Südafrikaner sprechen ein perfektes und verständliches Englisch. In Namibia war dies meistens auch sehr gut. Einige offensichtlich, äh offenhörlich schwarze Mitarbeiter waren etwas anspruchsvoller, aber immer noch meilenweit besser zu verstehen als die US-Wurstl-Voicer. Und auf genügend grossen Höhen war es auch fast immer möglich, Windhoek Information zu erreichen. Die in anderen Berichten dargestellten stundenlosen Funklöcher konnten wir nicht nachvollziehen. Auffällig war übrigens auch noch die vielerorts in Südafrika ausgesprochene Freundlichkeit der Lotsen. Sie bedankten sich manchmal für unsere Funksprüche und als wir mal einen Fehler machten, entschuldigten sie sich sogar dafür, als wären sie schuld, dass wir es nicht richtig mitbekommen hätten. Erneut setzten wir also in Upington auf und rollten auf Geheiss des Towers direkt zur Tankstelle. Dies Gefiel der Dame vom Zoll aber mal wieder nicht und stresste uns, sofort zur Immigration zu kommen, während der Tankwart den Kopf schüttelte und meinte, zuerst werde jetzt getankt, der Zoll möge warten. Noch unter Einschüchterung der Vorkomnisse vor 8 Tagen hier stehend, entschieden wir uns, unsere Crew zu splitten, um beiden Bedürfnissen gleichzeitig gerecht zu werden. Der Grund für diese Hektik der Zöllner war aber eine andere als erwaret: Die erneute Armada an Beamten wollten offenbar rasch Feierabend machen, erledigten alle anstehenden Aufgaben ruckzuck und keiner interessierte sich für unser Gepäck, sondern flux wurde der Rollladen des Immigrationschalters wieder lautstark runtergezogen. Auf meine verdutzte Frage hin, ob wir den nun schon fertig seien, erhielt ich die freudige Antwort "yes, you are all set" und alle Beamten zogen in Erwartung des Freitag Abends davon. Am Samstag folgte dann noch der mit 3 1/2 Stunden nicht grad kurze Flug zurück nach Wonderboom, wo eine unvergessliche Reise zu Ende ging: Morgen Abend geht's dann mit dem Linienflieger wieder nach Hause. Bearbeitet 1. Oktober 2016 von Flieger-Chrigel 24 Zitieren
Kuno Geschrieben 1. Oktober 2016 Geschrieben 1. Oktober 2016 Wenn ich nur schon ein bischen roten Sand sehe, wird mir gleich wehmütig ums Herz :-) Zitieren
FalconJockey Geschrieben 1. Oktober 2016 Geschrieben 1. Oktober 2016 Sehr schön!! Hättest Du doch die C182 gemietet, die ich vor zwei Jahren nutzte: Die ist europäisch zugelassen, es ist also keine Lizenzportierung nötig, einfach einsteigen und los, dazu mit Langstreckentanks und alle wichtigen Instrumente funktionieren! Freue mich dann auf die restlichen Fotos. Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 1. Oktober 2016 Autor Geschrieben 1. Oktober 2016 Sehr schön!!Hättest Du doch die C182 gemietet, die ich vor zwei Jahren nutzte: Die ist europäisch zugelassen, es ist also keine Lizenzportierung nötig, einfach einsteigen und los, dazu mit Langstreckentanks und alle wichtigen Instrumente funktionieren!Freue mich dann auf die restlichen Fotos. Wette gewonnen! ;-) Beim Schreiben dieses Berichts wettete ich, dass Du dies schreiben würdest. Wir hatten Deinen Bericht mit der polnischen Cessna natürlich auch gelesen, uns dann aber aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden. Drum aber machten wir die kurze Landung in Brits, um zu sehen, ob der Stossdämpfer Deiner Cessna immer noch hält ;-) Da waren mir einige nicht nötige ausgefallene Instrumente dann doch lieber... Zitieren
FalconJockey Geschrieben 1. Oktober 2016 Geschrieben 1. Oktober 2016 Der Stossdämpfer war doch nur eine Kleinigkeit, besser als das was Du da berichtet hast ;) Und die Maschine ist in Tschechien zugelassen, nicht Polen. Ausser diesem Defekt hatte ich keine Punkte zu beanstanden, die die Sicherheit beeinflusst hätten. Und wenn mir ein Zylinder beim Leanen heiss wird, dann ist was faul. Hast Du die MMS in Brits gesehen und mit den Deutschen geredet, die dort die Flugschule betreiben? 1 Zitieren
luckymaaa Geschrieben 7. Januar 2017 Geschrieben 7. Januar 2017 Hallo Chrigel, Andreas, ich habe ein guter Freund der mit einem Motorgleitschirm nach Namibia geht und mich gefragt hat ob ich wisse wo er Luftraumkarten her bekommen kann. Wüsstet ihr das ? Danke und Gruss Lucas Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 7. Januar 2017 Autor Geschrieben 7. Januar 2017 Wir bekamen die Karten vorab per Post von unserem Vermieter in Südafrika. Die waren aber ziemlich alt und dienten nur für den Checkout und als Backup. Die neusten Version haben wir von Air Nav Pro auf unsere iPads geladen. Zitieren
FalconJockey Geschrieben 7. Januar 2017 Geschrieben 7. Januar 2017 Genau. Ich habe mit OSM-Karten und auch mit SkyVector gearbeitet. Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.