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HB-JNA am Boden!


HB-JNB

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Was passiert eigentlich im Flugzeug zwischen zwei Flügen. Eine Kurzgeschichte nach wahren Begebenheiten aus dem Leben einer B777-Crew, die im „Turnaround“ das seltene Privileg hat, zwischen den beiden Flügen 60 Minuten am Boden zu sein.

STOP leuchtet in grossen, roten Lettern wenige Meter vor meinen Augen. Die Parkbremse ist gesetzt und am Gate 19 in Genf warten bereits Busse, die unsere Passagiere ins Terminal bringen. Auf Boeing Flugzeugen gilt noch die Maxime, das alles was nach Arbeit riecht, der Copilot macht. Finde ich gar nicht so schlecht, vorrausgesetzt ich fliege auf dem linken Sitz und nicht zu Ausbildungszwecken auf dem rechten. So befehle ich und der Kollege ist beschäftigt. Sind die elektronischen Bücher auf dem neusten Stand und mit der Zentrale in Zürich synchronisiert, steht der alte Mann auf und führt an der Nespressomaschine eine Funktionskontrolle durch. Zwei kurze Shots am Morgen, ein langer bei Flügen am Mittag oder am Abend.

Die Landung scheint geglückt, sonst würden mir die Kolleginnen in der leeren Firstclass nicht anerkennend auf die Schultern klopfen. Gut haben die den Shortfinal nicht gesehen. Selber war ich nicht zufrieden, bin ich doch auf den letzten 100 Fuss etwas unter den optimalen G/S gefallen. Leser müssen jetzt nicht zum BAZL-Formular 89.166 greiffen und den Vorfall auf anonymem Weg rapportieren – es war alles im Limit, entsprach einfach nicht meinen hohen Ansprüchen an mich selber.

Der Mechaniker läuft Richtung Cockpit und wir von zwei Aviatikfans aufgehalten, die unser Flugzeug etwas näher betrachten möchten. Alles OK, melde ich dem Kollegen von Swiss-Technisch in einwandfreiem Französisch auf Primarschulniveau. Den Kollegen freuts, denn so kann auch er den Turnaround ruhiger angehen.

Die Passagiere sind endlich draussen und der letzte Passagierbus abgefahren. In der Business wartet der Blick. Die Halbnackte vom Tag will begutachtet werden und es darf geraten werden, ob die Fussballer der Schweizer oder eben dieses Girl mehr Tätowierungen am Körper haben.

Der Copilot und die Putzmannschaft geben alles.

Vor der Treppe stehen acht müde Kollegen, die soeben aus New York gelandet sind. „Klar nehmen wir Euch mit! Schlaft gut auf dem 25 minütigen Flug.“ Der A333 Copi möchte unseren Crewbunk sehen und gerne zeige ich ihm unsere Lounge zwei Meter über den Passagieren.

„Boarding in three minutes!“. Ich begeben mich uns Cockpit, loge mich ins elektronische Techlog ein, synchronisiere die Daten und befehle die preflight checklist.
„CTOT in 5 minutes – can you make it?“ Natürlich können wir, schliesslich gibt es auf der B777 wenig zu tun – zumindest für den Kapitän...

Bearbeitet von HB-JNB
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