Lehmann Geschrieben 2. Juni 2016 Geschrieben 2. Juni 2016 (bearbeitet) Moin alle, hoffe bei euch ist alles im Lack? Ist ja relativ ruhig geworden, was Berichte im neuen Flightforum betrifft. Schade, schade. Aber einen hätten wir ja noch unserer dreiteiligen USA-Serie: unser dritter Besuch in den Staaten. Ostern stand vor der Tür, zwei Wochen Schulferien! Kann man mal auf Langstrecke gehen. Zwar sprachen die Preise von München nach Miami eher für ein Urlaub im eigenen Garten, doch der gut gestörte Spotter kommt auch mal auf Ideen ab Berlin zu fliegen. Von Berlin dann noch nach London, weil BA da echt billige Tickets angeboten hat, aber alles kein Problem - gibt ja Meilen und es lässt sich noch ein neuer Flughafen loggen! So hatten wir uns also allesamt ins Auto gequetscht und einen Tag vor der Abreise in den Wilden Westen noch schön nach Berlin gedampft. Dieser Montag, der 21. März war eh feuerrot angestrichen im Kalender. Ein Kanadischer Prototyp war Ende März ab Zürich in alle Ecken Europas unterwegs und eben an diesem Tag auch für nicht mal eine Stunde in München. Den nimmt man gerne mit! Schnell noch auf's Parkhaus gedüst um zu schauen, was die Reichen so geparkt haben: Gute vier Stunden später war man dann nachmittags in Berlin angekommen und hat nochmal schnell der Familie hallo gesagt und so konnte man in Vorfreude auf den nächsten Tag ins Bett verschwinden. Bis auf den Schreiber dieses Textes hier, der noch mit einem oder mehreren alkoholischen Kaltgetränken in einer Ostberliner Kneipe vorlieb nahm. Der kam dann kurz bevor es zum Flughafen ging mit den allerletzten Nachtbussen quer durch die Hauptstadt zu Hause an und fiel für ein paar Minütchen ins Bett, bevor uns der Wecker wenig später um die Ohren flog. Schnell in die Jogginghose und am Frühstückstisch noch zwei drei Jogurts vernascht und los geht's! Take-Off war unverschämt früh, Berlin war sozusagen noch im Schatten der Sonne, schon zog ich völlig schlaftrunken (und nach der Nacht in Kneipe vielleicht noch ein Wort, das mit -trunken endet, haha :D ) meinen Koffer mit meinen Geschwistern durch die winzige Terminalhalle von Tegel, wo nach einem kleinen Nickerchen auf einer ungemütlichen Bank auch schon das Boarding begann. In der morgendlichen Dämmerung schleichen wir an den ehemaligen französischen Kasernen vorbei und donnern anschließend dementsprechend laut in den Berliner Morgenhimmel. Der Flug war wunderbar, ich glaube unsere erste Kurve, die wir geflogen haben war ein Holding vor Heathrow, ansonsten ein seeehr sanfter angenehmer Flug nur gerade aus nach London. So, mit dem Sinkflug tauchte dann unmittelbar später die Skyline von London unter schönstem blauem Himmel unter dem Sharklet auf und nach ein bisschen mehr als ner Stunde, heißt uns unser Kapitän herzlich willkommen in der nächsten Hauptstadt: Guckt mal, ist das nicht schöööön? Kurz noch einen Schlenker zur Zentrale gemacht, dem Pilot noch nen schönen Tag (und Flug nach Bucharest gewünscht)... ...schon ging es dann nach einer Sicherheitskontrolle mehr mit Bus und Bahn zum nächsten Flugsteig: Gerade waren wir vom Bus zum nächsten Terminal geschlendert, loggten sich unsere Handys am altbekannten Terminal 3 selbstständig ins WLAN ein, welches wir Ende letzten Jahres schon benutzten. Angekommen am American Airlines-Schalter erreichte uns, neben der unschönen Nachricht, dass unser Flug über 4 Stunden verspätet ist auch noch eine andere Nachricht aus Belgien. An genau selbem American Airlines-Schalter in Brüssel soll es ein Attentat geben haben. Ich sag mal so Leute, türlich hat man sich mal kurz umgeschaut, wer da so hinter einem steht, bin ich ganz ehrlich... London ist ja auch kein unbekanntes Dorf in Nah-Ost. Anyway, eine ziemlich aufgedrehte und scheinbar nicht wirklich nüchterne Mitarbeiterin von AA hat uns noch eben mit ein paar Gutscheinen im Wert von 15 Dollar pro Person eingedeckt, bevor es ein bisschen sauer zur x-ten Sicherheitskontrolle ging. Bei solch einem unnormal langem Fußmarsch kommt man aber an der ein oder anderen hübschen Aluröhre vorbei! Wieso hatten wir eigentlich vier Stunden Verspätung? Das versuchten wir dann über die Handys noch ausfindig zu machen, nachdem man uns es am Schalter nicht verraten wollte. Grund war, dass ein verspäteter Kurs aus Miami - eine Maschine eher - mit einer Reihe von technischen Problemen zu selber Stunde einschwebte, wie unsere Maschine aus Miami. Da hatte man einfach unsere mit dem früheren Kurs naaach Miami eingetauscht, da so weniger Verspätung Outbound für die Paxe des früheren Kurses entsteht. Hat Kostengründe, da man nach EU-Richtlinie mit fünf Stunden Verspätung mehr Schotter Entschädigung bekommt als mit nur vier Stunden Delay... Irgendwo auch verständlich... Naja, also gilt es die Gutscheine zu verschießen, was bei den Preisen im Terminal eh eine leichte Disziplin ist und nach vieeeeeel Schlaf und Langeweile hatten wir endlich die gefühlten 24 Stunden im Terminal durchgestanden und durften unsere Ersatzmaschine betreten. Boarding hat nochmal ne Weile gedauert und wir waren mit circa 350 anderen Passagieren auf kleinstem Raum in einem unheimlich stickigen Warteraum untergebracht, aber irgendwann waren wir alle festgezurrt und wir konnten ablegen. Nach weiteren 10 Minuten am Line-Up, waren wir endlich dran und donnerten mit voller Kraft voraus, vorbei an den vollgestopften Terminals, wo die britischen Heavies gerade ordentlich mit Ladung gefüttert werden: Adeeeele! Man, man, man wuselt der Flag-Carrier da unten rum! Rööööööhr... Da unten lungern übrigens über 60 Millionen Liter Wasser in beiden Reservoirs im Bild. Unter dem Wingtip das Wraysbury Reservoir, links das King George VI-Reservoir ;) Dient als Wasservorratsbehälter für London, falls den Engländern rund um die Insel mal das Wasser knapp werden sollte :D Dann gibts halt schön verpestetes Kerosin-Wasser aus den Vorratsbehältern, neben dem größten Flughafen unseres Kontinents, hehe... Der Flug nahm seinen ruhigen Verlauf, ein leckeres Essen und einige Filme später steuern wir langsam etwas nördlich vom kanadischen Nova Scotia endlich wieder auf amerikanisches Terrain zu... Interessant zu sehen, dass man über der völlig bewölkten Grenze zwischen Atlantik und Festland den Verlauf des Festlandes trotzdem sehen kann! So, dank der saftigen Verspätung wird das mit der Ankunft in Miami bei Tageslicht ja nichts mehr... Naja, dann halt den schönen Sonnenuntergang aus 11 Kilometern Höhe genießen und sich seinem Abendbrot widmen, njam! Noch gute zwei Stunden trennten uns von Miami, da kann man nochmal kurz durchs Entertainment-Programmen scrollen, ob man noch einen schönen Film findet, oder nochmal kurz die Augen zu, in Deutschland ist es ja bereits tiefste Nacht Richtung Morgenstunden... Dann war es irgendwann geschehen, unsere Nase sängt sich dem Lichtermeer von Miami da unten entgegen und nach zwei, drei Kurven sind wir im Endanflug auf Piste 09, wo wir wenig später im nächtlichen Florida zum Stillstand kommen. Und das mal wieder ne ganze Weile... Mit über drei Stunden Verspätung eingetrudelt, quer um den Flughafen rumgedriftet und nun auch noch ewig auf einen freien Parkplatz warten, es nahm kein Ende! Dafür ging das Einreisen per Automaten und schnellem Stempel im Pass umso flotter und schon wenige Minuten nach der Einreise beladen wir unseren Mietwagen und legten los... Klappe die dritte! Miami Executive Airport Opa-locka (OPF/KOPF) Die Goldgrube für unsere Leidenschaft, ein reales Geschichtsbuch das alle Typen und Formen von längst berenteten Flugzeugen erzählt, wo Abrissbirne und Baggerschaufeln leider noch eines der wenigen Geräusche ist, aber ein Ort Metalldetektoren noch Alarm schlagen! Opa-locka: der Name kommt vielleicht nicht von ungefähr, aber ein echt interessantes Airfield, wo die Opas der Flugzeuggeschichte nochmal ordentlich unters Messer genommen werden. Zu allererst zieht es uns direkt an die silberne Schatzkiste direkt an der Einfahrt. Hier wird an den Überresten einer waschechten Convair 340 gewerkelt. Der Motor macht nen töften Eindruck! Mittlerweile gehört die 1952er Dampflok zwar nicht mehr der Air Tahoma, die mit den Teilen zwischen 1996-2009 ab Ohio auf Frachtflügen nach Mexiko, Philippinen und sogar nach Vietnam gescheppert ist, doch das überhaupt noch an der Antiquität geschraubt wird macht doch Hoffnung... Naja, vielleicht auch nicht mehr als ein Ersatzteillager. Die nächste Convair ist nicht weit! Direkt gegenüber steht die nicht viel buntere N150PA: Auch sie gehörte der Air Tahoma und machte als Convair 240 neben der Convair 580 die Flotte voll. Joa, ganz nette Aussicht! Weiter beim nächsten Schmuckstück: auf der anderen Seite des Areals ist eine kleine private Wartungsfirma, die richtig raritäre Klunker Open-Air wartet. Neben einigen Convairs, an welchen fleißig gewerkelt wurde, war am Ende der Reihe diese 1953er DC-6A geparkt! Macht auf mich einen einwandfreien und flugfähigen Eindruck... Nächster Oldtimer! Wieder ein Frachter, vermute in den 60er Jahren gebaut und noch bis heute bei der Atlantic Air Cargo im Einsatz. Mein absoluter Liebling in Opa-locka ist diese Lowa Boeing 707-300, die jüngst ein wenig schwer abgestellt ist. Früher stand die mal mit Breitseite genau zum Zaun, naja... Vor einem gefühlten Jahrzehnt war diese Nuller auch öfter mal in Europa zugegen. Ich erinnere mich da an München, Stuttgart, Salzburg, Paris und London vor fast 10 Jahren. Heute ist die vierstrahlige Röhre ein absoluter Star in der Aviatikwelt. Flog einst übrigens mal mit dem Kranich hintendrauf für die Lufti! Ich hab's allerdings nicht mehr vor Augen... Da war ich wahrscheinlich auch noch Suppe :D Vielleicht noch eine ganz interessante Statistik: allein unter der Flagge von Lowa hat die Boeing 707 laut eigenen Angaben 74 Länder gesehen, von A-Z alles dabei, von der Schweiz bis zu den Osterinseln und von da über Sambia bis zur Elfenbeinküste. Fast 86.000 Flugstunden hat der 30-Sitzer auf dem Tacho, beeindruckend! Nicht weit entfernt steht noch was besonderes: eine Jetstream 31 aus Haiti! Die alte HH-VOL war einstiges Mitglied des haitianischen National-Carriers, Tortug' Air. Doch letztes Jahr hat die Airline den Löffel abgegeben, und ein eigentlich überwichtiges Verkehrsmittel verschwand nach 12 Jahren vom Himmel. Die Flotte, bestehend aus einer Turbolet und zwei Jetstreams wurde gegroundet und so müssen die Lations wieder auf Rädern den Landweg bestreiten. Was früher 40 Minuten Flug waren, sind dann halt aktuell wieder 5 Stunden Fahrt quer durch Haiti... Eine seltene (und meine erste) Gulfstream II, die hier steht und nur eine von 250, die überhaupt aus dem Werk von Grumman entschlüpften. Sie gehört der KF Aviation aus Miami und ist seit ein paar Jahren abgestellt. Um diese MD-87 steht es aktuell auch nicht gerade rosig. Nach langer Einsatzzeit in Japan wurde die 1991er Mad-Dog schließlich ausgewechselt und findet auch nach ein paar Flugstunden bei den Genesis Custom Jetliners keine Verwendung mehr. Könnte mir allerdings Vorstellen, dass die Kiste bald in PAWA Dominicana-Farben rückwärts aus dem Paintshop rollt. Die angeln gerade fleißig solche Röhren... Ohhhh, hello! Mit einer der Ältesten auf dem Gelände, aber läuft wie ne 1! "Freight Dog 105" ist nicht nur richtig krass alt und hat auch schon ein paar graue Haare am Rumpf, doch das Teil ist übeeeelst langsam Habe ja schon die ein oder andere DC-3 fliegen sehen, aber wie der aufgestiegen ist... Dachte der schmiert gleich nach Take-Off wieder runter. Also, ein voller "Frachthund" der ordentlich laut bellt beim losknattern lebt noch! Während dieser Windhund aus Bahamas schon längst ins Gras gebissen hat. Der ehemalige Embraer 110 Bandeirante ist mit der Konkurrenz von PDX Express vor die Hunde gegangen und kauert nunmehr in Opa-locka rum. Game over für Mister 110. Der ecuadorianische Flitzer mit Wasserkopf sieht eigentlich noch recht intakt aus... Der Brummer gehört der Saereo, einer in Quito beheimaten Fluggesellschaft, die von dort mit drei weiteren Turboprops auf die Reise geht. Wobei die Reise für die 1994 gegründete Airline vorbei zu sein scheint. Die Internetadresse von Saereo verheddert sich im ecuadorianischen Internetspinnennetz und landet erst nach minutenlanger Suche wieder auf der Homepage einer denkwürdigen IT-Firma Auch um die relativ junge, rumänische Medallion Air ist es geschehen. Einst an einigen europäischen Flughafen im Einsatz für Alitalia und co geklickt und nun alle Flieger an Airlines aus Ländern 3. Welt, wie beispielsweise Bangladesch und Afghanistan oder an amerikanische Kapitalgesellschaften verloren. Eine davon, die ehemalige YR-HBE aus 16. Hand hat es ins warme Florida gezogen... Naja, gibt schlechtere Orte für ne Rente, nicht wahr? Don't cry for me, Argentinaaaa, I will come back! Lange auf den Hinterhöfen von Buenos Aires geparkt und nun die Heimat Argentinien, jedenfalls zwischenzeitlich verlassen. Die Sky Holding Company hat bei den ehemaligen Besitzern der Leal Lineas Aereas geklingelt und die MD-87 mitgenommen. Seit nun 3 Jahren hängt der 130-Sitzer hier in den Seilen, aber nun gibt es Hoffnung! PAWA aus der Dominikanische Republik will den 27-jährigen Schuppen nochmal bürsten und frisieren und dann nach Punta Cana schleppen. Mhm naja, bei dem Anblick sollten die dominikanischen Dominiks das arme Teil vielleicht lieber stehen lassen? Dann nimmt er demnächst lieber hier seinen Platz ein: direkt neben dem aktuellen Standplatz der beiden Mad-Dogs sind einige hoffnungslose Fälle des Comebacks aufgereiht. Mitunter, eine der drei Antonovs der SRX im alten Kleid... Daneben noch eine in neuer Tapete: Wieso die drei usbekischen Hauptstadtbienen alle nen Abstecher nach Miami gemacht haben, entzieht sich übrigens meiner Kenntnis... Normalerweise stellt man die doch zu Hause in die Ecke? Ahaaa, im Internet wird die Avialeasing mit Sitz in Taschkent gemeldet und die Muttergesellschaft, SRX Aero mit Headquarter in Miami. Noch kurz zur dritten SRX Antonov-12, denn die steht eingezäunt unter der Abrissbirne. Schlechte Nachrichten für Opa-locka, der Friedhof wird dünner und die Anzahl der parkierenden Schätzchen zählt langsam runter... Die vierte Antonov 12 auf dem Hof war eine flugfähige von Cavok Air und machte nach einem Frachtflug ein kurzes Päuschen bevor es ein halben Monat später weiter nach Miami ging. Leider war die relativ unfotogen abgestellt. Last but not least: eine schicke Cessna 340 in grey! Miami International Airport (MIA/KMIA) Der internationale Airport von Miami, drittwichtigste Flughafen im ganzen Land hinter JFK und Los Angeles. Hier wimmelt es von Schönheiten! Lateinamerikanische Ultrageilheiten aus Blech oder Haut, Frachter, Charter, oder auch mega schöne Linienflieger drücken sich hier die Klinke in die Hand. Drehkreuz für sämtliche Südamerikaner, UPS, American Airlines und wahrscheinlich Drogen :P Der internationale Flughafen von Miami steht sinnbildlich als erster Zufluchtsort karibischer Einwanderer. Hier ist jede Airline aus dem südamerikanischen Äqatorgebiet schon aufgeschlagen, echt mega! Dazu gibt es dann noch mehrere Wartungsalleen die noch mehr Beauties und Heavies und vor allem Oldies anziehen, also Miami sollte man mal gemacht haben. Tja, leider hatten wir nicht viel Zeit in Miami, war eher nur schnell ausgestiegen, der eine an die verschachtelte Balustrade vom AA-Terminal, und der andere ist ins Terminal verschwunden, da wir am AA-Schalter eine Quittung für unseren verspäteten Hinflug abgeholt haben. Daher blieb leider nicht viel Zeit für die Fotografie. Lediglich ein paar Amerikaner haben es auf die Speicherkarte geschafft. Sowie zum Beispiel der einzig echte Retro unter den 942 Fliegern der Airline mit der Tapete aus den 60er-Jahren uuund einer mir dem Lack der Allgegenwärtigkeit. Dann gibt es noch ein paar Heritage-Liverys, die man aber an der Hand abzählen kann. Eine von ihnen erinnert an die 1999 geschluckte Reno Air. Jo, ansonsten schwirren immer noch ein paar Silberfische rum, denen wohl auch bald der Pinsel droht. War übrigens die letzte Boeing 737-800, die in den alten Farben ausgeliefert worden ist. Zu guter letzt noch zwei flotte Banking-Shots von der Autobahn: aus dem rollenden Auto durchs Dachfenster nochmal den Astrojet erlegt Und deutlich bequemer aus dem Seitenfenster den neuesten Jumbo der Centurion Air Cargo, der aktuell eine neue Reg bekommt (N906AR)... Für heute war rund um Miami Regen angesagt, doch das sollte nur hier so sein. Für die Florida Keys, zwei Stunden südlich von Miami war schönstes Wetter vorausgesagt, also packten wir die Badehose ein und sprangen in unseren Ford. Nervig, heiß und extrem stauig machten die Fahrt langweiliger als gedacht, doch schließlich mit Einbruch der Mittagszeit kamen wir endlich an den ersten weiten Brücken, links und rechts Wasser vorbei, ein klassisches Merkmal der Keys! Schööööön hier! -Bild-[/img] Florida Keys Marathon Airport (MTH/KMTH) Mit dem ersten größeren Ort der Keys war unser erstes Ziel erreicht. Schöne Strände rund um Marathon! Der Ort hat übrigens auch einen Flughafen, der gegenwärtig vielleicht nicht gerade seine aktivste Zeit erlebt, mit der Neueröffnung eines Museums aber aktuell einige Leute anzieht. Früher war der Flughafen mit nur einer Runway trotzdem öfter Ziel von kleineren US-Carriern, wie zum Beispiel von Cape Air, die im Auftrag für Continental Airlines regelmäßig vorbeiflatterte. Dennoch hat jeder der drei großen Musketieren Marathon nacheinander eingestellt. Was heutzutage aber trotzdem noch interessant ist, ist eine ehemalige Douglas R4D-3. Klingt wie ein neuer Charakter von Star Wars, war aber einst die Bezeichnung für diese DC-3. Ein Sammelstück aus dem Frühling 1942, was sich ein privater Besitzer aus Florida und offenbarer Ozark Air-Fan hier angeschafft hat. Ozark Air hatte zwar in den 50er-Jahren ein Dutzend DC-3er im Fuhrpark, doch diese hier flog nie für die Airline. Joooo, Sonne ist auch wieder da und Post ist auch gerade gekommen :) FedEx macht regelmäßige Hüpfer aufs Festland und macht den fliegenden Briefträger. Neben der Caravan noch schnell das Bierchen ausgegluckert, bevor es zurück Richtung Miami ging... ...und dort den nächsten Airport abklappern: North Perry Hollywood Airport (HWO/KHWO) Und der liegt exakt zwei Minuten neben unserem Häuschen in Pembroke Pines! Die Stadt ist schon im County namens "Broward County" mit dem Verwaltungssitz in Fort Lauderdale, also genau zwischen Miami und Lauderdale. Tja, was soll man zum North Parry Airport sagen? Ein kleiner GA-Airport mit viel Action auf der Bahn. Hier schrubben die angehenden Piloten noch unsanft mit ihren Cessnas über die Piste, windige Anflüge und Go-Arounds werden auch fleißig geübt, der Rest fliegt im VIP-Helikopter weg oder schraubt an alten Proppern. Ein erstes Versuchskaninchen, die Cessna 310. Die steht übrigens noch mit uraltem Kennzeichen rum, das mittlerweile schon eine Cessna 350 Corvalis aktiv trägt... So what... Wir haben übrigens mittlerweile nett gefragt und sind mit großer Begeisterung der Dame, dass wir aus Deutschland sind auf dem Vorfeld unterwegs und stehen unserem Hauptaugenmerk direkt gegenüber! Wir hatten auf dem Hof eine alte Boeing 727-22F entdeckt und waren durch die College-Tür und quer durch den kleinen Wartungshangar zum Schrauben der Studierenden auf das Gelände geraten, von wo man das kleine Schätzchen ohne Treppe ablichten konnte. Die alte Mühle wird kommenden Februar übrigens ein halbes Jahrhundert alt, also mit 50 Jahren so genau zur Blumenzeit der Boeing 727-100, deren Produktion 1962-1972 andauerte... Vor genau 10 Jahren wurde die Boeing 727 von Fort Lauderdale mit einem Volvo-Truck die 15 Meilen von Flughafen zu Flugfeld gefahren, wurde 2004 nach dem letzten Einsatz von Memphis nach Lauderdale von FedEx an das BC College gespendet und dient seither als realer Simulator um die Piloten mal an eine waschechte Boeing ranzuführen. Fliegen tut die natürlich nicht mehr... Vom College nach dem F-4 Phantom-Kampfpiloten "Comander Mike Catcalf" aus dem Film "Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel" getauft... Soooo, alle Perspektiven eingeschweißt, auf dem Rückweg noch schnell bei der Sikorsky HH-52A Seaguard in der Halle vorbeigeschaut... ...und weiter geht die Reise! Nächster Halt: Orlando Orlando Executive Airport (ORL/KORL) Klingt schon mal nach was Kleinerem... Der Executive Airport ist demzufolge, hinter dem Orlando-McCoy Airport, nur Nummer zwei der Stadt. Dafür deutlich zentraler, sogar mitten in der Stadt. Früher, bis nach Ende des Vietnam Krieges war der heutige Executive Airport der einzige zivile Flughafen der Stadt, der bis Ende der 70er Jahre von Delta, American Airlines und co angeflogen wurde. Das Gelände des heutigen internationalen Flughafens war damals wie schon in Teil 2 beschrieben Orlandos Air Force Base. Also recht uninteressant für die Action verliebten Spotter, doch bei den letzten Malen sind mir immer wieder zwei Embraer 145er aufgefallen, die am anderen Ende des Geländes abgestellt waren und auch diesmal sollten wir uns wieder wegen einem der Dinger auf die Suche machen: Tatsache, steht wieder einer da. Merkwürdig, da "VIAair" trotz EAS-Programm Orlando nicht anfliegt... Das "EAS"-Programm ist übrigens Gründungsursache der Airline. Der Essential Air Service deckt Verbindungen ab, die sich für die großen Airlines nicht lohnen würden. Der Staat pumpt kleinen Carriern Geld auf die Konten um beispielsweise Charlotte mit wirtschaftlich schwachen Gemeinden zu verbinden. So hat also VIAair letztens Linienflüge nach Bowling Green in Kentucky aufgenommen. Kennt kein Mensch den Ort, aber der Bedarf, nach einem Flug in eine Großstadt ist wohl da... Das hier ist übrigens das neueste Flottenmitglied, gerade frisch von United Express geliefert worden und wartet wohl vor den Hallen einer Executive Gesellschaft auf die Übernahme der Bosse. Ansonsten ist nicht viel zu erzählen zum ORL-Airport. Kleingemüse aller Art schmücken das sonst uninteressante Vorfeld des Executive Airports... Na dann, weg hier! Osterferien am Indian River in Florida, was gibt's denn schöneres? Der Atlantik rauscht vor dem Balkon der Ferienwohnung, Geräusche der Natur vor dem Ferienhaus. Fehlt eigentlich nur noch ein stabiler Flughafen... Den gibt es! Titusville und Orlando sind zwar beide zwischen 50 und 100 Kilometer weg, aber ein Airport in der Umgebung ist nur ein Causeway entfernt. Nur diese ein Brücke, dann ist man in der Stadt Melbourne, der zweitgrößten Stadt im Brevard County. Melbourne kannte ich bislang nur vom anderen Ende der Welt, wo die Kängurus hüpfen und woher man auch Qantas kennt, doch auch in Florida gibt es ein Melbourne, dass die auch einen recht netten Flughafen haben, das beweise ich euch einfach - anschnallen! Orlando Melbourne International Airport (MLB/KMLB) Über die Namensgebung können wir nochmal diskutieren... Erstens, Orlando ist, wie eben schon erzählt ne Ecke weg und zweitens hat Melbourne echt Glück mit dem internationalen Beinahmen. Da hat man extra Porter Airlines für in Boot geholt, die 1x wöchentlich mit dem Klappdrachen nach Toronto brettern. Anderes Land, also seit Beginn des neuen Flugplans also auch "International Airport". Die anderen Carrier sind auch schnell aufgezählt: American Eagle und Delta bieten sich die Stirn jeweils mit Flügen nach Charlotte auf Seiten des Flag-Carriers und Atlanta seitens der Delta. Elite Airways, eine Fluggesellschaft aus diesem Jahrzehnt, die es nun endlich fertig gebracht hat ein paar Flieger in den Laden zu holen schwirrt hier auch noch mehr oder weniger unregelmäßig rum, Flüge nach Naples, Portland und in den New Yorker-Großraum stehen auf dem Zettel. Cargo und Charter eher eine Seltenheit, ATI, Kalitta Air und Volga Dnepr schauen wohl bei Zeiten mal vorbei. Es kündigte sich an diesem Wochenende übrigens die jährliche Melbourne Air Show an, die auch noch mal nettes Geflügel abwirft, aber sich auch mit unserem Rückflug deckte, also "no Chance". Anyway, dann schauen wir doch mal, was sich machen lässt! Kaum angekommen, klirrt hinter dem kleinen Terminal ein verlässliches Geräusch, und ein echter Outback-Evergreen kommt in Übergeschwindigkeit um die Ecke geheizt! Goooood oooold MD-Eighty aus Atlanta, dem größten Flughafen auf unserem Planeten. Dürfte ein netter Kontrast sein für den ein oder anderen Insasse... Wobei man die Dinger auch aus Atlanta kennt, wenn der aufmerksame Delta-Passagier aus dem Fenster linst! Eine echt nette Überraschung Transaero hat nach der Insolvenz vergangenes Jahr gleich vier Jumbos nach Florida geschossen und sie in Melbourne nochmal durchchecken lassen, bevor sie neben dem Passagierterminal ihren vorläufigen Parkplatz einnahmen. Doch dazu gleich mehr. Diese Teile hier gehören der EP Aviation, einer Fliegerstaffel von Erik Prince. Ein reicher Ami, dessen Flieger für die CIA im Einsatz sind und auch hin und wieder um den Erdball auf Einsätzen nach Afghanistan und in den Irak "donnern".Man hat die Teile ja auch schon mal auf Zwischenstopp in Frankfurt am Main gesichtet... Neben den beiden Casas sind auch diese Mücken noch Mitglieder der EP-Fliegerstaffel: Tja, ob ihr so ein Objekt zur 'Flieger'staffel dazuzählt, überlasse ich euch Für mich einfach nur ein hässlicher Linienbus In Melbourne wird aber auch fleißig gebaut! Neben einem Fließband von Northrop Grumman hat auch Embraer ein kleines Zelt hochgezogen wo Rennwägen wie diese entstehen: Papa-Embraer guckt auch oft vorbei um das Neugeborene zu besichtigen... In Melbourne werden alle Serien des Embraer 100, 200 und 300 Phantom-Executive gefertigt... Mittlerweile machte sich ein anderer wieder bemerkbar... Soundkulisse, die mit Neugeborenen nichts mehr zu tun hat Eher Renten-Schrei von betagten Aluröhren! Neuer Tag, neues Glück! Die Sonne war mal wieder heftig, kräftig am runterleuchten, ohne dass irgendwelche unbeliebten Atlantik-Wölkchen das helle Gold verdeckten... Also nochmal schnell zum Flughafen geeiert um die arbeitslosen, russischen Fettis nochmal näher zu betrachten. Der hier hat schon Arbeit... Lange für Lufthansa geschuftet und nun unter Regie der Elite Airways, doch auch der Flitzer kriegt mal ne kurze Verschnaufpause. Joooa, während die Verlierer von russisch Roulette seit nun schon fast einem halben Jahr mit der Sonnencreme, statt der Eiseskälte in der Heimat vorlieb nehmen... Moskau-Verhältnisse vor dem Melbourner Hangars! Einen von den Dickerchen wollte ich mir nochmal genauer vorknöpfen von den vieren... Also mal zu den "Airport Operations" gewatschelt und da nett nach nem Supervisor gefragt. Der hatte zwar aufgrund der anstehenden Airshow mächtig Stress und war auch kein Mann von Entspannung, aber trotzdem wirklich nett und sogar so nett, dass er seine Arbeit kurz niederlegte und mich mit seinem Golf-Cart mit aufs Vorfeld nahm, cooooool! Der Ire war selbst begeistert von den Jumbos, sodass er mir zu den Oschis auch jede Menge erzählen konnte, doch erstmal ran an den Dicken, denn noch ist Sonne! Schööööön! Kurzer Blick in den Rückspiegel, wo zwei weitere Elite-Kleinwagen abgestellt waren: dauerte auch nur noch bis morgen, ehe die wieder auf Sendung gehen. Wohl ein Feiertag für die Kanadier J Aus den Gesprächen konnte ich also entnehmen, dass zwei von den vier Jumbos aktuell wieder aufgemotzt werden, dazu brauch es aber noch das ein oder andere Ersatzteil, um die Hälfte dann von Melbourne in den wilden Westen zu schicken. Tippe mal stark auf Victorville. Zwei der riesen Schiffe sollen also in die Wüste. Was mit den anderen beiden passiert ist Sache von Transaero und dem Leasinggeber. Da soll es mächtig auf die Hölzer gehen zwischen den Besitzern und der russischen Kreditkarte… Also Transaero muss echt völlig blank sein, meinte er Cheeeeese... ...und nochmal von naaaah! Schon beeindruckend an so einem Provinzflughafen vor dicken Fischen zu stehen... Fort Lauderdale-Hollywood International Airport (FLL/KFLL) Letzter Halt auf der Reise: der Lauderdale-Hollywood Airport! Drittgrößter des Bundesstaates hinter Miami und Orlando. So ein bisschen das Schwimmbecken für die Billighaie... Hier kommt das Zeug auf den Teller, dass es preislich nicht bis Miami gepackt hat. Der kleinere Geldbeutel muss schon 5 Minuten eher in den Landeanflug Kanada ist mit Westjet, Sunwing, Air Canada Rouge, Air Transat bombenstark vertreten, ansonsten sind so um die 30 anderen Airlines mit am Start. Hausherr ist natürlich die omnipräsente Silver Air, die gewohnt von hier in alle Himmelsrichtungen flattert, von rechts kommend... ...oder von links! Sogar mit Mini-Aufklebern auf der Motorhaube :) Frage mich nur, für wen die gedacht sind. Andere Seite hätte eventuell mehr Sinn gemacht? :D Straight zum nächsten! IBC Air, ein interessanter US-Amerikaner der Cargo- und Passagierservice "On-Demand" also auf Anforderung anbietet: Na klar, also in Fort Lauderdale, wo sich die Billigflieger die Klinke in die Hand drücken ist man natürlich vor den Dingern keinesfalls sicher! Vor den erst recht nicht... Die brauchen ja nicht mehr als eine halbwegs gerade Bahn, schon platschen die mit dem ältesten Barsch um die Ecke... ...die Teile gibt es aber auch in nagelneu mit Modernem Anstrich! Apropos nagelneu: Air Canada Rouge ist ein neugründeter Air Canada-Ableger auf Spar-Niveau, die kanadische Urlauber von Florida nach Montreal und Toronto scheffelt. Die Muttergesellschaft bietet Flüge nach Ottawa und saisonal nach Halifax an. Joa, Dynamic Airlines hat's hier neulich mal krachen lassen... Die venezolanische Airline verbindet seit einiger Zeit die Küstenstadt mit Caracas. Im letzten November war es hier offenbar so heiß, dass die Mühle kurz vor dem Start Flammen aus dem Motor geworfen hat. Seit dem Ausfall steht die Kiste abgedeckt abseits des Terminals und beobachtet das geschehen von der Auswechselbank. Dieser Kleinbus schauft auch schon aus dem letzten Loch, Zeit für einen Tapetenwechsel, der bröselt ja schon ab! Ansonsten echt cool hier, Abwechslung ist reichlich geboten! Von klein bis groß, von echt hässlich bis zeitlose französische Schönheit, von Rasenmäher bis Linienbus und von Schuhkarton ins regionale Umland bis zum Metropolenzubringer nach Memphis! Nochmal Zeit auf nen paar Minuten den Standort zu wechseln. Da kann man nämlich auch gleich noch eine weitere Abwechslung loben! Wer sich für die andere Bahn entscheidet, wie wir es gegen Nachmittag taten, der findet sich in einem echt netten Park wieder mit freier Sicht auf die Bahn und Terminals. Hier stehen Bänke für die, die das Geschehen einfach nur hinter dem Fernglas beobachten oder für Familie, die genervt auf einen warten (Grüße und danke an unsere Schwester ). Hier ist auch der richtige Punkt für Kleinflugzeitfans, denn die meisten Bizzer gehen auf Grund von weniger Verkehrsaufkommen meistens auf der Südbahn raus. Aber auch hier gibt's die üblichen Gameboys! Die meisten von Spirit, da die meistens wegen Taxi-Zeiten mit der Südbahn vorlieb nehmen, aber was man sonst noch so beobachten kann ist, dass fast alle Südamerika-Flüge und -Flieger dort landen und starten. So sind auch bspw. die Parkpositionen von Azul, Avianca, Bahamasair und co. nahe der Südbahn angelegt. Spirit Airlines selbst klappert ab Fort Lauderdale rund 40 Städte am Tag ab, dabei geht es häufig in die Großmetropolen wie New York, Washington, Atlanta, Denver, aber auch Las Vegas und unzählige Destinationen in Jamaica, Ecuador und Peru sind dabei. Dauert in Lauderdale auch nicht lang, bis einmal so ein Latino anbeißt: Volaris! Die Jungs aus Mexiko schießen von hier ihre Einwohner in die beiden größten Städte des Landes - ins unaussprechliche Guadalajara und natürlich in die Hauptstadt, Mexiko City! Es war langsam an der Zeit weiter zu fahren, wir hatten noch über 1 Stunde bis zum Flughafen und nur noch gute vier auf der Uhr bis unsere Boeing 777-300 abheben sollte. Also flott den Mietwagen an seine Besitzer wieder zurückgebracht, eingecheckt und ans Gate geflogen. Da sollte dann noch ausreichend Zeit sein... Neben uns am Gate zwei mega fertige, amerikanische Hippies, die ihren Flug auf die Virgin Islands natürlich verpasst haben und nun zwei Tage im Terminal auf den Weiterflug warten dürften Mit dem Mitarbeiter eines asiatischen Fast-Food-Lades war man bereits bestens befreundet gewesen, haha.Unsere Triple Seven war derweil auch wieder im Land, zwar waren wieder Techniker am Triebwerk, wo man dann kurzzeitig nochmal an den Weiterflug nach Berlin denkt, aber die waren schnellstens wieder verschwunden und wir durften unseren Flieger "stürmen". Bilder vom Flug gibts ausnahmsweise mal kein einziges, nach viel Getausche der Plätze mit einer skandinavischen Familie, hätten wir eh Glück, dass wir alle zusammen sitzen konnten. War aber der Mittelgang, aber bei einem Nachtflug auch völlig Rille Die grafische Aufmachung gibts trotzdem: Also, gute 8 Stunden später war wieder Land in Sicht und wir steuern zum 18. Mal in unserem Leben auf den Heathrow International Airport zu: Flughafen London-Heathrow (LHR/EGLL) Transferzeit war gar nicht allzu lang, wie beim Hinflug, aber trotzdem genug Zeit um sich nochmal ein ruhiges Eckchen zu suchen. Wir wurden auch fündig im Untergeschoss vom Terminal 5, wo ziemlich mittig eine echt gemütliche Runde aufgebaut war, wo kleine Sofas standen, die komplett leer waren. Da konnten wir dann auch nochmal schnell die Augen zu drücken. Hin und wieder war man dann aber doch hochgeschreckt, zum Beispiel als unser erster United-Dreamliner hinter dem Haus vorgeschossen kam, yaaay So langsam war dann aber auch unser letzter Flug der Etappe nach Tegel nach ganz oben auf der Abflugtafel gerutscht und wir machen uns auf zum Gate, wo der Captain schon mit uns Passagieren ins Gespräch kam um dann wenig später gemeinsam mit uns zum Flieger zu laufen. Der Airbus A321 war recht gut gefüllt, auf dem Kurs kommt eben wie heute auch gut und gerne der Größte der Serie zum Einsatz und wir saßen bereits alle angegurtet auf unseren Plätzen als unser seeehr entspannter Pilot nochmal in den Gang trat und verkündete, dass aus Heathrow aufgrund eines schweren Autounfalls auf der Schnellstraße neben der Pistenachse keine Flieger raus gehen dürfen, da dort sogar Helikopter anrücken müssen, die dann unsere Departure-Route kreuzen würde. Nun gut, ging dann schneller als gedacht wieder weiter und wir dürften mal eben den längst möglichen Weg zur Startbahn runter knattern, sprich von Position 501 (Line-Up 09L) zur 27L- das sind ein paar Kilometer Aber auch das haben wir bewältigt und so stehen wir einige Minuten später vor dem bunten und internationalen Publikum auf der Bahn und lassen unsere Motoren richtig hochlaufen! Aber jemand noch fragen, wer den Laden hier regiert? Heathrow-Madness würde ich sagen! Der Stau unten auf der M25 hat sich bis dahin auch fast gänzlich aufgelöst... ...und so verlassen wir London und sind nach einem total ruhigen Flug wieder zurück in Berlin! N' Abend Beeerlin! Nach dem Tegel ja nun wirklich nicht groß ist, konnte man auch vom Gepäckband den Flieger noch mal beobachten und ablichten. In Dubai wäre man da schon so gute 2,5 Kilometer vom Flieger weg Na aaaaalso, die deutschte Hauptstadt hat uns wieder. Auch hinter dem letzten Teil unser drei Amerika-Reisen ist ein Haken gesetzt. Was nach drei Urlauben unterm Strich fest steht: das Land hat mich schwer beeindruckt und ist tatsächlich ein Land, dass man ewig bereisen muss um es wirklich kennen zu lernen. Selbst mit zwei Florida-Reisen fast hintereinander, war noch immer nicht alles geloggt. Florida kann ich jedem Urlauber schwerstens empfehlen und egal ob man der Abenteuerlustige oder doch Strandtyp ist, spielt keine Rolle Was noch zur Aviatik zu sagen bleibt: wer mal in Miami ist, sollte Opa-locka und Miami wirklich mitnehmen. So ein Tag in Miami hätten wir auch gerne noch eingetütet, da lief uns aber dann tatsächlich die Zeit weg. Naja, bleibt noch was fürs nächste mal! Opa-locka muss man eventuell in diesem Dekade noch machen, da müssen in letzter Zeit immer mehr Oldies dranglauben! Von den Arrow Cargo Blechdosen und den vielen Boeing 727ern kennt nur die Abrissbirne noch was. Den Convairs gebe ich auch nur noch ein paar Jahre - kann man wahrscheinlich an einer Hand runter zählen. Der Bizzer-Fan hat für Opa-locka noch deutlich grünere Aussichten. Wer da mal im Norden von Florida rumtigert, der sollte auch auf jeden Fall Melbourne, Orlando und St. Augustine mitnehmen. Leute, das sind Oasen! Vor allem St. Augustine und Orlando... Das sind auch echt schöne Gegenden. Da gefällt es mit persönlich auch echt besser als im Raum Miami. Ich hoffe ein paar Bilder haben Lust auf die Südstaaten geweckt, das war's! Liebe Grüße - ihr hört von uns! Jonas und der Rest Bearbeitet 2. Juni 2016 von Lehmann 33 Zitieren
Easyspotting Geschrieben 6. Juni 2016 Geschrieben 6. Juni 2016 Einmal mehr ein Bericht der Sonderklasse (Text und Bilder)! Herzlichen Dank nach München :) 1 Zitieren
Tis Geschrieben 7. Juni 2016 Geschrieben 7. Juni 2016 Echt geniale Präsentation, wie immer! Die wie üblich sorgfältig zusammengetragenen und ausgesuchten Bilder sind bei euch ja schon normal, ebenso all die zahlreichen Hintergrundinfos - ich weiss nur zu gut, was für eine riesen Arbeit das gibt. Wirklich einzigartig sind aber eure Kommentare, mit so viel Witz und Sinn für Humor wie selten gesehen. Eine Pointendichte, da können manch gestandene Comedians nur von träumen - und dann noch schön an den Bildinhalt angepasst, einfach perfekt. Habe ein paarmal echt herzhaft rausgelacht, und das bei eigentlich so trockener Materie wie Flugzeugen. Wahrlich eine reife Leistung, daher besten Dank für die superschönen Eindrücke, aber ebenso für die gute Unterhaltung! Achja, an KMLB habe ich übrigens auch goldige Erinnerungen - da konnte ich endlich meine DC-9 loggen ;) Beste Grüsse und vielen Dank für all eure Arbeit! Tis 1 Zitieren
foxyankee Geschrieben 10. Juni 2016 Geschrieben 10. Juni 2016 Absolut cool! Merci vielmals! Respekt wenn du noch zu Hause vor einem 7 Uhr - Abflug noch mehrere Joghurts verdrücken kannst. Das ist ja beinhahe noch ein spätes Abendessen ;-) Die Gutscheine in Hetero waren bestimmt in Pfund ausgestellt, oder? Toll was an den Flughäfen in Amerika alles rumsteht - allerdings muss du ja viel Recherche betrieben haben und vielleicht auch ein bisschen Glück gehabt haben an die Dinger auch ran zu kommen. Nicht schlecht Herr Specht sage ich da nur! Danke für den Tip mit ViaAir. Der EAS ist mir durchaus bekannt und ich hatte auch schon nette Erlebnisse mit solchen Flügen. Auch negative, aber luftfahrttechnisch ist das schon toll was da alles so geht. PC12 im Linienflug und so Quatsch. Ich werde mir das mal genauer anschauen und berücksichtigen bei den weiteren Planungen. Zu Air Canada Rouge noch kurz ein paar Worte: Ja, offiziell als Airline für den Urlaubsbereich beschrieben. Im Endeffekt ist es aber nichts anderes wie ein Geldsparmodell von Ar Canada. So wie Swiss Global oder Eurowings in Europa - bloß deutlich besser für den Kunden: Die Airline fliegt ganz normal unter AC Code - man hat also alle Vorteile eines Netzwerkcarrieres und merkt mitunter gar nicht bei der Buchung dass man mit denen fliegen wird. Sie bekommen eben weniger Gehalt. Und damit sich das lohnt fliegen die also mittlerweile auch nicht nur in die Karibik und nach Hawaii sondern auch ganz normale nicht-touristische Linienflüge nach SFO, LAX usw. Immerhin genießt man noch die Statusvorteile und kann ganz normal Meilen sammeln weil die Flüge im Gegensatz zur Eurowings oder Germanwings ganz normale Flüge der Mainline sind. Ich bin auch immer wieder begeistert ob der Bilder in LHR - einfach ein faszinierender Flughafen! Freue mich auf die nächsten Bilder! 1 Zitieren
jpd Geschrieben 10. Juni 2016 Geschrieben 10. Juni 2016 Hallo! Vielen Dank für diesen (mal wieder) sehr unterhaltsamen Bericht mit tollen Bildern. Grüße Jens 1 Zitieren
Lehmann Geschrieben 12. Juni 2016 Autor Geschrieben 12. Juni 2016 Danke an Alex, Jens und Frank für das Lob und den Dank! Richtig Frank, du hast natürlich völlig recht, es waren Pfund! ;) Ein ganz besonderen Dank an Tis für die Worte - schön das der Bericht so gefällt. Habe mir übrigens gerade auch zum zweiten Mal den neuesten Kanada-Bericht angesehen. Ich kann deine Worte an uns nur an dich zurück geben! Brillant!Btw: Yes, du konntest sie noch loggen, und hast uns ja damals was mitgebracht aus der DC-9 :) Soooo schade, dass die Teile nicht mehr fliegen, aber so bleibt wenigstens diese fantastische Erinnerung an Melbourne!Schönes Restwochenende noch und hoffentlich ein paar ertragbare Fußballtage! :)Jonas Zitieren
bleuair Geschrieben 26. Juni 2016 Geschrieben 26. Juni 2016 Gut geschrieben, gut geknipst, ein PC-12 im Beitrag - super Sache! Schade ist die DC-6A nicht airborne gegangen, das wären mal gute News gewesen. Aber sonst hast Du ja ziemlich viel anderes rares Propgerät heimgebracht (also ihr alle). Plus die College 727 - sowas zu "heben" macht doch die Faszination von Spotterreisen aus! Zitieren
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