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Geschrieben

Vielleicht könnte man zu dem Canard-Problem ein eigenes Thema eröffnen...

  • 4 Monate später...
Geschrieben

http://www.zeit.de/2016/38/lilium-aviation-start-up-elektro-flugzeug/seite-2

Die Erfindung ist noch nicht serienreif. Doch die Gründer haben Beweismaterial von den Testflügen mitgebracht. Der Jungfernflug mit dem Prototyp läuft als Filmchen über den Laptop im Konferenzzimmer. Der Flieger startet senkrecht in die Luft wie ein Hubschrauber, aber mit einem Elektromotor angetrieben und daher viel leiser. 36 kleine Elektrotriebwerke an den Flügelklappen und den schwenkbaren Tragflächen sorgen für die nötige Energie. Ist der Flieger in der Luft, klappen die Propeller nach vorne, ruhig dreht er dann eine Runde auf dem Flugplatz, schwebt über die bayerische Pampa. Sinkflug, Landung, Stopp.

Die Männer auf dem Bildschirm grinsen. Die Männer im Konferenzraum grinsen. Es funktioniert. Das Ding fliegt.

 

Auf der Homepage steht nur "Rollout Januar 2018" und nichts von Testflügen ?!?

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

...zwei Seiten Text und nicht ein einziges munzigkleines Bildchen? So etwas gibt es selten in der heutigen doch eher visuellen Zeit...

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Im heutigen "Blick am Abend" gibt es ein kleiens Bildchen und einen kurzen Bericht.  Laut dem Blog "Techcrunch" soll das Unternehmen gerade 10, 7 Millionen Dollar für die weitere Entwicklung des Flugis erhalten haben. Spender ist "Atomico", eine Investmentfirma welche dem Skype-Gründer Niklas Zennström gehört.

Geschrieben (bearbeitet)

Es wird immer klarer: Der Flieger ist fertig und kann in naher Zukunft abheben.

Bei den Amerikanern im Irak hiess das dereinst "Mission accomplished".

Ich gehe davon aus, die Jungs haben noch nicht die leiseste Ahnung von all den Problemen, die sie noch bekommen werden. "Abheben" wird das Gerät vielleicht mal, aber "in naher Zukunft einfach 15 Minuten fliegen" wohl eher weniger...

 

Ich bezweifle auch zutiefst, dass das Bild wirklich einen "Prototypen" zeigt, wohl eher ein Mockup...

 

Dort hat das Personenbeförderungs-Unternehmen „Uber“ Ende Oktober eine umfangreiche Studie entwickelt

Ok, wenn Uber daran beteiligt ist, sollten zumindest alle rechtlichen Probleme ausgeräumt sein.. So wie die illegale gewerbliche Personenbeförderung ohne Personenbeförderungsschein auf einmal nicht mehr Illegal ist, wenn statt "Taxi" plötzlich "Uber" auf dem Auto steht, wird dann auch bei Wahl eines geeigneten Namens vermutlich jegliche Luftfahrtgesetzgebung sich auf das beschränken, was "Luftfahrzeug" heisst.

 

Schade um das schöne Geld, man hätte damit auch etwas wirklich nützliches entwickeln können.

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
  • 4 Monate später...
Geschrieben

Das Konkurenzmodell fliegt inzwischen.

Allerdings nur als Modell, und auch nur im Hovermodus und im moderaten Vorwärtsflug mit leicht angekipptem Hauptflügel.

 

Ehe irgendwas halbwegs brauchbares mit diesem Design wirklich fliegt, dürften die Jahreszahlen seit einiger Zeit mit 202 anfangen...

Bis dahin werden Geräte wie die AW609 längst das selbe leisten und zugelassen im Normalbetrieb unterwegs sein.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

Kleiner Designunterschied:

Den Strom liefert ein Generator im Rumpf, der von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird. Der Generator hat eine Leistung von drei Megawatt.

 

es geht hier also weder um ein Elektroflugzeug noch um lautlosen Flug. Es wird einfach das Betriebskonzept des Verbrennungsmotor gewechselt. Bis man 3 MW auf mehrere Dutzend Km Flugstrecke aus Batterien anzapfen kann, müssten noch ein paar Revolutionen passieren.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Beim Versuchsträger. Langfristig hofft man schon auf Batterien. Und die 3MW sind für Start und Landung, nicht für den Reiseflug. Sonst würden auch Sprittanks schnell zu klein.

Das Ding ist ja auch militärisch, da nimmt man es mit dem Umweltschutz nicht unbedingt so ermst...

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Was hat das Ding denn für einen Motor verbaut? Ein Pratt & Whitney R-4360 oder so :D Denn um einen 3MW Generator anzutreiben bräuchte man rund 4000PS :wacko:

Geschrieben

ist sicher eine Turbine.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hier anscheinend der erste Flug erfolgreich gewesen

 

Geschrieben

Die 300 km/h sehen ja nicht wirklich wie 300 km/h aus :)

Und den Canard haben sie auch nicht eingefahren.

 

Das man mit so einem Gerät im Hovermodus einen Vollkreis über dem Flughafen fliegen kann hat auch nie jemand bezweifelt. Das kann ein Multicopter allerdings auch.

Interessant wird es, wenn man tatsächlich mal mit 300 km/h über 300km aerodynamisch fliegen will.

 

Soweit erstmal Glückwunsch.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Ja, es ist geflogen - zwar "nur" ein großes Modellflugzeug im Masstab 1:1 und nur im Schwebeflug, aber immerhin geflogen. Großes Kompliment an die Entwickler.

 

Florian

Geschrieben (bearbeitet)

4000 PS? Ach ja, alte Modellflieger-Weisheit: Mit 'nem starken Motor fliegt eben alles.

 

Manno: Die DC-3 hatte gerade zweimal 1200 PS und schleppte damit 40 Leute durch die Gegend, hatte bis 2000km Reichweite und eine Dienstgipfelhöhe von 7000 m (Meter, Mr. Towns, Meter...)  :huh:

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
Geschrieben

Um genau zu sein hatten die erten Versionen ser DC3 noch weniger. Und 1200PS kriegst Du nur in Meereshöhe bei ISA und weniger. Bereits METO Power bringt nur noch 1000PS

Geschrieben

Aber es fliegt.

 

Und das sind ja Profis: Natürlich legen sie jetzt kein Flugtestprogramm zur Zulassung dieses Geräts auf, sondern entwickeln erst mal noch einen "5-Sitzer". Das bringt deutlich mehr Investorenkohle und schiebt den Zeitpunkt deutlich nach hinten, bis Stupid-Money merkst, dass man rechnerisch mit einem 300km/h Hubschrauber zwar natürlich in 5 Minuten von Manhattan nach JFK fliegen kann, das praktisch wegen begrenzter Kapazität des Luftraums eben nicht mal für Hunderte (Geschweige denn Zehntausende) am Tag möglich ist.

 

Florian

Geschrieben

4000 PS? Ach ja, alte Modellflieger-Weisheit: Mit 'nem starken Motor fliegt eben alles.

 

Manno: Die DC-3 hatte gerade zweimal 1200 PS und schleppte damit 40 Leute durch die Gegend, hatte bis 2000km Reichweite und eine Dienstgipfelhöhe von 7000 m (Meter, Mr. Towns, Meter...)  :huh:

 

Gruß

Peter

[OT:]

Auch wenn die DC-3 tatsächlich ein großer Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte war, so scheinen mir die genannten Zahlen etwas zu optimistisch.

Mir sind Kabinen-Bestuhlungen von 28 bis 35 Sitzen bekannt, kann mir aber vorstellen, daß eine Basler Turboprop-Conversion wg. der erhöhten Nutzlast eine Sitzreihe mehr verkraften kann. Mit Turboprops wären sicher auch 7000m resp. 24000ft erreichbar, was ich mir bei den ursprünglich verbauten Kolbentreibern kaum vorstellen kann. Selbst bei den entwicklungsmäßig ausgereizten Top-Prop-Airlinern der 1950er/60er Jahre, wie Super-Connie oder Starliner war m.W. bei ca. 25000ft Schluß. Da die DC-3-Kabine aber noch nicht bedruckt war, beschränkte sich die praktikable Flughöhe zumindest mit PAXen sowieso auf 10000ft.

 

Gruß

Manfred

Geschrieben (bearbeitet)

Ok, Manfred, das sind natürlich isolierte Maximalangaben: Klar, daß mit 40 Leuten (im WW2: Fallschirmspringer) keine 7000m (max ceiling 21500ft) erreichbar waren, ebenso keine 2000km Reichweite usw. Im WW2 flog die Dakota Fracht aber auch häufiger mal (weit) oberhalb von 10000ft (unten war's manchmal etwas unkomfortabel, Flakbeschuß und so...) - die geniale Lösung heißt: Sauerstoffmasken für die Besatzung... ;)

 

Zur DC-3 und zum P&W R1830-Motor (WASP, den gab's auch (R1830-41) mit Turbolader) --> Wikipedia und andere Publikationen.

Nebenbei: Es gab auch eine DC- 2 1/2: Eine DC3 mit zerschossener Tragfläche erhielt zwecks Überführung ersatzweise eine (etwas kürzere) von der DC-2...

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
  • 4 Monate später...
Geschrieben

So langsam entwickeln die Jungs von Lilium ein Verhältnis zur Realität...

Die neueste Ansicht hat inzwischen sogar einen richtigen, festen Canard. Somit hat das Gerät nun zumindet eine theoretische Chance, mal dereinst die Gesetze der Aero- und Flugdynamik zu befolgen. Auch das Verhältnis der Flügelflächen sieht jetzt realistischer aus. Vermutlich werden auch die Winglets noch etwas wachsen müssen, und der Flügel noch etwas mehr Pfeilung bekommen, dann klappt es auch irgendwann mit der Kursstabilität bei größeren Schiebewinkeln. Obwohl...

 

As we can provide differential thrust from the engines in cruise flight, no stabilizing tail is necessary.

Also aktive Stabilisierung eines instabilen Fluggeräts... Na, da bin ich aber mal gespannt. Immerhin theoretisch eine Lösung. Die Canardstruktur sieht derzeit auch noch etwas gewagt aus, um das Gewicht zu tragen.

Irgendwann begreift auch der Innovativste Newcomer, das manche Regeln eben nicht dazu da sind, gebrochen zu werden... Die Natur lässt sich von einer gelungenen PowerPoint Präsentation wenig beeindrucken. Der Einsatzbereich (als Beispiel wird der Taxiverkehr von Downtown Manhattan zum JFK angeführt) ist jetzt auch realistischer für ein Elektroflugzeug. Nur fragt man sich, warum es dann 300 km/h braucht? Speed braucht man nur für Langstrecke, und die geht noch eine ganze Weile nicht elektrisch. Aber immerhin, keine völlige Phantasterei mehr.

Offenbar sehen das auch mehr Leute so, man hat für das inzwischen etwas realistischer aussehende Projekt Investoren für weitere 90 M€ gefunden. Damit sollte zumindest mal die Entwicklung eines manntragenden Prototypen und dessen Erprobung gesichert sein. Andererseits steigt mit jedem Investor (der nur an Geld interessiert ist) das Risiko, dass das fertige Gerät in irgendeiner Schublade endet, weil es jemandem verkauft wurde der nur die Konkurrenz zum eigenen Produkt loswerden wollte, so wie so mancher Spitzenspieler auf der Ersatzbank der Bayern...

 

Gruß

Ralf

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