Phoenix 2.0 Geschrieben 27. April 2016 Teilen Geschrieben 27. April 2016 (bearbeitet) Hallo, ich habe bissl recherchiert und keine wirkliche befriedigende Auflösung zu der Frage gefunden, ob die SUD Aviation Caravelle einen F/E-Platz hatte. Es gibt unterschiedliche Ausagen. Manche meinen ja, andere sagen, es gab wohl einen Techniker, aber ohne wirkliches Panel.Mitunter weiss jemand hier noch aus eigener Erfahrung, wie das war. Noch eine andere Frage in dem Zusammenhang: Warum hatten eigentlich die B727 sowie die Trident Three einen F/E, wohingegen DC-9, BAC-111 und B737 von Beginn an als echte Zweimanncockpits ausgelegt waren? Es gab lediglich durch Gewerkschaften, welche den F/E nicht weghaben wollten (insbes. USA), erwirkte Ausnahmen, wo dann irgendwie ein F/E "reingepfriemelt" wurde. War auf den Threehole'ern der Workload soviel grösser? Gruss Johannes Bearbeitet 27. April 2016 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 27. April 2016 Teilen Geschrieben 27. April 2016 Das kam vor allem darauf an, wie komplex die Flugzeuge ausgelegt waren. Wenn die Verteilung des Treibstoffs aus vielen Tanks, die Verteilung der Elektrizität von vielen Triebwerksgeneratoren oder die Verteilung von Hydraulik von verschiedensten Pumpen zu verschiedensten Systemen oder die Zapfluftverteilung sehr komplex waren, brauchte es den Flugingenieur. Viele der alten "kleinen" Flugzeuge hatten ja Hydraulik nur für die Fahrwerke und Klappen, die Flugsteuerung war komplett über Trimmruder. Auch die Treibstoffsysteme der meisten Zweistrahler sind total simpel, viel mehr als ein Crossfeed Valve gibt es da nicht zu schalten. Die meisten Vierstrahler können jedes Triebwerk aus jedem Tank versorgen, wenn man denn die Ventile entsprechend schaltet. Und man kann auch Sprit aus jedem Tank ablassen und in die meisten aus anderen transferieren. Hier z.B. für die CV-990. Bei der Elektrik sieht es ähnlich komplex aus, mindestens mal einen AC Generator an jedem Triebwerk, dann verschiedenste Busse und Gleichrichter für DC Busse, und alles kann man irgendwie verknüpfen oder isolieren, je nach dem was ausfällt. Die Trident hat 100% hydraulische Steuerflächen und drei Hydrauliksysteme, das allein füllt schon ein viertel FE Panel. Ich hätte schwören können, die Caravelle hatte einen FE, aber wenn ich mir die Bilder so angucke, dann ist eigentlich alles was man braucht im Overheadpanel, die kleinen Panel hinter den Piloten scheinen nur Nebensächlichkeiten zu steuern, bzw. enthalten nur Sicherungen (davon aber reichlich...) Gruß Ralf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 28. April 2016 Autor Teilen Geschrieben 28. April 2016 Danke, leuchtet ein! Das "Schrägste", was mit bei meinen F/E-Recherchen bislang unterkam, ist Ansett, wo in der 767-200 ein F/E-Platz ab Werk eingerichtet wurde (das gab es sonst nirgends). Hier gehen die Meinungen heute auseinander, ob es ein Gewerkschafts-Akt war oder ein Incident auf der Concorde, wo ein Ansett-Manager mit dabei war und infolge dessen diese Entscheidung gefällt hat. FOTO: Ansett 767 F/E-Panel Gruss Johannes 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Zwyssig Geschrieben 28. April 2016 Teilen Geschrieben 28. April 2016 Hier ein paar Bilder zum Panel auf der Seite, meines wissens war dies jedoch kein FE Panel. Hier die gesamte Sicht des Panels. Die Bilder sind vom einzigen noch funktionierenden Caravelle Simulator bei der Flugschule TFC in Essen Kupferdreh. Mit beste Grüssen 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
AdrianB Geschrieben 28. April 2016 Teilen Geschrieben 28. April 2016 Es gibt in Schweden einen Caravelle-Club, vielleicht kann Dir dort jemand behilflich sein. http://www.lecaravelleclub.com/index.php/en/ Gruss, Adrian 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 29. April 2016 Autor Teilen Geschrieben 29. April 2016 (bearbeitet) Was ich bis gestern auch nicht wusste: Die Lockheed Super Constellation hatte bekanntlich ein eigenes F/E-Panel, während jedoch bei den Douglas Viermots (DC-6 u . dgl.) der F/E auf einem Sitz zwischen den Piloten sass mit Blick geradeaus. Er hatte kein eigenes Panel und bediente Systeme auf dem Overhead sowie dem Centre Pedestal. Die Instrumente der Motoren teilte er mit den Piloten am Hauptpanel. So ähnlich dürfte es sich mit der Caravelle verhalten haben. Auf Airliners.net findet sich dieses Zitat: Caravelle was initially made for a two-pilot operation, but during the flight tests, it was found out that a third man was needed for systems management... hence the inclusion of a flight engineer without a real dedicated panel. Quelle Konnte mir das anfänglich nicht wirklich vorstellen - so ohne eigenes Panel, aber nach dem Ausflug in die Prop-Welt kann ich das nun nachvollziehen. so long Johannes Bearbeitet 29. April 2016 von Phoenix 2.0 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 29. April 2016 Teilen Geschrieben 29. April 2016 Sagen wirs mal so. but during the flight tests, it was found out that a third man was needed for systems management. Die französischen Pilotengewerkschaften bestanden auf dem dritten Mann. Daher flogen die Franzosen die Caravelle meist mit FE. "Unsere" Caravelle 10B2 (HBICJ) hatte diese FE Position auch, bedient wurde sie entweder vom Copi oder vom mitfliegenden Ground Engineer. Viel ist da nicht, was in flight bedient werden muss, das APU sitzt da und einige Elektrik Panels die wir in flight selten bis nie gebraucht haben. In der Schweiz wurde die Caravelle meines Wissens nach von Anfang an von 2 Mann geflogen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hausi122 Geschrieben 29. April 2016 Teilen Geschrieben 29. April 2016 Hallo Urs ich kann Deine Aussagen vollständig bestätigen. Die Caravelles bei der Swissair (und SATA/CTA) wurden nie mit F/E operiert. Der F/E bei Air France war ein Gewerkschaftsproblem. Gruss Hausi 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DaMane Geschrieben 29. April 2016 Teilen Geschrieben 29. April 2016 Auf diesem Video sieht man zwischen Minute 6:00 und 7:00 beim take off ebenfalls 3 aktiv beteiligte crew-members. Französisch sprechen sie auch, aber eine Gewerkschaft wird es da wohl kaum geben. ;) Gruß Manfred 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 29. April 2016 Teilen Geschrieben 29. April 2016 Der F/E wird wohl weniger an die Gewerkschaft gedacht haben nach dem TO- vielmehr vermutlich an den Beaujolais nouveau, den er noch entkorken musste, bevor die weinkritischen Flughöhe von 24 Tsd. Fuss erreicht wurde B) . Plopp Walti 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 29. April 2016 Teilen Geschrieben 29. April 2016 Auf diesem Video sieht man zwischen Minute 6:00 und 7:00 beim take off ebenfalls 3 aktiv beteiligte crew-members. Französisch sprechen sie auch, aber eine Gewerkschaft wird es da wohl kaum geben. ;) Gruß Manfred Wie so oft, bei solchen Videos, sind es Schönwetter-Flüge, die gezeigt werden, und zwei crew-members dürften dabei vollauf genügt haben. Die Caravelle, hier in Gabun am Äquator "gefeatured", hatte es auch mit ganz anders geartetem Wetter zu tun :blink:... Der "dritte Mann im Cockpit", wie es damals (politisch unkorrekt) hiess, muss wohl sehr hilfreich gewesen sein, wenn da unten in Gabun die Gewittertürme den Flightlevel 390 um tausende von Fuss überstiegen... Da hatte die Crew wohl sämtliche Hände voll zu tun. Was ein eleganter Flieger, das Schiff, die "Karavelle" (siehe Wikipedia).... Gruß Richard Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DaMane Geschrieben 29. April 2016 Teilen Geschrieben 29. April 2016 .......... Der "dritte Mann im Cockpit", wie es damals (politisch unkorrekt) hiess, muss wohl sehr hilfreich gewesen sein, wenn da unten in Gabun die Gewittertürme den Flightlevel 390 um tausende von Fuss überstiegen.................... Also, die Karavelle wird wohl nie in ihrem Leben FL390 gesehen haben, und bei diesem Exemplar der Caravelle hätte ich ebenfalls meine Zweifel. Da hatte die Crew wohl sämtliche Hände voll zu tun. Was ein eleganter Flieger, das Schiff, die "Karavelle" (siehe Wikipedia).... Gruß Richard Steuern tut immer nur einer. Die anderen müssen sich höchstens gut festhalten. :) Aber dem Captain - der ja keine Hand frei hat - die Schweißperlen aus dem Gesicht wischen, kann jede zarte Flugbegleiterin. Dazu braucht es keinen FE. ;) Gruß Manfred Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 30. April 2016 Autor Teilen Geschrieben 30. April 2016 Das Gabun Air Video kannte ich bereits, da habe ich mich beim ersten mal gewundert, dass ein Triebwerk sichtbar mehr schwarze Abgase produziert, als das andere. ;) Gruss Johannes 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 30. April 2016 Teilen Geschrieben 30. April 2016 Also, die Karavelle wird wohl nie in ihrem Leben FL390 gesehen haben, und bei diesem Exemplar der Caravelle hätte ich ebenfalls meine Zweifel. ...bei diesem Exemplar vermutlich schon :) ...habe mich eben etwas schlauer gemacht: FL390 scheint durchaus dringelegen zu haben:, je nach Modell variert die "Dienstgipfelhöhe" zwischen 35.000 und 39.000 Fuß. Gruß Richard Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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