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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen

 

Nach langerer Abstinenz im Flightforum, steuere ich auch mal wieder einen Beitrag bei. Und zwar von einer Reise über Ostern nach Flores. Für die, die nicht wissen wo das ist: Bali und dann zwei, drei Inseln nach Osten (eine vor Timor).  

 

Wie es genau dazu kam weiss ich ehrlich gesagt nicht mehr, zumal ich niemanden kannte der schon mal da war und mir vorschwärmen konnte. Wahrscheinlich war es irgendein Artikel im Netz.

 

1. Tag - Reise via Denpasar, Ende nach Moni

 

Die Reise ging am Karfreitag los mit Jetstar von Singapur nach Denpasar und von dort mit Kalstar weiter nach Ende. Kalstar fliegt ERJ-195 und unsere Maschine war zuvor mit Copa in Kolumbien im Einsatz. Dort flog ich mal mit der Schwestermaschine. Load factor war bescheiden mit 14 Pax an Bord. Der Flug war stark mit Traumblick auf Lombok, die Gilis etc.

 

Kleine Stärkung am Flughafen in Denpasar:

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Der Anflug auf Ende hatte es in sich - steile 270 Grad Kurve und nach Landung voll in die Eisen.

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Die Kalstar am H. Hasan Aroeboesman Airport (ENE)

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Ich hatte im Internet einen Fahrer gefunden und mit ihm Kontakt per WhatsApp. Er (Ivan) sollte mit Namensschild auf uns warten. Sein Englisch war ganz passabel. Tatsächlich hat dann auch jemand mit unserem Namensschild auf uns gewartet. Allerdings ohne Englischkenntnisse und mit dem Namen Rio. Ivan, Rio... Hauptsache angekommen. Im Nachhinein war Rio voll in Ordnung. Mit seinen Brocken Englisch und meinen Brocken Bahasa ging das irgendwie. Preis war auch wie erwartet und ich hoffe Rio musste nicht zuviel an Ivan für den Auftrag zahlen.

 

Kaum auf der Strasse Richtung Moni wussten wir auch dass wir in Indonesien angekommen sind:

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Unsere erste Nacht verbrachten wir im kleinen Dorf Moni. Dies ist für die meisten Touristen die Basis um den Kelimutu Kratersee zu besuchen. Gefühlt leben die Bewohner von zwei Aktivitäten, Homestays und Chillen. Letzteres soll nicht so lukrativ sein und ersteres in der Nebensaison (als wir da waren) auch nicht. Allgemein sind die Unterkünfte auf Flores nicht soll toll mit ganz wenigen Ausnahmen (mehr dazu später). In Moni gibts keine Ausnahmen. Wir wählten das Estevania Lodge. Hört sich toller an als es ist aber wir waren ganz zufrieden was wir für die 26 Franken bekamen.

 

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Erstmal Kassensturz gemacht. Bei den ganzen Millionen verliert man schnell den Überblick

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Flores ist überwiegend katholisch und da wir Karfreitag ankamen war auch der Grossteil der Bevölkerung in den Kirchen. Abends kehrte das Leben langsam ins Dorf zurück. Wir fanden ein nettes Lokal “Santiago” und wählten ein paar typisch indonesische Gerichte – heute alle ohne Fleisch.

 

Früh waren wir im Bett da der Wecker um 4.30 klingeln sollte um den Sonnaufgang am Kratersee zu bestaunen.

 

2. Tag – Mount Kelimutu

 

Scheinbar ging etwas lost in translation mit Rio weil er weckte uns schon um 3.50. Während wir uns aus dem Bett quälten weckte er den Rest des Dorfes noch in dem er die Musik im Auto aufdrehte (hörte sich an wie indonesischer Reggaeton) bei offenem Fenster. Naja, wir waren ja schom auf. Die Fahrt zu den Kratern hoch dauert etwa eine halbe Stunde, gefolgt von einem halbstündigen Fussmarsch. Oben warteten wir dann gespannt mit zwei Dutzend anderen Touris auf den Sonnenaufgang. Ich fand es lohnte sich, wenn es auch leider etwas bewölkt war:

 

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Es sind drei Seen die alle verschiedene Farben haben die sich im Laufe des Tages ändern. Nummer 1 und 2 im Vergleich:

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Und Nummer drei:

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Nummer 2 ist bedeutend dunkler:

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Nachdem wir unsere Fotos auf den Speicherchips hatten, ging es zurück. Nach einem Frühstück machten wir uns mit Rio auf die ca. fünfstündige Fahrt nach Bajawa. Die Strassen waren in erstaunlich gutem Zustand aber alles sehr, sehr kurvig.

 

Am frühen Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte: das Manulalu B&B. Diese Unterkunft sticht hervor auf Flores – der Standard ist einiges höher und es fällt auf durch poppige und quirlige Möbilierung/Bilder.

 

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Jeden Morgen genossen wir den Blick von der Terasse ins Tal

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Und auf den Gunung Inerie (2200 MüM).

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Auf meine Frage ob man da hoch kann, wurde mir sofort ein Guide für den nächsten Morgen organisiert. Mir wurde ein Abmarsch um 1am empfohlen um für den Sonnenaufgang oben zu sein. Nachdem ich die letzten Tage jeweils so früh auf war, reichte mir 5.30am Abmarsch.

 

3-5. Tag – Bajawa und Umgebung

 

Alter Schwede war dieser Gunung Inerie anstrengend. Es ging nonstop nach oben von ca 1100m auf 2200m. War auch ordentlich steil und viel Geröll. Zudem waren die Temperaturen dann doch recht hoch. Ich habe 2.5 Liter Wasser getrunken während der Guide komplett ohne auskam. Respekt.

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Fast oben angekommen

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Das Gipfelkreuz

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Während ich da in meinen Trekking Schuhen hoch bin und etwas Mühe hatte, trafen wir oben die Dorfjugend die Sonntagsfrüh halt mal eben auf den Berg gegangen ist. Ich hatte mich schon gefragt warum wir unterwegs immer wieder Sneakers sahen. Einige der Jungs haben den Vulkan barfuss erklommen. Again, respekt.

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Runter war dann auch wieder anstrengend. Zum Teil sind wir auf dem Lavageröll wie runtergesurft. Um ca. 10 Uhr war ich wieder im Hotel und hatte wohl den Touristenrekord gebrochen, dauert wohl normalerweise ein paar Stunden mehr.

 

Nicht ohne stolz blickte ich nochmals auf den Gipfel hoch:

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Mit +E ging es dann zu Fuss in die nahegelegenen Ngada (lokales Volk) Dörfer. Bena und Luba sind die Bekannteren in der Gegend. Zumindest in Bena mussten wir eine Spende abdrücken am Eingang. Während es sehr interessant war, war es schon merkwürdig als Westler dort durchs Dorf zu gehen als wäre es ein Freilichtmuseum.

 

Bena vom Manulalu B&B aus gesehen

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Bena

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Und Luba nebenan

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Wir warteten dann vergeblich im Dorf nebenan auf einen Bus zurück zum Manulalu. Nach ein paar Bintang gaben wir auf und gingen zu Fuss. Wir waren erstaunt wie die meisten Häuser die Gräber der Verstorbenen direkt im Vorgarten haben. Einige Gräber dienten als Bank oder sogar als Tanzfläche. Naja, immerhin kriegen die Verstorbenen mehr Besuch als wenn sie im Friedhof liegen würden.

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Am nächsten Morgen besuchten wir den Markt in Bajawa. War jetzt nichts super besonderes aber interessant zu sehen wieviel blüht und wächst auf der Insel. Besonders die Avocados waren ganz toll und kosteten weniger als 1 Franken für 3 grosse Exemplare.

 

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Bearbeitet von Flo-e
Geschrieben

6. Tag – Weiter nach Labuan Bajo an die Westküste

 

Lange haben wir überlegt ob wir mit dem Auto an die Westküste sollen um noch ein abgelegenes Dorf, Wae Rebo zu besuchen. Auf Fotos sieht es aus als hätte es etwas von Machu Picchu (vom setting hier). Aber schlussendlich war es uns nicht zwei lange Reisetage wert. Ich entschied dass wir stattdessen von Bajawa nach Labuan Bajo fliegen.

 

Wings Air fliegt fast täglich und preislich fair bei 274'000 Rupiah für 2 Personen inkl Gepäck (20 Franken) für den 45 mins Flug. Den Flughafen als Bajawa zu bezeichnen ist aber eine Farce wie Lübeck-Blankensee als Hamburg zu bezeichnen. Eine Stunde ausserhalb Bajawas liegt er.

 

Witzige Anekdote die ich an dieser Stelle noch teilen möchte vom Flughafen (von Wikipedia):

 

 

 

On 21 December 2013, the district head of Ngada, East Nusa Tenggara, decided to bar state-controlled airline Merpati Nusantara from landing at the airport after he was refused a ticket on a Merpati flight that was already fully booked. Two Merparti planes, one of them carrying 54 passengers, were forced to return to El Tari Airport in Kupang after the airport was closed from 6:15 a.m. to 9 a.m. Several other flights were also reportedly redirected

 

Der Flughafen war schon sehr rudimentär. Wir waren zur Rush Hour da. Eine TransNusa Fokker 50 musste auf der Piste warten bis wir das Vorfeld geräumt hatten mit Wings Air (Danke an Tis für die Hilfe mit der Bearbeitung).

 

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Kurz vor Start noch den Travel Prayer aufgesagt. 1x protestantisch für mich, katholisch für +E

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Blick nach dem Start aufs Vorfeld mit TransNusa Fokker 50:

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Der Flug verging schnell und der Anflug auf Labuan Bajo war wieder toll mit Blick auf die Inseln im Komodo National Park.

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Während Labuan Bajo jetzt schon eher marode ist, waren wir vom vielfältigen kulinarischen Angebot überrascht. Es gibt zwei super Italiener, ein hochwertiges Fischrestaurant und einen guten Sushi Laden. Scheinbar gibt es wirklich viele zahlungskräftige Tauchtouristen.

 

Den ersten Abend verbrachten wir romantisch auf der Terasse des Made in Italy.

 

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7. Tag – Tauchen im Komodo National Park

 

Nach längerer Pause wollten wir die Chance nutzen und mal wieder tauchen. Komodo soll genial sein und wir wollten uns die Chance nicht entgehen lassen. Meine Unterwasserfotos sind nicht so toll geworden mit der GoPro aber was war wirklich ganz speziell mit Manta Rays zu tauchen, Schildkröten, Haien usw.

 

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Nach drei Tauchgängen waren wir völlig platt und überwältigt von der Schönheit der Unterwasserwelt. Es folgte eine traumhafte Fahrt zurück in den Hafen von Labuan Bajo während dem Sonnenuntergang.

 

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8. Tag – Komodo Dragons auf Rinca Island

 

In Labuan Bajo gibt es unzählige Buden die Tagestrips zu den Komodo Dragons verkaufen. Uns wurde empfohlen einfach zum Hafen zu gehen, ein Boot anzuschauen und direkt mit dem Captain zu verhandeln. Gesagt, getan und so hatten wir schnell einen Ausflug nach Rinca Island für 700'000 organisiert (52 Franken).

 

Auf Rinca waren wir dann erst etwas genervt. Nicht weniger als fünf verschiedene Tickets mussten wir kaufen um die Dragons zu sehen. Local government ticket, central government ticket, hiking ticket, guide ticket und noch irgendwas.

 

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Die ersten Tiere die wir sahen waren interessante Krabben:

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Auf Rinca Island hat man eine gute Chance die Warane zu sehen. Es gibt eine Ranger Station, dort hängen die oft ab neben der Küche. Nein, man füttere sie nicht wurde uns versichert. Als wir gerade um die Ecke kamen flog ein Teller Reis aus dem Fenster. Dies brachte unseren Guide kurz in Erklärungsnot. Aber hat er dann souverän weggelacht.

 

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Die sind schon imposant. Die beissen Antilopen und warten dann mehrere Tage bis die Tiere so geschwächt sind von den Bakterien des Speichels im Biss dass sie nicht mehr können.

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Wir haben noch eine kleine Wanderung gemacht. Netter Nebeneffekt der Tiere bei der Küche ist, dass die Guides nicht mehr weit wandern müssen mit den Touris da man die Dragons ja schon gesehen hat.

 

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Im Licht der Abendsonne fuhren wir zum zweiten Stop, Kalong Bay.

 

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Dort fliegen jeden Abend hunderte oder tausende Flughunde zur Hauptinsel rüber um Futter zu suchen. Tolles Spektakel.

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8-10. Tag – Seraya Kecil

 

Den Abschluss unserer Reise verbrachten wir zwei Nächte auf Seraya Kecil, eine kleine Insel ca. 30 mins nördlich von Labuan Bajo. Dort hat im Sommer 2015 ein neues Hotel eröffnet (geführt von Griechen) was alles andere auf Flores in den Schatten stellt. Mit über 220 Franken pro Nacht war es unser teuerstes Hotel bisher überhaupt aber es hat sich gelohnt.

 

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Auf der Insel befindet sich ein kleines Fischerdorf welches das Hotel mit Fisch beliefert.

 

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Da das Hotel direkt im Anflug von Labuan Bajo liegt, kam auch so ca sechs Mal pro Tag ein Flieger vorbei. Wings Air und Garuda ATR sowie ein täglicher Kalstar Embraer.

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Oder auch mal etwas wohlhabendere Leute die mehr als 220 Franken pro Nacht für die Unterkunft zahlen.

 

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Auf einem Hügel hat das Hotel eine Lounge eingerichtet. Eignet sich super um den Sonnenuntergang zu schauen.

 

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Oder den Sonnenaufgang.

 

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Das war es dann auch schon wieder und wir flogen am nächsten Nachmittag via Denpasar nach Singapur zurück.

 

Wir wussten nicht so recht was wir erwarten sollen von Flores aber wurden gar nicht enttäuscht. Unser Urlaub war ein Mix aus Bergen und Meer und stets abwechslungsreich. Die Menschen waren sehr freundlich und von Touristen ist die Insel noch nicht überlaufen. Klar, aus Europa ist es schon eine sehr weite Anreise. Wir haben Gerüchte gehört, dass man bald aus Jakarta direkt nach Labuan Bajo fliegen kann.

 

Ein paar weitere Eindrücke sind auf meinem Blog zu finden (siehe Signatur).

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