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Verspätungen Zürich normal


Peter Gloor

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Ich wollte bloss einmal wissen, ob ich als Wenigflieger jetzt ganz falsch liege - ich finde Zürich in Sachen Pünktlichkeit problematisch. Hat dies nicht auch der neue LX-Chef so gesagt kürzlich?

 

Unser Flug hat STD 07:40 am Freitag. Wetter: schön, mit Nachtfrost. Wir sind am Check-in um 06:25. Dass dies die Morgenspitze ist, ist mir klar. Das (dedicated) Baggage Drop ist sehr schnell, drei Min. vielleicht. Dann eine lange Wanderung durch Korridore zur zentralen Sicherheitskontrolle. Es stehen viele Leute an. Wir machen uns auf langes Stehen gefasst. Eine Angestellte sagt, "oben" hätte es noch eine Kontrolle. Also einen Stock hoch - hier stehen aber ebensoviele Leute an. Das Ganze dauert 25 Minuten. Nicht alle Durchgänge sind geöffnet, anscheinend will man Personal sparen.

Eigentlich wollten wir noch einen Kaffee trinken und eine Zeitung holen. Dies geht aber nur fast im Laufschritt. Wieder endlose Wanderung durch ein Shopping-Paradies. Wenn man denn Zeit hätte, unnütze Dinge zu shoppen...

Am anderen Ende des Terminalkomplexes ist unser Gate, wo wir schon ungeduldig als Letzte erwartet werden, da der Bus zum draussen parkierten Flieger zeitig losfahren muss.

Boarding ist denn auch pünktlich beendet, Türen zu. Ich sage zu meiner Frau: Jetzt kommt dann gleich die übliche Durchsage von vorne, wir müssten noch 15 Min. auf Start-up Clearance warten. Und schon kommt sie. Später soll auch noch unbestimmte Extra-Zeit fürs Enteisen vorgesehen sein. Wir warten also 20 Minuten, bis wir weg können. Derweil wird neben uns ein anderer Flieger enteist. Wir nicht. Nur untätig herumsitzen. Wir rollen (stop-und-go) über die 28 hinweg und stellen uns in die Reihe mit den zu Enteisenden. Es hat sogar zwei Racks mit zwei Flieger-Kolonnen. Zum Line-up 28 kommen wir mit 45 Minuten nach STD. Es gibt ein Reissverschluss-System für diese einzige Startpiste, mit T/O-Kandidaten von drei Seiten (vom Outer kommen noch Flieger, die nicht durch die Deicing-Rack gemusst hatten.)

Am Ankunftsort haben wir einige Misconnections an Bord. Unser Anschluss ist so gepolstert, dass wir (ohne "Lädele") sofort zum Gate müssen.

Ich habe irgendwie das Gefühl, ich habe den (winterlichen) Normalbetrieb erlebt. Obwohl: vor 4 Jahren; war Sommer, Wetter schön, wir standen bei der Security 55 Minuten im E an, der Flieger wurde deswegen verspätet. ..

Peter

Bearbeitet von Peter Gloor
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Zürich ist in den drei Spitzen morgens, mittags und abends schon ziemlich verspätungsanfällig. Wenn alles normal läuft (d.h. ohne Wind für ein ausserordentliches Pistenkonzept, Enteisen etc.), geht's am Morgen und Abend noch ziemlich gut. Am Mittag mit der ganzen Langstreckenwelle ist es aber mittlerweile schon sehr am Anschlag und Verspätungen von 30+ Minuten "due to local outbound traffic" sind fast an der Tagesordnung. Das liegt aber auch am Erfolg u.a. der Swiss, welche in diese Zeiten immer mehr Flüge reinsteckt und halt neue Linien auch nicht zu Zeiten auflegt, in denen tote Hose ist...

 

Was ich aber nicht bestätigen kann, ist der Rest. Zürich ist für mich ein sehr übersichtlicher Flughafen mit relativ kurzen Wegen. Und lange Wartezeiten vor der Sicherheitskontrolle, auch in der Rush-hour habe ich selten erlebt. Da werden ziemlich schnell weitere Schleusen geöffnet, wenn Ansturm kommt. Mag mich nicht erinnern, wann ich letztes Mal länger als 10 Minuten anstehen musste...

 

Grüsse

Ernst

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Was die Abfertigung angeht, erlebe ich den Flughafen Zürich als einer der besten Flughäfen überhaupt. Ich brauche durchschnittlich von der Ankunft am Flughafenbahnhof bis zum Gate meist höchstens 20 Minuten – ausser wenn man zum Abflug E muss, da sollte man nochmals 15 Minuten dazurechnen. Im Vergleich zu anderen europäischen Hubs empfinde ich die Wege als kurz, die Abfertigung als effizient und den «Wohlfühlcharakter» als entspannt und stressfrei. Auch die Verkehrsanbindung an die Stadt ist hervorragend. Da kann kaum ein anderer Flughafen Europas in der Grösse mithalten. Was die tatsächlichen Flüge angeht, da sieht es anders aus. 

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Was ich vor allem nicht verstand, ist, dass man nicht an der Parkposition enteisen konnte, dafür zuschauen durfte, wie dies dem Flugzeug links von uns zuteil wurde.

Die Wartezeit bis zum Startup wäre lang genug gewesen für eine mobile Enteisung. Auf gut Deutsch: Es wird wertvolle Zeit verblöterlet.

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Das Chaos ist nicht primär Schuld von Swiss. Es werden bereits Flüge entflechtet wo das eben sinnvoll ist. Andererseits - wieso soll man als Kunde (des Flughafens) seine Bedürfnisse hinten anstellen und auf weniger beflogene Zeiten ausweichen, was folglich umsteigen via ZRH unattraktiver macht? 

 

Du kannst dir sicher sein, dass von Swiss aufgegebene Slots (wenn sie denn das tun würden) schnell von Fremdairlines in Beschlag genommen werden würden. Das Chaos wäre dasselbe, einfach mit anderen Carriern. 

 

Das Problem - wie ich so gerne sage - ist leider ein politisches. "5er und s Weggli"-Mentalität. Anwohner wollen einen Flughafen, von welchem Fluggesellschaften gefälligst pünktlich operieren sollen. Es wird sich ja schon aufgeregt, wenn die S-Bahn in die Stadt mal 6 Minuten Verspätung hat. Verstehe ich ja. Trotzdem will niemand Fluglärm. 

 

Es braucht in Zürich keine neue Startpiste oder mehr Taxiways, um Kapazität zu schaffen. Man müsste eben das politische Problem lösen. Geradeausstarts auf Piste 16 mit "right turn out", Anflug auf die richtige Piste mit dem richtigen Wind und kein blödsinniges Konzept (deutsche Verordnung). Da wäre ganz schnell Schluss mit Verspätungen.

 

Selbst mit Sicherheit lässt sich da nicht argumentieren. 

Der Flugbetrieb ist ja bereits sicher, aber nicht so sicher, wie er sein könnte. Dazu gab es in den letzten Jahren genügend Beispiele sowohl von Piloten als auch von Seite der Fluglotsen. 

 

Übrigens können sich alle Passagiere sicher sein, dass wir im Cockpit und in der Kabine das ganze auch nicht toll finden. Es nervt, nach einem Arbeitstag mit einer Stunde delay nach Hause zu fahren oder die letzten 120nm bis ZRH mit minimum clean speed zurückzulegen. Es nervt, im Queranflug 60 Knoten Rückenwind zu haben, sich von 25 Knoten Rückenwind über den Stadlerberg blasen zu lassen und dann mit 10 Knoten Rückenwind aufzusetzen. Es nervt, den Passagieren fünfmal die Woche mitteilen zu müssen, dass aufgrund der Flughafenkapazität erst ein Triebwerksstart 20 Minuten nach geplanter Abflugszeit möglich ist. 

 

Solange die Immobilienpreise in Flughafennähe einen grösseren Stellenwert haben als der optimale und sichere Betrieb eines Flughafens wird sich daran leider für niemanden was ändern. Dass die Tram zwischen 05 und 23 Uhr alle 7 Minuten vorm Haus mehr Lärm macht, als die 30 Langstreckenstarts zwischen 10:00 und 17:00 lassen wir dabei mal weg. 

 

Anyway - genug Gesudere. Ich kann wenigstens behaupten, dass die Sicherheitskontrollen am Flughafen eine der schnellsten, effizientesten und freundlichsten sind, welche ich weltweit kenne. Das geht meistens sehr schnell. Vll hattest du da Pech. 

 

Bezüglich deiner Frage:

 

dass man nicht an der Parkposition enteisen konnte, dafür zuschauen durfte, wie dies dem Flugzeug links von uns zuteil wurde.

Die Wartezeit bis zum Startup wäre lang genug gewesen für eine mobile Enteisung. Auf gut Deutsch: Es wird wertvolle Zeit verblöterlet.

 

Die Crew meldet jeweils nach dem pre-flight check via Funk das Benötigen von Enteisung an. Der Disponent dort disponiert (haha) dann so, wie es seiner Meinung nach am besten und effizientesten ist. 

Natürlich ist nicht für jedes Flugzeug eine Enteisung am Standplatz verfügbar, und vll hattet ihr einfach Pech, dass der Kollege nebendran schon 15 Minuten früher am Flugzeug war. Ich gehe davon aus, dass das Enteisungsfahrzeug danach nicht untätig parkiert wurde sondern zu einem anderen Flugzeug weitergefahren ist, insofern hattet ihr da wahrscheinlich einfach planungstechnisch Pech.

Bearbeitet von INNflight
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Was ich vor allem nicht verstand, ist, dass man nicht an der Parkposition enteisen konnte, dafür zuschauen durfte, wie dies dem Flugzeug links von uns zuteil wurde.

Die Wartezeit bis zum Startup wäre lang genug gewesen für eine mobile Enteisung. Auf gut Deutsch: Es wird wertvolle Zeit verblöterlet.

 

Grundsätzlich werden alle Flugzeuge auf den Deicing Pads C/F enteist. Dafür gibt es gewisse (Umwelt)Vorschriften. Im Gegensatz zu den Pads wird das Deicing Fluid auf den Standplätzen nicht automatisch weggeführt, sondern muss zeitaufwändig von Reinigungsfahrzeugen aufgesammelt werden. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen:

 

  • Flugzeuge mit Propellerantrieb (ATR, Dash 8, Saab 2000, etc.) dürfen nicht auf die Pads.
  • Gewisse weitere Flugzeugtypen (z.B. Fokker 70/100) dürfen nicht auf die Pads, da anschliessend an das Procedure noch irgendwelche Outside Checks nötig sind.
  • Sehr geringes Aufkommen - es lohnt sich nicht Deicing Lanes aufzumachen.
  • Nur Swissport enteist auf den Pads. Airlines mit Verträgen mit z.B. Dnata können nur auf dem Standplatz enteist werden.

 

Dies die wichtigsten Punkte. Schlussendlich ist es eine Fragen von Vorschriften, Ressourcen und Prioritäten. Wer sich für den Winterbetrieb in ZRH interessiert, dem kann ich diesen Link empfehlen:

 

https://www.flughafen-zuerich.ch/business-und-partner/flugbetrieb/winter-operation-at-zrh

 

Und wenn man an einem Flughafen im Flugzeug sitzt, aus dem Fenster schaut und nicht alles versteht - nicht verzagen, es ist ein System mit unglaublich vielen Zahnrädchen. ;)

 

Gruss

Jan

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Sehr interessantes Thema!

 

Zum einen: Ich fliege (leider) nicht oft, aber in ZRH sind die Wege wirklich kurz und übersichtlich, finde ich. Vor einigen Wochen war mein Flug auf 13:05 Offblock geplant gewesen. Selbst zur Mittagszeit hatte ich maximal 20 Minuten vom Eingang zum Gate, allerdings ohne Gepäckaufgabe. Das ist aus meiner Sicht völlig i.O. Allerdings mussten wir so lange warten, dass der P/B schliesslich um 13.49 war. Dann waren wir Nr. 4 für den T/O und schlussendlich waren wir noch nicht einmal gestartet, da hätten wir planmässig bereits in Genf sein sollen.

 

Das ist sicher ärgerlich, aber ich muss Florian zustimmen: Meiner Meinung nach liegt es am bescheuerten Pistenkonzept!

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Dass Zürich einer der Flughafen mit den grössten Verspätungen der Welt ist, das kann man in den Statistiken nachlesen. Das liegt einerseits am hohen Verkehr, aber vor allem am engen Korsett des Betriebskonzepts, also gekreuzte Pisten mit hohen Auflagen bezüglich Lärmverteilung.

 

Wenn es um Enteisung geht: Wenn man im Ausland enteist, dann klettern die Verspätungen sofort rapide an. In gewissen Ländern artet es allzugleich in Chaos aus - und das nicht nur in warmen Gegenden. Wenn du also enteisen musst, kannst du fast sicher sein, dass es zu Verspätungen kommt. Die Zürcher sind aber ziemlich effizient darin.

 

Was du als Nachteil empfindest, dass die einen am Standplatz und die anderen weit draussen vor der Piste enteisen, ist ein enorm hoher Flexibiltätsgrad, den so eigentlich nur die Zürcher kennen. Sie sind extrem mobil und sobald irgendwo ein Enteisungsfahrzeug frei wird, fahren sie sofort zum nächsten Flugzeug. Das ist auf anderen Flughäfen nicht vorgesehen. Es ist dadurch zwar möglich, dass du davon nicht profitierst, aber ein anderer tut es und damit profitieren alle zusammen als Gesamtes. Du solltest dich deshalb nicht brüskiert fühlen, du hattest einfach an diesem Tag kein Glück gehabt, dafür war es ein anderer.

 

Dani

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Zu erst:
 

Es braucht in Zürich keine neue Startpiste oder mehr Taxiways, um Kapazität zu schaffen. Man müsste eben das politische Problem lösen. Geradeausstarts auf Piste 16 mit "right turn out", Anflug auf die richtige Piste mit dem richtigen Wind und kein blödsinniges Konzept (deutsche Verordnung). Da wäre ganz schnell Schluss mit Verspätungen.


Darüber kann man sich streiten, bzw. darüber, wie lange es geht, bis die zusätzliche Kapazität wieder aufgefressen ist ;)

Aber dass Zürich ein Verspätungsproblem hat, bezeugt sogar der Luftfahrtpolitische Bericht 2015 des BAZL. Gleichzeitig sehen die zuständigen Behörden keine rosigen Ausichten, bezüglich der von INNflight oben angesprochenen Entflechtung. Siehe dazu im LUPO Seite 23, Fussnote 23, Seite 28, Fussnote 39 und Seite 64 „Herausforderungen". Ebenfalls wird (auf Seite 68) erwähnt, dass, Zitat:
„Noch vorhandene Reserven des Flughafens Basel sowie der Regional- und Militärflugplätze sollen zur Deckung der schweizerischen Nachfrage nach Luftver-kehrsverbindungen nutzbar gemacht werden." Zitat Ende.
 
https://www.bazl.admin.ch/dam/bazl/de/dokumente/Politik/Studien_Berichte_und_Projek-te/Bericht%20über%20die%20Luftfahrtpolitik%20der%20Schweiz%202016.pdf.download.pdf/Bericht%20über%20die%20Luftfahrtpolitik_deutsch.pdf
 

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„Noch vorhandene Reserven des Flughafens Basel sowie der Regional- und Militärflugplätze sollen zur Deckung der schweizerischen Nachfrage nach Luftverkehrsverbindungen nutzbar gemacht werden."

 

Ob das der Weisheit letzter Schluss ist? Auch in Basel regt sich ja Widerstand was Fluglärm betrifft, und wenn Regionalflugplätze 3-4 mal mehr Verkehr haben, oder Militärflugplätze auf zivil umgenutzt werden, wird sich auch diese Bevölkerung entsprechend zu Wort melden...

 

Der Lärmschutz in der Schweiz hat halt allgemein einen ziemlich hohen Stellenwert und wird auch regelmässig gross propagiert. Da werden Autobahnen überdacht , Gleise kilometerweit mit Sicht versperrenden Schallschutzwänden "eingezäunt", Kirchenglocken in der Nacht abgestellt oder Hauptverkehrsachsen als 30er-Zone deklariert wie in Zug. Da ist es halt dann nicht verwunderlich, dass auch die am Flughafen wohnenden Bürger ein Recht auf Ruhe fordern und Lärm, den "die anderen" verursachen verhindern wollen.

 

Grüsse

Ernst

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man könnte es auch Lärmhysterie nennen. Denn ein Flugzeug ist niemals so laut wie die Töfflis aus der Nachbarschaft. Aber eines ist sicher: Wir sind nicht allein da. Das Land Baden-Würtemberg (wo die meisten und lautesten Autos der Welt hergestellt werden) ist uns in nichts nach - sie werden inzwischen sogar von den Grünen regiert...

 

Dani

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Skyguide will die Kritik nicht auf sich sitzen lassen. «Die Swiss und der Flughafen Zürich müssten realistischerweise das Flugplanangebot an die aktuell herrschenden kapazitativen Rahmenbedingungen anpassen», sagt Sprecher Vlady Barrosa. Das geschehe aber nicht. «Heute werden mehr Slots verkauft, als die Kapazität eigentlich zulässt.»

 

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Jeder-vierte-Flug-der-Swiss-ist-unpuenktlich/story/11278990

Bearbeitet von mds
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Die dauernden "ATC-Verspätungen" sind natürlich nicht nur wegen der ATC, sondern wegen den Rahmenbedingungen, unter denen die ATC arbeiten muss. Skyguide versucht möglichst flexibel zu sein innerhalb des operationellen Rahmens, der ihr gegeben ist, aber mehr kann sie nicht tun. Das ganze ist eine politische Frage, ob man den Lärm verteilen will, oder ob man immer nur auf den gleichen Ab- und Anflugrouten fliegen will.

 

Dani

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Ich glaube nicht nur an das Problem mit dem Lärmschutz, wenn nur die 28 für Starts verwendet wird, weil die 14 für Landungen dient und die 16 wegen der Kreuzung für gar nichts brauchbar ist. Das geht zurück zum Bau von 1948 ff., weil für  die Hauptwindrichtungen Ost-West gar nicht genug Platz vorhanden war. Auf beiden Seiten begrenzen Hügel die Pistenlänge. Auch eine Parallelpiste zu 28 kann deshalb nicht gebaut werden. Auch die V-Pisten-Benutzung (Ldg von Norden, Start nach Süden ist nicht voll ausnutzbar, weil beim Go-Around 14 die Abflugroute 16 im Weg ist. Nur Südstarts geradeaus würden etwas bringen, hier sind allerdings die Lärmgegner eher das Problem.

Kirchenglocken kann man aber problemlos nachts abstellen, oder?

Peter

 

Der Lärmschutz in der Schweiz hat halt allgemein einen ziemlich hohen Stellenwert und wird auch regelmässig gross propagiert. Da werden Autobahnen überdacht , Gleise kilometerweit mit Sicht versperrenden Schallschutzwänden "eingezäunt", Kirchenglocken in der Nacht abgestellt oder Hauptverkehrsachsen als 30er-Zone deklariert wie in Zug. Da ist es halt dann nicht verwunderlich, dass auch die am Flughafen wohnenden Bürger ein Recht auf Ruhe fordern und Lärm, den "die anderen" verursachen verhindern wollen.

 

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Skyguide wird schon recht haben. Man könnte doch einfach die Kapazität plafonieren, ohne gleich wegen Nullwachstum den Untergang der Schweiz zu befürchten.

Der Flughafen ist bereits überlastet. Die Slots müssten entweder von den Spitzenzeiten auf flaue Zeiten gelegt werden, und sonst lassen wir es. Die ewigen Wachstums-Euphoriker müssten langsam einsehen, dass die ganze Erde nicht grösser wird. Man hätte vielleicht damals den Flughafen wegen des besseren Raumangebots doch im Grossen Moos bauen müssen, was aber Zürich verhindert hat.

 

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Das Zürcher System ist einfach viel zu kompliziert. Man muss sich das mal überlegen: Wenn ein Langstreckenflugzeug von der Piste 16 startet, dann müssen alle auf der Piste 28 warten, bis es wieder zum Flughafen zurückgekehrt ist, weil die von der Piste 28 benutzen den genau gleichen Abflugkorridor (nur sind sie ein paar 1000 ft niedriger). Oder Wenn ein Flugzeug auf 14 oder 16 landet, dann kreuzt sein Durchstartkorridor direkt die Abflüge der anderen Pisten. Und nach jedem Near Miss wird die Schraube noch einmal mehr angezogen und noch mehr Sicherheit eingebaut. Dabei wäre der grösste Sicherheitsgewinn, wenn man sämtliche Routen entflechten würde und jedes Flugzeug in eine andere Richtung schicken würde: Den ersten rechts, den zweiten links, den dritten geradeaus, der vierte dann wieder rechts. So kann man den gesamten Luftraum praktisch 3 mal effizienter machen. Aber eben, die lieben Anwohner...

 

Dani

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Das Zürcher System ist einfach viel zu kompliziert. Man muss sich das mal überlegen: Wenn ein Langstreckenflugzeug von der Piste 16 startet, dann müssen alle auf der Piste 28 warten, bis es wieder zum Flughafen zurückgekehrt ist, weil die von der Piste 28 benutzen den genau gleichen Abflugkorridor (nur sind sie ein paar 1000 ft niedriger). Oder Wenn ein Flugzeug auf 14 oder 16 landet, dann kreuzt sein Durchstartkorridor direkt die Abflüge der anderen Pisten.

 

Auf der Webseite des Flughafens Zürich gibt es einen guten Film über die Betriebskonzepte und deren Limitationen und Abhängigkeiten:

(wenn man 23 Minuten Zeit investieren will):

 

https://www.flughafen-zuerich.ch/business-und-partner/flugbetrieb/betriebskonzession

 

 

Gruss Dani

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  • 7 Jahre später...

Habe heute Abend kurz vor "Betriebsschluß" auf FR24 den Verkehr angesehen. Ist ja schon kraß, da wird auf 32 und 34 gestartet und dann wieder auf 16 gelandet zwischendurch.Bzw. umgekehrt. Muß wohl ziemlich anstregend sein für die ATC, mit den Seperations - oder ist das Alltag?

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Ich bin am Samstag vor drei Wochen abgeflogen (ok, Zug, eine Woche vor den Zürcher Ferien). Abflug 18h50. Aus weiser Vorsicht war ich schon um 13h am Flughafen. Der Koffer war 4 Minuten nach Ankunft der S2 im Self-Check-in verschwunden, weniger als 5 Minuten bei der Siko gewartet. Keine 15 Minuten nach Ankunft der Bahn war ich im Airside. Abflug pünktlich, Landung 10 Minuten zu früh.

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Am 14.4.2016 um 15:05 schrieb Danix:

wenn man sämtliche Routen entflechten würde und jedes Flugzeug in eine andere Richtung schicken würde: Den ersten rechts, den zweiten links, den dritten geradeaus, der vierte dann wieder rechts.

 

Genau, z.B. RWY heading bei Südstarts und hier auch left turn über den Züriberg. Damit könnten wir im Norden leben.

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vor 22 Stunden schrieb pinball:

Habe heute Abend kurz vor "Betriebsschluß" auf FR24 den Verkehr angesehen. Ist ja schon kraß, da wird auf 32 und 34 gestartet und dann wieder auf 16 gelandet zwischendurch.Bzw. umgekehrt. Muß wohl ziemlich anstregend sein für die ATC, mit den Seperations - oder ist das Alltag?

 

Das dürfte wohl dem (relativ ungewöhnlichen) Südostwind geschuldet gewesen sein, der gestern Abend geweht hat. Ist dieser stark genug, kann er dazu führen, dass die Rückenwindkomponente sowohl für die Anflüge auf die 28 und die 34 beträchtlich wird. Das könnte die Entscheidung beeinflusst haben. Beim Start ist der Rückenwind zwar auch unschön - durch das Einbeziehen in die Takeoff-Berechnung ist er aber eigentlich abgedeckt. Bei Anflug/Landung können da aber über die schlichte Landedistanz-Berechnung noch Elemente hinzukommen: Z.B. dass das Reduzieren der Geschwindigkeit im Endanflug mit Rückenwind schwieriger ist (bzw. länger oder dank Wind "weiter" dauert), oder dass ein Flare mit Rückenwind tendenziell auch länger werden kann. 

 

LG

Tis

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