andreas Geschrieben 24. Januar 2003 Teilen Geschrieben 24. Januar 2003 Habe eben folgende zwei Nachrichten gelesen. Werden die Verantwortlichen im Verwaltungsrat nun vielleicht doch noch angeklagt? Dies ist die Nachricht des Sachwalters: 11:42 24Jan2003 RTRS-Entscheid über Klagen gegen Swissair-Verantwortliche im 2.HJ 02 Küsnacht, 24. Jan (Reuters) - Ein Entscheid über allfällig mögliche Verantwortlichkeitsklagen in Zusammenhang mit dem Zusammenbruchs des ehemaligen schweizerischen Vorzeigeunternehmens Swissair wird frühestens im zweiten Halbjahr 2003 gefällt werden können. Zuvor seien "die für das Geltendmachen von allfälligen Verantwortlichkeitsansprüchen relevante Sachverhalte zu identifizieren und rechtlich zu qualifizieren," teilte Swissair-Sachwalter Karl Wüthrich am Freitag mit. Es liege nun die endgültige Fassung des Berichts von Ernst & Young über die Verantwortlichkeit der Organe der ehemaligen Fluggesellschaft vor, teilte der Sachwalter weiter mit. In diesem Bericht heisst es gemäss einer Zusammenfassung von Ernst & Young, das Swissair-Management habe die Hunter-Strategie nicht strategiekonform umgesetzt, der Verwaltungsrat habe sich mit den Management-Entscheiden zu wenig auseinandergesetzt, die Finanzierung der Akquisitionen sei zu keinem Zeitpunkt gesichert gewesen, die Jahresabschlüsse 1999 und 2000 seien nicht ordnungsgemäss erstellt worden und das Grounding sei zu vermeiden gewesen. kdo/ajs Und dies die Zusammenfassung von Ernst & Young: 10:39 24Jan2003 AWP-KORR/Ernst&Young-Bericht/SAirGroup: VR uninformiert, Grounding... Zurich, Jan 24 (AWP) - Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Bericht um denjenigen von Ernst & Young handelt. Zürich (AWP 99) - Die Fortführung der SAirGroup war bereits Ende 2000 ernsthaft gefährdet. Dies geht aus dem Untersuchungsbericht von Ernst & Young hervor. Sowohl zum Zeitpunkt der Erstellung des Einzelabschlusses 2000 der SAirGroup und der Konzernrechnung 2000 der Swissair-Gruppe, welche formell am 23.03.2001 durch den Verwaltungsrat genehmigt wurden, als auch zum Zeitpunkt der Publikation und Medienpräsentation am 02.04.2001 sowie der Generalversammlung am 25.04.2001 sei die Gefahr bekannt gewesen. Die Aussagen in den Verwaltungsratsprotokollen liessen den Schluss zu, dass der Verwaltungsrat die Mehrzahl der Geschäfte verabschiedet habe, ohne sich genügend damit auseinander gesetzt zu haben, schreibt der Ernst & Young weiter. Sowohl der Einzelabschluss 1999 und die Konzernrechnung 1999 als auch in Wesentlich stärkerem Ausmass der Einzelabschluss 2000 und die Konzernrechnung 2000 hätten die wirtschaftliche und finanzielle Situation nicht ordnungsgemäss dargestellt. Die Rechnungen wiesen unter anderem grundsätzliche Konsolidierungsfehler auf, indem die französischen Gesellschaften, die LTU und auch die Sabena nicht vollkonsolidiert wurden. Ferner habe der Verwaltungsrat den Kapitalbedarf für die Umsetzung der Hunter-Strategie massiv unterschätzt, wie es weiter im Bericht von Ernst & Young heisst. Die Finanzierung der Hunter-Strategie, wie sie vom Management umgesetzt wurde, war zu keinem Zeitpunkt sichergestellt. Weder im Businessplan noch in den jährlichen Budgets wurde ein entsprechender Finanzierungsbedarf berücksichtigt. In die einzelnen Akquisitionen wurden schliesslich wesentlich mehr Mittel investiert, als jeweils vom Verwaltungsrat genehmigt waren. Der Verwaltungsrat liess die Umsetzung der Hunter-Strategie nicht durch professionelles Risikomanagement überwachen. Die zur Überwachung zur Verfügung entstandenen Finanzinformationen waren ungenügend. Eine auf Ertragskraft und Investitionstätigkeit abgestimmte Finanzierungs- und Liquiditätsplanung war nicht vorhanden. Des Weiteren fehlte ein Gesamtinvestitionsplan, mit welchem die Umsetzung der Hunter-Strategie und insbesondere deren Finanzierung hätte überwacht werden können. Was das "Grounding" am 2.10.01 anbetrifft, standen entgegen Angaben der SAirGroup nicht rund 14,5 Mio CHF, sondern rund 50 Mio CHF frei zur Verfügung. Ohne administrative Unzulänglichkeiten wären weitere 73 Mio CHF verfügbar gewesen. Gesamthaft wären folglich rund 123 Mio CHF vorhanden gewesen. Der Flugbetrieb hätte allein aus Liquiditätsgründen zumindest an diesem Tag nicht unterbrochen werden müssen, wie es weiter heisst. Gruss, Andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
andreas Geschrieben 24. Januar 2003 Autor Teilen Geschrieben 24. Januar 2003 Das Grounding war aus finanzieller Sicht unnötig! Zurich, Jan 24 (AWP) - Zürich (AWP 21/sda) Das Grounding der Swissair am 2. Oktober 2001 war aus finanzieller Sicht unnötig. Der Luftfahrtkonzern hat den Flugbetrieb eingestellt, weil der Überblick über das vorhandene Geld fehlte. Durch die Vorankündigung, dass sich die SAirGroup in Nachlassstundung begeben werde, explodierte der Liquiditätsbedarf. Zu diesem Schluss kommt der Verantwortlichkeitsbericht, den Sachwalter Karl Wüthrich bei der Revisionsgesellschaft Ernst & Young (E&Y) in Auftrag gegeben hat. Die SAirGroup hatte am 2. Oktober 2001 rund 50 Mio CHF an verfügbarer Liquidität, wie E&Y-Partner Ancillo Canepa am 24. Januar vor den Medien in Zürich sagte. Der Flugkonzern war aber nur von 14,5 Mio CHF ausgegangen. Zudem hätte der Konzern ohne Unzulänglichkeiten in der Verwaltung noch weitere 73 Mio CHF zur Verfügung haben können. Gesamthaft hätte die SAirGroup also auf 123 Mio CHF zugreifen können, hiess es. "Allein aus Liquiditätsgründen hätte zumindestens am 2. Oktober der Betrieb nicht unterbrochen werden müssen", sagte Canepa. Unmittelbar vor dem Grounding seien Zahlungen von 150 Mio CHF ausgeführt worden, die für die Fortsetzung des Flugbetriebes nicht notwendig gewesen seien. Mit einem der Situation angepassten Cash-Management hätten diese Mittel verwendet werden können, um die Flugzeuge in der Luft zu halten, hiess es. Zudem habe der Verwaltungsrat vor dem Grounding die notwendigen Sanierungsmassnahmen nicht rechtzeitig eingeleitet, sondern primär auf Unterstützung von aussen wie Banken und den Bund vertraut. Das Krisenmanagement sei unerfahren und unprofessionell gewesen, hiess es. Man habe die Nachlassstundung weder zeit- noch sachgerecht vorbereitet. Swissair Group Sairgroup <SWSZn.VX> Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 24. Januar 2003 Teilen Geschrieben 24. Januar 2003 Derweil dementieren unsere "Hirsche" von Corti über Honegger bis Bruggisser unisono diesen unreflektierten und voreiligen, ja, gar unter der Fuchtel der UBS "konstruierten" absurden Bericht. Bildlich gesehen steckt unser Damwild nackt bis zu den Nüstern im Morast fest, derweil ihre Felle munter den Jordan runter dümpeln, wo sie im Rechen des Kraftwerkes Medium 2, freudig von den mit Fanghaken bewehrten Wirtschafts- Journalisten in Empfang genommen werden :D :D :D Sie sollen gar mit ihrem Privatvermögen am Disaster beteiligt werden- wie ätzend! Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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