X-Plane Geschrieben 6. April 2016 Geschrieben 6. April 2016 (bearbeitet) Hallo zusammen Eine Frage beschäftigt mich schon länger und zwar beobachte ich auf www.flightradar24.com immer wieder anfliegende Flugzeuge bei Wetterbedingungen, welche eigentlich eine Landung gar nicht ermöglichen sollten. Als Beispiel gerade soeben in Tenerifa North (GCXO) beobachtet. Hier der metar-Bericht: GCXO 061800Z 30026KT 270V330 0600 R30/1700D R12/1200U BCFG DZ SCT000 OVC002 13/13 Q1018 WS R12 NOSIG Das heisst die horizonate Sicht ist 600m und die vertikale Sicht 200ft. Den Charts auf Navigraph (welche eigentlich aktuell sein sollten) sowie aus anderen Quellen (Bsp: http://www.enaire.es/csee/Satellite/navegacion-aerea/en/Page/1078418725163/?other=1083158950596&other2=1083857760210&other3=1092294011574#ancla35212) entnehme ich, dass für den ILS 30 die Minimums bei einer DH von 420ft sowie einer horizonatlen Sicht von 1.5 Km liegen (d.h. klar darüber) Ich verstehe daher nicht, wieso man bei solchen Bedingungen überhaupt versucht zu landen und nicht auf Anhieb eine Diversion einleitet? Ist da die Idee, dass man es trotzdem einfach probiert weil sich die Lage zwischenzeitlich ändern könnte? Ich dachte immer, dass der Flughafen zumindest für Landungen gesperrt wird wenn die Wetterbedingungen die erforderlichen Minimums nicht erfüllen. Vor allem, wenn diese klar nicht erfüllt sind? Vielleicht kann mir jemand aufklären? Vielen Dank & LG Franz p.s. die 3 beobachteten ATr 72-500 sind übrigens alle 3 nach einer abgebrochenen Ladnung zu einerm Diversion-Airport geflogen (was ja eigentlich auf Anhieb klar gewesen wäre...) Bearbeitet 6. April 2016 von X-Plane Zitieren
vallewipp Geschrieben 7. April 2016 Geschrieben 7. April 2016 Ist leider nicht von Anhieb klar. Schau dir die RVR an auf der 30 diese ist 1700m und diese zählt für den Anflug. Natürlich ist die Wolkenuntergrenz zu tief, allerdings heisst das noch lange nicht dass genau zum Zeitpunkt der Landung immer noch solche Bedingungen herrschen. Je nach Update Rate des Metars und Zeit des Anflugs (zB. 1821Z) kann sich das Wetter auch wieder geändert haben. Vergiss nicht: Ein METAR ist immer nur eine Momentaufnahme des Wetters rundum den Flughafen von 10 Minuten (wenn ich mich nicht recht an meine Ausbildung erinnere) um den Erscheinungszeitpunkt des Metars. Gruss Gesendet von iPad mit Tapatalk 1 Zitieren
Benjamin M Geschrieben 7. April 2016 Geschrieben 7. April 2016 (bearbeitet) Ich dachte immer, dass der Flughafen zumindest für Landungen gesperrt wird wenn die Wetterbedingungen die erforderlichen Minimums nicht erfüllen. Vor allem, wenn diese klar nicht erfüllt sind? Ein Flughafen wird nur geschlossen (vom Flughafenbetreiber, nicht von ATC), wenn ein sicherer Betrieb nicht mehr garantiert ist. Das ist aber sehr selten der Fall, höchsten bei Eisregen, sehr starkem Schneefall, etc. Ansonsten entscheidet die anfliegende Besatzung, ob das Wetter "gut genug" ist, oder eben nicht. Oft genug gilt hier, gerade an Plätzen wo sich das Wetter schnell mal ändert, probieren wir es mal. Bearbeitet 7. April 2016 von Benjamin M 1 Zitieren
Wisi Geschrieben 7. April 2016 Geschrieben 7. April 2016 (bearbeitet) Oft genug gilt hier, gerade an Plätzen wo sich das Wetter schnell mal ändert, probieren wir es mal. Dies natürlich nur wenn die gemeldete Sicht/RVR über dem Minimum liegt. Falls dem nicht so wäre, dürfen wir nur bis zum Outer Marker oder dessen substitude (idR 1000Fuss über Grund) anfliegen und müssten dann einen Durchstart einleiten. Ist die im Metar/ATIS/von ATC gemeldete Sicht über dem Minimum für den Anflug, dürfen wir bis zur DA/MDA anfliegen, egal ob die Wolkenuntergrenze unter dem Minimum liegt. Bearbeitet 7. April 2016 von Wisi 1 Zitieren
X-Plane Geschrieben 7. April 2016 Autor Geschrieben 7. April 2016 Hallo zusammen Vielen Dank für Eure Antworten, ihr habt diese perfekt geantwortet und ich habe etwas gelernt! :) Viele Grüsse Franz Zitieren
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