Volume Geschrieben 10. Februar 2016 Teilen Geschrieben 10. Februar 2016 LH Flüge sind günstiger aus der Schweiz zu buchen obwohl noch die Zubringerflüge dabei sind. Ich selbst habe Preisunterschiede von 30% gehabt, auch noch in den letzten 12 Monaten. Prinzipiell ist es deutlich günstiger, Flüge aus einem fremden Land mit Zubringer zu buchen, als Franzose also nicht CDG-XXX mit AF, sondern CDG-FRA-XXX mit LH oder CDG-LHR-XXX, als Holländer nicht AMS-XXX mit KLM sondern AMS-ZRH-XXX mit Swiss etc. Die Preisunterschiede sind dann auch schon mal über 50%. Ob das die längere Reisedauer rechtfertigt muss man jeweils selbst entscheiden, bei 70% Ersparnis setze ich mich schon mal 3 Stunden in den Zug nach Amsterdam um billig LH über FRA zu fliegen... Für Ausländer gilt dabei oft auch ein Innlandszubringer oder sogar ein als Flug deklarierter Zug dafür. Also z.B. QKL-FRA-YUL mit Air Canada oder QKL-FRA-GRU mit TAM kann sehr deutich günstiger sein, als FRA-YUL oder FRA-GRU mit separatem Zugticket. Meine Erfahrung auf diesen Routen war z.B. gut €1400 statt €4600 bzw. knapp €1800 statt €4800 (jeweils Business). Oft hilft auch Codeshare mit Ausländern, also statt QKL-FRA-NGO mit LH, den LH Flug einfach als QDU-FRA-NGO bei ANA buchen und erst in Köln in den Zug steigen. Das Internet bietet halt beiden Seiten viele Informationen, den Airlines für dynamische Preisgestaltung, den Kunden für Vergleiche. Easyjet & Co: Preise gehen eigentlich immer nur hoch Bei den Billigheimern lohnt es sich oft auch, die Flüge völlig getrennt als Oneway auf völlig unterschiedliche Tickets zu buchen. Das wird natürlich riskant, wenn der Termin schon recht nahe ist. Die Airlines wissen nämlich, dass wenn sie dir einen echten Schnäppchenpreis und einen relativ normalen im Packet anbieten, dass dann viele zuschlagen. Was auch oft einen Versuch wert ist: falschen Termin (2-3 Tage früher oder später) suchen, der ist dann moderat teuer, und auf den eigentlichen (dann billigen) Wunschtermin ausweichen. Denn oft zeigen die Billigheimer (völlig zufällig ;)) den Flug zum gesuchten Termin teurer an, als ein paar Tage früher oder später. Das hat dann schon ein Bisschen was von Schachspiel. Solang man nicht fliegen muss, und Aufgeben eine Option ist, macht das sogar Spaß. Sonst nervt es gewaltig. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hunter58 Geschrieben 17. Februar 2016 Teilen Geschrieben 17. Februar 2016 Easyjet und Co verweden ein sehr einfaches Revenue-Management Basismodell das im Gegensatz zu den klassischen Airlines auf Excle funktionieren kann. Darum gehen die Preise mit der Zeit nur nach oben. Der Vorteil ist dass Easyjet wesentlich weniger Computerpower braucht. Zum differenzierten Pricing: wer Angbote vergleichen will sollte dies via unterschiedliche Computer im Haus machen. Die modernen Programme können nur unterscheiden was auf demselben Computer geschieht, nicht was auf verschiedenen Rechnern im Haus abläuft. Geographical Differentiation wird dann noch immer gemacht, aber die Suchspuren sind für die Systeme nicht erkennbar. Am Besten ist er ohnehin eine Suche via bekannte Travelportale zu beginnen, die steuern zwar auch, wie gesehen, aber das kann man umgehen. Zur HR: Software wird schon heute viel zu viel eingesetzt, meistens mit langfristig verheerenden Ergebnissen. Ich weiss von mehreren grösseren Firmen bei denen selbst die HR-Leute sich gegen den Einsatz von Software aussprechen, denn diese filtert indifferenziert und lässt alle nicht erkennbaren Faktoren beiseite. Zu Deutsch: man findet im Gegensatz zu früher nicht mehr die Leute die man braucht sondern die Leute die die Software erkennen kann, und die sind selten Deckungsgleich. Die ganze 'Diplom-manie' hat nur in der Phantasterei der Berfürworter solcher Screening-Systeme zu einer Verbesserung der Arbeiterschaft geführt. Meine Generation (40 plus) hat mit KV und Stifti diejenigen Arbeiten besser ausgeführt für die es heute mindestens ein Fachdiplom wenn nicht ein Ingenieurstudium brauchen soll, so zumindest die HR-Software... Es gbt bis jetzt noch keinen echten Beweis dass Big Data Vorteile für die Organisation bringt die darauf setzt. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 17. Februar 2016 Teilen Geschrieben 17. Februar 2016 Es gbt bis jetzt noch keinen echten Beweis dass Big Data Vorteile für die Organisation bringt die darauf setzt. Da suche ich auch shon sehr, sehr lange nach unabhängige Studien die beweisen, dass diese extrem differenzierten und individualisierten Preismodelle wirklich Sinn machen. Im Prinzip ist das ja schon wieder Planwirtschaft, nur eben SAP statt SED... Man unterbreitet eben kein wirkliches Angebot, das dann auf eine Nachfrage trifft, und überlässt dem freien Spiel der Marktkräfte die Preisbindung, sondern man gaukelt virtuelle Angebote mit festen Preisen vor, bzw. versteckt bestimmte Angebote bewusst und planmäßig vor bestimmten Kunden, und versucht den Markt zu manipulieren, versucht abzusetzen was man geplant hat. Ich glaube einfach nicht daran, dass dieses System mehr Kunden unbewusst "abzockt" (es gibt bestimmt nettere Begriffe für Gewinnmaximierung) als es Kunden über den Preis zum Kauf von etwas animiert, an dem man keinen Gewinn macht, oder Kunden abschreckt ein Produkt zu kaufen, das einen eigentlich grundsoliden, angemessenen Preis hat. Wer Schnäppchenpreise groß plakatiert, generiert halt beim Kunden auch eine Preisvorstellung über das was "normal" ist, und das was (gefühlt) "zu teuer" ist, obwohl es einen absolut angemessenen Preis hat. Wenn ich im Moment über all "Dubai €99" plakatiert sehe, würde ich doch jedes €200 Angebot bei einer Suche sofort wegklicken. Ich glaube auch nicht an all die Studien zum unbewussten Reagieren auf Rabatte und Angebote. Natürlich gibt es derzeit diese Reaktion, nachdem wir alle einen Jahrzehntelangen Erfahrungsschatz über WSV/SSV, wöchentliche Angebote im Supermarkt, last Minute Preise etc. ("echte Angebote") haben. Daraus aber zu schliessen, dass die Leute dauerhaft auf einen "jeden Tag SALE" hereinfallen, weil sie angeblich genetisch so programmiert sind, halte ich für falsch. Wenn jeden Tag alles nur noch zum Schnäppchenpreis im Angebot ist, wenn neben jedem Produkt immer noch ein rotes Schild und ein durchgestrichener Phantasiepreis gezeigt wird (für den das Produkt nie zu haben war) wird über kurz oder lang die Reaktion verschwinden. Sie ist nicht genetisch, sie ist erlernt. Und im Moment lernen wir alle, das jedes zweite "Schnäppchen" das wir so machen eben keins ist. Nachdem man ein paar Jahre lang die Erfahrung gemacht hat, das bei Reisen die "Frühbucherrabattphase" genau bis einen Tag vor der "last Minute" Phase dauert, der kapiert irgendwann, dass der Frühbucherrabatt eben keiner ist, sondern der tatsächliche Normalpreis. Die Leute haben schon vor Einführung der Frühbucherrabatte mehrheitlich in Januar und Februar ihre Reisen gebucht (sobald der Jahresurlaub mit dem Chef festgelegt ist, solange das Mistwetter einen noch von Sonne träumen lässt). Die Frühbucherrabatte haben da nichts dran geändert. Als echtes last Minute in den frühen 90ern aufkam, hat das nochmal einen echten Boom ausgelöst, aber auch das ist längst verpufft. Seit alle aus betreffenden Fernsehreportagen wissen, dass das heute kaum mehr etwas spart, ist es ja praktisch verschwunden. Die Industrie hatte ja auch keinerlei Interesse daran, den Kunden auf last Minute zu polen, da das deren Planung ja nur unnötig erschwert. Nicht umsonst hat es bei Flugtickets nie ein systematisches "last Minute" gegeben. Wie wusste schon der Krämer von nebenann vor 100 Jahren zu sagen: Der Rabatt, das lass dir sagen, der wird vorher draufgegschlagen. Nicht umsonst ist Praktiker gescheitert, jeder wusste dass es immer wieder die "20% auf alles ausser Tiernahrung" geben wird, also sind die Leute in der Zeit dazwischen zu OBI oder Hornbach gegangen (Preise und Produkte waren ja die selben, nur das Ambiente weniger billig und das Personal kompetenter), und nur während der Rabattphasen zu Praktiker. Das funktioniert alles nur in einem Umfeld, in dem es de facto Monopole gibt, die man sicher über eine Dumpingphase erarbeiten kann, und dann wenn man ein bestimmtes Marktsegment fest im Griff hat, da Gewinne einfahren kann. Deshalb sehe ich auch nicht, das Ryanair und EasyJet jemals ernsthat versuchen werden, in den Kernmarkt der etablierten Netzwerkcarrier einzudringen. Sie haben sich sehr gut damit eingerichtet, bei Billigflügen (und zwar bei Flügen die aufgrund von Abstrichen beim Produkt und einer kostenoptimierten Konzernstruktur in der Tat wenig Stückkosten verursachen, nicht Flüge die zu einem billigen Preis unter Wert auf den Markt geworfen werden) den Markt fest im Griff zu haben. Sie haben ein völlig neues Marktsegment erschaffen, das es vorher nicht gab. Es ist ja nicht so, dass die etablierten Airlines Passagiere verlieren, sie verlieren lediglich Marktanteile auf einem anderstwo wachsenden Markt, sie partizipieren nicht an einem anderstwo stattfinden starken Wachstum. In ihrem Kernsegment stehen sie so gut da wie immer, teure Reiseveranstalter (Bildungsreisen, teure Kreuzfahrten...) schicken ihre Passagiere nach wie vor mit Lufthansa ans Ziel, nicht mit AirBerlin, und schon gar nicht mit Ryanair (die sich um diesen Markt nicht mal bemühen). Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chipart Geschrieben 18. Februar 2016 Teilen Geschrieben 18. Februar 2016 Da suche ich auch shon sehr, sehr lange nach unabhängige Studien die beweisen, dass diese extrem differenzierten und individualisierten Preismodelle wirklich Sinn machen. Ich habe gerade keinen Link da, aber es gibt z.B. einen etwa 10 Jahre alten LSE-Case, der nachweist, dass BT durch sein intransparentes Tarifmodell bei Mobilfunktarifen etwa 20% mehr Umsatz macht, als wenn sie sehr wenige, transparente Tarife anbieten würden. Florian Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 18. Februar 2016 Teilen Geschrieben 18. Februar 2016 Umsatz glaube ich sofort. Man gewinnt eine Menge Kunden (einen großen Marktanteil) an denen man aber nichts verdient. Gewinn ist der interessante Punkt. Wobei "Marktanteil ist wichtiger als Gewinn" ja durchaus eine Managementstrategie ist, die gelehrt wird. Da ist in der Tat etwas dran, es ist einfacher die Preise leicht zu erhöhen, als neue Kunden zu gewinnen... Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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