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Schwankungen Ticketpreise


Nils J.

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen

 

Ich suche und beobachte seit wenigen Wochen die Flugpreise für eine Reise nach Kanada im kommenden August.

Bisher waren die Preise eigentlich mehr oder weniger konstant, doch auf heute scheinen alle Fluggesellschaften ihre Preise erhöht zu haben.

 

Täuscht das nur, oder gibt es da einen spezifischen Grund für, dass mir das heute so auffällt?

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Es gibt Angebotstarife die immer (wie im Supermarkt auch) bis zu einem bestimmten Tag gültig sind. Laufen die also aus wird es bei einer Airline wieder teurer. Die anderen ziehen dann meist nach. Das passiert aber auch nach unten!

Sprich: wenn eine Airline wieder mal Angebote raushaut mit Ziel Kanada ziehen die Konkurrenten innerhalb einiger Tage meist mit um im Preisvergleich nicht fanz unten zu stehen.

 

Tip: checke mal die Preise ab CPH/OSL/ARN/HEL.

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OK, dann habe ich das mit dem Angebotszeitraum wohl verpasst :(

 

Danke für den Tipp mit den CPH und co.

Ab CPH sind meine Flüge tatsächlich noch günstig mit Umsteigen in ZRH... Nur, wie sinnvoll ist so eine Verbindung zu buchen, wenn ich in der Schweiz einsteigen will?

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Richtig "cool" wird es dann, wenn dynamic pricing - u. a. in Kombination mit anderen Marketing-Massnahmen (z. B. one-to-one M., oder persuasive M.) dazu führen wird, dass jede/r von uns stets andere Preise zu zahlen hat. Beispielsweise zahlt heute ein Apple-Device-User, der über gewisse Plattformen/Services (z. B. Orbitz) ein Hotelzimmer bucht, bereits mehr, als wenn zur gleichen Zeit ein Android- oder Windows-User das gleiche Zimmer reserviert. Es wird halt davon ausgegangen, dass Apple-User mehr Geld haben u./o. auszugeben bereit sind. Hier ein aktuelleres Beispiel (Amazon).

 

Bei Uber sieht man beispielsweise schon, in welche Richtung das gehen wird. Zu Silvester kostete in Wien (Presse-Artikel) zwischen 23:00 und 23:50, sowie von 0:30 bis 2:00 die Fahrt das Vielfache des üblichen Tarifs. Taxis sind hingegen reguliert und unflexibel, aber man kennt vorab den Preis. Da liberalisierte Modell basiert knallhart auf Angebot und Nachfrage. Sprich - wer es sich jetzt grade leisten kann fährt, wer nicht geht zu Fuß.

Taxi-Trick zu Silvester: an der Ausfallsstraße einfach auf der anderen Seite, wo die Taxis wieder zurück ind Stadt kommen, warten. ;)

 

Aus "big Data" werden jedenfalls noch Dinge entstehen, da wird so mancher vor Staunen den Mund nicht mehr zubekommen. Der Preis für all die Annehmlichkeiten (sofern man drauf steht) wird sein, dass es "da draussen" dann unkontrollierbar umfassende kommerzielle Daten-Profile zu jedem von uns gibt; dazu noch das "Internet der Dinge", und der Kühlschrank verpfeift uns in Kombination mit einem Wearable (Daten-Uhr) an die Sozial- und Lebensversicherung, dass man bei zu wenig Bewegung zu viel Bier zwitschert und zu fett und ungesund isst. Fazit: Erhöhung der Prämien oder "Boot-Camp"....dumm gelaufen... :P

 

Supermarktketten werden übrigens auch in absehbarer Zeit digitale Preisschilder einführen, die natürlich vernetzt sind. Verbraucherschutzorganisationen befürchten auch hier, dass gewisse Produkte dann - beispielsweise zu Spitzenzeiten (wenn alle nach der Arbeit einkaufen) - teurer werden könnten, und so weiter. Wer arbeitslos ist, Rente genießt oder sonst keinen Stress hat, kauft um 13:45 günstiger, weil nix los ist...

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Beispielsweise zahlt heute ein Apple-Device-User, der über gewisse Plattformen/Services (z. B. Orbitz) ein Hotelzimmer bucht, bereits mehr, als wenn zur gleichen Zeit ein Android- oder Windows-User das gleiche Zimmer reserviert.

Dazu hätte ich gerne einen Beleg, ansonsten halte ich das auch für eine Verschwörungstheorie bzw. urban legend mit wahrem Hintergrund aber falscher Darstellung.

 

Was durchaus gemacht wird: Die Angebote werden je nach Gerät anders sortiert und/oder gefiltert, und so können einem Apple-User tatsächlich höherwertige Angebote zuoberst angezeigt werden. Wenn er aber dann anders filtert und das gleiche Zimmer im selben Hotel bucht wie der Windows-User, zahlt er auch das gleiche.

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Dazu hätte ich gerne einen Beleg, ansonsten halte ich das auch für eine Verschwörungstheorie bzw. urban legend mit wahrem Hintergrund aber falscher Darstellung.

 

Was durchaus gemacht wird: Die Angebote werden je nach Gerät anders sortiert und/oder gefiltert, und so können einem Apple-User tatsächlich höherwertige Angebote zuoberst angezeigt werden. Wenn er aber dann anders filtert und das gleiche Zimmer im selben Hotel bucht wie der Windows-User, zahlt er auch das gleiche.

 

Was willst Du noch für "Belege", als die Links? Such selber im Netz, aber verschone mich mit dem "Verschwörungs-Theorie"-Totschläger! Ist das nun das neue Wort, um alles, was einem selber nicht reinpasst, vorab zu diskreditieren?

 

so long

Johannes

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So schnell findet man was Seriöses: hier eine Link zu einer Website mit juristischem Background (zum Fall Orbitz). Ich gehe davon aus, dass Du des Englischen mächtig bist:

 

Justia columnist and U. Washington law professor Anita Ramasastry discusses two controversial online business practices: steering, and differential pricing. Steering, which the travel site Orbitz has used, directs potential customers to options that they may be likely to choose, based on other information the site knows about the customer — for instance, whether he or she is using a pricey Mac, or a less expensive PC. Differential pricing, as its name suggests, occurs when different customers of the same website receive different prices for exactly the same item, due to information that the site knows about the customers. Ramasastry suggests that regulators should consider cracking down on these two practices.
 

Just last week, The Wall Street Journal reported that the online travel-booking site Orbitz.com shows Mac computer users more expensive hotel recommendations than it shows PC users.

 

Quelle und ganzer Artikel

 

Reicht Dir das - und auch das Wallstreet-Journal (siehe Text) als seriöse Quelle?

 

Mehr sage ich dazu nicht mehr, das Verschwörungs-Theorie-Gefasel überall geht mir nämlich tierisch am Sack!!

 

Johannes

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Was willst Du noch für "Belege", als die Links? Such selber im Netz, aber verschone mich mit dem "Verschwörungs-Theorie"-Totschläger! Ist das nun das neue Wort, um alles, was einem selber nicht reinpasst, vorab zu diskreditieren?

Warum gleich so dünnhäutig? Ich kenne mich ein wenig aus mit dem Thema, und was Du dazu geschrieben hast ist schlicht falsch (erstunken & erlogen weil manche Journalisten daraus eine Geschichte gedreht haben, die so dramatischer klingt). Es sei denn es gibt da neue Erkenntnisse. Mein Kenntnisstand entspricht diesem Artikel:

 

Orbitz executives confirmed that the company is experimenting with showing different hotel offers to Mac and PC visitors, but said the company isn't showing the same room to different users at different prices. They also pointed out that users can opt to rank results by price.

Sonst wäre eigentlich eine Entschuldigung angebracht.

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Reicht Dir das - und auch das Wallstreet-Journal (siehe Text) als seriöse Quelle?

 

Mehr sage ich dazu nicht mehr, das Verschwörungs-Theorie-Gefasel überall geht mir nämlich tierisch am Sack!!

Nein, reicht nicht. Du hast behauptet, Orbitz wende differential pricing an (gleiches Zimmer an Mac/PC-User zu unterschiedlichen Preisen), während in dem Artikel klar steht, dass sie nur die Kunden steuern, weil sie davon ausgehen, ihnen damit relevantere Angebote machen zu können.

 

So entstehen halt Verschwörungstheorien, jemand hat Probleme mit dem Textverständnis, dramatisiert einen Sachverhalt, und das halbe Internet nimmt das falsche Gerücht dann fortan als Wahrheit hin, weil es einen wahren Kern hat und sich niemand die Mühe macht, die Originalquellen differenziert durchzulesen.

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Das mit den Apple-Usern scheint offenbar nicht ganz zuzutreffen, wie ich nun selbst zugeben muß. Habe die Info von einem Professor aus einer Vorlesung zum Thema Online-Marketing und habe es somit nicht mehr selbst überprüft.

 

Hiermit bedaure ich meine voreilige Behauptung oben.
Was nichts daran ändert, als dass ich empfindlich bin, was das Thema VT anbelangt. Wenn man vor 2013 (Snowden's Leaks) was zu jene Themen geschrieben hätte (z. B. Prism), wäre man auch ein VT'ler gewesen. Ich würde solche Wörter jedenfalls vorsichtig gebrauchen, sie implizieren, dass jemand - oder ein Thema - in der vermittelten Art komplett nicht ernstzunehmen ist.

 

Gruss

Johannes

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Das mit den Apple-Usern scheint offenbar nicht ganz zuzutreffen, wie ich nun selbst zugeben muß. Habe die Info von einem Professor aus einer Vorlesung zum Thema Online-Marketing und habe es somit nicht mehr selbst überprüft.

Das ist allerdings eine höchst dubiose Quelle. Dein Prof hat euch manipuliert um einen besseren Effekt zu erzielen, denn solche vermeintlichen Manipulationen der "dummen Kunden" bringen natürlich ein Machtgefühl mit sich, worauf einige anscheinend ziemlich abfahren. Wissenschaftliches Arbeiten sieht allerdings anders aus.

 

Höhere Preise über differential pricing durchzusetzen kann für ein Vergleichsportal nur funktionieren, wenn sie die einzigen sind, über die das Produkt verfügbar ist, oder wenn es in dieser Konfiguration so nur dort existiert (wenn der Markt nicht transparent ist). Ansonsten würde der immer gerne vorgeführte, snobbistische Apple-User nämlich einfach bei einer anderen Vergleichsseite buchen, die die "Normalpreise" anbietet. Blöd sind die Apple-User nämlich auch nicht.

 

Niedrigere Preise nur an einen bestimmten Personenkreis zu verkaufen ist da schon einfacher.

 

Sobald man bestimmte Angebote aber nur noch über Facebook oder andere "geschlossene Nutzergruppen" buchen kann, wird es in der Tat kritisch, dann ist die Markttransparenz dahin. Da hast Du schon recht.

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Noch mehr "Verschwörungen": wenn die Webseite einen Tracker hat, kann es sein, dass beim wiederholten Anschauen des selben Angebots die Preise nach oben gehen. Ebenso habe ich schon gehört, dass in den USA z.B. in New York andere Preise angezeigt werden, je nachdem ob man mit einer IP Adresse aus der Bronx oder einem Luxusviertel auf die Seite zugreift...

 

http://lifehacker.com/5973689/how-web-sites-vary-prices-based-on-your-information-and-what-you-can-do-about-it

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Noch mehr "Verschwörungen": wenn die Webseite einen Tracker hat, kann es sein, dass beim wiederholten Anschauen des selben Angebots die Preise nach oben gehen.

 

So langsam habe ich das Gefühl, dass das eingetroffen ist... :huh:

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Dieses "modern pricing" System gibts schon länger.

Klicke ich ein Produkt z.B. Ferienpauschalangebot mehrmals an so kann es durchaus sein, dass nach

einiger Zeit der VP höher liegt. Ist aber (noch) nicht bei allen Anbietern der Fall.

Darum: Wenn immer möglich anonym surfen und anfragen (Google Inkognito-Fenster)

 

 

Gruss aus dem Ticino

Jens

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Dieses "modern pricing" System gibts schon länger.

Eben - sogar noch viel länger als die meisten Denken. Es ist schon sehr lange so (ich bin vorsichtig mit dem Wort "immer"), dass exakt das gleiche Hotel im Airtours-Katalog* einen anderen Preis hatte, als im L'tur-Katalog (beides TUI). In der guten alten Zeit hat man die Preisdiskriminierung halt über das Design des Katalogs und das Reisebüro gemacht, heute über Apple oder Android. Wo ist der Unterschied?

 

Florian

 

* für die jüngeren Leser: Reisekataloge sind diese dicken Hefte, bei denen kleine Photos von einzelnen Hotels abgedruckt sind und zu denen man sich dann über noch kleinere Tabellen in meist anderen Heften aus komplexen Matrizen den Preis einer Reise raussuchen/errechenen muss ;-)

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@Florian: wenn man aber eine Reisebüro-Lady seines Vertrauens hatte, wies einen die drauf hin, dass es bei L'tur günstiger ginge. Hach ja, die Reisekataloge; das waren Zeiten, als man 5 Kilo aus einem Reisebüro heimschleppen mußte und sich als 18-Jähriger mim TI-66 "bewaffnet" dran machte, sich den Australien-Trip durchzurechnen. Heute bin ich froh, dass es das nicht mehr gibt - aber nicht wegen der neuen Bequemlichkeit der online-Angebote, sondern weil ich die kleinen Zahlen in den Preislisten trotz Brille nicht mehr lesen könnte. ;)

 

Naja, ich denke, dass man die gesamte Entwicklung von einer meta-Ebene betrachten sollte. Die Kombination aus BigData und Dynamic Pricing wird sich in Bereiche entwickeln, die uns mitunter auch weniger gut gefallen dürften.

Mit zunehmendem Alter etwa stelle ich beispielsweise fest, dass mein "Ranzen" (und auch andere Zonen meines Körpers) ein Eigenleben entwickeln, wenn ich nicht weniger esse als früher UND mich mehr bewege. Lasse ich locker und schlage mich auf die Seite der "Jogging-Hosen-Fraktion" mit heimtückischem Gummibund, dann gehts in wenigen Jahren wohl schnell und ich werde von meiner Krankenkasse als potentielles Risiko erachtet. Dann bekommen das auch andere Versicherer mit (Zusatz, Lebens, etc.) und schon "geht es dahin" (Prämien, Pflichtuntersuchungen, etc.). Reisen werden teurer, weil man im Airliner mehr Sprit verbraucht und im Hotel (aus deren Sicht) mehr futtert, als der Durchschnitt, usw. Und da rede ich noch gar nicht davon was ist, wenn die ganzen Profile "erfahren", dass man eine chronische Krankheit hat (weil man gegoogelt hat, sich bei Amazon Fachbücher bestellt hat, u. dgl.). Toll, wenn man sich dann um einen Job bewirbt, und der Personaler weiß durch seine Software bereits, dass man z.B. eine chronische Darmerkrankung hat ("und wie oft müssen sie da auf die Toilette?"). Man wird das gewiß nicht als "Diskriminierung" bezeichnen,... den BWL'lern wird da sicher eine coole Bezeichnung für einfallen; so was wie "dynamic service- and product individualization"...

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Ich gehe für grössere Reisen immer noch gerne ins Reisebüro.

 

Dieses Jahr für Kanada hat man uns von Anfang an klar gesagt, dass wir die Flüge selber bei LX oder WK buchen können/sollen.

So sparen wir nun 200.- pro Person.

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dann gehts in wenigen Jahren wohl schnell und ich werde von meiner Krankenkasse als potentielles Risiko erachtet. Dann bekommen das auch andere Versicherer mit (Zusatz, Lebens, etc.) und schon "geht es dahin" (Prämien, Pflichtuntersuchungen, etc.).

Ich wäre da nichtso pessimistisch: Deine Krankenkasse weiss seit 50 Jahren (eigentlich noch länger) - ganz ohne Internet, Big Data, ... - wenn Du z.B. Diabetes, COPD, ... hast.

Und trotzdem hat sich über viele Jahrzehnte eine Gesetzgebung gehalten, nach der weder Deine Krankenkasse, noch eine Zusatzversicherung, noch gar eine Lebens-, Unfall- oder was-auch-immer-Versicherung Deine Beiträge erhöhen darf, wenn Du eine solche Krankheit bekommst.

 

Natürlich ist es (ausser bei der Krankenkasse, aber das ist ja auch eine Kasse und keine Versicherung) etwas anderes, wenn Du einen neuen Versicherungsvertrag abschliesst: Eine Versicherung soll Dich ja gegen Risiken mit unvorhersehbarem Eintritt in der Zukunft versichern. Wenn Du aber schon Diabetes, Adipositas, .. hast, dann sind die dadurch entstehenden Kosten ja kein Risiko mehr, sondern Tatsache. Und genau so wie eine Feuerversicherung für Dein Haus auch "etwas teurer" wäre, wenn Du sie abschliesst, wenn Dein Haus bereits brennt, ist es eben auch mit Kranken- und sonstigen Personenversicherungen.

 

Auch bei der Profilierung durch (potentielle) Arbeitgeber wäre ich nicht so skeptisch: Woher sollten sie die Daten aus Google-Suchen, etc. bekommen - selbst wenn sie das wollten? Google et al wird sie ihnen sicher nicht geben. Dazu wissen die Internet-Konzerne zu gut, wie schmal das Brett ist auf dem sie mit ihrer personalisierten Werbung sitzen. Daran zu sägen würden sie nicht mal versuchen. Die Gefahr, dass bei Übertreten einer solchen Linie das ganze Datensammel-Geschäftsmodell in Frage gestellt wird, ist viel zu groß.

 

Bleiben Bankgeschäfte, Kredite, ... - hier denke ich durchaus, dass sich einiges ändern wird. Haben Banken erst mal rausgefunden, dass man Alkoholiker relativ treffsicher daran erkennen kann, dass sie viel häufiger als Nicht-Alkoholiker Abends an Tankstellen 10-20 EUR ausgeben, dann haben sie gute Hinweise zur beurteilung der Kreditwürdigkeit. Und so was können sie mit ihren eigenen Daten auswerten...

 

Florian

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Alle Webpages nutzen Big Data um Kundenprofile und z.B. spezielles Preis bzw. Produktangebote zu erstellen und das ganze viel komplexer als oben geschrieben. Alles Big Data. Aus verschiedensten "Quellen" ipAdresse, genaue location (bei Mobile), Surfverhalten (über Proxis und mehr tracking systeme), registrierter Benutzer, Facebookanmeldung auch auf nicht Facebook Seiten (schön einfach aber alles wird dann von Facebook getrackt) etc. Über jeden von Euch gibt es eine Menge von Daten... und mehr als ihr denkt!

Preisbildung wird allerdings nur bedingt gesteuert da es nicht wirklich funktioniert, wie oben geschrieben allerdings das Produktangebot als solches durchaus. Ein Schweizer aus Zürich surfend bekommt zunächst erst einmal die teueren Produkte angezeigt...

Wenn ihr komplett clean seit wollt, alle Proxis löschen und eine IP Adresse über VPN z.B. aus Deutschland. 

 

Zum eigentlichen Thema (Ausführungen gelten nicht für Easyjet & Co.): Flugpreise bei Fluggesellschaften wie Swiss, LH, KLM etc werden dynamisch und täglich/stündlich erstellt. Im Regelfall ist ein Flug ein halbes Jahr im voraus ehr ein Standardpreis, kommt es näher an das Datum vergleichen sich diese Fluggesellschaften Preislich gegenseitig bzw. schauen wie die eigene Buchungssituation ist. Ist der Loadfaktor hoch gibt es keine Aktionen, niedrig gibt es Aktionen ca vier Wochen vor dem Reisedatum. Steigt ein Preis bei einen der genanten Anbieter ziehen die anderen im Regelfall nach, sinkt der Preis genau anders herum. In der ECO gibt es günstige Tarife bei geringen Loadfactor sogar einen Tag vor Abflug, in der Businessclass sehr selten weil sonst die Kunden die ein Full Flex Ticket gebucht haben kurz vor der Reise das günstige Ticket nehmen würden. 

 

Mein Tip für ECO: Ist der Flug bereits gefühlt günstig und der Reisetermin steht fest, Flug buchen. Ist der Flug bereits teuer lohnt sich oft das warten, nur nicht nervös werden ;-)

 

Mein 1. Tip für BC: Steht der Reisetermin fest günstigsten BC Tarif buchen, eventuell ECO->BC upgrade mit Meilen checken (lohnt sich ab Preisdifferenz ca. CHF 1.500 für beide Strecken). Offener Reisetermin Flex Ticket buchen und so ca zwei Wochen vor Abflug nachschauen und ggf Flex stornieren und neu den günstigen BC buchen. 

 

Mein 2. Tip für BC: Wenn ihr mit Swiss oder LH fliegt lohnt sich oft eine Buchung über das andere Land. Z.B. Swiss Flüge ab der Schweiz sind oft günstiger wenn z.B. aus Deutschland gebucht wird (z.B. Expedia.de, erst zum Schluß eure Adresse angeben), LH Flüge sind günstiger aus der Schweiz zu buchen obwohl noch die Zubringerflüge dabei sind. Ich selbst habe Preisunterschiede von 30% gehabt, auch noch in den letzten 12 Monaten. BA, KLM, Airfrance (aber nicht ab Genf) bieten Schweizern ebenfalls sehr gute Konditionen. z.B. BA Flug nach San Francisco aus der Schweiz abgeflogen ist immer ca. 25% günstiger als in UK gebucht und abgeflogen. 

 

Easyjet & Co: Preise gehen eigentlich immer nur hoch, ab xxCHF Aktionen beziehen sich fast ausschließlich Termine die 3+ Monate in der Zukunft liegen. Nur Aktionen mit -x% wegen Geburtstag oder was immer sind echte Rabatte. Mein Tip: Buchen wenn nicht innerhalb von einer Woche eine Rabattaktion kommt.

 

Ich selbst mache >100 Flüge im Jahr, das sind meine Erfahrungen.

 

Nick

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Alle Webpages nutzen Big Data um Kundenprofile und z.B. spezielles Preis bzw. Produktangebote zu erstellen und das ganze viel komplexer als oben geschrieben.

Blödsinn!

 

Florian

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Blödsinn!

 

Florian

Sorry Florian, du glaubst scheinbar an den Weihnachtsmann, ich arbeite in der Branche... Oder war "Blödsinn" ironisch gemeint? ;-)

Big Data beschränkt sich nicht nur auf geschützte Daten und den Austausch wie aus deinem Krankenkassen Beispiel. Hier zu Klärung was Big Data bedeutet: https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Data

 

Nick

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@Florian: die Vorredner haben recht - leider! Du brauchst lediglich mal nach "Browserfingerprinting" googeln. Habe ich auch erst vor kurzem entdeckt, dagegen sind Flashcookies und all dies nichts.

 

Kenne jemanden aus dem Recruiting-Bereich. Es wird bald eine Software geben, die dem HR-Menschen auf Basis von BigData beispielsweise prophezeihen wird (natürlich nur in Form einer Wahrscheinlichkeit), wie lange ein potentieller Mitarbeiter (Bewerber) voraussichtlich im Unternehmen bleiben wird (Algorithmus berechnet das offenbar; Daten kommen aus sozialen Netzwerken u. dgl.). Das mag für Dich (Florian) wie Bullshit klingen, aber daran wird definitiv (!) gearbeitet. Ich kann keine Sourcen oder Quellen nennen, weil ich den Namen der SW-Firma vergessen habe - warte einfach noch etwas zu.

 

Gruss

Johannes

 

[Edit]: Etwas hinzugefügt

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Hallo zusammen

 

Ich suche und beobachte seit wenigen Wochen die Flugpreise für eine Reise nach Kanada im kommenden August.

Bisher waren die Preise eigentlich mehr oder weniger konstant, doch auf heute scheinen alle Fluggesellschaften ihre Preise erhöht zu haben.

 

Täuscht das nur, oder gibt es da einen spezifischen Grund für, dass mir das heute so auffällt?

 

Die Preise sollten eigentlich Marktpreise sein, somit sind Schwankungen erwünscht, die andere Methode wäre die regulierte Preisbildung und die wurde vor vielen Jahren abgeschafft.

 

Wenn nun die Preise der Gesellschaften gleichzeitig in die gleiche Richtung schwanken, ist dies schon etwas bemerkenswert. Dazu gibt es legale Gründe (geänderte Landegebühren, Security/Safety, Treibstoff etc.) die auf den Kunden mehr oder weniger gleichzeitig umgelegt werden. Es gibt aber auch Gründe, welche weniger legal wären, z.B. verbotene Preisabsprachen. Die müssten durch die Wettbewerbsbehörden geahndet werden.

 

Dass für das gleiche Produkt nicht überall gleich viel bezahlt werden muss, ist durch zwei Faktoren gegeben:

  • Preisbildung durch Markt; z.B. Jahreszeiten, Tageszeiten. Lage, Ladenhüteraktionen, etc.
  • Preisbildung durch Kaufkraftabschöpfung. Dies wird oft mit den Währungsdifferenzen begründet, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass z.B. in der Schweiz währungsbereinigt (CHF/Euro) viele Preise überhöht sind gegenüber der EU.

Der Versuch der internationalen Hotelplattformen in der Schweiz die freie Preisbildung durch die Hotels zu unterlaufen, ist durch die Behörden gestoppt worden. Es kann jeder Hotelier auf seiner Homepage auch tiefere Preise anbieten als in den Homepages der Hotelplattformen.

Bearbeitet von Walter_W
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Sorry Florian, du glaubst scheinbar an den Weihnachtsmann, ich arbeite in der Branche... Oder war "Blödsinn" ironisch gemeint? ;-)

Big Data beschränkt sich nicht nur auf geschützte Daten und den Austausch wie aus deinem Krankenkassen Beispiel. Hier zu Klärung was Big Data bedeutet: https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Data

Das "Blödsinn" bezog sich nicht darauf, was alles, schönes geht, sondern auf die Behauptung, dass das "alle" Webpages machen sollen.

 

Natürlich gibt es viele tolle Möglichkeiten - und natürlich wird es für vieles "bald Software geben". Die konkrete Behauptung war aber:

ALLE Webpages nutzen Big Data um Kundenprofile und z.B. spezielles Preis bzw. Produktangebote zu erstellen und das ganze viel komplexer als oben geschrieben. Alles Big Data. Aus verschiedensten "Quellen" ipAdresse, genaue location (bei Mobile), Surfverhalten (über Proxis und mehr tracking systeme), registrierter Benutzer, Facebookanmeldung auch auf nicht Facebook Seiten (schön einfach aber alles wird dann von Facebook getrackt) etc. Über jeden von Euch gibt es eine Menge von Daten...

Aus meiner konkreten (beruflichen) Erfahrung würde ich schätzen, dass heute weit unter 1% aller Webpages und we unter 10% aller Online-Shops solche Methoden nutzen - aber natürlich weit über 90% aller CMOs, CDOs und CIOs darüber reden, was man noch alles Tolles machen könnte...

Die allermeisten Websites nutzen nicht einmal small Data, um Nutzerprofile, etc. zu erstellen.

 

Florian

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Ich kann keine Sourcen oder Quellen nennen, weil ich den Namen der SW-Firma vergessen habe - warte einfach noch etwas zu.

Warum muss ich warten?

 

Solche Lösungen gibt es seit 10 Jahren und sind allgemein bekannt. Natürlich werden sie im zuge der aktuellen Advanced Analytics-Welle immer "besser" - auf Einzelmitarbeiterebene ist ihre Prädiktionskraft aber immer noch bescheiden...

 

Wenn es DICH interessiert, dann kannst Du einfach mal auf der WebSite von Talent Analytics Corp. ein bisschen nachlesen. Deren Lösung ist im Rahmen des machbaren nicht verkehrt.

 

Und schon schliesst sich ein Kreis: Wenn Du mehr über das Thema lesen willst, dann musst Du nach "Flight risk" googeln - so ist nämlich der amerikanische Fachbegriff für das, was da vorhergesagt wird. Passt ja sogar in dieses Forum ;-)

 

Florian

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