Volume Geschrieben 15. Januar 2016 Teilen Geschrieben 15. Januar 2016 Der lange Streit ist erstmal für den Winterflugplan beendet, das OVG in Lüneburg hat die Gemeinschaftsflüge erstmal genehmigt. Ich muss erhrlich zugeben, die Materie nicht zu verstehen. Codeshareflüge bedeuten doch praktisch nichts anderes, als dass eine Airline auch als Reisebüro tätig wird, sie verkaufen dir Flüge anderer Airlines. Umgekehrt ist der Effekt noch geringer, du erlaubst einer anderen Airline (genauso wie 100.000 Reisebüros und 1000 Websites auch....) deine Tickets zu verkaufen. Es wird zwar ein anderes Label draufgeklebt, aber das sagt auch ganz eindeutig, was wirklich drin ist ("operated by...."). Was ist denn daran genehmigungspflichtig, und wieso sehen LH & Co. dabei die Zukunft des Abendlandes in Gefahr, und Gerichte müssen sich damit beschäftigen? Kann hier mal ein Kundiger die rechtlichen Hintergründe erklären? Gruß Ralf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
M.S. Geschrieben 15. Januar 2016 Teilen Geschrieben 15. Januar 2016 Das würde mich auch interessieren, zumal die beiden ja sogar in einer gemeinsamen Allianz sind (Etihad Partners). Ist es nicht gerade Sinn und Zweck einer Allianz, Flüge gesellschaftsübergreifend anbieten zu können? LH macht dasselbe ja mit Star-Alliance Partnern aus aller Welt... Gruss Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 19. Januar 2016 Autor Teilen Geschrieben 19. Januar 2016 Hat keiner Lust hier was zu schreiben? Die Welt (bzw. dpa...) erklärt die Codeshareflüge Das LBA prüft nach eigenen Angaben nicht, ob vergleichbare Serviceleistungen erbracht werden. Was überprüft das LBA denn dann? Und wieso überprüft es überhaupt etwas, was ist da die Rechtsgrundlage? Was ist daran genehmigungspflichtig Flüge zu vermarkten? Anders ist die rechtliche Lage, wenn man von einem Land außerhalb der EU nach Hause fliegt. Dann haben die Passagiere nur ein Recht auf Ausgleichszahlungen, wenn sie mit einer Airline mit Sitz in der EU und entsprechender Betriebsgenehmigung fliegen. OK, das war mir so nicht bekannt ! Buche ich also bei AirBerlin einen Flug nach bzw. über AUD, und Etihad operiert den, dann habe ich auf dem Rückflug keine EU-Fluggastrechte ?!?! WTF! Ich dachte immer alle Flüge die in der EU anfangen oder enden fallen unter die Verordnung. Wer hat sich denn so "Rechte" ausgedacht... Aber wenn man den EU-Text genau liesst... Zum anderen haben Sie auch bestimmte Rechte, wenn nicht alles nach Plan verläuft. Wenn sich Ihr Flug verspätet, wenn er annulliert wird oder wenn Sie Ihre Flugreise wegen Überbuchung nicht wie geplant antreten können, haben Sie Ansprüche … … und zwar immer dann, wenn Sie von einem beliebigen Flughafen in der EU abfliegen oder mit einem Luftfahrtunternehmen aus der EU bzw. aus Island, Norwegen oder der Schweiz in der EU ankommen. Hier bedeutet "Flug" also doch tatsächlich etwas von Start bis Landung, nicht etwa etwas von Startort bis Zielort... Ich dachte immer jede Reise die ich in der EU anfange wäre abgedeckt, aber Pustekuchen. Wenn ich also mit United über den Atlantik fliege (auf einem LH Ticket) dann habe ich keine Rechte! Gut zu wissen, also Codeshare nur auf dem Hinflug akzeptieren, sonst gucke ich bei Überbuchung oder Annulierung ganz schön dumm. Laut LBA dürfen Fluggesellschaften aus EU-Ländern nur mit Airlines kooperieren, die die Sicherheitstests der Internationalen Flugtransport-Vereinigung (IATA) bestanden haben. Also wieder einmal eine Art "freiwillige Selbstverpflichtung" der Industrie, bzw. eine "Selbstzertifizierung". Die IATA ist eine Industrie-Interessenvertretung, und auf deren Grundlage genehmigt das LBA der Industrie dann Kooperationen? Hier hätte ich ICAO (unabhängige Organisation der vereinten Nationen) erwartet, nicht IATA... Es kann allerdings passieren, dass ein Passagier zum Beispiel bei der Partner-Airline weniger Gepäck mitnehmen darf. Aber auch das sei auf dem Ticket angegeben, versichert Rasch. "Eigentlich sollte der Kunde keine negativen Überraschungen mehr erleben." eigentlich... Auf meinen aktuellen Tickets stehen nur Pieces, keine Gewichte. Ich habe es aber schon bei Singapore (Codeshare Lufthansa) erlebt, auf dem Rückflug war plötzlich mein Handgepäch zu schwer, weil Singapore weniger erlaubt als Lufthansa. Da steht man dann in Sydney, und muss sich bei 35°C in drei Schichten Klamotten und die Bergwanderschuhe zwängen, damit im aufgegebenen Gepäck Kapazität für den Laptopakku entsteht, der aus dem Handgepäck rausmuss, da allein der Trolley plus Laptop bereits dem Singapore-Maximalgewicht entspricht, und Singapore für Star Alliance Silber kein Mehrgewicht beim Aufgabegepäck erlaubt... Es wäre mal schön zu verstehen, was exakt denn nun alles Genehmigungspflichtig ist, wenn man Codeshareflüge anbieten will. Und welche rechtlichen Nachteile einem Codeshareflüge denn nun als Kunde genau bringen. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
F-LSZH Geschrieben 19. Januar 2016 Teilen Geschrieben 19. Januar 2016 (bearbeitet) Aber auch das sei auf dem Ticket angegeben, versichert Rasch. "Eigentlich sollte der Kunde keine negativen Überraschungen mehr erleben." Wie wir wissen: Jeder Satz mit "eigentlich" ist eine Lüge... In Deutschland ist es sogar möglich, dass Reisende einen Teil der Strecke im Zug fahren, obwohl sie ein Flugticket gebucht haben. Denn beim AIRail-Service der Deutschen Bahn haben manche ICE vom und zum Frankfurter Flughafen eine Lufthansa-Flugnummer. Oder mit dem Bus. Vielleicht dürfen wir ja irgendwann auch unter einer bestimmten Flugnummer eine Strecke zu Fuss gehen? Bearbeitet 19. Januar 2016 von F-LSZH Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 19. Januar 2016 Autor Teilen Geschrieben 19. Januar 2016 Vielleicht dürfen wir ja irgendwann auch unter einer bestimmten Flugnummer eine Strecke zu Fuss gehen? LH 0815, Fussweg von Frankfurt Terminal 1 zu Terminal 3, weil der Bau des Skytrain noch auf die Genehmigung wartet, den Froschtümpel auf halber Strecke trockenlegen zu dürfen... ;) Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Marco Burger Geschrieben 19. Januar 2016 Teilen Geschrieben 19. Januar 2016 Hallo zusammen, also so wie ich es bisher verstanden habe , geht es bei diesen Codeshare - Vereinbarungen nicht einfach nur darum, dass ein Flug mit zwei oder mehreren Flugnummern versehen wird, sondern vor allem auch darum sich intensiv zwischeneinander abzusprechen - und spätestens beim Preis wird das Kartellamt hellhörig. ... und wieso sehen LH & Co. dabei die Zukunft des Abendlandes in Gefahr, und Gerichte müssen sich damit beschäftigen? Und so unterläuft Etihad auf clevere (aber auch sehr teure, wenn man sich die airberlin Bilanz ansieht) Weise das Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten: Soweit ich weiß dürfen arabische Airlines 4 Ziele in Deutschland anfliegen (frei wählbar, egal in welcher Frequenz), im Gegenzug darf LH bzw. deutsche Airlines weltweit ab den UAE fliegen. Das heißt jeder Codeshareflug nach Abu Dhabi durchgeführt von AB ist praktisch gleich zu sehen wie wenn EY selbst fliegt (oder eben doch nicht wie das OVG Lüneburg entschieden hat). Übrigens hatten British Airways und American Airlines lange Zeit das gleiche Problem. Zwar waren/sind beide oneWorld Gründungsmitglieder durften sich aber erst Jahre später auf den Strecken zwischen Großbritannien und den USA absprechen. Soweit zumindest wie ich es aus den letzten 17 Jahren beim lesen von Fachzeitschriften, etc. verstanden/aufgeschnappt habe. :ph34r: Gruß Marco Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
qnh1013 Geschrieben 19. Januar 2016 Teilen Geschrieben 19. Januar 2016 Und so unterläuft Etihad auf clevere (aber auch sehr teure, wenn man sich die airberlin Bilanz ansieht) Weise das Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten: Hallo, genau das ist es im Grunde. Etihad will das Luftverkehrsabkommen mit Geld unterlaufen. Und versucht nun das LBA also die bösen hinzustellen, weil Etihad ja nur den Paxen und Airberlin helfen möchte. Sollte man aufpassen, sonst fliegen wir demnächst mit Etihad von TXL nach DUS. Und ich denke, sobald das legal ist, lassen die auch Airberlin über die Klinge springen. Gruss Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 20. Januar 2016 Autor Teilen Geschrieben 20. Januar 2016 Was wäre denn schlecht daran, wenn Etihad TXL-DUS fliegt? Es würde Arbeitsplätze hier schaffen, kein Emirat könnte den Sprit oder die Abfertigung subventionieren, die EU-Fluggastrechte wären uneingeschränkt gültig. Da die Gewinne von Airlines überschaubar sind (gerade auf solchen Routen...) würde es wohl keinen Geldabfluss ins Ausland bedeuten. Etihad will das Luftverkehrsabkommen mit Geld unterlaufen Wobei man sich fragen muss, warum es dieses Abkommen so gibt. Wessen Lobbyarbeit hat dazu geführt, dass es so aussieht wie es gerade ist? Was ist schlecht dabei, wenn Golfairlines neue Routen da aufmachen, wo offensichtlich ein Bedarf ist? Die Kunden, die bereit sind über den Golf nach Amerika zu fliegen, wären auch bisher nicht direkt mit einem deutschen Carrier geflogen, sondern via CDG, LHR, AMS etc. Die Kunden, die bereit sind für einen LH Direktflug zu bezahlen, werden sicher nich in Zukunft über den Golf fliegen. Auch nach Ostasien ist ein Flug über den Golf immer noch deutlich länger als über europäische Hubs, allenfalls für Afrika, Südostasien und Australien ist es eine interessante Alternative, die eventuell Kunden abwirbt. Aber da gibt es auch schon eine erkleckliche Anzahl an Airlines aus diesen Regionen, die billiger nach Deutschland fliegen, als LH zu denen. Das ist hier alles ein mein Schäufelchen/dein Schäufelchen Kindergartengerangel. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
qnh1013 Geschrieben 20. Januar 2016 Teilen Geschrieben 20. Januar 2016 Es würde Arbeitsplätze hier schaffen, ... Wobei man sich fragen muss, warum es dieses Abkommen so gibt. ... Hallo, nein, es würde keine Arbeitsplätze schaffen, denn es wird ja nicht mehr geflogen. Ich denke es würde nur die Arbeitsbedingungen hier verschlechtern, weil dann Etihad die Konditionen bestimmt. Und die Golfairlines sind nicht gerade berühmt für ihre Arbeitnehmerbedingungen. Wo ist jetzt das Problem? Wenn die Regierung verhindert, das hier alles von jedem auf der Welt gemacht werden darf. Es ist ja nicht so, das jeder einfach so nach Abu Dhabi fliegen darf. Da reden die auch ein Wörtchen mit. Die ganze Welt mauert wenn man dort Fuss fassen möchte, wieso sollten wir das hier anders machen? Globalisierung ok, dann aber in beide Richtungen und das ist eben oft nicht der Fall. Ich weiss, fuer den Kunden ist das ja so schlecht. Die wollen nur billig und denen ist es egal wenn die am Checkin oder in der Kabine in Dirham bezahlt werden. Gruss Michael 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 20. Januar 2016 Autor Teilen Geschrieben 20. Januar 2016 denen ist es egal wenn die am Checkin oder in der Kabine in Dirham bezahlt werden. Welche Airline in Deutschland beschäftigt denn noch eigenes Check-in Personal? Glaubst du die fliegen hier Pakistanis oder was weiss ich ein, die mit Abu-Dhabischem Arbeitsvertrag am Düsseldorfer Flughafen in Dirham bezahlt werden? Natürlich schafft ein Flug DUS-TXL hier in Deutschland Arbeitsplätze zu den hier üblichen Konditionen für Check-In oder Kabinen Zeit-/Leiharbeiter. Egal was auf dem Flugzeug draufsteht. Das sind doch exakt die viel gerufenen ausländischen Investoren, die wir unbedingt mit den hier niedrigen Löhnen anlocken wollen. Ich bin hier wirklich kein ME3 Fan (um es mit Diether Krebs Worten zu sagen: "ich habe es mal probiert, aber es gibt mir nichts"), aber ich sehe auch nicht, dass wir je irgendeine nicht konkurenzfähige Firma gerettet haben, indem wir durch staatliche Intervention die Konkurrenz ausgesperrt, oder großzügig Subventionen gezahlt haben. Wir können nicht ständig freien Markt predigen, aber damit einen Erhalt alter Monopole meinen. Entweder wir sagen ganz offen, dass wir alle Produkte/Dienstleistungen die nicht unseren Sozialstandards entsprechen (Klamotten aus Bangladesh, Callcenter in Indien, Erdöl aus Nigeria, Aluminium vom Amazonas...) von unserem Markt fernhalten, oder wir akzeptieren alle. Ich bin sofort dabei, Flüge zu verbieten die dazu führen, dass Personal in den Flugzeugen auf deutschem Boden in hier nicht akzeptablen Abreitsverhältnissen ihren Dienst tun. Ich bin sofort dabei Flüge nach Deutschland zu verbieten, die nicht unseren Sicherheits- oder Hygienebestimmungen entsprechen. Ich bin sofort dabei einen Etikettenschwindel zu verbieten, bei dem man hochpreisig bei einer Deutschen Airline bucht, und dann am Ende billig und ohne Fluggastrechte mit einem Ausländer fliegt. Aber hier darauf zu pochen, dass nur 4 Flughäfen angeflogen werden dürfen, und die auch nur wenn die Tickets bei der operierenen Airline gebucht werden (durch ein Deutsches Reisebüro, statt durch eine Deutsche Airline...), dass ist doch absolut nicht mehr zeitgemäß. Aber wie gesagt, die ganzen juristischen Feinheiten von Codeshare überblicke ich nicht, und bin für jede Aufklärung dankbar. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
qnh1013 Geschrieben 20. Januar 2016 Teilen Geschrieben 20. Januar 2016 Das sind doch exakt die viel gerufenen ausländischen Investoren, die wir unbedingt mit den hier niedrigen Löhnen anlocken wollen. Ich bin sofort dabei, Flüge zu verbieten die dazu führen, dass... Aber hier darauf zu pochen, dass nur 4 Flughäfen angeflogen werden dürfen, und die auch nur wenn die Tickets bei der operierenen Airline gebucht werden (durch ein Deutsches Reisebüro, statt durch eine Deutsche Airline...), dass ist doch absolut nicht mehr zeitgemäß. Hallo, Ich rufe nicht nach denen… na da sind wir uns ja ziemlich einig. ;-) Ich habe ganz allgemein kein Problem damit etwas mehr zu bezahlen für europäische Produkte, nur sie müssen es dann auch sein und nicht nur der Aufkleber. Das mit den 4 Flughäfen ist, wie gesagt, keine einseitige Sache. UAE macht ja auch nicht auf für alle und jeden… Gruss Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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