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Eurowings-Langstrecken häufig verspätet


F-LSZH

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Vor allem auch da von Airlines wie Swiss oder AUA die aviatische Grundversorgung ganzer Länder abhängen. Da muss ich mich schon fragen, wohin das führen soll.

 

Es werden ja von Jahr zu Jahr mehr Passagiere. Man könnte auch sagen der Flugverkehr boomt. Solange sich mit schweizerischen und österreichischen Paxen Geld verdienen lässt und eine Nachfrage da ist, wird geflogen werden. Kann sein, dass die Flugzeuge in ein paar Jahren Orange oder Grün oder Blau sind und AirBasel, Easyair oder Wutschiwatschi draufsteht: Die Grundversorgung wird gedeckt werden. Das steht für mich außer Frage.  

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Ich kann mir allerlei leckere Dinge wünschen, aber welcher Passagier kann den bitte beurteilen, welche Gerichte sich zur Großküchenherstellung und zum Aufwärmen an Bord eignen? ... Das hätten die netten Damen und Herren des Marktforschungsinstituts der Lufthansa gleich klipp und klar sagen solle, eine derartige Befragung ist völliger Unfug,

Du schreibst völligen Unfug. Die Marktforscher erstellen die Liste, was den Leuten denn so vorschwebt, und der Koch sucht dann nach umsetzbaren Gerichten, die diesen Vorstellungen möglichst nahe kommen. Im konkreten Fall war also der Koch der Trottel. (Falls nicht das Management den Input des Kochs überstimmte oder gar von vorneherein auf einen solchen verzichtete, was natürlich den Vorurteilen hier entsprechen würde.)

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Jetzt muss ich aber auch mal hier meinen Berufsstand verteidigen ;) - wenn du als Berater die Fragestellung deines Kunden nicht hinterfragst und ihn eventuell darauf hinweist, dass die Fragestellung nicht die Richtige ist/ im Moment nicht auf die Firma zutrifft etc. machst du deinen Job nicht richtig.

 

Das machen leider nicht alle Beratungsfirmen bzw. Berater, sondern es wird tw. auch ganz gerne versucht, gerade "hippe" Methoden u./o. Instrumente zu verkaufen, ganz gleich, ob der Kunde das gerade jetzt wirklich braucht. Das ist in etwa so, wie wenn der Hals vom Sodbrennen kratzt (was man selber nicht checkt) und der Doc Antiobiotika gegen Bakterien verschreibt ("aja, Sie ham eine bakterielle Infektion, da nehmen wir das und das..." *kritzel kritzel*). Dass der eigentliche Auslöser ein Magengeschwür ist, welches zum Sodbrennen führt und jenes dann die Speiseröhre und den Rachen reizt, erfährt man oft erst um einiges später (wenn mitunter schon chronifiziert) bei einem anderen Arzt, aber die Antibiotika vom ersten Doc hat man derweil eingeschmissen und sich seine Darmflora zusätzlich beleidigt.

Was ich damit sagen will: viele Berater sind naturgemäß ausgezeichnete Vertriebler in eigener Sache bzw. im Sinne der Consulting-Firma.

 

Und seien wir uns ehrlich, wer kennt es nicht - wenn nicht selbst dann von den Kumpels und Bekannten -, wo dann die Handouts mit den dollen Logos sowie sonstigen Überbleibsel aus diversen Meetings und all dem im Rollcontainer in der untersten Schublade verschwinden, um Jahre später wieder aus den untersten "Sedimenten" hervorzuquellen und man sich denkt: "oh Mann,... ab in den Reisswolf!!" (sofern man nicht zwischenzeitlich wegrationalisiert oder outgesourced wurde).

 

Und ja, es gibt Situationen, Prozesse und dgl., wo Berater absolut angebracht und ihr Geld wert sein können!!

 

so long

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Ich habe bei solchen Dingen oft das Gefühl, es geht den "Führungspersonen", die solche Leute engagieren darum, dass sie nachher die Verantwortung für ihre eigenen Fehlleistungen den Beratern anhängen können.

...

Jaja, viele von den Alten haben/hatten halt noch Schneid und einen natürlichen "anti-Bullshit"-Filter eingebaut.

In dem Zusammenhang ist die Lektüre des Amerikanischen Regierungsberichts zur Finanzkrise 2008 absolut lesenswert.

Die Einstellung der Topmanager, deren Abneigung tatsächliche Entscheidungen zu treffen, der Trend mit dem Strom zu schwimmen und der Misbrauch von Ratingagenturen (also auch "Beratern"). Dazu der blinde Gehorsam gegenüber vermeintlichen Interessen.

Die Manager glauben zu wissen, was die Investoren von ihnen wollen, die Berater glauben zu wissen, was die Manager hören wollen, die Broker glauben zu wissen was das Management von ihnen will, niemand trifft wirklich Entscheidungen, jeder macht nur was alle machen in dem Glauben es werde von ihm so erwartet. Und solange alle das selbe machen, wird man auch nie etwas vorgeworfen bekommen. Wenn es geknallt hat, trifft es alle, und auf niemanden wird mit dem Finger gezeigt. Und das beste was man dann gegebenenfalls vor Gericht sagen kann ist "davon habe ich nichts gewusst", "diese Informationen lagen mir nicht vor", "das war nicht meine Entscheidung", "ich habe mich da auf die Fachleute verlassen" etc.

 

 

Und ja, es gibt Situationen, Prozesse und dgl., wo Berater absolut angebracht und ihr Geld wert sein können!!

Selbstverständlich, die gibt es auch. Sie sind aber selten. Die meisten sagen dem Auftraggeber exakt was er hören will, und nicht die Wahrheit. Denn das ist es, was diese fordern. Es gibt eben beide Märkte für Beraterfirmen, und beides wird bedient. Echte Beratung, und externe Bestätigung zur Verantwortungsabwälzung.

 

Gruß

Ralf

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Die Dubai-Rotation soll nun gestrichen werden um etwas mehr 'Puffer' zu haben:

http://www.aero.de/news-23260/Eurowings-stellt-Flug-nach-Dubai-im-Sommer-ein.html

 

Dieselbe Problematik war uebrigens im letzten SFP der Germanwings. Auch hier war praktisch kein Spielraum um Verspaetungen oder Ausfaelle ohne Canceln abzufangen.
Die Besatzung hatte dies bei einem solchen Fall bestaetigt und sich auf das Ende des SFPs gefreut.
Flugzeuge in der Luft sind gut, aber ohne Reserven kann der schoenste Plan eben zu einem Kartenhaus werden.

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@ Ralf: Naja, hier möchte ich doch ein wenig relativieren! Es gibt Bereiche und Prozesse, wo Beratungsleistungen wichtig sein können, und sooo selten sind die guten Berater dann auch wieder nicht.
Es gibt Felder, wo - entgegen allen Vorurteilen - auch dezidiert etwas erschaffen (z. B. Entrepreneurship), oder erfolgreich transformiert wird. Beispielsweise, wenn es zu nachhaltigen Umstellungen/Umstrukturierungen bei Produktion, Logistik, neue Verfahren/Technologien und dgl. kommt (meist unter Einbezug von IT), ohne welche das Unternehmen ansonsten nicht mehr lange konkurrenzfähig gewesen wäre. Da fehlt im Management schon oft das Wissen sowie Erfahrung um die "Klippen, Gezeiten und Untiefen", und ein "Lotse" an Bord macht absolut Sinn, da er die Fahrwasser kennt (um es mal im nautischen Jargon auszudrücken).

Die "Verkäufer" unter den Consultants hingegen haben halt seit jeher gerne gewisse Trends und einhergehende Methoden/Konzepte/Systeme zu plazieren bzw. anzuwenden versucht, was natürlich schiefgehen kann. Entweder, weil der Kunde es gar nie wirklich gebraucht hätte, oder u. a. auch, weil "a fool with a tool" immer noch ein "fool" ist (kundenseitig) ;). Auch hier gehören somit immer zwei dazu: die Berater, und jene, welche sie hereingebeten haben...

 

Jedenfalls bitte nicht wieder zu sehr polarisieren, es hat immer Platz in der Mitte für Graustufen! Berater hat es seit jeher gegeben; das waren früher oft Alte ("Weise") oder in Stammeskulturen hatte der Medizinmann zumeist die Funktion als Berater des "weltlichen Anführers" (Häuptling, Stammesfürst, etc.) inne. Letztendlich hatte - falls was aus dem Ruder lief oder grober Mist gebaut wurde - der weltliche Führer das letzte Wort (bzw. dessen Leibgarde). :blink:

 

Gruss

Johannes

 

[Edit]: Ergänzungen

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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das waren früher oft Alte ("Weise")

...und heute sind es Junge frisch von der Uni, die noch nie das wirkliche Leben erlebt haben, aber über das Wohl und Wehe von Tausenden entscheiden.

Eine Bekannte von mir hat während dem Studium oft bei Beraterfirmen gejobbt, und da wirklich haarsträubendes erlebt. Unter Umständen trifft ein Praktikant da die Entscheidungen über die Zukunft eines Enternehmens. Intern titulierte man die betreffende Praktikantenabteilungbteilung mit "Kinder prüfen mein Geschäft"...

 

 

wenn es zu nachhaltigen Umstellungen/Umstrukturierungen bei Produktion, Logistik, neue Verfahren/Technologien und dgl. kommt (meist unter Einbezug von IT), ohne welche das Unternehmen ansonsten nicht mehr lange konkurrenzfähig gewesen wäre.

Ja, ehrlicherweise muss man natürlich sehen, dass viele die sich seit Jahrzehnten im Betrieb nach oben in die Führung gearbeitet haben, von moderner IT und deren Chancen (oder gar deren Notwendigkeit) keine Ahnung haben, und externe Beratung schlicht brauchen. Leider ist es dabei dann ober oft wie bei Banken, man bekommt nicht die IT die am besten für einen wäre, sondern die mit der der Berater die meiste Erfahrung hat (im besten Fall), oder für die der Berater die höchsten Provisionen kassiert...

Man muss umgekehrt aber auch sehen, dass viele IT Profis schlicht nicht verstehen, wie hocheffizient manche altmodischen Verfahren waren. Denn das ist eine Welt von denen die keine Ahnung haben.

 

Vier Augen sehen mehr als zwei, und niemand kann alles wissen. Beratung oder die Einbeziehung anderer ist daher imme erstmal eine gute Idee. Aber die Welt ist, wie du korrekt sagst, Grau und nicht Schwarz/Weiss. Es gibt auch genug schlechte Berater, oder welche die gar eigene Interessen oder die Dritter vertreten. Du weisst nie, wen du dir da ins Haus holst. Ich habe auch schon beides erlebt, Berater die einem echt weiterhelfen, und welche die fehlende Ahnung mit Charisma und Werbesprüchen überdecken, und eigentlich nur Porzellan zerschlagen. Sowohl im technischen Bereich (Produkt-/Produktionsoptimierung) als auch im Bereich der Organisation und Software. Ich habe welche erlebt, die Stumm mit dem Klemmbrett (heute wohl mit Tablet...) einen Tag lang durch die Produktion laufen, und dann abends dem Chef den großen Maßnahmenkatalog zur Umstrukturierung vorlegen, und welche die eine Woche lang von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz gegangen sind, uns sich alles haben erklären lassun und wirklich gute Fragen gestellt haben. In dem Fall kam dann das Wissen aus der eigen Firma, und die Berater waren nur Vermittler und Übersetzer. Und die dann eingeführten Maßnahmen haben auch mehrheitlich Sinn gemacht.

Oft gibt es sowas aber auch in der eigenen Firma, man müsste nur mal mit denen sprechen, die tagtäglich genau das machen, über das andere nur reden. Ich muss mich als Ingenieur da auch immer wieder an die eigene Nase fassen, und mal wieder einen Tag in der Produktion/Wartung verbringen, um mal zu sehen, ob man "da unten" vielleicht über das flucht, was ich "hier oben" entwickelt habe. Und warum. Oft wird "da unten" gar nicht verstanden, warum bestimmte Dinge in einer bestimmten Art und Weise gemacht werden sollen/müssen. Das selbe erwarte ich von der Betriebsführung, bevor sie sich Hilfe von aussen holen. Zuhören und Erklären. Nicht sich im stillen Kämmerlein mit einem externen Berater zusammensetzen und dann Anordnen.

 

Bei der Lufthansa scheint derzeit aber nichts so unwahrscheinlich, wie dass sich Führung und Belegschaft mal ausserhalb von Gerichten gegenübersitzen...

 

Schade eigentlich.

 

Gruß

Ralf

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Stichwort Berater: selbstverständlich wurde jetzt eine "Task Force" eingerichtet, die nach den Fehlern und vor allem Lösungen suchen wird... ;)

 

Interview von Herrn Garnadt (Vorstandsmitglied LH Passage) mit dem Kölner Stadtanzeiger 

 

http://www.ksta.de/wirtschaft/-lufthansa-manager-karl-ulrich-garnadt-im-gespraech-sote,15187248,33543280,item,0.html

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hört, hört...

 

Die Welt des Luftverkehrs hat sich verändert, zum einen durch aggressiv wachsende Billig-Airlines, zum anderen durch hoch subventionierte Gesellschaften vom Golf. Ohne Eurowings haben wir keine Wachstumschancen in Zukunft. Das Wachstum verlagert sich in das Segment des Direktverkehrs, weil Passagiere nun mal nicht gerne umsteigen. Gewiss gibt es in einem Konzern wie der Lufthansa mit 60 Jahren Tradition und Erfolg hier und da auch Vorbehalte gegen innovative Airline-Konzepte wie die Lowcost-Langstrecke. Aber die weit überwiegende Mehrheit der Lufthanseaten findet es richtig und wichtig, dass wir die umkämpften Direktverkehre nicht aufgeben – mit allen möglichen Konsequenzen auch für unser Personal – sondern im eigenen Haus verteidigen.

Der Direktverkehr ist der Grund, warum man so viele Probleme mit den hochsubventionierten ME3 hat? Die "Direktflüge" via DXB, AUH oder DOH sind das Problem ???
Sprich als Passagier in der LH Group habe ich demnächst die Wahl zwischen premium Umsteigeflug über FRA, MUC, ZRH oder VIE, oder billig-Direktflug mit Eurowings? Das will der Kunde?

OK, ich denke das wird die überwiegende Mehrheit der Lufthanseaten auch so sehen...

 

Gruß

Ralf

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@Ralf: das mit dem Thema "Berater" ist so eine Sache, wo man sich auch ewig im Kreise drehen kann.

 

Für mich persönlich bleibt ein Fazit: der Berater-Job setzt für mich voraus, dass ein gewisses Maß an Lebenserfahrung, Expertise (mindestens in den notwendigen Fachbereichen), Wissen und "social Skills" vorhanden ist.

Wenn ich etwa eine Weltumsegelung plane, möchte ich Tipps bzgl. Routing und Ocean-Crossings von jemanden, der selbst schon zumindest einmal die Welt umsegelt hat. Die sofort sich zur Tipp-Abgabe berufenen Dampfplauderer mit ihren drei Kroatien-Törns im Jahr mögen top Erfahrungen mit der Bora und lokalen Bars haben, aber von denen brauche ich keine Atlantik- oder Panama-Tipps, die sie in der Segel-Zeitschrift gelesen haben, welche ohnehin alle lesen. ;)

 

Keine Erfahrung, keine ernstzunehmende Beratung - "high Potential" hin oder her, denn wie der Name sagt ist da mitunter viel Potential drinnen, aber wenig Erfahrung... :D

 

so long

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Für mich persönlich bleibt ein Fazit: der Berater-Job setzt für mich voraus, dass ein gewisses Maß an Lebenserfahrung, Expertise (mindestens in den notwendigen Fachbereichen), Wissen und "social Skills" vorhanden ist.

 

Ich kenne leider genug Studienabgänger, welche direkt nach ihrem Abschluss bei einer grossen Beratungsfirma einsteigen konnten und ohne jegliche Erfahrungen in Unternehmen geschickt werden und dort Restrukturierungen und anderes vornehmen sollten (und zwar auch solche mit beispielsweise sozialwissenschaftlichen Abschlüssen, nicht nur Ökonomen). Ich will jetzt nicht sagen, dass es nicht auch gute Berater gibt. Auch will ich nicht behaupten, dass die LH schlechte Berater hat, das kann ich nicht beurteilen.

 

Gruss Michael

Bearbeitet von M.S.
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Der Direktverkehr ist der Grund, warum man so viele Probleme mit den hochsubventionierten ME3 hat? Die "Direktflüge" via DXB, AUH oder DOH sind das Problem?

Wir haben es ja gleich gewusst ™. Vielleicht schicken wir ihnen eine Rechnung für unsere "Beratungsleistung"?

 

Ich glaube aber, sie haben eher Angst vor Norwegian und WOW und deren Langstrecken, sowie M. O'Leary, der immer mal wieder von der Langstrecke schwadroniert. Der lacht sich wahrscheinlich halbtot ob der Eurowings-Langstrecken und überlegt, welche Idee er dem LH-Konzern als nächstes trojanisches Pferd unterjubelt. Frei nach Deinem (Ralfs) Bahnfahrer-Witz, den Du hier schon mal zum Besten gegeben hast.

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Gut gib es Manager und Berater. Wem sollte man sonst die Schuld geben und daruf einschlagen?

 

Stimmt, vom warmen Stuhl aus lässt es sich leicht kommentieren. Sich aber drauf zu setzen bedarf dann aber schon mehr. Aber dann müsste man sich ja dann selbst kritisieren und Entscheide hinterfragen - aber das macht ja keinen Spass.....

 

Markus

 

 

Gesendet von meinem SM-G925F mit Tapatalk

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Ich weiss nicht, wieviele der Mitdiskutanten hier, über eigene Erfahrungen mit Beratern verfügen oder lediglich vom Hörensagen argumentieren.

 

Studienabgänger arbeiten eigentlich nicht autonom, sondern sind in einem Team eingebunden. In der Regel absolvieren die Hochschulabgänger eine mehrmonatige unbezahlte "Stage" bei einem renomierten Beratungsbüro. Falls sie sich eignen, beginnen sie ihre Beratertätigkeit als "Junior Consultant". Dabei schreiben sie Protokolle und machen die bestbekannten Powerpoint-Folien. Dies meistens in der Nacht, sodass die Arbeiten am nächsten Morgen zu Verfügung stehen. Der Junior darf also keine Schlafmütze sein. In dieser Phase treten leider oftmals Friktionen mit dem eigenen Familien- und Sozialleben auf, weil geregelte Arbeitszeiten nicht immer möglich sind. Nebst den Routinearbeiten ist der Junior primär noch ein Anfänger als Consultant und dies trotz abgeschlossenem Hochschulstudium. Dabei ist er wahrscheinlich bereits 30 Jahre alt.

 

Nach ein paar Jahren können sie, falls sie die harte Zeit als Junior durchgestanden haben und sich als Berater eignen, als "Senior Consultant" beginnen. Diese Hierarchiestufe verfügt über mehrere Jahre Erfahrung und verhandelt mit dem Kunden. Dies ist nicht immer ganz einfach, denn, was der Kunde selber hören will und was er tatsächlich hören müsste, ist leider nicht immer dasselbe. Dabei wird der "Senior" vom "Director" gecoacht und arbeitet dabei also auch nicht völlig autonom.

 

Für Verhandlungen mit dem Top-Management des Kunden ist in der Regel der "Director" zuständig. Dies betrifft nicht nur die eigentliche Beratertätigkeit, sondern auch kommerzielle Elemente des Auftrages.

 

Die höchste Stufe ist dann diejenige des "Partners" auf Geschäftsleitungsstufe.

 

 

Selbstverständlich gibt es diese recht strenge Hierarchie nur bei grösseren Beratungsbüros. Für Beratungen bei Personalselektionen (Head Hunter) sind die Abläufe und Anforderungen an die Berater wiederum anders.

Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, also könnte jedermann als "Berater" operieren. Ich denke aber, die Lufthansa wird kaum unbekannte Anfänger mit solchen strategischen Problemstellungen beauftragen.

Bearbeitet von Walter_W
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Ich kenne persönlich eine Person, die während ihres BWL-Studiums vor 15 Jahren bei einer namhaften, großen Unternehmensberatung zunächst ein Praktikum gemacht hat, und später dort regelmäßig in den Semesterferien gejobbt hat, und dort nach kurzer Einweisung schon während ihres Praktikums eigenverantwortlich Unternehmen beraten hat. Die Unternehmen hatten keine Ahnung, dass die nette Dame sie besucht hat nur die Praktikantin war (Die Rechnung wird das vermutlich auch nicht gezeigt haben...). Die Unternehmensberatung hat sie mit Visitenkarten ausgestattet, die den Anschein erweckte, es handele sich um eine erfahrene Mitarbeiterin. 

Heute ist sie im Management einer großen deutschen Chemiefirma, und wird sich ganz sicher nie von dieser Firma beraten lassen...

 

Meine ex-Freundin (langjährige Erfahrung in der Personalbuchhaltung) ist während einer Phase der Arbeitslosigkeit einmal bei einer namhaften deutschen Vermögensberatung (deren ex-Chef sich mit Kanzler Schröder gedutzt hat und bis heute gerngesehener Gast in Talkshows im Fernsehen ist...) ein Bewerbungsgespräch gehabt, die wollten sie nach einem Wochendkurs (wohlgemerkt in Verkaufsstrategie, nicht in Finanzen...) als "ihre unabhängige Vermögensberaterin" auf die Kundschaft loslassen, um Kunden die Finanzprodukte von Vertragspartner aufzuschwatzen. Sie hat den Job entsetzt abgelehnt.

 

Vermutlich nur extreme Einzelfälle aus dem Anfang dieses Jahrtausends, die heute niiiiiie in Leben mehr vorkommen....

Wie gesagt, ich bin auch schon mit fähigen Beratern in Berührung gekommen.

 

Ich frage mich, wie viele Berater es geben kann, die wirklich Ahnung vom Airlinebusiness haben. Und vor allem mehr Ahnung als eine 90 Jahre alte Airline die in Europa Marktführer ist.

 

Gruß

Ralf

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Es ist ja nicht die Schuld von Beratungsfirmen, dass ihre Dienste in Anspruch genommen werden. Das sind einzig und allein die Besitzer oder Führer der beratenen Firma, die den Auftrag dazu gibt. Wer das tut, der weiss, was bei einem solchen Prozess heraus kommt. Meistens sind die Firmen, die sich so einem Diktum unterordnen, eh schon am Ende, zumindest am Ende ihres Lateins.

 

Ein cleverer Manager wird natürlich die Meinung eines Beraters mit in seinem Entschluss einbeziehen, die Verantwortung und die letztendliche Entscheidung liegt in seinem eigenen Ermessen.

 

Dani

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Ich weiß eigentlich nicht, warum man hier dazu noch groß schreiben soll - weil die Meinungen eh schon da sind..

 

Aber Ralf, weil du gefragt hast..

 Ich frage mich, wie viele Berater es geben kann, die wirklich Ahnung vom Airlinebusiness haben. Und vor allem mehr Ahnung als eine 90 Jahre alte Airline die in Europa Marktführer ist.

 

McKinsey gehört nunmal im Aviation Bereich zu einer der (wenn nicht sogar) der stärksten strat. Unternehmensberatung. McKinsey hat schon so einige Airlines aus der Sch**** geholt, die es heute sonst nicht mehr gäbe. Das passt nur nicht ins Weltbild einiger hier.

Das hier der Eindruck vertreten wird, dass die Berater ja praktisch in der Mehrzahl riesigen ökonomischen Schaden angerichtet hätten und nur selten helfen, wundert letztendlich auch nicht. Und zwar auch aus einem ganz einfachen Grund:

 

Keine Firma, die durch signifikante Mithilfe von Beratern gerettet wurde, stellt sich vor die Presse und sagt: "Uns geht es wieder besser - wir möchten uns hiermit bei der Unternehmensberatung XY für ihre Hilfe bedanken". Wer hätte ein Interesse daran, außer die Berater selbst, die aber vertraglich meist zu stillschweigen verpflichtet sind? Niemand. Das Management braucht die Erfolgsmeldung für sich. Das einzige was passiert ist, dass gerne mal auf C-Level Ebene das Telefon in die Hand genommen wird und Berater von Unternehmen zu Unternehmen empfohlen werden.  Das ist auch ein Grund warum die Beratungsbranche (heute mehr denn je) boomt - es wird viel gute Arbeit geleistet, und das spricht sich rum. Aber nicht in der Öffentlichkeit, sondern auf Level der potentiellen Kunden.

 

Von einem Aufbau und der Wissensverteilung innerhalb einer Unternehmensberatungen hat hier offenbar auch kaum einer eine Ahnung.

Walter hat es schon gesagt. Das inhaltliche Wissen bringen nicht die hier so schön betitleten geleckten Uni-Absolventen mit. Die bringen Köpfchen und Fleiß mit, um die operative Arbeit durchzubringen. Inhaltlich prägen alle Ebenen zwischen Projektleiter und Partner. Diese Ebenen sind idR bereits auf Branchen oder Unternehmensfunktionen speziallisiert. Ein Partner hat meist schon unzählige andere Airlines in Europa beraten und im Zweifel hat er noch 3 Kollegen die das gleiche in Asien und USA gemacht haben - das ist wertvolles Wissen, was auch 90 Jahre Firmengeschichte nichtmal ebenso in einer Person auf den Tisch bringen kann. Genau das Wissen zusammen mit der Mentalität nicht alles abzusegnen, was in der Firma selbst für selbstverständlich gehalten wird, wird eingekauft.

 

Ralf, Vermögensberatung hat übrigens mit Unternehmensberatung nichts zu tun.

 

Chris

Bearbeitet von cengelk
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Darf ich euch bitten euch auf das Thema Eurowings zu beschränken. Ausführliche Diskussionen über das Unvermögen von Managern, Investoren usw. und deren Gehälter usw. werden anderweitig schon geführt oder gehören in den Off-Topic Corner.

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Vermögensberatung hat übrigens mit Unternehmensberatung nichts zu tun.

Wir hatten hier ja zum Teil allgemein über "Berater", bzw. externe Berater gesprochen. Und auch wenn die zwei Beraterbranchen nichts miteinander zu tun haben, gibt es doch eine Menge Paralellen. Und es gibt auch Firmen, die beides anbieten.

 

 

Ein cleverer Manager wird natürlich die Meinung eines Beraters mit in seinem Entschluss einbeziehen, die Verantwortung und die letztendliche Entscheidung liegt in seinem eigenen Ermessen.

Genauso wie cleverer Privatmann, wenn es um seine Finanzen geht.

Es gibt aber eben auch die, die (nicht zuletzt unter Druck der Shareholder...) blind den Beratern folgen. Es ist einfach ein Weg, der einem weniger Ärger macht. Ein beratungsresistenter Manager "vom alten Schlag" (und davon gab es in der Nachkriegsgeneration wahrlich genug, die auch genug Firmen an die Wand gefahren haben...) ist dann genauso schlimm, wie einer der blind externen Beratern folgt.

 

Ja, im Idealfalle holt sich ein guter Manager all die Informationen und Ratschläge die er haben kann, sowohl aus der eigenen Firma als auch von externen Beratern, und entscheidet dann weise und ohne Druck von speziellen Interessengruppen.

Im LH Konzern habe ich derzeit den Eindruck, hier wird ganz bewusst nicht auf weite Teile der Belegschaft gehört, es wird im Gegenteil versucht nicht nur die Firma zu retten, sondern auch gleich noch all die loszuwerden, deren Meinung man nicht hören will, selbst wenn sie korrekt wäre.

Worauf stützt sich LH/MacKinsey wenn sie die Eurowings-Strategie fahren? Welche langfristig erfolgreiche Billigtochter fliegt irgendwo auf der Welt Langstrecke, oder schafft es so viel Gewinn zu erwirtschaften wie die Stammflotte? Ja, man sieht hohe Wachstumszahlen bei Billigtöchtern, aber keinen Gewinn. Natürlich ist eine billige Firma am Markt erfolgreich, gewinnt Marktantile und wächst. Aber macht sie auch Geld? Und wenn ja, warum? Weil sie altes, abgeschriebenes Gerät fliegt und das wieder abstößt ehe größere Wartungsereignisse anstehen, und damit kein dauerhaft nachhaltiges Geschäftsmodell hat? Weil ein Teil der Kosten (Werbung, Ticketvertrieb, Pilotenausbildung...) immer noch in den Büchern der Muttergesellschaft stehen?

Germanwings hat den Markt im Sturm erobert, aber LH nie reich gemacht. Warum soll das bei Eurowings auf einmal besser funktionieren?

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
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Ich kenne persönlich eine Person, die während ihres BWL-Studiums vor 15 Jahren bei einer namhaften, großen Unternehmensberatung zunächst ein Praktikum gemacht hat, und später dort regelmäßig in den Semesterferien gejobbt hat, und dort nach kurzer Einweisung schon während ihres Praktikums eigenverantwortlich Unternehmen beraten hat. Die Unternehmen hatten keine Ahnung, dass die nette Dame sie besucht hat nur die Praktikantin war (Die Rechnung wird das vermutlich auch nicht gezeigt haben...). 

 

Und in dem Business lässt sich mit dieser Erfahrung eines Einzelfalls vor 15 Jahren natürlich schliessen, wie sich das heute in einer Branche mit mehreren internationalen Grosskonzernen und vielen regionalen Nischenplayern abspielt  :huh:

 

Grüsse

Ernst

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Im LH Konzern habe ich derzeit den Eindruck, hier wird ganz bewusst nicht auf weite Teile der Belegschaft gehört, es wird im Gegenteil versucht nicht nur die Firma zu retten, sondern auch gleich noch all die loszuwerden, deren Meinung man nicht hören will, selbst wenn sie korrekt wäre.

Dein Eindruck? Was ist das denn für ein Eindruck? Hast du mal mit den unteren/mittleren Führungskräften (Leitung Sales, Pricing, Revenue Mangagement, Corporate Development, Network Development etc?). gesprochen? Was meinen die denn zum aktuellen Kurs? Das sind nämlich die entscheidenden Teile der Belegschaft auf die das LH-Management hören muss.. Ich habe davon noch nix mitbekommen, dass es hier massive Kritik am Kurs der LH gibt.

 

Nichts für ungut, die fliegende Belegschaft hat (das habe ich an anderer Stelle schon zu genüge erläutert) überhaupt nicht die Informationen, um vernünftige Beurteilungen abzugeben. Das hat nix mit ihren Fähigkeiten zu tun, ihnen fehlen einfach die Informationen. Dort sitzt keiner an den nötigen Informationsflüssen um tatsächlich beurteilen zu können, ob der Laden läuft .Gerade im Fliegerbusiness, wo niedrige einstellige Prozentpunkte um gut oder schlecht entscheiden. Das was du beschreibst mit "gegen die eigene Leute durchsetzen" bezieht sich v.a. auf das fliegende Personal - und den kann man es nicht verübeln jedes Argument ziehen zu wollen, dass sie eben nicht am eigenen Ast sägen und das Wachstum zu Eurowings verlagern.

Worauf stützt sich LH/MacKinsey wenn sie die Eurowings-Strategie fahren? 

Wieso muss man sich immer auf etwas stützen? Man kann beobachten, und für sich Treiber identifizieren und nach seinem Glauben, wie sich Dinge entwickeln, handeln. Wenn die Führung der LH glaubt, dass es einen signifikanten Billig-Markt im Direktverkehr gibt, dann ist es ihre unternehmerische Pflicht diesen Markt anzugehen. Und wenn die Eigentümer und AN-Vertreter im Aufsichtsrat diesen Schritt mitgehen, ist die Richtung klar. 

Weil ein Teil der Kosten (Werbung, Ticketvertrieb, Pilotenausbildung...) immer noch in den Büchern der Muttergesellschaft stehen?

Germanwings hat den Markt im Sturm erobert, aber LH nie reich gemacht. Warum soll das bei Eurowings auf einmal besser funktionieren?

Eurowings ist eine eigene GmbH. Wenn das Ding läuft, werden sie auch Teil um Teil eigenständig die Back-Office Funktionen übernehmen, da bin ich mir sicher. Guck doch mal in die LH-Stellenbörse. Da gibt es einige Overhead-Stellen für Eurowings. War bei GWI übrigens nicht anders.

Germanwings hat den Markt im Sturm erobert, aber LH nie reich gemacht. Warum soll das bei Eurowings auf einmal besser funktionieren?

GWI hat LH nie reich gemacht, aber der LH Direktverkehr zuvor hat LH arm gemacht.

 

 

Chris

Bearbeitet von cengelk
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Nichts für ungut, die fliegende Belegschaft hat () überhaupt nicht die Informationen, um vernünftige Beurteilungen abzugeben. Das hat nix mit ihren Fähigkeiten zu tun, ihnen fehlen einfach die Informationen.

 

Chris

 

 

Korrekt.

 

Pro MA: hier müsste man das Management treten, damit alle Teams entsprechend informiert/ausgebildet werden. Ergo macht sich jeder das Bild, welches er hat (oder sich selbst zusammen dichtet).

 

Contra: so kommen diese schrägen Sichten zu Stande.

 

Ist ein Führungsproblem.

 

Markus

Bearbeitet von Gulfstream
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So, wir haben jetzt genug off-topic diskutiert, wir machen das Thema nun temporär zu. Wir können die Beraterdiskussion gerne auslagern, falls ihr das noch weiter diskutieren wollt.

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Mal was direkt zum Thema, aufgeschnappt bei pilots.de:

Subexpress findet übrigens auch keine CPTs für die A330 OPS. Es werden gerade 8-10 Kapitänsstellen für eine befristete Arbeintnehmerüberlassung bei den bösen, bösen KTVlern ausgeschrieben.

 

Entlohnung: aktuelles Gehalt plus 1000 EUR

 

_______________________________________________________________________-

 

Ist doch klar, bei der Gage! Jeder den man mit einer A 330 auf die Reise schicken kann, bekommt im gegewärtigen Job das netto, was SXD brutto anbietet. Warum soll man da hin?

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wobei ich schon mit dem LH-Gehalt netto für brutto zufrieden wäre ;-)

 

Auf jeden Fall hat mich SXD auch schon angeschrieben, und ich habe ihnen gesagt, dass ich kommen werde, aber sie haben sich bisher noch nicht gemeldet. Im Moment herrscht noch nicht die grosse Knappheit, sondern bei den Instruktoren. Da werden die saftiges Löhne bezahlt. Aber es sind auf 1 Jahr befristete Verträge, und da überlegt sich halt so einer, ob man seinen Job aufgeben soll, um nach 1 Jahr auf der Strasse zu stehen...

 

Dani

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