Jan92 Geschrieben 6. Januar 2016 Geschrieben 6. Januar 2016 (bearbeitet) Hallo zusammen! Herzlich willkommen zu meinem 2. Teil! Die "danke" und Kommentare haben mich motiviert, gleich noch einen Bericht nach zu schieben. Stellt euch aber darauf ein, dass es nicht in dem Tempo weitergeht ;-) Von Nicaragua gings also weiter nach Costa Rica. Von Costa Rica hatte ich schon viel gehört und dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Der grösste Teil dieses Berichts werde ich dem Corcovado-Nationalpark widmen. Nun aber der Reihe nach. Nachdem man uns in Nicaragua an der Bushaltestelle mitgeteilt hat, dass unser Ticabus nach Liberia in Costa Rica gestrichen wurde, konnten wir glücklicherweise noch auf einen Kurs der Konkurrenz umbuchen. Die Einreise verlief ziemlich Reibungslos und ohne weitere Probleme. Liberia ist mit 35‘000 Einwohner einigermassen gross und liessen wir schnell hinter uns. Nach nur einer Nacht fanden wir nach langer Suche den Bus, welcher uns nach Brasilito brachte. Unterwegs fuhren wir noch am Flughafen von Liberia vorbei, dem zweitgrössten Flughafen Costa Ricas. Viel zu spät und aus dem Bus heraus wollte ich im Vorbeifahren diese Schönheit fotografieren. Brasilito ist ein kleines, verschlafenes Kaff an der Pazifikküste. Es ist allerdings auch bedeutend weniger touristisch als das etwas südlicher gelegene Tamarindo. Es bietet also kilometerlange, Menschenleere Strände. Als nächstes fuhren wir mit dem Bus weiter nach Samara, welches ebenfalls auf der Nicoya-Halbinsel liegt. Auch hier waren die Strände ziemlich leer, dafür war in der Stadt definitiv mehr los als in Brasilito. Von Samara aus wollten wir eigentlich nach Montezuma. Allerdings gibt es dort nur eine Verbindung mit einem Touribus, welcher völlig überteuerte Preise verlangt. Deshalb entschieden wir uns spontan, die lange Reise nach Quepos unter die Räder zu nehmen. Quepos ist vor allem bekannt als guter Ausgangsort für Ausflüge in den nahen Nationalpark „Manuel Antonio“ Gut getarnter Jäger! Dieser Nationalpark ist besonders bequem, wenn man nicht so viel Zeit zur Verfügung hat. Er ist gut erreichbar und ziemlich klein und übersichtlich. Trotzdem erhält man einen grossen Einblick in die Tierwelt von Costa Rica. Neben Faultieren, Waschbären und Schlangen, ist die Begegnung mit den frechen Kapuzineräffchen in Stein gemeisselt. Dieser Iguana war so freundlich, sich direkt vor meine Kamera zu begeben. Dieses Tier war ein Prachtsexemplar und sicher fast ein Meter lang. Und nun machen wir einen Sprung nach Puerto Jimenez, ziemlich im Süden des Landes. Das ganze dauerte fast 12 Stunden mit dem Bus. Die Strassen sind holprig die Sitzabstände klein.. Ich schwor mir, diesen Weg nicht wieder zurückzufahren. Eigentlich wollten wir erst noch ins Hochland, doch das Wetter dort war so schlecht, das wir es erstmals verschoben. Von Puerto Jimenez organisierten wir den dreitägigen Ausflug in den Corcovado-Nationalpark. Morgens um vier gings mit dem Sammeltaxi zum Ausgangspunkt der Wanderung. Eine 20 Kilometer lange Wanderung sollte uns zur Sirena-Station, unserem Schlafplatz bringen. Zusammen mit gleissender Sonne und Proviant für drei Tage im Rucksack eine wahnsinnig schweisstreibende Sache. Und eins sei gesagt: Wandern am Strand tönt schöner als es ist! Entschädigend dafür die wahnsinnige Natur mit ihren vielen Bewohnern. Wie hier diesem Falke. Scarlet Macaw! Solche bunten Papageie zu sehen hat irgendwie etwas komisches an sich. Man wähnt sich fast im Zoo und muss sich immer wieder selbst sagen, dass man sie tatsächlich in freier Wildbahn sieht. Durch dieses Tor sollst du gehen! Die Coatis sind witzige Tiere, welchen wir auf dem Weg mehrmals begegneten. Allerdings sind sie rastlos und daher schwer zum Fotografieren. Wir mussten etwas pressieren, um gewisse Schlüsselstellen noch vor der Flut zu erreichen. Hier musste man schon aufpassen, nicht nasse Füsse zu kriegen. Great Black Hawk Unterwegs sammelten wir ein paar Kokosnüsse. Unser Guide zeigte uns, wie man sie ohne Werkzeug öffnen kann. Zum herauslösen war mein Schweizer Sackmesser dann aber doch noch gut. Und nochmals Macaws. Meine Faszination gilt auch den gefiederten Fliegern, daher war dies für mich das Paradies. Unser Guide hatte eine riesen Ahnung von der Tier und Planzenwelt und konnte über fast alles eine Geschichte erzählen. Ohne Guide darf man übrigens nur mit einer Sondergenehmigung in den Park. Diese Termiten haben wohl ein Flair für Kunst J Und endlich haben wir es geschafft. Fix und fertig müssen wir uns auf dem Gaskocher noch etwas zusammenbrutzeln, bevor wir ins Zelt kriechen. Am nächsten Tag sollte es schon um fünf wieder losgehen. Dieser Kapuzineraffe mimte ziemlich genau meinen Zustand. Wir gingen also früh auf, um uns auf die Suche nach dem Tapir zu machen. Allerdings blieb die Suche erfolglos. Die Stimmung war trotzdem gigantisch. Jaja, in diese Richtung gehen wir dann. Aber erst wenn unser Flug nach Neuseeland geht J Die ganz grossen Highlights wie Tapir, Puma und Jaguar blieben zwar aus. Trotzdem konnten wir einige schöne beobachtungen machen. So wie dieser „black mandibled Toucan“ Oder einem Ameisenbären Pelikane Die Bäume waren hier wirklich imposant. Früher hatte man mit Stöcken an die Bäume geschlagen, um mit anderen Stämmen zu kommunizieren. (und ja, unser Guide machte wirklich die ganzen Wanderungen in Gummistiefeln) Sonnenuntergang auf Sirena Station. Und dann ab ins Bett, denn der ganze Weg muste ja auch wieder zurückgelaufen werden. Auf dem Rückweg begegneten wir diesem Taxi Bird. Die Ticos (Costa Ricaner) nennen ihn so, weil er pfeift, als ob er ein Taxi rufen wolle. Laughing Falcon Wo kommst du den her?!?! Unterwegs muss man glaube ich vier Flüsse überqueren. Das heisst dann jeweils Schuhe ausziehen, rüber waten, Schuhe wieder anziehen.. Tiger Heron Noch ein Blick zurück, bevor wir fix und fertig zurück in der Zivilisation sind. Der Ausflug war echt schweisstreibend, hat sich aber gelohnt! In Puerto Jimenez machten wir auch noch einen kleinen Kajakausflug durch die Mangroven. Man erschrickt also nicht schlecht, wenn 5 Meter vor einem ein 3.5 Meter-Krokodil ins Wasser hüpft. Vor allem nicht, wenn der Guide danach betont, dass dies ein kleines war… Aaanyway.. Wie gesagt wollte ich den ganzen Weg zurück nicht mit dem Bus machen. Doch wie sonst? Aaah, da war doch was! Sowas! Einmal Puerto Jimenez-San José einfach, bitte! Bei Nature Air buchten wir uns einen Flug. Auch Sansa fliegt das abgelegene Dorf an. Die schönere Lackierung hat aber den Zuschlag erhalten ;-) Morgens um sieben gingen wir also zum Flugplatz und suchten erstmal das Terminal. Könnte das sein! Riichtig! Der Flieger kam pünktlich rein und wurde schön brav mit Strom versorgt. Erstaunlich viele Leute entstiegen dem Flieger, doch auf Mitfliegende nach San José schauten wir uns vergebens um. Also rein in unseren Privatflug und schnell mal ins Cockpit schauen. Noch schnell durchchecken Sicherheitskontrolle gabs übrigens keine und die Anweisungen kamen vom Copilot. So mag ich das. Ready for takeoff! Sansa ging kurz nach uns sogar ohne Passagiere zurück nach San José. Viel zu schnell war unser Flug vorbei und schon landeten wir in Costa Ricas Hauptstadt. Touchdown! Von San José fuhren wir mit dem Bus und der Fähre weiter nach Montezuma, wo wir auch Weihnachten verbrachten. Ein Wasserfall ganz in der Nähe lädt zum baden ein. Ganz Wagemutige springen hier auch mal von zuoberst runter.. In der Hängematte liegend hatte ich diese zwei neugierigen Beobachter neben mir. Schicke Frisur! Im Hochland herrschte immer noch mieses Wetter und so mussten wir unseren Ausflug zum Vulkan Arenal begraben. Trotzdem fuhren wir für zwei Tage in den Monteverde Nationalpark. Dort empfing uns garstiger Wind und niedrige Temperaturen. Das erste mal seit fast zwei Monaten musste ich sogar einen Pullover anziehen! Ääääk! Die Vegetation ist natürlich komplett anders als im Corcovado. Kurzfristig buchten wir noch eine Kaffee/Zucker/Kakao-Tour. Der die Beeren um die Kaffeebohnen schmecken übrigens ziemlich süss. Zuckerrohr Der Kaffee in Zentralamerika schmeckt übrigens durchwegs schlecht. Zumindest ich habe nie einen guten Kaffee getrunken. Das Problem ist, dass 1. und 2. Klass-Ware exportiert wird und sie dann noch den Rest selbst brauchen. Dieser wird dann auch nicht wahnsinnig gut geröstet. Naja, man gewöhnt sich dran. Nach einer Formel 1 mässigen Busfahrt zurück ins Tal (Die Leute mussten sich massenhaft übergeben, der Busfahrer kannte die Strecke wohl zu gut), fuhren wir weiter in die Hauptstadt San José. Ich fand's hier gar nich so scheusslich wie es in vielen Reiseführern beschrieben wird. Zudem sieht man nicht gerade jeden Tag, wie Leute mit Hähnen auf dem Kopf durch die Strassen spazieren. Man beachte den Verkäufer am Stand... Die letzten Tage verbrachten wir dann noch an der Karibikküste in Puerto Viejo. Das Wetter war dort immer noch wechselhaft. Ein Glück, dass das Dach unseres Hostels nur wenige Löcher hatte... Am nächsten Morgen konnten schien aber die Sonne und wir konnten mit surrender Begleitung frühstücken. Mit dem Fahrrad fuhren wir an einen etwas weiter entfernten Strand. Kuckuck! Bevor wir über diese ehemalige Eisenbahnbrücke nach Panama einreisten. Von der Natur her hat sich unsere Erwartung definitiv erfüllt. Allerdings hat mn manchmal das Gefühl, dass die Ticos schon etwas zu viel Touristen in ihrem Land haben. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist niemals so hoch wie in Nicaragua und das Preisniveau gut doppelt so hoch. Die Begegnungen mit Toucan, Ameisenbär und co. möchte ich aber niemals missen. Ich hoffe der Bericht hat gefallen und ich freue mich natürlich über Rückmeldungen. Dann hoffe ich, dass ihr auch bei Panama wieder reinschaut. In dem Sinne: Pura Vida! Bearbeitet 9. Januar 2016 von Jan92 19 Zitieren
Guest_User Geschrieben 6. Januar 2016 Geschrieben 6. Januar 2016 Wie auch der erste Teil deines Berichts, lädt auch dieser zweite Teil dazu ein, die spannende Reportage weiterhin zu verfolgen! Schönen Dank für deine Mühe, uns dieses wundervolle Fleckchen Erde ein Stück näher zu bringen :) 1 Zitieren
Soggi Geschrieben 7. Januar 2016 Geschrieben 7. Januar 2016 Es macht Spass deinen Bericht zu lesen. Freue mich auf die Fortsetzung. 1 Zitieren
Andreas S Geschrieben 7. Januar 2016 Geschrieben 7. Januar 2016 Vielen Dank!!! Toller Bericht. Kann ich dich überreden dir lieber doch nicht mehr Zeit bist zum 3,4,5 (....) Teil vergehen zu lassen? ;) 1 Zitieren
Jan92 Geschrieben 8. Januar 2016 Autor Geschrieben 8. Januar 2016 Okay, Panama kann ich dieses Wochenende vielleicht noch liefern, aber bei Neuseeland wirds noch etwas dauern. Freut mich aber dass es gefällt :-) 1 Zitieren
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