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Fertig lustig: Lufthansa-Piloten dürfen nicht mehr First Class fliegen


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Geschrieben (bearbeitet)

WOW!

 

Was so eine Aussage in einem Online-Medium alles auslösen kann!

Klassenkämpfe, Neiddebatten, Wirtschaftssysteme werden verglichen, sozialer Unterschied zwischen Manager (deren Lebenswerk zerstört wird) und Angestellten (die möglichst viel für ihre Chefs zu leisten haben etc).

 

Endlich mal wieder eine Diskussion auf sehr hohem Niveau ;)

 

Eines scheint sich aber auch hier zu bestätigen: es gibt die üblichen zwei Lager.

Für die einen sind die Angestellten "Gebrauchswaren", die man als Chef jederzeit ersetzen kann wenn ihnen etwas nicht passt. Für die anderen sind die Angestellten die Leute, welche das Unternehmen mitgestalten und für die Identität einer Airline stehen.

Es ist eigentlich egal, um welches Thema es sich handelt: es wird immer diese zwei Lager in der meist gleichen Zusammensetzung geben.

 

Ein Lager regt sich auf, wieso einer etwas darf, dass man selber nicht tun kann.

Ich gehöre zum zweiten Lager, der sich freut, wenn Piloten oder Flugbegleiter in der Business oder First fliegen können (nicht müssen). Und ich freue mich (fordere es sogar ein), dass Abmachungen/ Verträge eingehalten werden. Scheint jedoch das Gegenlager auch anders zu sehen....

 

In diesem Sinne freue mich auf meinen nächsten Flug in der Business Class.

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben

Patrick; ich glaube, es wäre etwas zu einfach, die Teilnehmer an dieser Diskussion einfach in zwei Lager einzuteilen - ich sehe da noch einige Positionen dazwischen. Und - ist es nicht auch gut, wenn Leute hier ihre Meinung zum Ausdruck bringen?

Geschrieben

Für die einen sind die Angestellten "Gebrauchswaren", die man als Chef jederzeit ersetzen kann wenn ihnen etwas nicht passt. Für die anderen sind die Angestellten die Leute, welche das Unternehmen mitgestalten und für die Identität einer Airline stehen.

 

Ich sehe hier niemanden, der für "das erste Lager" steht. Ich zumindest nicht. 

 

Natürlich gestaltet jeder Angestellte im gewissen Rahmen sein Unternehmen mit - und in Dienstleistungsbetrieben sehr stark auch das Produkt des Unternehmens. Darum geht es nicht.

 

Nur "mitgestalten" bedeutet halt nicht "bestimmen" und schon gar nicht "mit gutem Grund" an der Spitze der Pyramide zu stehen. Und was First Class Flüge oder in anderen Debatten Frühverrentungsregeln für sich selber mit "mitgehalten" zu tun haben soll, ist auch nicht ganz klar.

 

Wenn man hier damit polarisieren will, dass man Diskutanten in zwei Schubladen einteilt, dann würde ich sagen,

es gibt diejenigen, die bei Mitarbeitern große Verantwortung sehen, ihren Job so gut wie irgend möglich zu machen - aber eben primär ihren Job - und Mitgestaltung über ihren Job hinaus sehr begrüssen - aber eben anerkennen, dass in einem Unternehmen mit über 100.000 Mitarbeitern nicht jeder Mitarbeiter alles selbst bestimmen kann,

und diejenigen, die Piloten eh für die Krone der Schöpfung halten und fest davon überzeugt sind, das Nicht-Piloten keinerlei Kompetenz haben, über irgendwas was Piloten betrifft auch nur zu reden (geschweige denn zu entscheiden) - und das schliesst natürlich Fragen von angemessener Bezahlung mit ein - während andererseits Piloten auch viel kompetenter sind als jeder Manager, um über Fragen der Wirtschaftlichkeit von Fluglinien und dem gesamten Wirtschaftssystem zu entscheiden - wobei Ausnahmen immer dann auftreten, wenn ein Pilot an der Spitze einer Airline steht, weil dieser dann mit seiner Ernennung zum CEO die den Piloten gottgegebene Einsicht verliert.

 

Natürlich werden wir uns hierüber nicht einig werden - aber diese beiden Lager beschreiben die Gruppen hier mindestens genau so neutral, wie Deine Einteilung ;-)

 

Und genau deswegen heisst das hier auch "Stammtisch" !

 

Florian

Geschrieben

Ich sehe hier niemanden, der für "das erste Lager" steht. Ich zumindest nicht. 

 

 

Perspektivisch gibt es Lager und Entwicklungen. Für die einem sind regulatorische Instrumente wie Mitbestimmung, Streikrecht, offene Unternehmenskultur und Transparenz erstrebenswerte Ziele, für andere ist das ein Greul. Unterschiedlich gewertet wird auch die Perspektive, je mehr sich kooperative Unternehmenskulturen entwickeln desto unbedeutender werden diese regulatorischen Instrumente. Unterschiedlich negiert wird auch die Entwicklung, von den Mitarbeitern Corperate Identity in einer pseudo-offenen Unternehmenskultur zu fordern und gleichzeitig Arbeitsbedingungen zu verschlechtern und die Arbeitsdichte zu erhöhen. Wenn man dann noch sieht das sich Unternehmenskulturen entwickeln, die losgelöst von jedweder gesellschaftlicher Verantwortung und minimaler staatlicher Kontrolle agieren, sich auch offen bedingungslos dem Shareholder Value Prinzip unterwerfen, dann tun sich auch hier am Stammtisch Gräben auf.

All die Dinge die ich "negativ" aufgeführt habe treffen nicht in Gänze auf die Lufthansa-Gruppe zu! Wir haben hier nur über ein kleines Detail debattiert, das aber als Indikator für den Umgang mit einer wichtigen Angestelltengruppe gilt.  

 

Bernhard (LSZH)

Geschrieben (bearbeitet)

Wird langsam mal Zeit, dass die Piloten von ihrem hohen Ross runterkommen....

Hallo,

 

das ist genau die Neidbeschreibung die zu den Problemen hier führt. „vom hohen Ross runterkommen“ ist nun eindeutig negativ belegt, was hat das mit hohem Ross zu tun? Aber mal versucht es Objektiv zu betrachten sind nun mal in einem Flugbetrieb die Kernangestellten, also mit die wichtigsten, die Piloten, den ohne diese bewegt sich kein Flugzeug. Und ein Flugzeug bewegen ist nicht MS-Flight bedienen, was leider auch viele denken. Da gerne zum Vergleich die Bahn genommen wird, ja, dort ist das genauso, die mit wichtigsten Angestellten sind die Lokführer, den ohne Lokführer bewegt sich kein Zug, das gilt ebenso fuer Taxiunternehmen und Busunternehmen. Weil aber viele diese Gruppen sich nicht hinstellen und sich gegen, wirtschaftlich gar nicht nötigen, Verschlechterungen wehren, ist doch die Gruppe die es tut nicht gleich arrogant und was weiss ich alles.

 

Sobald sich aber eine diesen Gruppen hinstellt und sagt, nun ja, ich bin hier wichtig, dann behandele mich auch Respektvoll (mehr wollen die meisten nicht) sind es plötzlich abgehobene Wichtigtuer oder ähnliches.

 

Aber bleibt ruhig bei eurem Weltbild, das Piloten arrogante nichts Könner sind, nur edelst auf Firmenkosten ihre Freizeit verbringen und natürlich auch deutlich zuviel verdienen fuer diesen Pillejob.

 

Jetzt nicht verpassen zu sagen, wenn es so schlimm ist dann mach doch was anderes, ja es ist manchmal so schlimm, aber ich mach es trotzdem gerne und möchte nur das man versteht, das es nicht immer alles Vergnügen ist.

 

Das es nicht so oft Notfälle gibt ist auch nicht Weltgegeben sondern oft eine Folge von präventiven Handeln dieser Angeber in Reihe Null, was aber niemand mitbekommt, und auch nicht muss, denn schliesslich werde ich genau dafür bezahlt. Aber glaubt einfach mal das man auch was tut fuer sein Geld.

 

Das musste jetzt mal raus…

 

Gruss Michael

Bearbeitet von qnh1013
Geschrieben

Da hier immer im LH-Kontext die bösen Investoren / Share-Holder verteufelt werden, vielleicht mal ein kleiner Einwurf hier. (Der Name "Blackrock" darf ja sowieso bei keiner Stammtischdiskussion in diesem Kontext ausbleiben).

 

Ist eigentlich jedem Diskussionsteilnehmer klar, dass es in den letzten 6 Geschäftsjahren 3 Jahre mit Dividenden 0-Runden gab? Ich freue mich auf die Nennung von ähnlich schlecht gelaufenen Dividendenjahren bei anderen Unternehmen. Ist jedem klar, dass die Lufthansa Aktien überwiegend im deutschen Streubesitz sind? Ein Blackrock hält übrigens nur 3% der Aktien.

 

Im so manchem Mittelstandsunternehmen, das von PE-Fonds aufgekauft wurde, ist die "Heuschrecken"-Kritik sicher richtig. Aber im Kontext der Lufthansa ist sie zum derzeitigen Stand absolut lächerlich. Die Investoren haben durchaus ein Recht zu verlangen, dass das Risiko ihrer Unternehmensbeteiligung nicht nur alle 2 Jahre hin und wieder finanziell belohnt wird. Mit Gier hat das erstmal nix zu tun. Da hängen Indexfonds, Rentenfonds, Wertpapiere von Kleinanleger etc., dran.

 

Die Stabilität des Unternehmenswertes an der Börse ist für die LH selbst extrem wichtig und im Interesse eines jeden Angestellten der LH Group selbst. Andernfalls steigen Refinanzierungskosten für das Fremdkapital, welches wiederum schnell eine neues "Kostensenkungsprogramm" auf operativer Ebene argumentierbar machen könnte. Lufthansa steht aber vor enormen Investitionen, noch dazu enorm gehäuft, das scheint auch keinem so richtig klar zu sein.

Geschrieben

Salü Kuno

 

Meinungen austauschen ist gut, dafür ist der Stammtisch da.

Jeder der des öfteren im Fourm unterwegs ist, wird erkennen, dass es meist diesselben Leute sind, welche auf den Piloten "rumhacken". Und es meist dieselben Leute sind, welche die Piloten verteidigen.

Dies meinte ich mit den zwei Lagern.

Es ist nun mal Fakt (man kann es mögen oder nicht), dass Piloten aufgrund ihres Berufes eine Führungsposition inne haben (ich weiss, wäre schon wieder ein anderes Thema für den Stammtisch).

Von Führungspositionen darf man durchaus erwarten, dass sie mitgestalten. Und auch, in bestimmten Grenzen, mitbestimmen.

Wo liegt denn das Problem nun, dass Inhaber von Führungspositionen First oder Business Class fliegen? Gibt es einen guten (objektiven) Grund dagegen?

Ich sehe keinen.....

 

@ cengelk

Blackrock hat 3% der LH-Aktien? Eine kleine Recherche im Internet wird Dir beweisen, dass der wirkliche Anteil dieser Gruppe weitaus höher liegt.

 

Patrick

Geschrieben

....dass die Piloten von ihrem hohen Ross runterkommen....

 

 

Wieder mal pointiert, weil auf ein grober Klotz ein grober Keil gehört.

 

Nun gut, ein Krankenhaus ohne Aerzte ist ein Pflegeheim und ein Flugzeug ohne Piloten eine Aluminumröhre. Die Nivellierung der Verantwortungsbereich hat  ihre Grenzen, daraus resultieren spezifische Arbeitsbedingungen und nicht nur Privilegien! Verwaltungen und technische Betriebe braucht es immer, die könnten ja im Zweifelsfalle bleiben. Sie müssen sich nur entscheiden, was ihre Kerngeschäfte sind und mit wem sie es betreiben wollen. Die Airlines wollen halt fliegen und keine Champignons in ihren Aluröhren züchten.....

 

Bernhard (LSZH)

Geschrieben (bearbeitet)

Nun gut, ein Krankenhaus ohne Aerzte ist ein Pflegeheim und ein Flugzeug ohne Piloten eine Aluminumröhre. 

Die Airlines wollen halt fliegen und keine Champignons in ihren Aluröhren züchten.....

Hallo,

 

genau, ein Arzt wird im Krankenhaus auch nie als einfacher Angestellter betitelt der das Gleiche (beruflich, nicht menschlich) ist wie (irgendeine Gruppe muss jetzt herhalten) ein Mitarbeiter der Reinigungsabteilung. Bei Piloten ist das aber Standard.

 

Da ist es wieder, wieso Champignons züchten, nein, nur normale (wie JEDER Mensch es möchte) Anerkennung seiner werten Arbeit. Und nicht andauernd hören, das man sich für Gott hält und eh nix kann und macht. Ist das so schwer zu verstehen? Anscheinend.

 

Ist ein Kampf gegen Windmühlen und mir jetzt langsam zu anstrengend. Da gehe ich jetzt lieber ein bisschen raus in den Schnee...

 

Gruss Michael

Bearbeitet von qnh1013
Geschrieben

Es ist nun mal Fakt (man kann es mögen oder nicht), dass Piloten aufgrund ihres Berufes eine Führungsposition inne haben (ich weiss, wäre schon wieder ein anderes Thema für den Stammtisch).

 

Von Führungspositionen darf man durchaus erwarten, dass sie mitgestalten. Und auch, in bestimmten Grenzen, mitbestimmen.

 

spannender Ansatz Patrick.

 

Ich teile mit dir die Auffassung, dass die Piloten Führungspositionen in ihrem mikro-ökonomischen Umfeld inne haben (nicht bös gemeint, der Chef des Fliegers ist der Pilot) und es gibt Piloten, welche sogar  Chef Positionen innehalten in der Ausbildung, Fleetmanagement etc. Das macht beide aber noch nicht zu 'leadern' (Neudeutsch für 'Führer'). Leadership basiert auf dem Verhalten, Management auf dem operativen Ausführen. Ein guter Manager ist noch lange klein Leader und umgekehrt.

 

Wenn denn Piloten Führungspositionen inne haben (gemäss deiner Ausdrucksweise), dann sollten die verstehen, dass gewisse Nettigkeiten aus unternehmerischer Sicht abgeschafft werden können (ich kann die wirkliche Notwendigkeit aus saftey Gründen nicht beurteilen) und nicht dagegen opponieren, sondern im Sinne von 'leading by example' (= leadership capability, meine Ausdrucksweise von Führung) vorangehen und ihren Beitrag leisten.

 

Wie du auch richtig sagst, Führungspersonen sollten mitgestalten - aber auf beide Seiten, auch wenn mal Annehmlichkeiten flöten gehen.

 

Markus

Geschrieben

Perspektivisch gibt es Lager und Entwicklungen. Für die einem sind regulatorische Instrumente wie Mitbestimmung, Streikrecht, offene Unternehmenskultur und Transparenz erstrebenswerte Ziele, für andere ist das ein Greul.

Und noch: Die Realität. Wäre LH die einzige Fluggesellschaft der Welt und wären andere Fluggesellschaften verboten, dann könnten sie die Piloten bestimmt auch in goldenen Kutschen gezogen von 72 Jungfrauen zum Flughafen fahren.

Geschrieben (bearbeitet)

das ist genau die Neidbeschreibung die zu den Problemen hier führt. „vom hohen Ross runterkommen“ ist nun eindeutig negativ belegt, was hat das mit hohem Ross zu tun? Aber mal versucht es Objektiv zu betrachten sind nun mal in einem Flugbetrieb die Kernangestellten, also mit die wichtigsten, die Piloten, den ohne diese bewegt sich kein Flugzeug. Und ein Flugzeug bewegen ist nicht MS-Flight bedienen, was leider auch viele denken. Da gerne zum Vergleich die Bahn genommen wird, ja, dort ist das genauso, die mit wichtigsten Angestellten sind die Lokführer, den ohne Lokführer bewegt sich kein Zug, das gilt ebenso fuer Taxiunternehmen und Busunternehmen. Weil aber viele diese Gruppen sich nicht hinstellen und sich gegen, wirtschaftlich gar nicht nötigen, Verschlechterungen wehren, ist doch die Gruppe die es tut nicht gleich arrogant und was weiss ich alles.

Du hast immer noch etas nicht ganz richtig verstanden. Wenn's nach dir geht, ist also bei ALDI die Verkäuferin die wichtigste Persion, im Pflegeheim die Pflegerin, bei VW der Fliessbandarbeiter. Darum verdienen die auch alle so viel und haben das volle Mitspracherecht, was in der Firma ab geht.

Wenn's danach ginge, wären die Flugbegleiterinnen aber mindestens genau so wichtig, oder kannst du ohne die fliegen? Und was ist mit dem Bodenpersonal, geht ohne die etwas? Merkst etwas, du bist ein (wichtiges) Rädchen in einem riesen Betrieb mit anderen, wichtigen Rädchen.

 

Was glaubst du wäre einfacher: LH stellt einen neuen Piloten ein oder der Pilot startet seine eigene Fluglinie?

 

Und was die Führungsposition angeht: Ich habe kein Militär gemacht, aber das ist etwa so, wie wenn der Typ, der sein Trüppchen von Soldaten rumscheucht meint, Friedenspolitik machen zu wollen. Und natürlich fliegt er first :)

 

Und bestimmt fehlt hier niemandem die Wertschätzung für Piloten. Sie scheint nur etwas angeknackst, wenn manche Piloten sich allzusehr selbst überhöhen.

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben

Von Führungspositionen darf man durchaus erwarten, dass sie mitgestalten. Und auch, in bestimmten Grenzen, mitbestimmen.

Wo liegt denn das Problem nun, dass Inhaber von Führungspositionen First oder Business Class fliegen? Gibt es einen guten (objektiven) Grund dagegen?

Ich sehe keinen.....

 

Da helfe ich dir gerne weiter, Patrick. "Führungspositionen" gibt es in grossen Firmen viele - jeder oder jede mit Verantwortung für auch nur eine weitere Person führt. Nun ist es aber so, dass nicht jeder der "führt" auch automatisch auf der obersten Führungsebene angesiedelt ist. Und es obliegt der Firma, festzulegen, welche Führungsebene zu welchem Salär und zu welchen Privilegien berechtigt ist. Wenn nun die LH zum Schluss gekommen ist, dass die First Class nur noch einer Führungsebene zur Verfügung steht, die über der ihrer Piloten angesiedelt ist, dann ist das unter Umständen noch nicht einmal finanziell begründet sondern ganz einfach damit, dass man die oberen Ebenen von denen weiter unten etwas abgrenzen will - ich weiss es nicht.

 

Interessant wäre an dieser Stelle vielleicht auch ein Blick in das alte Reglement - war es da vorgesehen, dass Piloten First Class fliegen oder hatte sich das einfach irgendwie eingebürgert oder war es gar nicht festgelegt?

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn's nach dir geht, ist also bei ALDI die Verkäuferin die wichtigste Persion, im Pflegeheim die Pflegerin, bei VW der Fliessbandarbeiter.

 

Und bestimmt fehlt hier niemandem die Wertschätzung für Piloten. Sie scheint nur etwas angeknackst, wenn manche Piloten sich allzusehr selbst überhöhen.

Hallo,

 

Aldi, ja richtig. Pflegerin. Ja richtig. Sehe ich in der Tat so. Warum verdienen die nicht soviel? Kein Ahnung, das ist ja das Problem, sollten sie. Denn ohne sie geht es nicht.

 

Ich sage nicht, das ich alles allein kann, die anderen sind auch alle wichtig. Aber immer wenn ein Pilot was sagt dann: Hey, ohne Loader machst Du nix also bist Du selber mal nix.  Noch niemals habe ich gehört, Hey Loader, ohne Pilot brauchst Du nix einladen, also bist Du auch nix. Und ja, im Bezug auf den Job kann ich mehr als das Kabinenpersonal auch mehr als der Loader. Was nicht heisst die Kollegen können nix oder sind nicht wichtig oder ich schätze deren Arbeit nicht, nein, aber im Gesamtjob kann ich nunmal mehr, also sind wir nicht das Gleiche. (Als Mensch schon, aber eben nicht im Job). Wenn nun mehr Qualifikation im Job Gleichbedeutend mit hohem Ross dargestellt wird, gut, dann sitze ich wohl hoch zu Ross.

 

Muss die Kabinecrew dafür Unterschreiben das alle richtig sitzen (W&B? Muss die Kabinencrew dafür Unterschreiben dass das Catering korrekt geladen wurde (W&B? Muss der Loader unterschreiben das die Koffer richtig geladen sind? (ja auch das ist nicht nur reinschmeissen, weiss ich) Muss der Tanker dafür unterschreiben das der Sprit passt? Muss der Rampi dafür Unterschreiben das die Ruhezeiten stimmen? Und so weiter. Wer zahlt das Ticket beim LBA wenn was nicht stimmt? Genau, nicht die anderen, auch nicht Firma. Und dafür das ich das sogut es geht überprüfe und verantworte erwarte ich von der Firma eben etwas Wertschätzung mehr nicht. Und, um etwas zurück zum Thema zu kommen, die ist nicht gegeben wenn mir alle Goodies (so man diese simplen Dinge überhaupt so nennen kann) weggenommen werden. Nur mal eben so, denn der Loader hat die Goodies ja auch nicht und ich wäre ja genau das selbe. Nebenbei, damit jetzt nicht wieder alle denke, was ein typischer Pilot, ich gehe im Sommer auch mal runter und bringe den Loadern da unten ne Flasche Wasser runter, weil menschlich UND weil ich den Wert der Arbeit weiss.

 

Es fehlt sehr wohl an Wertschätzung. Sieht man genau in diesem Satz, das ist es wieder „selbst überhöhen“…

 

Gruss Michael

Bearbeitet von qnh1013
Geschrieben

Aber bleibt ruhig bei eurem Weltbild, das Piloten arrogante nichts Könner sind, nur edelst auf Firmenkosten ihre Freizeit verbringen und natürlich auch deutlich zuviel verdienen fuer diesen Pillejob.

 

 

Vielleicht sind es aber auch genau diese Aussagen, welche einen zum Nachdenken anregen.

Wenn du ein Airline-Pilot bist, der da einsam vorne drin sitzt und dich gegen alle Widrigkeiten der Welt und zu einem schlechten Salär trotzdem aufopferst, die Bande von Idioten hintendrin um die Welt zu fliegen und dabei noch den Pfennigdrehern in der Chefetage die Geldbeutel füllst... dann bist eventuell genau du einer von denen, um die man sich Gedanken machen sollte.

 

In diesem Thread haben sich einige Piloten recht unterschiedlich geäussert. Man muss nicht mit allem einverstanden sein - das ist normal nd gehört zu einer diskussion. Aber ist es wirklich notwendig, diesen weinerliche Ton anzuschlagen und sich von der ganzen Welt unverstanden zu fühlen? Mann!

Geschrieben (bearbeitet)

... dann bist eventuell genau du einer von denen, um die man sich Gedanken machen sollte.

Hallo,

 

keine Sorge, ich kenne genug Menschen die das nicht so sehen. Ich bin nur immer wieder erstaunt wie oft das hier in einem Flugzeugforum so dargelegt wird.

 

Ich mache meinen Job gerne, mache ihn auch weiter, mache nicht Dienst nach Vorschrift und lehne mich sogar auch mal gegen die Firma aus dem Fenster für meine Passagiere und kann auch lachen bei der Arbeit, weil unteren engeren Kollegen funktioniert das sehr gut mit Verständnis und Wertschätzung.

 

Gruss Michael

Bearbeitet von qnh1013
Geschrieben

Da helfe ich dir gerne weiter, Patrick. "Führungspositionen" gibt es in grossen Firmen viele - jeder oder jede mit Verantwortung für auch nur eine weitere Person führt. Nun ist es aber so, dass nicht jeder der "führt" auch automatisch auf der obersten Führungsebene angesiedelt ist. Und es obliegt der Firma, festzulegen, welche Führungsebene zu welchem Salär und zu welchen Privilegien berechtigt ist. Wenn nun die LH zum Schluss gekommen ist, dass die First Class nur noch einer Führungsebene zur Verfügung steht, die über der ihrer Piloten angesiedelt ist......

 

das passiert in grossen Unternehmen jeden Tag. Sei es in der Salärstruktur oder in den Levels - oder eben in den fringe benefits. Wobei das Thema safety nicht dazugehören darf.

 

 

Interessant wäre an dieser Stelle vielleicht auch ein Blick in das alte Reglement - war es da vorgesehen, dass Piloten First Class fliegen oder hatte sich das einfach irgendwie eingebürgert oder war es gar nicht festgelegt?

 

böse Zungen behaupten, dass Reglemente zum Ändern da sind, ebenso wie Verträge.

 

Markus

Geschrieben (bearbeitet)

Da helfe ich dir gerne weiter, Patrick. "Führungspositionen" gibt es in grossen Firmen viele - jeder oder jede mit Verantwortung für auch nur eine weitere Person führt. Nun ist es aber so, dass nicht jeder der "führt" auch automatisch auf der obersten Führungsebene angesiedelt ist. Und es obliegt der Firma, festzulegen, welche Führungsebene zu welchem Salär und zu welchen Privilegien berechtigt ist. Wenn nun die LH zum Schluss gekommen ist, dass die First Class nur noch einer Führungsebene zur Verfügung steht, die über der ihrer Piloten angesiedelt ist, dann ist das unter Umständen noch nicht einmal finanziell begründet sondern ganz einfach damit, dass man die oberen Ebenen von denen weiter unten etwas abgrenzen will - ich weiss es nicht.

 

Interessant wäre an dieser Stelle vielleicht auch ein Blick in das alte Reglement - war es da vorgesehen, dass Piloten First Class fliegen oder hatte sich das einfach irgendwie eingebürgert oder war es gar nicht festgelegt?

 

 

Kuno,

gerne gebe ich Dir dazu ene Antwort.

Ein Pilot bei einer Airline hat eine Führungsposition inne, da er während des Fluges eine Gruppe von Mitarbeitern führt (zwischen 1 - 20).

Es obliegt der Firma, die "Priviliegien" der Führungskräfte so zu gestalten, wie es der Firma gefällt. Grundsätzlich haben sich dann die "Führungspersonen" dem zu fügen.

 

Nun zum aktuellen Thema: Dienstreisen.

Wie der vertrag aktuell aussieht, habe ich schon beschrieben. Kapitäne hatten schon immer die Möglichkeit, auf Langstrecke First und auf Kurz- und Mittelstrecke Business zu fliegen (! solange man keinem Passagier diesen Platz wegnahm). Es ist so vertraglich festgelegt.

Nun hat die LH scheinbar entschieden, diese Regelung anzupassen. So far so good....

 

Scheinbar (denn das Schreiben hat noch keiner von uns gesehen) hat sich nun eine Kapitänsvertretung wie beschrieben geäussert. Man muss damit nicht einverstanden, muss aber der Vertretung zugestehen, dass sie sich dazu äussert (über den Ton und die Argumentation kann man unterschiedlicher Meinung sein).

Was könnten den Gründen der Vertretung sein, sich zu äussern?

Ich bin mir sicher, dass die meisten, die hier am Stammtisch laut brüllen, sich auch informiert haben, was bei LH seit einiger Zeit abgeht.

Jetzt noch ein wenig Gehirnschmalz investieren und schon bald wird dem einen oder anderen klarer sein, was denn Gründe sein könnten.

 

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

 

Aldi, ja richtig. Pflegerin. Ja richtig. Sehe ich in der Tat so. Warum verdienen die nicht soviel? Kein Ahnung, das ist ja das Problem, sollten sie. Denn ohne sie geht es nicht.

Jetzt fehlt noch die liebe Mamma, ohne die wären wir alle gar nicht auf der Welt. Also müsste jede Mama Königin sein...

Sag mal, gibt's denn nach deiner Denke auch noch einen Job, der nicht sämtliche Privilegien der Welt geniessen müsste, weil es ohne ihn nicht funktionieren würde?

Welcher Job könnte denn einfach weggelassen werden und trotzdem funktioniert alles?

 

Ich sage nicht, das ich alles allein kann, die anderen sind auch alle wichtig. Aber immer wenn ein Pilot was sagt dann: Hey, ohne Loader machst Du nix also bist Du selber mal nix.  Noch niemals habe ich gehört, Hey Loader, ohne Pilot brauchst Du nix einladen, also bist Du auch nix. Und ja, im Bezug auf den Job kann ich mehr als das Kabinenpersonal auch mehr als der Loader. Was nicht heisst die Kollegen können nix oder sind nicht wichtig oder ich schätze deren Arbeit nicht, nein, aber im Gesamtjob kann ich nunmal mehr, also sind wir nicht das Gleiche. (Als Mensch schon, aber eben nicht im Job). Wenn nun mehr Qualifikation im Job Gleichbedeutend mit hohem Ross dargestellt wird, gut, dann sitze ich wohl hoch zu Ross.

Das liegt vielleicht halt auch daran, dass der Loader seine Position nicht dermassen überhöht. Ja, du trägst Verantwortung. Für 'viele' Menschen. Soll ich dir was sagen? Das tun viele, viele andere Berufe auch. Wenn der Loader einen groben Schnitzer macht, kann's Tote geben (ob du nun unterschrieben hast oder nicht, ich bezweifle, dass er dann keinen Ärger kriegt). Ebenso der Mech(der unterschreibt auch für seine Arbeit!), ebenso der Tanker.

Wenn der Bauarbeiter schlecht baut, kann's Tote geben. Wenn der Koch schlechtes Essen aufstellt, kanns Tote geben. Wenn die Pflegerin die Finger nicht wäscht, kann's Tote geben. Wenn der Statiker falsch rechnet, kann's Tote geben. usw. usw usw. von den Taxifahrern über die Busfahrer bis hin zu den Lokführern wollen wir auch nicht wieder neu anfangen.

Also, ihr macht den Job, für den ihr euch entschieden habt, werdet dafür bezahlt. Es macht euch aber nicht automatisch zur obersten Führungsebene eurer Firma.

 

Es fehlt sehr wohl an Wertschätzung. Sieht man genau in diesem Satz, das ist es wieder „selbst überhöhen“…

Manchmal habe ich das Gefühl es gibt gar nicht so viel Wertschätzung, wie du erwarten würdest ;)

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben

 

Was ich mich aber frage, wieso man überhaupt solche freien Sitze hatte. In fast jedem einigermassen gebuchten Langstreckenflieger sollte es doch ein paar Business- oder Eco-Passagiere haben, welche entsprechende Vielflieger sind oder teure, voll flexible Tickets gekauft haben, und man entsprechend in höhere Klassen upgraden könnte... Was vermutlich nachhaltiger wäre als diese Plätze dem Personal zur Verfügung zu stellen.

Im laufe des letzten Jahres habe ich mal einen Artikel gelesen, in dem eine Allianz (ich weiss nicht mehr welche) gesagt hat, knapp 80% der F Passagiere sind upgegradete Statuskunden (also entweder "selbst upgegraded" mit Meilen, oder "fremdupgegradet" von der Airline). Der Sinn der F ist nicht besonders viel Geld mit den Passagieren zu machen die das buchen, sondern C Passgiere dazu zu animieren markentreu zu sein und teure Buchungsklassen zu wählen, um sich mal dereinst den Traumwunsch eines First Class Fluges von all den Meilen zu gönnen. Die F ist die Möhre an der Angel die die C-Klasse Passagiere vor die Nase gehalten bekommen.

Ob das für alle Airlines gleich gilt und zu allen Zeiten gleich galt wage ich zu bezweifeln, aber der Aspekt ist nicht von der Hand zu weisen.

 

Gerade bei LH muss ich von meinem einen F-Flug her sagen, dass das Catering absolut unangemessen war, andere Airlines bieten das so bereits in der C (oder gar besser). Ein Großteil der Cateringkosten kommt nicht von Hummer oder Caviar, sondern von der Bereitstellung. Die Catering-Mehrkosten für die Airline zwischen C und F werden sehr überschaubar sein, und ganz sicher nicht dreistellig. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schampusflasche extra für einen Deadhead geöffnet wird ist gering, und selbst dann kostet der nicht die Welt. Bei LH gibt es keinen Schampus in der First der einen dreistelligen Preis hat.

 

Soweit ich das sehe, ist die Buchungssituation in der C sehr viel besser als in der F, die Chance für einen Piloten einen freien Sitz in der F zu ergattern folglich sehr viel höher, als in der C. Wenn F jetzt pauschal verboten wird, wird das in den allermeisten Fällen bedeuten, in der C ist nichts frei, und man muss folglich Y fliegen... De fakto geht es also hier um eine Degradierung von der F in die Y.

Ob es nun unbedingt als "Ruhezeit" anzusehen ist, wenn man zwischen einem Smartphonedaddelnden und einem mit voller Lautstärke Horrorfilm guckenden Y-Pax 12 Stunden auf einem 40cm Sitz hockt, ist wohl eher fraglich.

Dagegen ist der Jumpseat in der Tat viel eher Ruhezeit.

 

Menschen sind sehr individuell gestrickt, schlafen in verschidensten Positionen und zu verschiedensten Zeiten gut oder schlecht, stecken Jet-lag locker weg oder nicht. Eine Menge Piloten wird nach einem Positionierungsflug in der Y mindestens genauso gerädert sein, wie nach einem selbst geflogenen Leg, manche wohl sogar noch mehr. Übermüdete Piloten werden öfter und öfter in Unfallberichten als Aspekt mit aufgeführt, zu behaupten da wäre Null Sicherheitseinfluss zeugt von einer grandiosen rosaroten Brille.

 

Soweit ich das sehe ging es bei dieser Aktion zu 100.000% um Symbolpolitik. Den Shareholdern gegenüber, und der Öffentlichkeit gegenüber. Die Message ist ja nicht etwa "ab sofort müssen die Piloten bescheiden Business fliegen", sondern "bisher sind die Piloten ständig First geflogen, haben sich mit Hummer und Caviar vollgestopft und mit Schampus abgefüllt". Es ist ein weiterer Schritt darin, die eigene Belegschaft zu diskreditieren und als völlig unangemessen überpriviligiert darzustellen.

 

Ich sitze jedenfalls lieber hinter einem Piloten, der eine geruhsamen F-Flug hinter sich hat, als hinter einem der eine schlaflose Nacht in der Y verbracht hat.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Ob es nun unbedingt als "Ruhezeit" anzusehen ist, wenn man zwischen einem Smartphonedaddelnden und einem mit voller Lautstärke Horrorfilm guckenden Y-Pax 12 Stunden auf einem 40cm Sitz hockt, ist wohl eher fraglich.

Dagegen ist der Jumpseat in der Tat viel eher Ruhezeit.

Nun, wenn Business voll ist, kann man ja einen in die First upgraden und den Platz dem Piloten geben. Fände ich übrigens sowieso sinnvoller.

Was die 'Ruhezeit' angeht, es IST ja keine Ruhezeit. Nach dem Flug geht der Pilot in's Hotel (hoffentlich...), nicht in's Flugzeug.

Geschrieben

Sag mal, gibt's denn nach deiner Denke auch noch einen Job, der nicht sämtliche Privilegien der Welt geniessen müsste, weil es ohne ihn nicht funktionieren würde?

 

Wenn der Loader einen groben Schnitzer macht, kann's Tote geben (ob du nun unterschrieben hast oder nicht, ich bezweifle, dass er dann keinen Ärger kriegt). ...

... Also, ihr macht den Job, für den ihr euch entschieden habt, werdet dafür bezahlt.

 

Es macht euch aber nicht automatisch zur obersten Führungsebene eurer Firma.

 

Manchmal habe ich das Gefühl es gibt gar nicht so viel Wertschätzung, wie du erwarten würdest ;)

Hallo,

 

jeder Job sollte alle Privilegien geniessen können die ohne grosse Kosten möglich sind, ja genau. Wenn jemand bei Aldi an der Kasse arbeitet, dann sollte dieser Jemand bei Aldi guenstiger kaufen können. Warum nicht, kostet doch nicht wirklich was… und so weiter…

 

Es geht nicht um Tote. So dramatisiert habe ich das nicht. Ich kann bis zu fünfstellige Summen bezahlen muessen wenn ich was unterschreibe was nicht stimmt, ich aber nicht überprüfen kann. Nicht bei Toten, SAFA check kann da schon reichen um ordentlich Ärger mit dem Gesetz zu bekommen. Ja ich weiss, die Sorgen haben andere auch, aber hier geht es nicht um andere. Ich will nicht die Welt retten, ich setze mich fuer meine Job ein, die Busfahrer oder etc. muessen das fuer ihren Job selbst tun.

 

ich will garnicht viel. Nur nicht keine. Ist doch hier wieder das beste Beispiel. mehr als 10 Zeilen Text die erklären das doch alle anderen genauso wichtig sind, oder ich genauso unwichtig. Das ist für mich nicht zu wenig sondern keine Wertschätzung. Mach wofür Du bezahlt wirst und halt den Mund…

 

Da ist es wieder, wer redet den von oberster Führungsebene?

 

So, habe ich schon öfter gesagt, reicht. Alles ist gesagt und die Verschiedenen Meinungen sind klar. EOD

 

Gruss Michael

Geschrieben

Sorry liebe Kollegen, wieso lässt ihr euch auf so peinliche Diskussionen mit Flightforum Wutbürgern ein? Diese Leute werden noch von "Privilegien", "Piloten sind im Dauerurlaub" und "hohen Rössern" schwafeln wenn wir gar nichts mehr verdienen.... Das sind doch die gleichen Leute die auch sonst alles besser wissen...

 

Es interessiert doch kein Schwein in welcher Klasse die LH Kapitäne fliegen!? Wie kann man nur 15 Seiten Flightforum darüber generieren?

 

Simon

Geschrieben

Wenn nun mehr Qualifikation im Job Gleichbedeutend mit hohem Ross dargestellt wird, gut, dann sitze ich wohl hoch zu Ross.

 

Sorry, ganz dünnes Eis: Bezogen auf formale Ausbildung ist Pilot ein Lehrberuf, den man ohne Schulabschluss mit einer Ausbildung ohne vorgeschriebene Mindestlänge erlernen kann. Im Vergleich dazu ist Fluggerätemechaniker ein formal extrem anspruchsvoller Beruf, weil eine Mindestausbildungsdauer von 3,5 Jahren und mindestens mittlere Reife vorgeschrieben ist...

 

 

 

Noch niemals habe ich gehört, Hey Loader, ohne Pilot brauchst Du nix einladen, also bist Du auch nix.

 

Niemand sagt, dass ein Pilot "nix ist". Deswegen sagt das auch niemand zu einem Loader. Aber im Gegensatz zu Piloten habe ich auch noch keinen Leader gehört, der von sich selbst glaubt das er naturgegeben die wichtigste Führungskraft im Unternehmen ist, weil ohne ihn Flugzeuge höchstens leer abheben könnten...

 

Apropos Führungskraft: Ob ein "normaler" Kapitän (also einer, der neben seiner fliegerischen Tätigkeit keine zusätzlichen Management-Funktionen hat) eine Führungskraft ist, darüber kann man leidlich streiten, weil der Begriff "Führungskraft" nirgendwo wirklich scharf definiert ist. 

Das Gabler-Wirtschaftslexikon (das in Deutschland so ein bisschen als Standardwerk gelten kann) definiert Führungskräfte als Personen mit (u.a.) Personalverantwortung. In dem Sinne wären normale Kapitäne keine Führungskräfte.

 

Was man aber klar sagen kann, ist, dass normale Kapitäne sicher keine leitenden Angestellten im rechtlichen Sinne sind - auch dafür bedarf es nämlich Personalverantwortung, die Kapitänen nun mal nicht haben (Wer es nich glaubt kann beim LAG Hamm nachschauen, die 2009 für Chefärzte sehr genau herausgearbeitet haben, wann sie (ausnahmsweise) leitende Angestellte sind und wann (in der Regel) nicht...).

 

Florian

Geschrieben

jeder Job sollte alle Privilegien geniessen können die ohne grosse Kosten möglich sind, ja genau. Wenn jemand bei Aldi an der Kasse arbeitet, dann sollte dieser Jemand bei Aldi guenstiger kaufen können. Warum nicht, kostet doch nicht wirklich was… und so weiter…

Ja, günstiger einkaufen, so wie ihr hoffentlich günstiger fliegen könnt (wobei die Ersparnis beim Aldi eher klein sein dürfte). Wenn ALDI jetzt aber mal eine Sonderaktion macht und pro Filiale 5 Autos günstig verkauft, wird niemand erwarten, eiens davon der Chefkassiererin zu schenken.

 

Es geht nicht um Tote. So dramatisiert habe ich das nicht. Ich kann bis zu fünfstellige Summen bezahlen muessen wenn ich was unterschreibe was nicht stimmt, ich aber nicht überprüfen kann. Nicht bei Toten, SAFA check kann da schon reichen um ordentlich Ärger mit dem Gesetz zu bekommen. Ja ich weiss, die Sorgen haben andere auch, aber hier geht es nicht um andere. Ich will nicht die Welt retten, ich setze mich fuer meine Job ein, die Busfahrer oder etc. muessen das fuer ihren Job selbst tun.

Ja aber wenn du deine Situation mit der der anderen vergleichst, stellst du vielleicht fest, dass deine Situation doch eher sehr gut ist und es vielleicht daher kommt, dass 'niemand' deine Sorgen so richtig ernst nehmen kann.

 

ich will garnicht viel. Nur nicht keine. Ist doch hier wieder das beste Beispiel. mehr als 10 Zeilen Text die erklären das doch alle anderen genauso wichtig sind, oder ich genauso unwichtig. Das ist für mich nicht zu wenig sondern keine Wertschätzung. Mach wofür Du bezahlt wirst und halt den Mund…

Aha. Vielleicht auch einfach nicht mehr Wertschätzung als für alle die anderen Menschen, die deiner Meinung nach offenbar viel weniger wichtig sind? Wenn du dich so herabgesetzt fühlst, wenn man dir erzählt, dass die anderen auch ihren Job machen und du auf die angewiesen bist, hast du vielleicht selbst das Problem mit der Wertschätzung anderer.

 

Da ist es wieder, wer redet den von oberster Führungsebene?

Weil nunmal eben eher die oberste Führungsebene First zu reisen pflegt.

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