Skiflug Fly-in Mauterndorf OE 17. -19. Jan.

[Gast Hans Fuchs]

In den frühen Fünfziger Jahren als die Bergrettung in der Schweiz durch Hermann Geiger ihren Aufschwung nahm, haben sich auch Oesterreichische Gendarmerie Einheiten für diese Art der Rettung begeistert. Viele Polizisten fanden dann den Weg ins Wallis, wo Hermann Geiger sie in der Kunst der Gebirgslandungen unterrichtet hat. Ein paar Jahre wurde diese Kunst nun auch in unseren Nachbarland praktiziert, bis sie mit dem Aufkommen der Helikopter vollständig in Vergessenheit geraten ist.

 

Sie blieb vergessen bis letzte Woche.... Einige Enthusiasten des Sportfliegerclubs Mauterndorf haben keine Mühe gescheut und in langwieriger Kleinarbeit alle Bewilligungen für ein Aussenlandefeld im nahen Skigebiet Aineck eingeholt. Flugs wurden Gletscherflieger des ganzen Alpenlandes eingeladen dieses Feld nun auch zu beleben, denn eins hatten die rührigen Oesterreicher nun leider verlernt: wie landet man bergauf?

 

Man holte also nun zum 2. mal unter anderem die Schweizer Entwicklungshilfe ins Land. :) Kurz gesagt, das Feld machte zwar einen recht beengten Eindruck, aber nach einer Besichtigung vor Ort, habe ich die erste Landung des Tages zusammen mit Karin Bosshard auf dem Copiloten Sitz gewagt. Aufgesetzt wird nach der freistehenden Baumgruppe in der Mitte.

 

Nicht der Anflug und die Landung waren das eigentliche Problem, sondern vielmehr der beengte Raum zum Wenden am Boden. Mindestens so heikel war, dass auf Grund der gewalzten Piste ein präzises Anhalten äusserst schwierig war, und ein Rutschen in die Bäume oder Abschrankungen ein nicht ganz auszuschliessendes Risiko bildete.

 

Trotz meiner Bedenken, wagten sich die ersten mutigen Oesterreicher nach ein oder zwei Starts und Landungen auf den Rücksitzen von HB Fluzeugen nun selber an das Abenteuer. Ich muss sagen, sie haben es erstaunlich gut gemeistert. Geholfen wurde ihnen durch eine allzeit bereite Bodenmannschaft, die nach Schweizer Intervention dafür sorgte, dass sich selbständig machende Flieger schnell mit kräftigen Händen am Wegrutschen gehindert wurden.

Bald bot sich ein buntes Bild von an einem Hang hinter einem Wäldchen aufgereihten Skiflugzeugen.

 

Die Abende gehörten dann dem gemütlichen Beisammensein der Piloten und ihren Partnern aus allen Alpenländern. Viel Hangar Talk, zünftiges Essen und Trinken und ä Musi inclusive. Die Gastfreundschaft, die wir in Mauterdorf erleben durften gehört dann wirklich zum Besten, was wir je erfahren haben.

 

In meiner Erinnerung bleibt dieses schöne Bild nun für immer eingeprägt.

 

Hans

[J3C Rider]

Lieber Hans

 

Die schöne Cub des Veranstalters, die OE-ACC flog mein Vater in den Sechziger- und anfangs Siebzigerjahre als Schleppflugzeug auf dem Oltner - Gheid! Sie war als HB-ORX dort stationiert und gehörte der Segelfluggruppe Olten (..und nicht der Motorfluggruppe - Irrtum vorbehalten)!

 

Tja, die (Flieger-) Welt ist klein :D

 

Ein sehr interessanter Bericht, in welchem auch das fliegerische Können zu spüren ist;)

 

Gruess us ABM Messen

Dieter

[cyrill]

Hallo Hans

 

Wieder super Bilder mit Kaiserwetter die Du uns da präsentierst! :cool:

 

Dieses Landefeld muss man wohl sehr präzise und mit der nötigen Portion Mut (und natürlich Können) anfliegen. Für einen Laien sieht das ganze doch recht spektakulär aus. Eine kleine Böe von links oder ein kurzer Schlenker nach rechts und man hängt schon im Grünzeug!

 

Ihr Gletscherpiloten wollt wohl uns Gleitschirmpiloten was die Kurzstart- und Kurzlandeeigenschaften betrifft Konkurenz machen, oder? ;)

 

Gruss

Cyrill, der schon ganz gigerig auf den nächsten Gletscherflug ist

[Wolfgang Lutz]

Hallo Hans,

 

die Bilder sind Spitzenklasse. Um diese Art der Fliegerei beneide ich Dich sehr.

 

Mal eine Frage: "Wieviel Wind hattet ihr an dem Tag?"

 

Vorsichtig wäre ich auf dieser Piste mit dem Wind gewesen. Der ist ja völlig unberechenbar zwischen den Bäumen. Letztes Jahr hätte ich fast eine C172 in den Wald geworfen. Ich ging recht tief, da es ein kurzer Platz war, mit 65 kt im Steigflug über einen Wald, dann erwischte mich ein Rotor und als ich nach dem Recovern wieder nach der Speed schaute waren es nur noch 40 kt. *schäm* Und da war mehr Platz wie auf der Skipiste. :-)

 

Hans, alter Buschflieger! Hast Du Tipps in Bezug auf Landungen in Waldlichtungen? Wo liegt das Limit in Bezug auf den Wind?

 

Nur mal so aus dem Bauch, mein Gefühl: "Über 10kt Wind würde es riskant dort zu Landen."

[teedoubleyou]

Hallo Hans

 

1A!

 

Im Namen meiner Landsleute bedanke ich mich für deine geleistete Entwicklungshilfe. :D

 

Gruss

Tom

[eguenther]

Hallo Hans,

Glückwunsch zu Deinem fliegerischen Höhepunkt in Österreich! Deine Flugsparte ist zwar begrenzt aber unendlich sportlich und präsentabel. Die Bilder sind wirklich prima!!!

Nun bist Du die "Hebamme" eines österreichischen Gletscherflugvereins. Wo wollen die aber fliegen? Vieleicht in der Schweiz oder Frankreich?

Ich schätze mich glücklich, einen so berühmten Gletscherflieger zu kennen!

 

Alles Gute weiterhin - schaue noch oben, bevor

Du vom Gletscher startest! (War hat Vorrecht? Wahrscheinlich

der zur Landung ansetzt! ... oder?)

 

Gruß Eckehard

[Gast Hans Fuchs]

In umgekehreter Reihenfolge

 

@Tom: ach so, ja Du hast ja einen sog. "Schluchten********r" Pass :D Ich kann nur bestätigen, was ich schon immer behauptet habe, Fliegen bringt die Menschen zusammen und es öffnen sich einem als Aviatiker weltweit Türen, die sonst verschlossen blieben.

 

@Wolfgang: es herrschte zwar eine leichte Südströmung, war mehr oder minder Windstill in Wipfelhöhe. Was Landungen in einer Waldschneise angeht, so würde ich nochmal unterscheiden einerseites in Bezug auf Windrichtung und natülich, wie lange der Platz ist und ob er eine Sackgasse bildet. Am Hang ist besonders zu beachten, ob der Wind nun bergab oder bergauf bläst. Ich denke mit den besagten 10 Knoten, die Du vorschlägst, ist ein durchschnittlicher Freizeitpilot auf der vorsichtigen Seite.

 

@ Didi: Du hast Recht mit der OE-ACC. Sie ist eine der drei Super Cub, die 1962 von Grund auf bei Dättwyler in der Schweiz enstanden. Die beiden andern haben die Immatrikulation HB-ORV und HB-ORW. Hier das Foto vom heutigen Aussehen:

 

Hans

[Gast Hans Fuchs]

Hallo Eckehard

 

Dich hatte ich übersehen, da ich wohl am Schreiben war, während Du gepostet hast.

 

Eine gute Frage, die Du stellst. Ich denke, es wird eine Antwort geben, die den Buchstaben des Gesetzes gerecht wird, und eine, die den faktischen bisher angewendten Spielregeln am Gletscher gerecht wird.

 

2. Frage: die Oesterreicher möchten natürlich gerne ein oder zwei Gebirgsplätze bei sich fest etablieren, und wenn ich ihnen so zuschaue, glaube ich, das könnte gelingen.

 

Hans