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ETOPS über den Atlantik


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Diese Meldung verstehe ich nicht vollständig, kann mir das mal ein Profi erläutern?

 

Der A330 muss doch für mehr als ETOPS 90 zugelassen sein, ist diese Zulassung den Operatorspezifisch?

Darf ich den Nordatlantik überhaupt auf einem Großkreis überqueren, oder bin ich nicht sowieso an die Standardrouten gebunden?

 

Gruß

Ralf

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Für eine Etops-Zertifizierung braucht es nicht nur das OK für das Flugzeug (die Typenzulassung), sondern auch das OK für die Besatzung und die Airline (das AOC). Eine neugegründete Airline verfügt zuerst noch nicht über Etops, bzw. muss mit den entsprechenden rechtlichen, operationellen und technischen Systemen belegen können, dass sie dazu in der Lage sind.

 

Eine neue Airline erhält deshalb oft limitierte Zulassungen für gewisse Spezialoperationen, wie Autoland (Cat III) oder eben Etops.

 

Mit dieser Betriebserlaubnis darf sie dann operieren und muss dann in der Praxis beweisen, dass ihre Systeme genügten. Irgendwann wird dann auch noch ein Herr des Luftfahrtbundesamtes mitfliegen und sich überzeugen, ob alles korrekt abläuft, dann bekommen sie dann mehr Etops - mit der A330 wahrscheinlich 180 oder 240 Minuten.

 

Dani

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Ralf,

 

QUOTE

Darf ich den Nordatlantik überhaupt auf einem Großkreis überqueren, oder bin ich nicht sowieso an die Standardrouten gebunden?

UNQUOTE

 

Kommt auf die Flughöhe an und die Tageszeit. Aber zwischen FL350 und FL390 (Irrtum bezüglich Höhenband vorbehalten) gilt zu den Hauptverkehrszeiten (jeweils in der Ost-West bzw. West-Ost Richtung) das North Atlantic Track System NATS.

Die Tracks werden täglich neu definiert, und zwar aufgrund der Wetterlage bzw. der Prognose (Jetstream). Flüge müssen zwingend entlang eines vorgegebenen Tracks erfolgen und der gewünschte Track muss rechtzeitig gebucht werden. Die Freigabe dafür erhält die Besatzung erst während des Fluges, kurz vor Einflug ins Track System. Früher per HF, heutzutage per ACARS.

Jets welche über dem NATS fliegen, z.B. hochfliegende Business Jets (G5 & Co), können andere Routen fliegen bzw. "filen". Tieferfliegende (C-172 mit Ferrytank oder so :P ) ebenfalls. Lateral oder zeitlich ausserhalb des Track Systems bzw. der Track System Zeiten ist es ebenfalls möglich andere Routen zu fliegen.

 

Wie Danix geschrieben hat, muss eine neue Airline anfänglich mit z.B. ETOPS 90 operieren. Das heisst dann, dass es für die Planung immer erforderlich ist, einen Track zu "buchen" welcher die Einhaltung der ETOPS 90 Regel gewährleistet.

 

Gruss

Philipp

Bearbeitet von Brufi
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Eine neue Airline

Es ist doch nur eine neue Marke, keine neue Airline. Ich hätte echt erwartet, dass das LBA spontan Vertrauen in eine LH Tochter haben würde.

 

 

Aber zwischen FL350 und FL390 (Irrtum bezüglich Höhenband vorbehalten) gilt zu den Hauptverkehrszeiten (jeweils in der Ost-West bzw. West-Ost Richtung) das North Atlantic Track System NATS.

Kann es sich für eine Airline dann lohnen, (unwirtschaftlich) tiefer, aber (wirtschaftlich) kürzer zu fliegen?

 

Gruß

Ralf

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QUOTE Kann es sich für eine Airline dann lohnen, (unwirtschaftlich) tiefer, aber (wirtschaftlich) kürzer zu fliegen? UNQUOTE

 

Kaum. Die Tracks werden wie gesagt täglich neu festgelegt und zwar so optimiert, dass sich die günstigst möglichen Windverhältnisse ergeben - für einen typischen Flug von Europa nach Nordamerika bzw. umgekehrt.
Ausserdem verschlechtert sich die spezifische Reichweite (NM per pound fuel) eines typischen Jets markant wenn tief geflogen wird.

"Man" fliegt also eigentlich immer möglichst hoch, ausser der Gegenwind nimmt deutlich zu mit der Höhe, z.B. wenn man fast genau unter dem jet stream fliegen muss. Aber dies wird eben tunlichst vermieden bei der täglichen Festlegung der Tracks.

Die Tracks werden übrigens aufgrund der Wünsche der Airlines festgelegt. Der Zyklus fängt damit an, dass die Airlines die gewünschten Tracks an ATC (Shanwick und Gander) übermitteln. Aufgrund dieser Wünsche publiziert dann ATC nach weiteren Absprachen mit den angrenzenden ATC Betreibern die Tracks für den folgenden Tag.

The day prior to the tracks being published, Airlines that fly the North Atlantic regularly send a Preferred Route Message (PRM) to Gander and Shanwick. This allows the ATC agency to know what the route preferences are of the bulk of the North Atlantic traffic.

 

Gruss

Philipp

Bearbeitet von Brufi
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Darf ich den Nordatlantik überhaupt auf einem Großkreis überqueren, oder bin ich nicht sowieso an die Standardrouten gebunden?

 

 

Wer sich für den Verlauf dieser "Standardrouten" interessiert kann diese u.a. hier mitverfolgen:

 

http://www.turbulenceforecast.com/atlantic_eastbound_tracks.php

 

http://www.turbulenceforecast.com/atlantic_westbound_tracks.php

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Ich glaube nicht, dass die den Flug wirklich nach einem Grosskreis abfliegen oder abgeflogen sind. Der Screenshot im Artikel sieht mir eher aus wie der "geplante" Flugweg als hypotetisch kürzeste Wegstrecke. Jedes Navigationssystem dieser Welt fliegt von einem Wegpunkt zum anderen, dazwischen werden Grosskreise geflogen, aber wenn man ganz genau hinschaut hat es immer kleine Ecken drin.

 

Dani

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