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Lufthansa Flugbegleiter/innen streiken ab heute 14:00 Uhr


claudiprien

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Und das mit der Motivation per Lohn funktioniert tatsächlich nicht

Ja, das ist gemein. Kürzt man den Lohn sinkt die Motivation, erhöht man den Lohn steigt das Anspruchsdenken ;)

 

 

Wieso soll LH das besser können als jede andere Fluglinie der Welt?

Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn sie es nicht schlechter machen würde, als viele andere Airlines...

Und um ehrlich zu sein, das Produkt an sich ist inzwischen weitgehend (wieder) OK. Wenn man (als Deutscher) das überagende Netz auch noch als Teil des Produkts ansieht, dann ist es sogar ziemlich gut. Beim Preis muss man halt sehen, dass man den Direktflug mit LH nicht mit einem Umsteigeflug mit einer anderen Airline vergleicht. Bei vergleichbarem Routing ist LH nicht übermäßig teuer, im Gegenteil. Was mir bei LH überdurchschnittlich oft auffällt, ist dass man den Angestellten offenbar fürchterlich auf die Nerven geht. Sie lassen einen irgendwie meistens spüren, dass es ihnen lieber gewesen wäre man wäre nicht mit LH geflogen bzw. sie wären an dem Tag lieber zuhause geblieben, als arbeiten zu müssen. Es gibt rühmliche Ausnahmen. Das bekommen andere Fluglinien der Welt besser hin. 

 

 

nur, so lange auch der KUNDE da mitspielt und den Preis dafür bezahlt

Es gibt einige gute, teure Airlines die nicht über Kundenschwund jammern. Im Gegenteil. Natürlich gibt es einen großen "Geiz ist geil" Kundenkreis, aber es gibt auch immer noch reichlich Kunden, die bereit sind für ein gutes Produkt auch gutes Geld zu bezahlen. Apple, Mercedes oder Rolex ist auch nicht wegen seinen günstigen Preisen so gefragt...

 

 

eine Fluggesellschaft, bei der soviel gestreikt wird, die ist nicht besser als alle anderen, die ist *zu meiden*.          

Das muss man im Gesamtzusammenhang sehen, wenn dafür anderes besser klappt (z.B. Verspätungen / Verpassen von Anschlussflügen, abgesagte Flüge), und man insgesamt übers Jahr gesehen noch öfter ans Ziel kommt als mit anderen, dann muss man es halt akzeptieren. Ohne Streik wäre natürlich besser. Auch ohne Streik von Sicherheitspersonal, Fluglotsen, Gepäckverladern...

 

Was der Streik aber wohl positives bewirkt hat ist die ganz andere Art der Öffentlichkeitsarbeit, die die LH Führung plötzlich an den Tag legt. Statt seine eigene Belegschaft in der Öffentlichkeit madig zu machen führt man plötzlich wieder einen Dialog, gibt den Arbeitnehmern auch mal Recht, und bestreitet wahre Aussagen nicht mehr aus Prinzip...

 

In einem zweiten wichtigen Punkt hat die Lufthansa ebenfalls nachgegeben. Sie bestreitet nicht mehr, dass "Ufo zu nachhaltigen Senkungen der Bruttopersonalkosten in der Kabine bereit ist". Äußerungen von Volkens, die Ufo-Forderungen würden die Kosten um bis zu 25 Prozent steigern, hatten die Gewerkschaft schwer erzürnt, denn Ufo hatte die Notwendigkeit von Reformen und niedrigeren Kosten nie bestritten. Ufo hatte bei der Alters- und Übergangsversorgung eine jährliche Kostensenkung von 70 Millionen Euro zugesagt.

 

Das ist ein Bisschen wie beim Wahlkampf. Wenn man sich einer absoluten Merheit sicher ist, kann man gut rumpoltern, offen lügen und alle beleidigen. Wenn man später noch mal einen Koalitionspartner braucht, muss man auch mal Kreide fressen. Das ist bei Tarifkonflikten nicht anders, da kann man schlicht nicht kompromisslos agieren, wenn man irgendwann mal wieder zusammenarbeiten muss.

 

Gruß

Ralf

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Ja, das ist gemein. Kürzt man den Lohn sinkt die Motivation, erhöht man den Lohn steigt das Anspruchsdenken ;)

Und ja, wehe man müsste den Lohn dann wieder auf ein Niveau zwischen altem und neuem Lohn senken, da kann man den Mitarbeiter besser gleich entlassen, er wird die Firma nur noch hassen... hätte man den Lohn nie erhöht wäre alles OK. Komplizierte Wesen, diese Menschen. 

 

Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn sie es nicht schlechter machen würde, als viele andere Airlines...

ACK

 

Bei vergleichbarem Routing ist LH nicht übermäßig teuer, im Gegenteil. Was mir bei LH überdurchschnittlich oft auffällt, ist dass man den Angestellten offenbar fürchterlich auf die Nerven geht. Sie lassen einen irgendwie meistens spüren, dass es ihnen lieber gewesen wäre man wäre nicht mit LH geflogen bzw. sie wären an dem Tag lieber zuhause geblieben, als arbeiten zu müssen. Es gibt rühmliche Ausnahmen. Das bekommen andere Fluglinien der Welt besser hin.

Das klingt für mich nach 'es geht ihnen zu gut'...

 

Es gibt einige gute, teure Airlines die nicht über Kundenschwund jammern. Im Gegenteil. Natürlich gibt es einen großen "Geiz ist geil" Kundenkreis, aber es gibt auch immer noch reichlich Kunden, die bereit sind für ein gutes Produkt auch gutes Geld zu bezahlen. Apple, Mercedes oder Rolex ist auch nicht wegen seinen günstigen Preisen so gefragt...

Stimmt, aber eben, da muss man auch etwas bieten können (und wenn es nur ein Mythos ist)

 

Das muss man im Gesamtzusammenhang sehen, wenn dafür anderes besser klappt (z.B. Verspätungen / Verpassen von Anschlussflügen, abgesagte Flüge), und man insgesamt übers Jahr gesehen noch öfter ans Ziel kommt als mit anderen, dann muss man es halt akzeptieren. Ohne Streik wäre natürlich besser. Auch ohne Streik von Sicherheitspersonal, Fluglotsen, Gepäckverladern...

Wenn du jede Woche 3 mal fliegst, magst du so denken, Wenn du nur ein paar mal im Jahr fliegst, wirst du nicht riskieren wollen, dass genau dann gestreikt wird.
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  • 2 Wochen später...

Oh, der Herr Spohr möchte 15% mehr Lohn, und zwar zwei Millionen, Dreihunderttaussend Euro statt erkleckliche zwei Millionen Euro. Der CEO dieser Firma muss ja wohl phänomenale Arbeit leisten... :D

 

Wenn ich Lufthansa-Gewerkschaftler wäre, würde ich sofort ebenfalls 15% mehr Lohn für die Mitarbeitenden fordern - das gäbe schöne Schlagzeilen und würde der Öffentlichkeit endlich klar machen, wie realitätsfern das Lufthansa-Management agiert. Es gibt wenig Unglaubwürdigeres, wie allerseits lauthals Einsparungen zu fordern und gleichzeitig hintenrum den eigenen Lohn zu erhöhen.  :004:

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Ist natürlich doof.

Du musst trotzdem mal durchrechnen, was 15% für Herrn Spohr kostet und was 15% für die Mitarbeitenden kosten würde.

Müsste man nicht rechnen, für wie viele Mitarbeiter diese 2,3 Millionen eine Bestandssicherung der derzeitigen Lohnverhältnisse bedeuten würden? ;-)

 

Wird wohl auch nicht nur CS sein, der sich im Vorstand das Gehalt erhöht, während von den Arbeitnehmern Einsparungen verlangt werden. Ohne jetzt darüber zu urteilen, ob die Erhöhung angemessen ist -  die Signalwirkung ist (wieder einmal) katastrophal...

Bearbeitet von FO_DAIHQ
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Ja, mir ist schon klar, dass 15% mehr für alle Mitarbeitenden keine realistische Forderung wäre. Es zeigt aber perfekt die verquerte Logik des LH-Managements auf - "wir kürzen euch den Lohn und erwarten mehr Leistung, während wir uns selber kräftig erhöhen". Mit einem solchen Verhalten muss man sich nicht wundern, reagieren die Mitarbeitenden mit Unverständnis und Verärgerung. Wenn eine solche Lohnforderung nur schon allerwenigstens mit Mehrleistung des Managements begründet würde! 

Irgendwie erinnert es mich an Vasellas 70 Millionen "Abgangsentschädigung" (= Geld fürs explizite nicht-arbeiten) passend während des Abstimmungskampfes um die Abzockerinitiative.

 

In erster Linie wäre es die perfekte, dringend benötigte Publicity zugunsten der LH-Mitarbeitenden.

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Mit einem solchen Verhalten muss man sich nicht wundern, reagieren die Mitarbeitenden mit Unverständnis und Verärgerung. Wenn eine solche Lohnforderung nur schon allerwenigstens mit Mehrleistung des Managements begründet würde!

Das Problem ist, es geht die Arbeitnehmer eigentlich nichts an. Es ist das Problem der Eigentümer. DIE müssten so einem CEO eigentlich nen Tritt in den Allerwertesten geben. Aber wenn er natürlich 2.5 Mio bei den Angestellten spart, hat er halt gut gearbeitet :)

 

@FO_.. Sehr weit kämmst du mit den 2.3 Mio (sind eigentlich auch nur 0,3, nicht?) ja nun nicht. Aber ja, das wäre auch mal lustig. Die Gewerkschaft darf entscheiden, wer die 300k kriegt. DAS würde mal lustig.

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Ist leider der Zeitgeist und kann in vielen Unternehmen beobachtet werden.

Naja, wo immer über den bösen Zeitgeist gejammert wird, frage ich mich halt schon, wann es denn wirklich anders war. In welchem Jahrhundert wurde denn auf die Maximierung des Einkommens des kleinen Mannes hin gearbeitet?

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Es wäre klare Leadership wenn er das nicht machen würde. Leadership = Verhalten. Und eine der Leadership Kompetenzen ist 'leading by example'.

 

Komplett versagt.

Markus

 

Gesendet von meinem SM-G925F mit Tapatalk

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Es wäre klare Leadership wenn er das nicht machen würde. Leadership = Verhalten. Und eine der Leadership Kompetenzen ist 'leading by example'.

 

Komplett versagt.

Es ist halt wohl auch eine andere Kutur da. Die CEOs sitzen oft genug auch auf einem Schleudersitz. Das führt beim Einen oder Anderen wohl auch dazu, dass er sich soviel wie möglich aus der Firma saugt, so lange er da ist.

Schon schade. Loyalität gegenüber der Firma ist halt für beide Seiten ein absolutes Muss.

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Loyalität gegenüber der Firma ist halt für beide Seiten ein absolutes Muss.          

Bei der typischen Lebensdauer eines Topmanagers in einer Firma kann man ja wohl Loyalität nicht mehr unbedingt erwarten... Noch dazu ist das "Senior Management" wie der Name unfreiwillig aber völlig korrekt sagt meist ohnehin kurz vor dem Ruhestand, da ist Loyalität erst recht nicht angesagt.

 

Aber die Shareholder wollen ja auch meist nur das schnelle Geld machen, von daher suchen sie sich die Manager aus, die auch genau das Ziel verfolgen: Kurzfristig Gewinne und damit Aktienkurse steigern, und nach mir die Sintflut. Die Zeche kann dann später jemand anderes zahlen. Im Idealfall der Staat (dafür ist er immer noch gut genug).

 

Gruß

Ralf

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Bei der typischen Lebensdauer eines Topmanagers in einer Firma kann man ja wohl Loyalität nicht mehr unbedingt erwarten... Noch dazu ist das "Senior Management" wie der Name unfreiwillig aber völlig korrekt sagt meist ohnehin kurz vor dem Ruhestand, da ist Loyalität erst recht nicht angesagt.

 

Aber die Shareholder wollen ja auch meist nur das schnelle Geld machen, von daher suchen sie sich die Manager aus, die auch genau das Ziel verfolgen: Kurzfristig Gewinne und damit Aktienkurse steigern, und nach mir die Sintflut. Die Zeche kann dann später jemand anderes zahlen. Im Idealfall der Staat (dafür ist er immer noch gut genug).

 

Gruß

Ralf

Ja, sagte ich ja: Weil der Manager meist weiss, dass er nicht lange am Ruder sein wird, verhält er sich eben so, dass er seine Scherflein an's trockene bringt.

Das mit den Shareholdern ist leider auch wahr.

Wobei da oft auch viel zu sehr in vorauseilendem Gehorsam gearbeitet wird.

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und es hat niemand behauptet, dass das heutige Geschäft z.T. weder ethisch noch moralisch vertretbar ist. Leider....

 

Und da sind wir wieder beim Thema: jammern (streiken) nützt nichts, man muss gewisse Ströme mitschwimmen, ob man will oder nicht (ok, die Management Stufe und damit verbundenen Themen ist freiwillig).

 

Markus

Bearbeitet von Gulfstream
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und es hat niemand behauptet, dass das heutige Geschäft z.T. weder ethisch noch moralisch vertretbar ist. Leider....

Kommt immer darauf an, wen du fragst :)

 

Und da sind wir wieder beim Thema: jammern (streiken) nützt nichts, man muss gewisse Ströme mitschwimmen, ob man will oder nicht (ok, die Management Stufe und damit verbundenen Themen ist freiwillig).

Eben. Der EINZIGE Weg da wieder frei bestimmen zu können wäre eine abgeschottete Wirtschaft. Dann könnte man zwar bestimmen, wie die Brötchen gebacken werden, aber es würden wesentlich kleinere Brötchen gebacken. Und ich befürchte, dass es dem Einzelnen dabei nicht besser ginge.

Aber wenn ich gerade sehe, was so abgeht, ist das wahrscheinlich unsere kleinste Sorge. Irgendwie stehen viele Zeichen auf Krieg. Naja, die, die den überleben, dürften dann vielleicht wieder einen Aufschwung erleben.

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Aber wenn ich gerade sehe, was so abgeht, ist das wahrscheinlich unsere kleinste Sorge. Irgendwie stehen viele Zeichen auf Krieg. Naja, die, die den überleben, dürften dann vielleicht wieder einen Aufschwung erleben.

 

du sagst es. kann mich nicht erinnern, dass global soviele Zeichen in die falsche Richtung gehen.

War kürzlich für 24h auf Island am hintersten Ende an einem Meeting - irgendwie ist dort die Welt noch in Ordnung....dafür aber weit weg. Oder eben deshalb.

 

Markus

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Die Geschichte geht weiter:

 

 

Durch die 14 Streiks bei der Lufthansa 2014 und 2015 verlor die Fluggesellschaft bislang insgesamt eine halbe Milliarde Euro, wie CEO Carsten Spohr dem "Tagesspiel" berichtete. 13 mal legten die Lufthansa-Piloten ihre Arbeit nieder, einmal die Flugbegleiter. Allein den siebentägigen Streik im November diesen Jahres bezifferte Deutschlands größte Airline auf 140 Millionen Euro. 

career.aero, NZZ

 

Interessant ist vor allem, dass die streitbare Übergangsversorung die nächsten zehn (!) Jahre lediglich 200 Mio. Euro gekostet hätte. Stattdessen direkt 500 Mio. und wahrscheinlich mindestens noch einmal so viel indirekt als Image-Wertverlust mutwillig zu vernichten - dafür braucht es wohl höhere Management-Fähigkeiten. Die entgangenen angebotenen Einsparungen seitens der Piloten sind da noch nicht einmal eingerechnet.

Eine solch einmalige Leistung hat doch offensichtlich 15% mehr Lohn verdient!  :P

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  • Man hätte den Vorschlag der Piloten annehmen können, und hätte sofort Einsparungen von 400 Mio. realisieren können. [Quelle
  • Zusätzlich 400 Mio. weniger direkte Streikkosten (100 Mio. sind durch die Flugbegleiter entstanden).
  • Dazu noch unbekannte aber sicherlich unermesslich hohe Image-Schäden.

 

Das Management hätte ohne grosses Tamtam über eine Milliarde nicht vernichten können! Dadurch hätte der Gewinn von LH dieses Jahres (lediglich ca. 1.7 Mia.) einfach so und ohne grössere Anstrengungen locker aufgebessert werden können. 

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ich bin hier gerade am Ende der Welt und kann demnach nicht alles recherchieren was ich gerne tun würde, aber du machst hier eine paar Rechnungsfehler:

 

Die 500 Mio sind reine Streikkosten. Die Kosten für eine Einigung mit den Piloten würde wesentlich mehr kosten. Einerseits die höheren Lohnnebenkosten und Pensionen auf die nächsten Jahre, andererseits die Unflexibilität bei der Zusammenarbeit mit VC. Allein das Eurowings-Vehikel dürfte 100e von Mio sparen jedes Jahr. Ausserdem ist mit tieferen Stückkosten zu rechnen, weshalb eine grössere Expansionsrate zu erreichen ist. Da liegen Mia drin. 

 

Das ist nämlich der Unterschied zwischen einer rentablen Airline wie LH (vor der Streikserie) und einer auf dem absteigenden Ast (wie Air Berlin, Air France, Qantas, Iberia vor der Übernahme der Engländer usw). Wenn dann eine Airline nicht mehr wächst, ist das Ende nahe, dann werden die Konkurrenten übernehmen.

 

Dani

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Die 500 Mio sind reine Streikkosten. Die Kosten für eine Einigung mit den Piloten würde wesentlich mehr kosten. Einerseits die höheren Lohnnebenkosten und Pensionen auf die nächsten Jahre, andererseits die Unflexibilität bei der Zusammenarbeit mit VC. Allein das Eurowings-Vehikel dürfte 100e von Mio sparen jedes Jahr. Ausserdem ist mit tieferen Stückkosten zu rechnen, weshalb eine grössere Expansionsrate zu erreichen ist. Da liegen Mia drin. 

Das stimmt so nicht. Die streitbare Übergangsversorgung würde die nächsten 10 Jahre lediglich 200 Mio. kosten, das ist ein Bruchteil nur schon der direkten Streikkosten. Die VC hat grosse Einsparungen am KTV und einen Vorschlag für einen günstig-KTV für Eurowings angeboten - das nennst du Unflexibilität? 

 

Ohne motivierte Mitarbeitende an vorderster Front kannst du unmöglich eine "Fünf-Stern-Airline" aufbauen! Nur schon deswegen sollte dem Management etwas am Dialog mit VC, Ufo und Verdi liegen. Der Eindruck, dass das Management irrational agiert und kaum auf die Vorschläge der Gewerkschaften eingeht, liegt darin begründet, dass mit der Ausflaggung (Eurowings-Basis Wien) die Gewerkschaften umgangen werden können. Die EU-Gesetzgebung ist hier insofern lückenhaft, als dass Konzerne in der ganzen EU (fast) barrierefrei geschäften dürfen, die Arbeitsschutzgesetze aber weiterhin national bleiben und es der deutschen VC folglich nicht erlaubt ist, in Österreich basierte PIloten zu vertreten. Was das LH-Management da macht, ist Norwegian-light (thailändische Arbeitsverträge, Steuersitz Irland, Flugzeug fliegt ab Norwegen). Die LH-Piloten haben Glück, gibt es die VC, welche sie vor solchen Management-Unarten zu schützen versucht!

 

Ob Eurowings das ersehnte Wachstum bringen kann, bleibt ferner noch abzuwarten. Die Kostenbasis von Ryanair, EasyJet etc. zu erreichen wird sicherlich sehr anspruchsvoll, wenn nicht sogar unmöglich innerhalb der LH-Konzernstruktur...

Bearbeitet von Lausig
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Das Management hätte ohne grosses Tamtam über eine Milliarde nicht vernichten können! Dadurch hätte der Gewinn von LH dieses Jahres (lediglich ca. 1.7 Mia.) einfach so und ohne grössere Anstrengungen locker aufgebessert werden können.

Du kommst mir vor wie ein Räuber vor Gericht der sagt: Hätte mir der Typ doch gegeben, was ich haben wollte, dann hätte ich ihn nicht erschiessen müssen.

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Flurin, ich nehme an, die 400 Mio Einsparungen beziehst du auf die Aussage von VC im verlinkten Tagesspiegel-Artikel. Diese Behauptung ist natürlich keineswegs bewiesen, und das Management würde dir wohl ganz andere Zahlen liefern. Bekanntlich rechnen Gewerkschaften immer ein bisschen sonderbar, bei denen kommt oft sogar eine Lohnerhöhung wie eine Einsparung daher. Dass das Management besser rechnen kann, hat sich leider meistens als richtig erwiesen.

 

Das Problem von streikwilligen Gewerkschaften lässt sich leider nicht immer nur in Geld ausdrücken, denn sie verhindert eine gesunde Unternehmensentwicklung und führt zu Fehlallokationen von Ressourcen (zu Deutsch: Es werden die falschen belohnt). Wenn dann die Firma total aus dem Rahmen aufgebaut ist, ist es sehr schwer, wieder auf einen wirtschaftlichen Kurs zurückzufinden. Dann übernehmen die Gewerkschaften die Kontrolle, das ist dann wie ein Beamtenapparat. Die Akteure haben kein Interesse mehr wirtschaftlich zu handeln und schachern sich gegenseitig Goodies zu.

 

Diese Gefahr hat das Management erkannt und ist bereit, bis zum letzten zu gehen, auch wenn sie dabe ieinen Imageschaden befürchten muss. Aber in der Öffentlichkeit hat nicht eigentlich die Lufthansa, sondern die Gewerkschaften an Renomee verloren.

 

Dani

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Du kommst mir vor wie ein Räuber vor Gericht der sagt: Hätte mir der Typ doch gegeben, was ich haben wollte, dann hätte ich ihn nicht erschiessen müssen.

Dieser Vergleich ist komplett unsinnig. Die Mitarbeitenden haben einen Vertrag mit ihrer Firma geschlossen, den diese Firma nicht einhält, womit die Friedenspflicht aufgehoben ist und ein Streik gesetzlich erlaubt ist. 

Deutsches Arbeitsrecht:

 

 

Wer seine Arbeit niederlegt, um Druck auf den Arbeitgeber auszuüben, handelt nach Auffassung des Bundesarbeitsgerichts nicht pflichtwidrig, wenn er sich an einem Streik beteiligt, der von einer Gewerkschaft organisiert wird. [wiki]

 

 

 

Dani:

 

Was passiert, wenn wir keine Gewerkschaften haben, sehen wir beim Pay to Fly - Löhne bis in den negativen Bereich. Solange die Lufthansa noch Gewinne macht (und sogar noch Vorstands-Entschädigungen erhöhen kann), sind Lohnkürzungen beim Personal nicht angebracht. Insbesondere, wenn die Mitarbeitenden für die zukünftige Strategie eine zentrale Funktion einnehmen und Einsparungen angeboten haben. Die Minimalforderungen seitens VC - keine Auslagerung von Arbeitsplätzen und keine Lohnkürzungen - sind angesichts der durchaus positiven Lage der LH sicherlich vernünftig. Dass das Management aber stur kaum auf die Vorschläge der Gewerkschaften eingeht, zeigt sich insofern, als dass nicht nur die VC sondern auch Ufo und Verdi unisono über mangelnde Kompromissbereitschaft klagen. Somit besteht die Gefahr weniger darin, dass "die Gewerkschaften die Kontrolle übernehmen" sondern dass das Management mutwillig Firmenvermögen vernichtet und Arbeitsplätze gefährdet, nur um die Gewerkschaften mittels Auslagerung ins Ausland zu entmachten. 

 

Vernünftig wäre gewesen, wenn sich die LH-Führung ein Vorbild an der Swiss genommen hätte. Dort hat man nach einigem Verhandeln und schlussendlich sogar Streikdrohungen seitens der Gewerkschaft einen akzeptablen Kompromiss finden können.

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Dieser Vergleich ist komplett unsinnig. Die Mitarbeitenden haben einen Vertrag mit ihrer Firma geschlossen, den diese Firma nicht einhält, womit die Friedenspflicht aufgehoben ist und ein Streik gesetzlich erlaubt ist. 

Deutsches Arbeitsrecht:

Ach. Und wer hat das festgestellt?

 

Was dein Zitat angeht: Interessiert mich herzlich wenig, wie das Bundesarbeitsgericht das sieht. Der Staat betreibt nur Schadensbegrenzung für sich selbst. 

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