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Lufthansa Flugbegleiter/innen streiken ab heute 14:00 Uhr


claudiprien

Empfohlene Beiträge

Die Flugbegleiter streiken ja gar nicht - die sind plötzlich alle nur krank:

 

"Eine solche Quote gab es nach Firmenangaben noch nie: Die Krankschreibungen haben nach Informationen des SPIEGEL während des aktuellen Lufthansa-Streiks einen neuen Rekordstand erreicht."

 

So steht's grad im SPON: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lufthansa-streik-hunderte-flugbegleiter-melden-sich-krank-a-1062430.html

 

...was natürlich dann gleich die Frage aufwirft, wie "sauber" die entsprechenden Ärzte sind. Und vielleicht könnte auch noch jemand behaupten, dass diese Flugbegleitet die Krankenkassen missbrauchen...

 

ist ja nur logisch, bei Streik müssen sie ja dennoch anwesend sein. Bei krank haben sie frei. Was meine Meinung zu den Damen und Herren nur bestätigt.

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Wer hat im Kapitalismus erwartet, dass ein Arzt der GELD dafür bekommt dich krankzuschreiben, das ablehnt?

 

Das ich nicht lache. Geld als Krankschreibe-Motivation?

Jeder stinknormale Hausarzt würde sich freuen, wenn die nervenden Krankschreibungen und Mini-Wehwehchen, die kaum Geld bringen endlich mit echten Patienten, deren Behandlung a) nötig und b ) mal wirklich Geld bringen würde ersetzt werden würden.

Bearbeitet von cengelk
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Wie soll ein Arzt beweisen, dass du gesund bist und nur simulierst?

 

Gruß Alex

 

Ich weiss jetzt natürlich nicht, welche Erfahrungen du als Airline Pilot mit Ärzten gemacht hast... aber die Ärzte, mit denen ich zu tun hatte, schienen mir schon eine gewisse Kompetenz zu haben um zu urteilen, ob jemand nur simuliert oder tatsächlich krank ist.

 

Es steht mir auch nicht zu, zu urteilen, wie intelligent die Leute sind, die sich gleich massenhaft krankschreiben lassen - mindestens müsste ihnen bewusst sein, dass bei Verdacht auf Missbrauch die Firma die Möglichkeit hätte, sie zusätzlich noch zu einem Vertrauensarzt der Firma zu schicken...

Bearbeitet von kuno
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Ich weiss jetzt natürlich nicht, welche Erfahrungen du als Airline Pilot mit Ärzten gemacht hast... aber die Ärzte, mit denen ich zu tun hatte, schienen mir schon eine gewisse Kompetenz zu haben um zu urteilen, ob jemand nur simuliert oder tatsächlich krank ist.

 

Also ich gehe nicht zum Arzt um mir sagen zu lassen ob ich krank bin, das weiß ich selber. Sondern um die Krankschreibung zu erhalten bzw. mich therapieren zu lassen. Da wäre aber Rabbatz in der Hütte wenn mir mein Arzt dann sagen würde wie ich mich eigentlich zu fühlen habe. Ich glaube ein anderes Thema sind Leute die einfach regelmäßig da stehen mit irgendwelchen angeblichen Wewehchen. Auch ein Arzt wird seine Pappenheimer kennen, aber wenn ein Flugbegleiter kommt und sagt er habe Kopfschmerzen, Übelkeit oder was auch immer, dann wird hoffentlich kein Arzt meinen es besser zu wissen.

Zudem weiß ich nicht wie es bei LH ist, aber im Regelfall benötigt man bei einem Tag Krankheit keine Krankschreibung.

 

Gruß Alex

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Also zu meinen Studienzeiten konnte man Tage mit wichtigen Klausuren immer daran erkennen, das vor bestimmten Arztpraxen lange Schlangen von Studenten waren... Da gab es einige (allseits bekannte) Ärzte die Krankschreibungen im Minutentakt machten. Und ja, sie haben das natürlich jeweils mit den GÖÄ Punkten "ausführliche Beratung", "eingehende Untersuchung eines Organs" (mehrfach aufgeführt, waren ja zwei Ohren in die er reingeguckt hat...) etc. abgerechnet (ich bin Privatpatient, ich weiss was mein Arzt verdient, auch für eine Krankschreibung).

Und nur um fair zu bleiben, ich weiss auch welche Behandlungen nie und nimmer kostendeckend sein können (Punktierung eines Kniegelenks z.B. beschäftigt Arzt + Helfer für mindestens eine Viertelstunde, und kostet fast nichts. Auch Röntgenbilder gibt es zum Schnäppchenpreis), also keine allgemeine Ärzteschelte, sondern eine sehr spezifische Bemerkung zu den Ärzten, die Krankschreiben zum Geschäftsmodell gemacht haben, und die gibt es definitiv reichlich.

 

 

Zudem weiß ich nicht wie es bei LH ist, aber im Regelfall benötigt man bei einem Tag Krankheit keine Krankschreibung.

Dein Arbeitgeber kann bei bis zu zwei Tagen darauf verzichten, aber viele haben Sonderregelungen, z.B. wenn man eine Erkältng übers Wochende auskuriert und Freitag und Montag fehlt, dann will mein AG eine Krankschreibung sehen (das zählt er als 4 Tage), mein letzter AG war damit einverstanden (zumal er in der kleineren Firma ja aufgrund des engen Kontakts definitiv wusste dass ich krank war, in einer großen kennt die Personalabteilung die AN ja nicht mehr persönlich). Bei Verdacht auf "Krankfeiern" kann er immer eine verlangen (die Kriterien sind schwammig, aber mehfach im Jahr für einen Tag oder immer vor Feiertagen krank zu sein kann schon ausreichen, "Verdacht" ist in diesem Zusammenhang ein unklarer Rechtsbegriff).

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
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Und ja, sie haben das natürlich jeweils mit den GÖÄ Punkten "ausführliche Beratung", "eingehende Untersuchung eines Organs" (mehrfach aufgeführt, waren ja zwei Ohren in die er reingeguckt hat...) etc. abgerechnet (ich bin Privatpatient, ich weiss was mein Arzt verdient, auch für eine Krankschreibung).

 

Auch wenn das hier nichts mit dem Thema zu tun hat:  

Du weißt hoffentlich auch als Privatpatient, dass die Gebührenordnung, und auch die Sätze der einzelnen Leistungen von Privatpatienten nichts mit den GKV-Budgets zu tun, weder in Höhe noch im systematischen Sinne. Das ist eine grundsätzlich andere Abrechnungslogik. Deshalb schließen viele Hausärzte, die eine extrem hohe GKV-Quote bei Patienten haben gerne auch mal im November schon fürs restliche Jahr, weil sie für die zusätzlichen Patienten quasi nix mehr verdienen.

 

Chris

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 fliege ich einfach keine LH mehr....

Tja, ich war so clever und habe sicherheitshalber den Rückflug als United-Codeshare gebucht falls LH wieder Unsinn macht, und dann haben die United Gepäckverlader gestreikt :angry:

...weil sie mit ihren "poverty wages" von $15 die Stunde nicht zufrieden sind :o

 

Wir sind es hier in Europa nach 20 praktisch streikfreihen Jahren einfach nicht mehr gewöhnt, dass etwa so viele Tage durch Streik ausfallen, wie durch Krankheit.

 

Gruß

Ralf

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Tja, ich war so clever und habe sicherheitshalber den Rückflug als United-Codeshare gebucht falls LH wieder Unsinn macht, und dann haben die United Gepäckverlader gestreikt :angry:

...weil sie mit ihren "poverty wages" von $15 die Stunde nicht zufrieden sind :o

 

Wir sind es hier in Europa nach 20 praktisch streikfreihen Jahren einfach nicht mehr gewöhnt, dass etwa so viele Tage durch Streik ausfallen, wie durch Krankheit.

 

Gruß

Ralf

 

es gibt keinen einzigen Grund, weshalb man sich daran gewöhnen könnte/sollte - auch keine Sekunde....

 

Markus

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es gibt keinen einzigen Grund

Doch, exakt einen. Der nennt sich Arbeitsmarkt.

Das ist die Art und Weise wie sich die Preisbildung der Ware "Arbeit" in der Marktwirtschaft entwickeln muss.

Nur im Sozialismus kann man Löhne festlegen, Arbeitsplätze zuweisen und Arbeitsbedingungen definieren.

An einem Markt hat man immer das Recht, eine Ware nicht zu liefern, wenn der Preis nicht stimmt. Genauso wie sich der "Kunde" das Recht nimmt, eine Ware nicht zu jedem Preis zu kaufen.

 

Wer es normal findet, dass einem eine Airline nicht jedes Produkt zu jeder Zeit verkauft, muss auch akzeptieren dass ein Arbeiter nicht an jedem Tag zu beliebigen Bedingungen arbeitet. Entweder man glaubt an die freien Kräfte des Marktes oder nicht.

 

Gruß

Ralf

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An einem Markt hat man immer das Recht, eine Ware nicht zu liefern, wenn der Preis nicht stimmt. Genauso wie sich der "Kunde" das Recht nimmt, eine Ware nicht zu jedem Preis zu kaufen.

 

 

 

 

Da muss ich Dir recht geben.

Es sei denn, es bestehe ein gültiger Vertrag, eine Ware zu einem bestimmten Preis über einen  bestimmten Zeitraum zu liefern und umgekehrt, eine bestimmte Ware über einen bestimmten Zeitraum zu kaufen. Wenn eine Seite das nicht mehr kann oder will, kann sie den Vertrag kündigen.

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Doch, exakt einen. Der nennt sich Arbeitsmarkt.

Das ist die Art und Weise wie sich die Preisbildung der Ware "Arbeit" in der Marktwirtschaft entwickeln muss.

Hmm. Im Markt kriegt ein Lieferant, der sich so verhält den Schuh in den Arsch und hat das letzte mal geliefert. Es gibt genug alternative Lieferanten. Und nebenbei wird er wahrscheinlich für den entstandenen Schaden ersatzpflichtig. Gutes Beispiel, tatsächlich ;)

Bearbeitet von sirdir
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Es gibt genug alternative Lieferanten.

Davon geht LH ganz offensichtlich aus, wenn man fast die gesamte Belegschaft sauer fährt.

Es ist aber ganz offensichtlich nicht der Fall. Flugbegleiter ist schon lange kein Traumjob mehr, es gibt kein Überangebot am Markt. Jedenfalls nicht in dem Segment der Premiumanbieter.

 

 

Und nebenbei wird er wahrscheinlich für den entstandenen Schaden ersatzpflichtig.

Auch das denkt sich LH wohl so, betreffende Klagen laufen noch. Mal sehen, wie letztinstanzlich entschieden wird.

 

 

Es sei denn, es bestehe ein gültiger Vertrag, eine Ware zu einem bestimmten Preis über einen  bestimmten Zeitraum zu liefern und umgekehrt, eine bestimmte Ware über einen bestimmten Zeitraum zu kaufen. Wenn eine Seite das nicht mehr kann oder will, kann sie den Vertrag kündigen.

Genau das macht LH derzeit. Und wenn sie sich zu einem hinreichend unattraktivem Arbeitgeber gewandelt haben, werden sie auch erleben wie viele ihrer "Anbieter" ihre Verträge kündigen, und lieber woanders anheuern.

 

Entweder man versteht sich im Konzern als eine große Familie, oder man setzt sich voll dem freien Markt aus und sieht nur noch "Anbieter" und "Produkte" . Beides hat Vor- und Nachteile. Seit Deutschland sich in vielen Branchen zu einem Niedriglohnland runtergewirtschaftet hat, lernen einige die Vorzüge der verlässlichen Familie wieder schätzen. Denn gerade in so internationalen Branchen wie der Luftfahrt ist schnell ein ausländischer Arbeitgeber der attraktivere. Der Stewardess kann es relativ egal sein, ob sie nun mit LH oder mit United über den Atlantik pendelt. Wer immer Deutschland anfliegt braucht deutschsprachiges Personal, und wird an Deutschen Flughäfen einen Pool von FAs halten. Der viel beklagte Fachkräftemangel kommt auch daher, dass jedes Jahr 300.000 gut ausgebildete und gefragte deutsche Arbeitnehmer zu besser bezahlten Jobs ins Ausland abwandern. Globalisierung ist nicht auf die Industrie beschränkt. Ein flexiblerer Arbeitsmarkt muss keinesfalls in allen Branchen der Industrie nutzen, sondern kann bei gefragten Berufen auch schnell zum Vorteil für den Arbeitnehmer werden. Errungenschaften wie eine Betriebsrente waren auch mal Mittel zur Bindung von Arbeitnehmern, zu Zeiten als diese knapp waren. Und die nähere Zukunft wird sich nicht durch ein Überangebot am Arbeitsmarkt auszeichnen. 

 

Gruß

Ralf

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Genau das macht LH derzeit. Und wenn sie sich zu einem hinreichend unattraktivem Arbeitgeber gewandelt haben, werden sie auch erleben wie viele ihrer "Anbieter" ihre Verträge kündigen, und lieber woanders anheuern.

 

Entweder man versteht sich im Konzern als eine große Familie.....

 

Gruß

Ralf

 

Na ja, das mit der Attraktivität ist eine Frage der Perspektive und woher man kommt.

 

Wenn man plötzlich grössere Forderungen hat (oder auf die Selben aus dem Vertrag beharrt, welcher zu einem subjektiv gefühlt Schlechteren geändert wird) und nicht mehr das Selbe bekommt, dann  ja, dann sieht man das als unattraktiv an. Einverstanden.

 

Wenn man das aber so sieht, dass die Forderungen und das Erhalten von alten Zöpfen nicht mehr markttauglich ist und man es deshalb ändern muss, um global competitiv zu bleiben (ob man das als Firma will oder nicht, diese Frage bekommt man nicht gestellt) und dieser Punkt wie im vorliegenden Fall dann nicht eingehalten werden will, dann würde ich sogar wollen, dass diese Menschen gehen. Denn keiner wird dabei happy. Und diese machen denjenigen Platz, welche mit den neuen Bedingungen einverstanden sind. Und ich bin sicher, dass diese Menschen auf einer Strasse warten, dass sie diese Chance bekommen - und wenn es auf einer ausserhalb Deutschlands liegenden Strasse ist, aber sie sind da. Und ausgebildet werden können sie auch, das ist keine rocket science. Und diese sehen LH dann als attraktiv an, ganz sicher, und beide Seiten sind wieder happy.

 

Das mit der Familie - aus diesem Traum solltest du aufwachen oder allenfalls zu einem kleinen, lokalen Mittelständler gehen, aber das nicht in einem Konzern erwarten. Und selbst beim Kleinen ist es nicht mehr so wie vor 50 Jahren, diese Zeiten sind vorbei. Sorry.

 

Markus

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Das mit der Familie - aus diesem Traum solltest du aufwachen oder allenfalls zu einem kleinen, lokalen Mittelständler gehen, aber das nicht in einem Konzern erwarten. Und selbst beim Kleinen ist es nicht mehr so wie vor 50 Jahren, diese Zeiten sind vorbei. Sorry.

Das stimmt weder in allen Branchen, noch in allen Ländern. Viele erfolgreiche Unternehmen fangen wieder an, in genau diese Richtung zu denken.

Dass es bei Unternehmen in der Größe einer Lufthansa schlicht nicht mehr möglich ist gebe ich gerne zu. Deshalb halte ich auch prinzipiell die Grundidee der Untergliederung in kleine Teilunternehmen für nicht per-se schlecht. Aber die Idee ist ja nicht eine Verbesserung des Arbeitsverhältnisses, sondern das Aushebeln von Tarifverträgen, das gegeinander Ausspielen.

 

 

das Erhalten von alten Zöpfen nicht mehr markttauglich ist

Löhne unterhalb des Existenzminimums werden sicher nie mehr (arbeits)markttauglich. Das Leben wird teurer, gerade in den Ballungsräumen Frankfurt, Hamburg und München wo LH beheimatet ist. irgendwann werden selbst die alten Zöpfe zum Leben nicht mehr reichen. Zu glauben die "Zitrone lasse sich immer noch etwas ausquetschen" wird nicht funktionieren.

Mir hat schon vor 10 Jahrein ein Kollege von Qantas gesagt, dass die Werft in Sydney nicht zu halten sein wird, da man von einem Mechanikergehalt schlicht nicht im Großraum Sydney leben kann, umgekehrt als Airline im internationalen Wettbewerb nicht mehr zahlen kann. Die meisten Mechaniker seien mit gut verdienenden Partnern verheiratet, sonst ginge das gar nicht.

Genau darauf steuert LH auch zu, mit den Gehältern die man braucht um nachhaltig in der Nähe der Hubs zu wohnen, kann man keine Airline betreiben, die gegen Billigflieger anstinken kann. Nun gibt es in der Luftfahrt sicher noch viele Idealisten, aber wenn es zum Leben nicht reicht, werden sich auch die einen anderen Job suchen. Wenn ich mal diese Gehälter als Maßstab ansetze, kann ich mir kaum vorstellen wie man damit im Einzugsbereich des Frankfurter Flughafens über die Runden kommen will (man suche mal spaßeshalber bei einen typischen Immoportal nach einer Zweizimmerwohnung 30 Minuten von FRA entfernt...). Damit kann man in Hahn, Weeze oder Lippstadt sicher gut zurecht kommen, aber nicht in Frankfurt oder München. Und schon gar nicht eine Familie gründen, damit es auch noch eine nächste Generation von Flugbegleitern geben wird. Aber die können wir ja aus Syrien importieren...

 

Gruß

Ralf

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da bin ich bei dir Ralf.

 

Der Punkt ist, länger hinaus gedacht: diese Werften, Hubs oder was immer werden in Zukunft nicht mehr aus FRA oder Deutschland per se heraus alimentiert, sondern aus anderen Ländern mit niedrigen Stück- und Prozesskosten (Tschuldigung: sehr ökonomisch betrachtet, ich weiss um die Dramatik hinter jeder Familie). LH Technik kauft sich ja überall ein im Ausland, an Flughäfen, Ops, etc. Ich sage nicht, dass das spassig ist - aber es ist notwendig.

 

Ich kann mich nur wiederholen: die Unternehmen haben keine andere Wahl als mitzugehen und sich zu verändern - oder einzugehen und andere übernehmen.

 

Markus

Bearbeitet von Gulfstream
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Mir hat schon vor 10 Jahrein ein Kollege von Qantas gesagt, dass die Werft in Sydney nicht zu halten sein wird, da man von einem Mechanikergehalt schlicht nicht im Großraum Sydney leben kann, umgekehrt als Airline im internationalen Wettbewerb nicht mehr zahlen kann. Die meisten Mechaniker seien mit gut verdienenden Partnern verheiratet, sonst ginge das gar nicht.

Und, was war die Strategie deines Kollegen? Streiken, bis die Werft plötzlich wieder konkurrenzfähig ist?? !! ??

Wer sich in einem Business bewegt, wo er von der ganzen Welt konkurrenziert wird, kann sich langfristig nur verschlechtern, wenn er in der ersten Welt lebt. Mit Streik beschleunigt man diesen Trend nur.

Ansonsten müsste man zum Merkantilismus zurück oder so.

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Und, was war die Strategie deines Kollegen?

Da er im Management tätig war: Wartung nach Asien auslagern.

Ich hatte länger keinen Kontakt mehr, keine Ahnung wie viel Wartung Qantas heute noch in SYD macht, vermutlich nur noch Line Maintenance.

 

 

die Unternehmen haben keine andere Wahl als mitzugehen und sich zu verändern - oder einzugehen und andere übernehmen.

Das alles hilft doch nur kurzfristig. Ja, man kann damit für ein paar Jahre Luft gewinnen, aber am Grundproblem wird sich nichts ändern. Man kann nicht auf Kunden aus einem Hochlohnland hoffen, und Arbeiter aus einem Niedriglohnland einstellen. Langfristig kann das nicht funktionieren, wenn die Löhne hier sinken wird die Kundschaft auf noch billigere Konkurrenz ausweichen. Eine Spirale nach unten entsteht, in der keiner gewinnen kann. Deshalb versucht ja auch die EZB derzeit die Inflation künstlich anzuheizen. Als teuerster am Markt kann es immer nur eine Richtung geben, nach oben. Unten ist schon alles völlig ausgefüllt, mit unten kennen sich die billigen besser aus, da kannst du nicht mitspielen.

von daher müsste es heissen: die Unternehmen haben keine andere Wahl als mitzugehen oder sich zu verändern. Wer versucht mit dem Strom zu schwimmen wird immer feststellen, dass stromab schon andere sind. Wer auf einen Zug aufspringt, wird seltenst im ersten Wagen sitzen.

 

 

Mit Streik beschleunigt man diesen Trend nur.

Wenn das Management stur ist, ja. Nur wer ist dann das Problem?

LH wird nie preislich mit Ryanair & Co. mithalten können. Selbst wenn die Belegschaft alles schlucken würde. Der Ausweg muss in eine andere Richtung gehen, die Leute müssen nicht billiger sondern besser arbeiten, und das kostet im Prinzip nichts, das ist eine Frage von Motivation, nicht von Bezahlung. Kunden müssen nach einem LH Flug sagen: "Das mache ich beim nächsten mal wieder", und nicht "Das war so mies, nächstes mal fliege ich billiger mit jemand anderem, schlechter können die auch nicht sein".

Wo ich ganz bei den Arbeitgebern bin, ist dass man sich von schlechten Mitarbeitern trennen muss. Dazu müsste man aber erstmal verstehen, was unten im eigenen Konzern wirklich abgeht. Da helfen keine KPIs oder Charts, da braucht es vertikale Kommunikation, da braucht es ein Management das die wirklichen Probleme im Konzern versteht. Schlechte Mitarbeiter behalten und alle schlechter bezahlen/versorgen kann nicht die Lösung sein. So macht man nur aus den guten Mitarbeitern auch noch schlechte, oder verliert sie. Eine Strategie zu fahren die die Belegschaft nicht für richtig hält kann nicht funktionieren. Denn die lässt ihren Frust am Kunden aus, und dann erreicht man exakt das Gegenteil von dem was man will. Serviceunternehmen mit demotivierter Belegschaft geht gar nicht. Damit beschleunigt man den Abstieg.  

 

 

wer gleichzeitig von 'Familie' spricht und dann streiken will, der hat auch etwas nicht verstanden.

Auch in einer Familie darf es Uneinigkeiten geben. Auch da darf man sich mal weigern den Müll rauszutragen oder das Zimmer aufzuräumen, wenn man geärgert wurde. Genauso kann man mal das Taschengeld kürzen, wenn der Nachwuchs was angestellt hat. Wichtig ist dass man erkennt, was man an seiner Familie hat (das alle das erkennen), dass es nur gemeinsam geht, und dass Strategien nur dann Lösungen sind, wenn alle sie mittragen und alle was davon haben. Die Zeiten in denen der Vater das alleinige Sagen hatte, und es mit Züchtigung durchgesetzt hat sind in unserem Kulturkreis glaube ich vorbei. Und dass die Kinder einem Vater der alle paar Jahre wechselt weil er eine jüngere gefunden hat nicht mehr sonderlich viel Respekt entgegenbringen, oder einem älteren Bruder der sich plötzlich als Vater aufspielt, dürfte auch klar sein.

 

Es ist heute in Mode alles zu standardisieren und "jeder ist ersetzbar" ist zur Managementdoktrin geworden. Wenn sowieso alle gleich sind, ist nur noch der niedrige Preis entscheidend. Das ist Unfug. Nur wenn Mitarbeiter besser sind als der Standard, wenn sie sich wirklich reinhängen, wenn sie wirklich gut und motiviert sind, wenn sie die Strategien voll mittragen und in die selbe Richtung arbeiten wie das Management, wenn man ein Produkt anbieten kann, dass besser ist als das von anderen, dann kann man was erreichen. Und dann ist auch ein höherer Preis zu erzielen. Dann hat man auch langfristig eine Zukunft.

 

Gruß

Ralf

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Viel Lärm um nix....

 

 

Current Travel Information

The Independent Flight Attendant’s Organization (UFO) strike is revoked.

****

Aktuelle Fluginformationen

Die Streikmaßnahmen der Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) sind widerrufen.

 

https://www.lufthansa.com/online/myportal/lh/de/flight_services/cti?nodeid=747245425&l=de&cid=18002

 

 

 

In einem vertraulichen Spitzengespräch zwischen dem Vorstand der Deutschen Lufthansa AG und den Spitzen der Gewerkschaft UFO haben sich beide Parteien gestern auf Eckpunkte zur Lösung des Tarifkonflikts verständigt. 
UFO erklärt sich bereit, die ab 26. November angekündigten Streiks umgehend abzusagen und mindestens bis zum Job-Gipfel am 2. Dezember auf weitere Streiks zu verzichten.
Bearbeitet von AirBuss
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Kunden müssen nach einem LH Flug sagen: "Das mache ich beim nächsten mal wieder", und nicht "Das war so mies, nächstes mal fliege ich billiger mit jemand anderem, schlechter können die auch nicht sein".

Das klappt aber nur sehr beschränkt. Wieso soll LH das besser können als jede andere Fluglinie der Welt? Einfach weil sie meinen, besser zu sein?

Und das mit der Motivation per Lohn funktioniert tatsächlich nicht, ich habe einen Kollegen der es immer wieder versucht hat, aus schlechten Angestellten per Lohnerhöhung einen Guten zu machen ;)

 

Auch in einer Familie darf es Uneinigkeiten geben. Auch da darf man sich mal weigern den Müll rauszutragen oder das Zimmer aufzuräumen, wenn man geärgert wurde. Genauso kann man mal das Taschengeld kürzen, wenn der Nachwuchs was angestellt hat.

Ja, Uneinigkeiten, bestimmt. Aber nicht: Wenn du jetzt nicht machst was ich verlange, versuche ich dir dein Leben kaputt zu machen. Klingt zwar schon irgendwie nach Familie, aber nicht nach der, von der man so träumt.

 

Es ist heute in Mode alles zu standardisieren und "jeder ist ersetzbar" ist zur Managementdoktrin geworden. Wenn sowieso alle gleich sind, ist nur noch der niedrige Preis entscheidend. Das ist Unfug. Nur wenn Mitarbeiter besser sind als der Standard, wenn sie sich wirklich reinhängen, wenn sie wirklich gut und motiviert sind, wenn sie die Strategien voll mittragen und in die selbe Richtung arbeiten wie das Management, wenn man ein Produkt anbieten kann, dass besser ist als das von anderen, dann kann man was erreichen. Und dann ist auch ein höherer Preis zu erzielen. Dann hat man auch langfristig eine Zukunft.

Das ist sicher richtig. Aber nur, so lange auch der KUNDE da mitspielt und den Preis dafür bezahlt. Und nicht nur der Deutsche Patriot, sondern *alle* Kunden. Und davon kann man leider träumen.

Und eine Fluggesellschaft, bei der soviel gestreikt wird, die ist nicht besser als alle anderen, die ist *zu meiden*.

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