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Lufthansa Flugbegleiter/innen streiken ab heute 14:00 Uhr


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Geschrieben (bearbeitet)

Macht den Laden doch einfach zu, dann haben es alle hinter sich, worauf es sowieso herauslaufen muss.

Oder das Management zieht die Notbremse und weicht auf einen Arbeitsmarkt aus, wo mehr gearbeitet als gestreikt wird.

 

Genau Patrick: wie immer sind Deine Aussagen pointiert und auf den Punkt gebracht.

Funktioniert Dein "einfaches Schema" in Spanien?

Auch wenn mein Aufruf an Dich wahrscheinlich nutzlos erscheint: Versuche trotzdem, etwas über Deinen Tellerrand zu schauen. Es könnte sehr spannend sein, was man dann sieht!

 

In diesem Sinne "adios"

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben

Genau Patrick: wie immer sind Deine Aussagen pointiert und auf den Punkt gebracht.

Funktioniert Dein "einfaches Schema" in Spanien?

Auch wenn mein Aufruf an Dich wahrscheinlich nutzlos erscheint: Versuche trotzdem, etwas über Deinen Tellerrand zu schauen. Es könnte sehr spannend sein, was man dann sieht!

Danke, gleichfalls! Wo wird mehr gestreikt, in der Schweiz oder in Spanien? Wo läuft die Wirtschaft besser? Willst du dir Spanien als Vorbild nehmen?

Wenn in einer Firma für Bedingungen gestreikt wird, die nicht marktüblich sind, dann kann das nur schief gehen. Sorry, da kann ich so weit über den Tellerrand schauen wie ich will, ich glaube ich werde da kaum ein Beispiel finden, wo das funktioniert. LH spielt nun nicht dermassen in einer anderen Liga, als dass dort alles anders laufen würde als im Rest der Welt.

Die Zeiten, wo Flugbetriebe 'Elitearbeitgeber' sind, sind nunmal vorbei. Ich kenne das auch, ich hab auch 'zur richtigen Zeit' bei einem Internetprovider gearbeitet und jeder, der dabei war hat sich dumm und dämlich (naja...) verdient. Die Zeiten sind auch dabei, nur kommt keinem die Idee, dafür zu streiken, dass es wieder so wird.

Geschrieben

Das meine ich unter anderem mit "über den Tellerrand schauen".

Dein Statement beweist vor allem, dass die Medienwelt, welche sich LH zurecht legt, greift.

Wen interessiert da noch, was wirklich hinter den Streiks steckt!

Es klingt gut und ist für unsere Gesellschaft einfach zu verstehen: die geldgierigen Piloten und/ oder Flugbegleiter wollen mehr Geld!

Was braucht Mann/ Frau mehr zu wissen? Es ist simpel, einfach nachvollziehbar. Dazu braucht man sich nicht mal mehr Gedanken machen... Zumindest keine kritische Gedanken. Auch das scheint verloren zu gehen....

 

Bin raus aus diesem Thema

 

Adios

Patrick

Geschrieben

Ja Patrick (Wingman) das verstehe ich nur zu gut. Am Fußgängerstammtisch ist es nachvollziehbar, dass Menschen auf die LH Propaganda anspringen. Wenn aber in einem Fachforum ebenfalls Stammtischniveau herrscht ("Rente mit 55") ist es irgendwie frustrierend. Du hast Recht, deine Zeit für sinnvollere Dinge zu nutzen. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen....

 

Vielleicht können wir CS aber mal beim ein oder anderen in der Firma vorbeischicken. Ich wäre gespannt, wann es erste Aufschreie gäbe.

 

Julian

Geschrieben

Irgendjmd hat hier ansprochen, dass die LH die besten Piloten, die beste Technik und die besten Flugbegleiter hat.

Glaube ich gerne.

 

Die Gretchenfrage ist, was es ihr im Moment bringt. Anscheinend ja nicht viel. 

 

Ich bezweifele, dass ein signifikanter Teil der Kunden in ihre Kaufentscheidung die Qualität der Piloten mit einbeziehen. 

Flugbegleiter müssen wir ja leider gar nicht erst drüber reden, Technik ist ein anderer Markt.

 

Für mich scheint die Entscheidung des Managements vom Markt nicht bezahlte Kompetenzen "abzubauen" (z.B. Flight Training, etc.) sehr verständlich.

 

Darein würde für mich auch passen die Bezahlung und Bonifikationen des Personals dementsprechend anzupassen, dass man halt nicht mehr die TOP 10% der Bewerber abgreift sondern eher im Mittelfeld "schürft".

 

Ist halt schwierig die Bezahlung runterzuschrauben und die Bonifikationen abzubauen.

 

Vielleicht sollte sich das Personal mal anderweitig umgucken? Die Golfairlines scheinen ja zu suchen - zumindest sehe ich oft deren Anzeigen. Nur das der Lifestyle da für FBs sicher kein Zuckerschlecken ist :/

Geschrieben

Es klingt gut und ist für unsere Gesellschaft einfach zu verstehen: die geldgierigen Piloten und/ oder Flugbegleiter wollen mehr Geld!

Ach, nein, dass die noch mehr Geld wollen, das hab ich nicht gedacht. Ich dachte sie wollen ihre ganzen marktunüblichen Privilegien behalten.

Geschrieben

 

 

...LH die besten Piloten, die beste Technik und die besten Flugbegleiter hat.

 

also das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn eine Belegschaft bereit ist, für ihr ach so herrliches Image die Firma zu ruinieren, dann sind das in meinen Augen wirklich nicht die besten Angestellten. Sondern ganz einfach Dummköpfe.

 

Man kann für oder gegen bessere Gehälter sein. Aber dafür seine eigene Firma zu riskieren. Das geht einfach über meinen Verstand. Damit erreicht man nur das Gegenteil. Und sehr bald wird man eben nicht mehr bei der besten Airline die beste Arbeit machen können.

 

Wem das Angebot nicht passt der kann gerne bei der Konkurrenz arbeiten gehen, vielleicht ist es ja da besser?

 

Dani

Geschrieben

Die streiken nicht für mehr Geld sondern um bei möglichst höchsten Bezügen früher in Rente gehen zu können. Bsp. Du hörst mit 55 auf und bekommst bis 65 95% des Durchschnittsgehaltes zuzüglich den Boniflügen. Und das ist nicht mehr normal. Würden die für mehr Grundgehalt streiken könnte man es ja noch nachvollziehen. Aber so? Das ist doch Bullshit. Die berufen sich auf Ihre ach so große Verantwortung, welche? Erste Hilfe leistet nicht nur der Flugbegleiter, da gibt's in jeder Firma einen unabhängig von den Rettungssanitätern,die auch nicht eher in Rente können und dann Freifahrten im SANKRA haben, also, was macht den/die Flugbegleiter/innen so besonders?

Geschrieben

Air France, Altialia, Iberia. Mich würde es nicht sonderlich wundern, wenn LH dasselbe passiert. Zumindest wenn man sich die gestrige Pressemitteilung anschaut....

Geschrieben (bearbeitet)

Eigentlich lese ich bei solchen Themen nur mit, aber ich muss jetzt doch nochmal etwas dazusagen:

 

Ich würde mir hier von beiden Parteien mal etwas Objektivität wünschen und nicht nur diese absoluten Thesen.

Fakt ist: Die LH-Piloten sind gut, haben immer viel verdient und dementsprechend ihre Zukunftsplanung durchgeführt. Auch die NFFs haben (bis zu einem gewissen Zeitpunkt jedenfalls) ihre Bewerbung für einen KTV-Arbeitsplatz abgegeben und diesen auch verdient - was mit diesen passiert, ist wirklich eine Schweinerei.

Darum: Das Vorgehen sowie die Kommunikation des Managements ist mit Sicherheit mangelhaft. Das auch andere Branchen streiken, sollte Indiz genug sein, dass mit aller Macht Gehälter gedrückt werden sollen, obwohl dazu in dem Maße keine Notwendigkeit besteht. Es wären Flugzeuge zu bereedern und trotz mehrerer Hundert Millionen Streikkosten (!) werden satte Gewinne eingefahren.

 

Jetzt zu den Piloten: Auch in der VC sind Personen mit viel zu hohen Verdienstansprüchen und falschen Realitäten. Ebenso wurde für Themen gestreikt, die LH-Piloten tariflich nix angehen. Die VC als Gewerkschaft aller Piloten sollte hier ihre Interessen dahin verschieben, sich insbesondere um die schwächsten Piloten zu kümmern - Sprichwort GWI, LGW,... Sicherlich hätte man bei einigen Zugeständnissen bei Gehalt und Übergangsversorgung etwas großzügiger sein können auf Seiten der Piloten (What goes around,...). Dies hätte das Management aber auch annehmen müssen und nicht noch raffgieriger fordern dürfen. Nun ist wohl der Punkt einer sachlichen Einigung seit Langem überschritten und es wird sehr schwer, sich noch zu einigen, ohne das eine Partei als Verlierer dasteht.

 

So weit meine Einschätzung, und ich kenne beide Seiten und finde, beide Argumentation haben etwas für sich - Absolutheitsansprüche sind aber, wie eigentlich immer im Leben, überzogen und zerstören die konstruktiven Verhandlungen, die einige Personen dort eigentlich gerne führen würden...Mal ebenso nach DXB oder sonst wohin zu gehen find ich auch immer witzig, macht und will man ja mal ebenso, vor allem, wenn man bei LH arbeiten kann ;-) Und ebenfalls vielfache Rechtfertigung für das Management: "In anderen Branchen ist das auch so" - kommt schon...Das ist doch keine Rechtfertigung. Altenpfleger zum Beispiel hätten deutlich mehr verdient, die sollten mal streiken. Aber es ist ja einfacher, sich über die hohen Verdienste anderer aufzuregen, statt selbst für sich einzustehen :-/

Bearbeitet von FO_DAIHQ
Geschrieben (bearbeitet)

Fakt ist: Die LH-Piloten sind gut, haben immer viel verdient und dementsprechend ihre Zukunftsplanung durchgeführt. Auch die NFFs haben (bis zu einem gewissen Zeitpunkt jedenfalls) ihre Bewerbung für einen KTV-Arbeitsplatz abgegeben und diesen auch verdient - was mit diesen passiert, ist wirklich eine Schweinerei.

 

@ FO DAIHQ

 

Das glaube ich dir sogar, das mit der Schweinerei.

 

Aber leider ist weder Ethik noch langfristiges Denken heute gefragt. Das hat nichts mit LH zu tun, sondern wird von den Märkten diktiert (wer immer diese 'Märkte' sind, Fakt ist, es passiert). Und es ist auch so, dass genau das in allen Industrien passiert, global - und nein, das ist keine Ausrede. Nur gibt es in gewissen Ländern diese Reaktionen nicht oder sie werden nicht zugelassen, sondern die Firmen passen sich an. Das muss LH auch. Entweder LH passt sich an, oder LH wird vom Markt angepasst. Dabei interessiert niemand, wie du deine 'Zukunftsplanung' gemacht hast. Es heisst ja Planung - und die muss angepasst werden. Es ist m.E. höchste Zeit, dass das die Menschen mit ihren, sorry to say, irrationalen Forderungen und Wünschen bei LH (und x anderen Firmen/Industrien) kapieren. Der Beruf 'Pilot' ist so fordernd/anspruchsvoll/toll was auch immer - wie tausende andere Berufe auch. Und auch hier muss man sich den Gegebenheiten anpassen. Aufwachen.... 

 

Nun wird man sagen, dass die fetten Gewinne ja kommen, so oder so. Schon richtig aus der einfachen Sicht. Hinegegen gehen diese fetten Gewinne so schnell weg, dass man nicht mehr hinschauen kann. Und das ist die Aufgabe des Managements, das zu verhindern. Ob sie es richtig machen oder nicht, sei mal dahin gestellt und die Geschchte wird es zeigen. Viele andere Firmen sind schon den Bach runter, weil sie sich entweder aus Innen heraus nicht verändert haben (da zu faul, zu erfoglreich, wie zB IBM Ende der 80-er, wären innerhalb von 2 Jahren (!) fast pleite gegangen), oder wegen äusseren Einflüssen nicht. Dazu gibt es x Beispiele, welche hier schon genannt wurden.

 

Btw: die Altenpflegenden streiken nicht, nein, die gehen woanders hin wo sie mehr verdienen. Sprich: sie passen sich an und jammern nicht. Die kommen in die Schweiz. Das Selbe gilt für die Krankenpflegenden.

 

Markus

Bearbeitet von Gulfstream
Geschrieben

 

Die Gretchenfrage ist, was es ihr im Moment bringt. Anscheinend ja nicht viel. 

Nun, Lufthansa zählt zu den profitabelsten europäischen Netzwerkcarriern dieses Jahr. Es kann nicht alles schlecht sein.

Solange die Kunden bereit sind, für mehr Qualität zu zahlen (und das scheint noch der Fall zu sein, man sehe sich mal den Marktanteil von Ryanair im Vergleich zur Lufthansa an) kann man sich die teure Kostenstruktur leisten.

Wenn es nicht mehr mehr Qualität gibt (und vor ein paar Jahren ist da heftig drauf zugesteuert worden) dann muss man deutlich billiger werden.

Ich würde gerne mal die Zahlen zur Businessclass von 2012 verglichen mit 2014 sehen. In 2012 hatte man total veraltete Sitze, und zumindest auf meinen typischen Routen immer sehr moderate Preise im Vergleich zur Konkurrenz und mäßige Auslastung (sprich: Es waren immer noch günstige Buchungsklassen bis zum letzten Tag verfügbar). Letztes Jahr hatte man ziemlich gute Sitze (es gibt zugegebenermaßen inzwischen deutlich besseres, aber auch noch schlechteres) und die Preise haben um mindestens 50% angezogen und die Kabine ist immer 100% voll (auf meinen Routen). Es würde mich sehr interessieren, wie sich über alle Flüge gemittelt die Auslastung und der Gewinn in der Business Class durch Aufwertung entwickelt hat.

Wobei es im Moment für mich unklar ist, wie man sich weiterentwickelt. Auf meinem letzten Flug war das große Aufregerthema an Bord, dass der Begrüßungschampagner durch Sekt ersetzt wurde. Vielleicht mal €50 gespart, viel Unmut auf sich gezogen. Da gab es einige echt krasse Sprüche zu hören. (ich enthalte mich einer wertenden Meinungsäußerung) Wenn daraufhin nur ein Kunde abspringt, hat es sich vermutlich schon nicht gelohnt...

 

Wenn man eine wirkliche Premium-Airline ist, kann man sich den ganzen Kampf mit der Belegschaft vermutlich locker sparen. Es gibt immer noch viel Zahlungskräftige Kundschaft, die jetzt zu vergraulen um ein Ramschprodukt zu werden kann doch für ein Unternehmen im Hochlohnland Deutschland keine Lösung sein. Mercedes, Audi und BMW haben doch auch nicht beschlossen, Dacia Konkurrenz zu machen. Und selbst VW als "Mittelklassehersteller" zahlt phantastische Löhne, auch bei den "Billigtöchtern" Seat und Skoda. Ich verstehe den Kurs von Lufthansa nicht. Welches Unternehmen hat sich bisher durch den Wandel von Premium zu billig saniert? Versucht haben es viele, geschafft hat es meines Wissens noch keiner.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

 

 

Lufthansa zählt zu den profitabelsten europäischen Netzwerkcarriern dieses Jahr.

 

Das dürfte primär am Ölpreis liegen.

 

 

 

Mercedes, Audi und BMW haben doch auch nicht beschlossen, Dacia Konkurrenz zu machen. Und selbst VW als "Mittelklassehersteller" zahlt phantastische Löhne,

 

VW wohl bald nicht mehr...

 

Ich behaupte, LH zahlt wesentlich bessere Löhne pro Angestellter. Du musst mal die Anforderungen und die Löhne vergleichen. Ein Pilot verdient sicher wesentlich mehr als ein Abteilungsleiter/Ingenieur/Büroangestellter. Ein Kabinenbesatzungsmitglied verdient wesentlich mehr als Leute mit gleichen Qualifikationen am Boden. 

 

Die obgenannte Pensionsregelung ist fantastisch im Vergleich zu denen in der Metallverarbeitung. Und ich möchte ja mal sehen, wie es einem 60jährigen Metallarbeiter geht mit 30 Jahre Joberfahrung. Der hätte die grosszügige Pensionsregelung sicher mehr verdient als der Kapitän.

 

Nein, hier prallen einfach Welten aufeinander. Und zeigen sehr schön, dass die Luftfahrt eine Insel ist und deren Bewohner keine Ahnung haben, wie es läuft, draussen im Haifischbecken.

 

Bei den Managerlöhnen kenne ich jetzt keine Vergleiche, aber ich nehme an, die sind alle ungefähr vergleichbar, weil da zählt wirklich nur die Leistung. Und solange eine Firma Gewinn macht bekommt man auch sein entsprechendes Gehalt. Mit Manager meine ich jetzt nicht "Der Boss" sondern leitende Kader.

 

Vor allem bin ich schockiert wie gewisse Forumsmitglieder die streikgeile LH-Belegschaft in Schutz nehmen, obwohl sie überhaupt nicht profitieren. Ralf, siehst du eigentlich nicht, dass es die wesentlich besser haben als du? Was erhoffst du dir, wenn die noch mehr absahnen? Glaubst du wirklich, dass es dir besser gehen wird, wenn sie LH erfolgreich in den Boden gerammt haben und du nur noch mit Eurowings und Emirates fliegen kannst?

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Naja, Billogcarrier hin oder her, ich sitz grad in HAM und warte auf meinen Flug. Und siehe da, zwei Ryanair am Vorfeld. Eine nach LEBL und eine nach LEMD. Scheint ja auch zu funktionieren.

Geschrieben

Vor allem bin ich schockiert wie gewisse Forumsmitglieder die streikgeile LH-Belegschaft in Schutz nehmen, obwohl sie überhaupt nicht profitieren. Ralf, siehst du eigentlich nicht, dass es die wesentlich besser haben als du? Was erhoffst du dir, wenn die noch mehr absahnen? Glaubst du wirklich, dass es dir besser gehen wird, wenn sie LH erfolgreich in den Boden gerammt haben und du nur noch mit Eurowings und Emirates fliegen kannst?

Hallo,

 

ich wollte mich hier eigentlich raushalten, aber so ein Argument ist ja unfassbar, aber zeigen genau das Problem. LH spielt damit und die meisten laufen genau da rein. "Die verdienen besser als ich, das kann doch nicht sein. Die sollen gefälligst auch weniger verdienen“.

 

Die bösen Angestellten streiken dauernd, die sollen doch mal verhandeln als immer „gleich“ zu streiken. Aber Verhandeln heisst auf einander zuzugehen. Von BEIDEN Seiten. Aber der arme Arbeitgeber kann das ja nicht und die gierige Flugbesatzung will ja nicht.

 

Wartet ab, in ein paar Jahren steht JEDEM in Deutschland das Gleiche bevor. Und dann stehen andere da und zeigen mit dem Finger auf die bösen Arbeitnehmer. 30 Tage Urlaub? Warum, 25 reichen doch auch. Lohnfortzahlung? Warum, bezahlen fuer keine Arbeit? 40 Stunden Woche? Warum, Samstag kann man ja auch arbeiten. Und so weiter…

 

Ich bin nicht bei LH und es betrifft mich keinster Weise was mit LH passiert, trotzdem wünsche ich denen viel Erfolg…

 

und damit wieder raus…

 

Gruss Michael…

 

Geschrieben (bearbeitet)

Michael, ich glaube wirklich dass du das nicht korrekt siehst. VC und UFO sind nicht deine "Speerspitze", die dir helfen, deinen Wohlstand und deine Zukunft zu sichern. Im Gegenteil, ich fürchte, sie benutzen eure guten Arbeitnehmerrechte, um ihre Privilegien zu sichern. Sie korrumpieren das System, das eigentlich für den "kleinen Mann" erdacht wurde, um fantastische Löhne und antiquierte Privilegien zu rechtfertigen.

 

Sie mal: Der normale Arbeiter in D verdient schon wenig genug. Eure Minimallöhne sind erschreckend tief. Die müssten streiken. Hie und da. Aber sicher nicht die LH-Angstellten. Sie haben wirklich fantastische Arbeitsbedingungen.

 

Ich sage es noch einmal: Wenn VC und UFO für die Gepäckträger und das Bodenpersonal streiken würde, da wäre ich der letzte, der was dagegen sagen würde. Solange sie solche Pensionsbedingungen diktieren wollen, ist das einfach nur pervers. Solange sie nur für sich einstehen, siehst du sehr schnell, worum es ihnen wirklich geht. Nicht um Minimalstandards, sondern um maximale.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

 

Das dürfte primär am Ölpreis liegen

...und in Zeiten extremer Ölpreise hat die Belegschaften Nullrunden akzeptiert, um das abzufangen.

Das Pendel schlägt immer in beide Richtungen. Natürlich liegt es derzeit am Ölpreis, aber der dürfte erstmal längerfristig am Boden bleiben, die neuen Fracker sind fast alle Kreditfinanziert und können nicht einfach aufhören, die werden zwangsweise weiter riesige Überschüsse fördern um zu überleben. Und die OPEC Staaten werden dagegenhalten. Sollte ein hoher Olpreis plötzlich Probleme machen, dürfte die Belegschaft wieder bereit sein, ihren Teil als Ausgleich zu leisten. Derzeit gibt es dafür aber keinen Grund.

 

Ich behaupte, LH zahlt wesentlich bessere Löhne pro Angestellter. Du musst mal die Anforderungen und die Löhne vergleichen.

Nein, hier prallen einfach Welten aufeinander. Und zeigen sehr schön, dass die Luftfahrt eine Insel ist und deren Bewohner keine Ahnung haben, wie es läuft, draussen im Haifischbecken.

Ich habe sowohl Freunde bei VW, als auch bei Lufthansa (primär LHT).

VW zahl extrem gut und hat (für "normale" Mitarbeiter) extrem großzüge Arbeitszeit- und Überstundenregelungen. Wer bei VW so viel an Wochenenden und ausserhalb der normalen Arbeitsszeit arbeitet wie bei LH zwangsweise üblich, der geht allein von seinem Arbeitszeitkonto her ein paar Jahre früher in Rente. Was von der sehr üppigen VW Betriebsrente sich jetzt im wahrsten Sinne des Wortes "In Rauch aufgelöst" hat muss sich zeigen...

 

Ich denke das Haifischbecken ist wohl weder bei VW noch bei LH... Ich habe eine Nichte die Krankenschwester ist, und verglichen dazu geht es jeder Stewardess oder jedem Bandarbeiter extren gut. Praktisch jeder in Pflegeberufen kann sich auf eine Arbeitsunfähigkeit als Karriereende mit anschließender Altersarmut einstellen. Praktisch keine Krankenschwester oder-pflegerinn geht regulär (heute mit 65) in Rente. Von Lehrern die heute nur noch für 11 Monate im Jahr angestellt werden, und jede Sommerferien arbeitslos sind braucht man auch nicht zu reden (mein Bruder war Lehrer).

 

Aber wir wollen das doch nicht allen Ernstes zum neuen Deutschen Entwicklungsziel erklären ???

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

@ FO DAIHQ

 

Aber leider ist weder Ethik noch langfristiges Denken heute gefragt. Das hat nichts mit LH zu tun, sondern wird von den Märkten diktiert (wer immer diese 'Märkte' sind, Fakt ist, es passiert). Und es ist auch so, dass genau das in allen Industrien passiert, global - und nein, das ist keine Ausrede.

 

Hallo Markus,

 

da hast du sicherlich recht - das Ganze ist ein systemisches Problem und nicht exklusiv eins der LH. Deswegen bezweifel ich auch, dass die Absetzung Carsten Spohrs helfen würde. Im Endeffekt bestimmt ja das Kapital die Firmenrichtung...

 

Die Arbeitnehmer reagieren hier aber anders. Anstatt sich dem globalen Lohndumping ohne Gegenwehr anzuschließen, wird gekämpft. Und ich finde das an sich richtig, da die Schere zwischen arm und reich dadurch zusammengehalten wird. Leider kämpfen die LH-Kollegen da alleine auf weiter Flur und gegen Dumpinglöhne, P2F usw. wird es immer schwerer, sich durchzusetzen, da die Konkurrenz dadurch massive Wettbewerbsvorteile erhält. Streik ist insofern aber auch ein Schnitt ins eigene Fleisch, da dies die Kosten noch einmal deutlich erhöht...

 

Ich glaube darum, es wär cleverer gewesen, einige Zugeständnisse an das Management zu machen und dann auf deutscher / europäischer Ebene gegen Lohndumping bei Piloten usw. vorzugehen, so dass auch Piloten anderer Airlines wieder eine gerechte Entlohnung bekämen. Dann könnte man auch wieder an dem eigenen Lohn drehen...Ein "leichterer" KTV hätte auch mehrere hundert NFF auf einen Schlag in die Hansa befördert.

Geschrieben

Michael, ich glaube wirklich dass du das nicht korrekt siehst. VC und UFO sind nicht deine "Speerspitze", die dir helfen, deinen Wohlstand und deine Zukunft zu sichern. Im Gegenteil, ich fürchte, sie benutzen eure guten Arbeitnehmerrechte, um ihre Privilegien zu sichern. Sie korrumpieren das System, das eigentlich für den "kleinen Mann" erdacht wurde, um fantastische Löhne und antiquierte Privilegien zu rechtfertigen.

Hallo,

 

nunja, also darf ich nur meine Rechte wahrnehmen, wenn ein anderer bestimmt hat mir geht es „schlecht“ genug. Ab wann ist man denn „kleiner Mann“. Wer legt das fest? Liege ich drüber, dann kann der Arbeitgeber machen was er will? Der Gepäcklader streikt doch auch nicht, dann also erst recht nicht einer der mehr verdient? Wieso streikt denn eigentlich der Lader nicht? Richtig, sollte er, aber das ist nun aber eine ganz andere Baustelle. Ich kann ja nicht die ganze Republik zu besseren Löhnen verhelfen bevor ich mich selbst verteidigen darf, da muessen sich die anderen schon selbst drum kümmern.

 

Auch wenn es nur um „Privilegien“ ginge beim Streik, wer bestimmt eigentlich was ein Privileg ist, ist es richtig. Ich kann mich nur wiederholen, Lohnfortzahlung ist auch nur ein Privileg, braucht keiner zum überleben, kann deshalb also auch weg, schliesslich muss ich das Ausfallen des anderen ja mit meiner Arbeitsleistung kompensieren. Wie ungerecht… (Ironie)

 

Ich glaube nicht, das nach LH Schluss ist mit dem allgemeinen Abbau. Das ist der Anfang, weil eben jeder mithilft denen das wegzunehmen was sie ja zuviel haben. Aber das geht weiter…

 

Da finden wir nicht zusammen. Aber das muessen wir ja auch nicht…

 

Gruss Michael

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich behaupte ja, den Deutschen Arbeitnehmern geht es nicht so schlecht, weil man zu wenig gestreikt hat, sondern weil man sich in Richtung Rundum-wohlfühl-Sozialstaat entwickelt, wo der Staat am Ende noch überwacht, ob man nach dem Essen ein Bäuerchen gemacht hat. Immer grössere Teile der Bevölkerung sind komplett aus dem Arbeitsleben raus und jeder findet das offenbar völlig normal. Und natürlich (die Schweizer sind da auch Spezialisten...) versucht man immer mal wieder, die Welt im Alleingang zu retten. 'Streikt' doch mal für tiefere Strompreise, für tiefere Benzinpreise…

 

In einer globalisierten Welt kann Streik für alles, was über lokale Geschäfte hinaus geht eh keinen Sinn mehr machen. Und ich bin überzeugt, in einer Firma, wo auch nur EIN mal gestreikt wurde, ist das Vertrauensverhältnis total am Arsch.

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben

Ich behaupte ja, den Deutschen Arbeitnehmern geht es nicht so schlecht, weil man zu wenig gestreikt hat, sondern weil man sich in Richtung Rundum-wohlfühl-Sozialstaat entwickelt, wo der Staat am Ende noch überwacht, ob man nach dem Essen ein Bäuerchen gemacht hat. Immer grössere Teile der Bevölkerung sind komplett aus dem Arbeitsleben raus und jeder findet das offenbar völlig normal.

 

Ich empfinde den Sozialstaat eigentlich als Errungenschaft? :) Viele, die nicht arbeiten, tun das mit Sicherheit nicht freiwillig. Einige gibt es natürlich, die das auch ausnutzen - die gibt es aber in jedem System. Letztlich geht es uns in dieser globalisierten Welt auch nur so gut, weil es anderen deutlich schlechter geht und einigen wenigen richtig gut.

Mir kommt es so vor, als würde die "Pro Management" Fraktion das hier sogar gut finden. Tenor ist meines Empfindens nach immer "Den anderen geht's viel beschissener, also warum den LHlern nicht auch"...Aber Globalisierung ist wohl eher für's offtopic ;-)

Geschrieben (bearbeitet)

Ich empfinde den Sozialstaat eigentlich als Errungenschaft? :) Viele, die nicht arbeiten, tun das mit Sicherheit nicht freiwillig. Einige gibt es natürlich, die das auch ausnutzen - die gibt es aber in jedem System. Letztlich geht es uns in dieser globalisierten Welt auch nur so gut, weil es anderen deutlich schlechter geht und einigen wenigen richtig gut.

Mir kommt es so vor, als würde die "Pro Management" Fraktion das hier sogar gut finden. Tenor ist meines Empfindens nach immer "Den anderen geht's viel beschissener, also warum den LHlern nicht auch"...Aber Globalisierung ist wohl eher für's offtopic ;-)

Es ist eine Errungenschaft, wenn es eine Ausnahme ist, für Notfälle. Es ist keine Errungenschaft, wenn es zum 'Normalfall' wird. Und wenn man das erste mal hört 'es lohnt sich gar nicht mehr für ihn arbeiten zu gehen, weil er kriegt von der Sozialhilfe mehr', dann ist der Sozialstaat kaputt. Wenn man pro Jahr mindestens 5 Monate dafür arbeitet, dass der Sozialstaat sozial sein kann, dann ist es irgendwie auch nicht mehr so toll. Wer arbeiten kann, sollte arbeiten müssen und nicht darauf warten können, dass ihm per Zufall sein Traumjob vor die Füsse fällt und ansonsten in der sozialen Hängematte die aussaugen, die so blöd sind, auch Scheissjobs zu machen.

Ich mag den Angestellten der LH ihre Löhne gönnen. Sollen sie das doppelte verdienen, schön. Ich kann es aber nicht ab, wenn gestreikt wird. Streik ist staatlich erlaubte Erpressung der übelsten Sorte. Ein Arbeitgeber kann einem Arbeitnehmer gar nicht so viel antun, wie ein Streik dem Arbeitgeber antun kann.

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben (bearbeitet)

 

 

Der Gepäcklader streikt doch auch nicht, dann also erst recht nicht einer der mehr verdient? Wieso streikt denn eigentlich der Lader nicht?

 

genau das ist die Kernfrage. Mir als gewerkschaftsfremddenkender Mensch überlege mir: Geht es mir gut oder geht es mir schlecht. Nur mal rein im Arbeitsaltag, also die Gesamtheit aller monetären und nichtmonetären Arbeitsbedingungen und Leistungen. Wenn ich finde, dass ich besser stehe als alle anderen, dann sage ich mir, geht mir eigentlich super gut! Wenn es mir schlechter geht als der Durchschnitt, habe ich vielleicht eher ein Problem (aber dann gehe ich nicht streiken, sondern versuche durch bessere Weiterbildung, Fleiss und Kreativität mehr zu verdienen).

 

Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die herausfanden, dass der Mensch primär sich an seinen Mitmenschen orientiert. Es kommt immer drauf an, ob er bessergestellt ist als der andere, dann hat er ein Glücksgefühl. Selbst wenn alle untereinander ganz arm oder ganz reich sind.

 

Wenn aber alle Piloten auf der ganzen Welt schlecht oder gut bezahlt sind, dann denke ich, dann liegt es wohl eher am Beruf. Wenn ich innerhalb der gleichen Berufsgruppe besser bezahlt bin (erst recht wenn ich am besten bezahlt bin wie die von LH), dann finde ich, "mehr geht nicht".

 

Dann streike ich aber auch nicht.

 

Sondern ich nehme mit Bedauern zur Kenntnis, dass ich wohl nicht alle Privilegien ein Leben lang geniessen kann. Erst recht wenn es meiner Firma oder meiner Industrie nicht sooo extrem gut geht.

 

Deshalb sind mir solche Streickereien ziemlich fremd. Um nicht zu sagen: Ich verstehe es nicht.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Ich verstehe es auch nicht, aber zumindest geht mein Rückflug von MUC heute. Das war die letzte LH Buchung. Da fahr ich halt mit dem Dienstwagen nach Frankfurt.

Geschrieben

Und wenn man das erste mal hört 'es lohnt sich gar nicht mehr für ihn arbeiten zu gehen, weil er kriegt von der Sozialhilfe mehr', dann ist der Sozialstaat kaputt.

Wenn man so wenig verdient, dann würde ich eher meinen, der Arbeitgeber zahlt einen unangemessenen Lohn ;-)

 

Ich finde Streik aber auch nicht gut - einfach, weil es nicht nur der Firma, sondern langfristig auch den Mitarbeitern schadet. Was diese aber stattdessen machen sollten, weiß ich auch nicht. Monatelange Meetings, wie es die UFO versucht hat, scheinen eher weniger gefruchtet zu haben...

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