sirdir Geschrieben 21. November 2015 Geschrieben 21. November 2015 Das habe ich schon bei der Gepäck-Sache so empfunden, welches gesondert ausgeflogen wurde... Naja, schlussendlich geht es ja nicht darum, dass man lieber den Frachtflieger opfert, sondern darum, dass Terroristen kein besonders grosses Interesse daran haben, Frachtflieger vom Himmel zu holen. Das ist einfach 'zu wenig schlimm'. Zitieren
Danix Geschrieben 21. November 2015 Geschrieben 21. November 2015 Falls jeder Koffer kurz vor dem Einladen von eigenen Leuten noch einmal gründlich untersucht und dann zur Maschine gebracht wurde, war das Risiko wohl vertretbar. Ausser ein Passagier ist von der Allah ukabar-Partei... Zitieren
Danix Geschrieben 21. November 2015 Geschrieben 21. November 2015 Naja, schlussendlich geht es ja nicht darum, dass man lieber den Frachtflieger opfert, sondern darum, dass Terroristen kein besonders grosses Interesse daran haben, Frachtflieger vom Himmel zu holen. Das ist einfach 'zu wenig schlimm'. Der Terrorist weiss ja nicht, ob die Fracht mit der Bombe mit einem Passagier- oder einer Frachtmaschine transportiert wird. Zitieren
sirdir Geschrieben 21. November 2015 Geschrieben 21. November 2015 Der Terrorist weiss ja nicht, ob die Fracht mit der Bombe mit einem Passagier- oder einer Frachtmaschine transportiert wird. Wenn keine Fracht mehr in die Passagiermaschine kommt, dann doch wohl schon. Zitieren
Danix Geschrieben 21. November 2015 Geschrieben 21. November 2015 Der Terrorist ist ja nicht blöd, er wird natürlich keine Bomben mehr schicken, sobald die Sicherheitsmassnahmen gestrafft werden. Die nächste Bombe wird garantiert nicht von SSH verschickt und auch nicht auf einem ähnlichen Flug. Bei den Terroristen ist es wie mit den Blitzen: Die schlagen nie zweimal am gleichen Ort ein ;) Zitieren
sirdir Geschrieben 21. November 2015 Geschrieben 21. November 2015 Der Terrorist ist ja nicht blöd, er wird natürlich keine Bomben mehr schicken, sobald die Sicherheitsmassnahmen gestrafft werden. Die nächste Bombe wird garantiert nicht von SSH verschickt und auch nicht auf einem ähnlichen Flug. Bei den Terroristen ist es wie mit den Blitzen: Die schlagen nie zweimal am gleichen Ort ein ;) Ja, das glaub ich auch. Darum ist die meiste 'Geschäftigkeit' nach so einem Anschlag eigentlich nur Augenwischerei. Aber die Leute stehen drauf. In ein paar Wochen/Monaten/Jahren ist alles wieder beim Alten, ausser, dass wir ein paar Freiheiten weniger haben. Und DANN passiert irgendwo der nächste Anschlag. 1 Zitieren
Gulfstream Geschrieben 21. November 2015 Geschrieben 21. November 2015 Ja, das glaub ich auch. Darum ist die meiste 'Geschäftigkeit' nach so einem Anschlag eigentlich nur Augenwischerei. Aber die Leute stehen drauf. In ein paar Wochen/Monaten/Jahren ist alles wieder beim Alten, ausser, dass wir ein paar Freiheiten weniger haben. Und DANN passiert irgendwo der nächste Anschlag. Ich denke, dass dies genau die Ohnmächtigkeit ist, welche die führenden Ermittler, Militärs, etc. haben - wo anfangen...? Auf der einen Seite schlägt man einem den Kopf ab, dann wächst ein neuer nach und auf der anderen Seite weiss man nicht mal, wo die alle sind, so dermassen dezentral und verteilt sind sie. Einzelne Nester kennt man sicher, aber damit dämmt man das Thema nicht ein. Und der Fanatismus wird neue Techniken/Angriffe ermöglichen, da haben wir keine Ahnung davon, wie, wann und wo.... Der Terror wird uns noch lange beschäftigen und die Welt verändern...(hat sie schon). Markus 1 Zitieren
Volume Geschrieben 24. November 2015 Geschrieben 24. November 2015 Es gibt weitere Neuigkeiten aus dritter bis vierter Hand... Bombe befand sich offenbar unter einem Sitz des abgestürzten Airbus oder etwas ausführlicher in Englisch: Hidden under her seat by ISIS: Doomed teen who sat in 31A on top of bomb on Russian plane Der Russische Geheimdiens will anhand der Untersuchung von Opfern herausgefunden haben, dass die Bombe wohl unter einem Fensterplatz links in Reihe 30 oder 31 plaziert war. Die Opfer in den Reihen 27 bis 32 zeigen wohl die typischen Verletzungen einer Druckwelle. Es wird spekuliert, die Bombe wäre in der Tasche für die Schwimmweste versteckt gewesen. Die einzelnen Artikel unterscheiden sich da alle ein bisschen, scheinen also nicht direkt voneinander abgeschrieben, sonder individuell übersetzt zu sein. Bei LH ist Reihe 26 die Notausgangsreihe, wenn ich das jetzt mal "with a grain of Salt" interpretiere und Metrojet vielleicht um eine Reihe enger bestult, kann man das als "Die 5 Sitzreihen hinter Tür 3L" interpretieren. Was zu dem Bereich des Flugzeugs passt, von dem praktisch keine Trümmer existieren. Interessant, dass die Russen mit den Namen der Passagiere so offen umgehen, deren Mentalität scheint ein bisschen anders zu sein als unsere. Gruß Ralf Zitieren
Gulfstream Geschrieben 24. November 2015 Geschrieben 24. November 2015 Interessant, dass die Russen mit den Namen der Passagiere so offen umgehen, deren Mentalität scheint ein bisschen anders zu sein als unsere. Gruß Ralf Das ist so, dort gibt es kaum Datenschutzrechte und es ist auch in der Kultur von Russland: wenn man etwas Gutes und Wirkungsvolles weiss/sieht/hat, dann wird darüber gesprochen oder es gezeigt. Das ist bei uns deutlich verhaltener. Deshalb empfinden wir die Russen eher als 'Angeber'. Einiges ist für uns unvorstellbar, für die Russen absolut ok und Teil der Kultur. Es gibt nur eine Instanz, welche sog. 'frei' spricht, wenn überhaupt: die Regierung und regierungsnahen Elemente. Und diese wagt man nicht anzugreifen wenn es um Datenschutz geht.... Markus Zitieren
Johnny Geschrieben 24. November 2015 Geschrieben 24. November 2015 224 Menschen durch eine IS-Bombe getötet und ich habe bei Facebook bis heute nicht einen gesehen, der sein Profilbild in den Farben Russlands eingefärbt hat, oder "Я Метрочет". Nicht auszudenken, wenn es ein deutsches, frz., englisches (...) Flugzeug gewesen wäre. 2 Zitieren
Volume Geschrieben 24. November 2015 Geschrieben 24. November 2015 Ich dachte eigentlich weniger an Datenschutz, als an Pietät... Immerhin veröffentlicht man hier den Namen einer Person die es in kleinste Fetzen zerrissen hat. Das dürfte für Angehörige nicht gerade prickelnd sein! Gruß Ralf Zitieren
Johnny Geschrieben 24. November 2015 Geschrieben 24. November 2015 Hallo Ralf, Ja ich weiß ich hab nur den Gedanken weitergesponnen. So ist das in Russland. In vielen anderen Ländern / Kulturen auch. Dort gibts auch im den Medien immer unverpixelte Bilder von Angehörigen am Flughafen usw. Sowas löst hierzulande gleich eine Pietätsdebatte aus. Zitieren
fabiodv Geschrieben 24. November 2015 Geschrieben 24. November 2015 224 Menschen durch eine IS-Bombe getötet und ich habe bei Facebook bis heute nicht einen gesehen, der sein Profilbild in den Farben Russlands eingefärbt hat, oder "Я Метрочет". Nicht auszudenken, wenn es ein deutsches, frz., englisches (...) Flugzeug gewesen wäre. Vieleicht haben die meisten Leute hier einen engeren Bezug zu unserem Nachbarland und Paris? Vieleicht ist die Fassungslosigkeit noch etwas grösser, wenn Menschen vor unserer Haustüre im Ausgang erschossen oder in die Luft gesprengt werden als wenn "Irgendwo da unten in Ägypten" ein Flugzeug abstürzt? Vieleicht weil Russland in den Vergangenen Monaten in Europa eher für eine angespannte Stimmung gesorgt hat? Vieleicht weil lange nicht klar war, ob es sich nun wirklich um einen Akt des Terrors handelt oder doch ein Unfall war? Keine Ahnung. Flugzeugunglücke machen mich als Aviatik-Fan immer betroffen. Aber dieser Terroranschlag in Paris ist mir näher gegangen, hat mich wütender uns sprachloser gemacht. Und ich kann eigentlich auch nicht genau sagen, wesshalb. Aber es hat sicherlich mit obengenannten Gründen zu tun ... 3 Zitieren
claudiprien Geschrieben 1. Dezember 2015 Geschrieben 1. Dezember 2015 Vieleicht haben die meisten Leute hier einen engeren Bezug zu unserem Nachbarland und Paris? Vieleicht ist die Fassungslosigkeit noch etwas grösser, wenn Menschen vor unserer Haustüre im Ausgang erschossen oder in die Luft gesprengt werden als wenn "Irgendwo da unten in Ägypten" ein Flugzeug abstürzt? Vieleicht weil Russland in den Vergangenen Monaten in Europa eher für eine angespannte Stimmung gesorgt hat? Vieleicht weil lange nicht klar war, ob es sich nun wirklich um einen Akt des Terrors handelt oder doch ein Unfall war? Keine Ahnung. Flugzeugunglücke machen mich als Aviatik-Fan immer betroffen. Aber dieser Terroranschlag in Paris ist mir näher gegangen, hat mich wütender uns sprachloser gemacht. Und ich kann eigentlich auch nicht genau sagen, wesshalb. Aber es hat sicherlich mit obengenannten Gründen zu tun ... Nun, da Raute Muti ja nun uns auch zum potentiellen IS Ziel gemacht hat werden wir ja bald sehen wie andere reagieren wenn es in Deutschland kracht. Zitieren
DaMane Geschrieben 1. Dezember 2015 Geschrieben 1. Dezember 2015 Nun, da Raute Muti ja nun uns auch zum potentiellen IS Ziel gemacht hat werden wir ja bald sehen wie andere reagieren wenn es in Deutschland kracht. Aha, du meinst also, man sollte es besser mit Vogel-Strauss-Politik versuchen, und darauf hoffen, daß sie vielleicht doch einmal in einer Million Jahre erfolgreich sein könnte? Die Alternative, den IS weiter gewähren zu lassen ist doch keine wirkliche Option. Die jetzt beschlossenen und anlaufenden Maßnahmen haben keinen Einfluß auf unsere Bedrohungslage. Die besteht nämlich schon länger, auch wenn du es - zum Glück - noch nicht erfahren mußtest. Manfred Zitieren
Volume Geschrieben 2. Dezember 2015 Geschrieben 2. Dezember 2015 und darauf hoffen, daß sie vielleicht doch einmal in einer Million Jahre erfolgreich sein könnte? Ich habe nicht vor eine Million Jahre alt zu werden. Seit dem zweiten Weltkrieg war es jedenfalls erfolgreich, das genügt mir völlig. Was hingegen seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr funktioniert hat, ist ein Problem mit Gewalt zu lösen. Die hat bisher nur um so mehr Gegengewalt erzeugt. Was wir Deutschen aus Erfahrung auch wissen sollten, ist dass beliebig viel (Staats)Sicherheit nicht verhindert, was es verhindern soll. Es reduziert nur die Freiheit, und läutet damit erst Recht das Ende ein. Sich bewusst aus Konflikten herauszuhalten hat jedenfalls nichts mit Vogel Strauß zu tun. 90% der Tiere tun dies extrem erfolgreich. In der Tat, den Kopf in den Sand zu stecken aber den Ar*** in den Wind zu halten (sprich: erfolgreich Waffen in die Konfliktgebiete liefern und teuer Geld für Öl aus Konfliktgebieten kaufen, aber den Konflikt nicht sehen wollen, und erst recht nicht dass man ihn dadurch verschäft...) ist ziemlich blöd. Von daher bin ich ganz bei Frank. Wir werden sehen. Wie im Irak, wie in Afghanistan, wie im Jemen, wie in Somalia, wie in Gaza..... Gruß Ralf Zitieren
sirdir Geschrieben 2. Dezember 2015 Geschrieben 2. Dezember 2015 @Volume Eigentlich bin ich relativ nah bei dir. Und es ist sicher immer besser, sich aus Konflikten raus zu halten, die einen gar nicht betreffen. Es bringt der Maus jedoch wenig, die Katze zu ignorieren. Jeder, der nicht rumlaufen und leben will wie ein Höhlenbewohner mit einem unsichtbaren Freund mit einem Impulskontrolleproblem ist erklärtes Ziel des IS. 1 Zitieren
Johnny Geschrieben 2. Dezember 2015 Geschrieben 2. Dezember 2015 Militärische Mittel können schon wirksam sein, aber wir haben hier in Syrien und Irak die ganz gefährliche Situation dass Dutzende Player mitspielen die teilweise gegenläufige Ziele verfolgen. Eine militärische Operation kann nur gemeinsam und mit einem klaren Ziel erfolgen. Was hier mal wieder geschieht, und bei vielen Konflikten davor schon passiert ist und gezeigt hat dass es die Situation eher verschlimmert, ist dieser halbherzige Aktionismus. Türkei: Wir fliegen mal ein paar Luftschläge, aber nicht so viele gegen den IS, die halten uns die Kurden vom Hals und liefern billig Öl (letzteres natürlich böööse Unterstellung) Russland: Wir sagen wir machen den IS jetzt platt aber bekämpfen erst mal ein paar Rebellen weil wir einen Pakt mit Assad haben. Frankreich: Wir sind mächtig sauer wegen Paris und hauen jetzt unkontrolliert voll rein (es trifft schon die richtigen) Deutschland: Hollande hat um Solidarität gebeten und da wir uns gerade allem und jedem unterwerfen der uns was abverlangen will machen wir bisschen mit, aber eigentlich lassen wir es nur so aussehen dass wir mitmachen, denn wir reden uns raus dass unser Militärgerät leider nicht funktioniert. USA: Wir haben keine Lust den ganzen Mist wieder alleine zu regeln, und wenn Assad bleiben soll spielen wir gar nicht mit. Wie soll mit Playern die so denken etwas erreicht werden, wenn keiner von seinem Plan abweichen will? Am besten mal wieder ein G20 Treffen in Saudi Arabien einberufen und mit den stillen Unterstützern des IS vereinbaren wie man den IS zurückdrängen will. 2 Zitieren
fabiodv Geschrieben 2. Dezember 2015 Geschrieben 2. Dezember 2015 Militärische Mittel können schon wirksam sein, aber wir haben hier in Syrien und Irak die ganz gefährliche Situation dass Dutzende Player mitspielen die teilweise gegenläufige Ziele verfolgen. Eine militärische Operation kann nur gemeinsam und mit einem klaren Ziel erfolgen. Was hier mal wieder geschieht, und bei vielen Konflikten davor schon passiert ist und gezeigt hat dass es die Situation eher verschlimmert, ist dieser halbherzige Aktionismus. Türkei: Wir fliegen mal ein paar Luftschläge, aber nicht so viele gegen den IS, die halten uns die Kurden vom Hals und liefern billig Öl (letzteres natürlich böööse Unterstellung) Russland: Wir sagen wir machen den IS jetzt platt aber bekämpfen erst mal ein paar Rebellen weil wir einen Pakt mit Assad haben. Frankreich: Wir sind mächtig sauer wegen Paris und hauen jetzt unkontrolliert voll rein (es trifft schon die richtigen) Deutschland: Hollande hat um Solidarität gebeten und da wir uns gerade allem und jedem unterwerfen der uns was abverlangen will machen wir bisschen mit, aber eigentlich lassen wir es nur so aussehen dass wir mitmachen, denn wir reden uns raus dass unser Militärgerät leider nicht funktioniert. USA: Wir haben keine Lust den ganzen Mist wieder alleine zu regeln, und wenn Assad bleiben soll spielen wir gar nicht mit. Wie soll mit Playern die so denken etwas erreicht werden, wenn keiner von seinem Plan abweichen will? Am besten mal wieder ein G20 Treffen in Saudi Arabien einberufen und mit den stillen Unterstützern des IS vereinbaren wie man den IS zurückdrängen will. Genau so schauts aus. Und genau so kann es nicht funktionieren. Das ist genau so doof wie Gepäckstücke gesondert aus Ägypten auszufliegen. Und dann ist ja der Daesh ein mehr oder weniger selbstgezüchtetes Problem, welches uns da plötzlich so unangenehm Piesakt. Und die Frage bleibt, was wohl kommt, wenn wir denn diese Daesh-Länder in die Vorsteinzeit zurückgebombt haben. Genau, eine weitere Flüchtlingswelle und Daesh 2. Aber wir schweifen vom Thema ab ... Zitieren
Volume Geschrieben 2. Dezember 2015 Geschrieben 2. Dezember 2015 Eine militärische Operation kann nur gemeinsam und mit einem klaren Ziel erfolgen. Und mit einem klaren Plan für die Zeit danach... Ohne Marshallplan wäre der zweite Weltkrieg in Europa für die Westallierten vielleicht auch noch in die Hose gegangen. Wenn ich einen Acker umpflüge, wachsen danach nicht die Blumen, sondern das Unkraut als erstes wieder. Wenn ich keinen Plan habe, was ich danach sähe und keinen Willen (oder keine Mittel) es dann auch zu giessen und zu pflegen, dann sollte ich besser gleich die Finger davon lassen. Sonst weht mir danach doch wieder Staub in meinen Garten, oder das Ungeziefer breitet sich zu mir aus. In der Regel sogar schlimmer als vorher. Das ganze IS Desaster kommt doch daher, dass Bush damals keinen Plan hatte, was mit dem Irak nach Saddam Hussein werden soll. Mission accomplished? selten so gelacht! Hat irgendjemand einen Plan, was mit Syrien nach Assad werden soll? Sie sollen uns billiges Öl liefern und teure Waren abkaufen, alle Flüchtlinge zügig zurücknehmen, und Israel ein guter Nachbar sein (und nicht etwa auf die Idee kommen, den Golan zurückhaben zu wollen und den nächsten Stress anzufangen). Aber wie das gehen soll? Wer das machen soll? Oder gar, was das Syrische Volk wohl will? Nicht dass die wie die Ägypter auf einmal Moslems an die Regierung wählen... Ich mache ja gerne mit, wenn es Sinn macht. Aber erstmal will ich wissen mit wem, wobei und wofür. Gruß Ralf 5 Zitieren
PeterH Geschrieben 2. Dezember 2015 Geschrieben 2. Dezember 2015 (bearbeitet) ... Wenn ich einen Acker umpflüge, wachsen danach nicht die Blumen, sondern das Unkraut als erstes wieder. ... Eine wirklich treffende Metapher. Den Spruch merke ich mir! :008: Ich bin bei dem Thema zur Zeit ganz unschlüssig. Seit der Wildwest-Katastrophe des Herrn Bush ist schon viel Zeit vergangen, es haben sich die unterschiedlichsten Gruppierungen und Koalitionen (Peschmerga, PKK, Moderate, Nusra, IS usw) gebildet, von den Interessen des Auslands (Neues osmanisches Reich des Herrn Erdogan, Ölhandel, Antiquitätenhandel usw) ganz zu schweigen. Politisch totale IMC und weder Kompaß noch Blindfluginstrumente vorhanden.... :o Wenn ich den Horror der IS betrachte, tendiere ich emotional zum totalen "Umpflügen" und völlig neue "Aussaat", andererseits erscheinen mir die Risiken der unvermeidlichen Collateralschäden oder einer Ausweitung des Konflikts (Abschuß SU-24 usw) sehr, sehr hoch zu sein. Naja, Bush war's ja auch nicht allein, unser naiver Traum vom Arabischen Frühling war wohl auch nicht höchster politischer Ratschuß. Nebenbei: Ich habe Mitte der 70er ein paar Wochen in Libyen gearbeitet (Geophysik). Wenn ich heute sehe, was da unten los ist, seitdem die Franzosen und Amerikaner den Diktator weggebombt haben, wünsche ich mir (für die Bevölkerung) manchmal die Zustände beim irren Gaddafi zurück. Ok, das war jetzt auch nur Emotion, sorry... Zitat Tucholsky (um 1930!): "Und geht auf der Welt etwas schief und krumm, dann liegt es bestimmt am Petroleum" Gruß Peter Bearbeitet 2. Dezember 2015 von PeterH 4 Zitieren
Johnny Geschrieben 3. Dezember 2015 Geschrieben 3. Dezember 2015 Zitat Tucholsky (um 1930!): "Und geht auf der Welt etwas schief und krumm, dann liegt es bestimmt am Petroleum" Sehr gut der Tucholsky. Auch wenn er eine gute Weitsicht hatte, dennoch wäre er sicher erschüttert über das Ausmaß, das die Gier nach Petroleum angenommen hat. Multinationale Ölkonzerne und Organisationen bestimmen die Politik mit. Dazu gehört auch, dass z.B. alternative Technologien schon längst etabliert sein könnten, dies ist aber nicht gewünscht! Nur noch Elektro oder Wasserstoffautos, die Ölbranche würde daran zugrunde gehen. Zwar wird auch viel Öl für Plastikherstellung, Flugzeugbenzin usw. benötigt aber die Autos dürften das meiste verbrauchen. Im Endeffekt könnte man fast sagen, die westliche Welt ist selbst schuld an der Misere die sich meiner Meinung nach garnicht mehr vollständig lösen lässt. Die Religion spielt auch noch eine Rolle, aber ursächlich ist die Gier nach Öl die seit Jahrzehnten diese Gebiete destabilisiert. Und es ist nicht nur so dass Fehler begangen WURDEN, sie WERDEN ja weiterhin begangen, man will ja so gerne den IS bekämpfen aber gleichzeitig kauft man ihm sein Öl ab und finanziert ihn damit. Das ist doch geisteskrank. Ein klassisches Beispiel dass die Gier nach Öl das gewichtigste Interesse ist. Eine EU-Beauftragte für die Region hat kürzlich geäußert, was alle wissen aber keine zu sagen traut bzw. wofür es natürlich zufällig keine Beweise gibt. Dass EU-Staaten direkt oder indirekt ISIS-Öl kaufen. Ölgewinnung und -verbrauch sind beides Sargnägel für unseren Planeten, wir haben nur den einen aber wir ziehen es trotzdem weiter gnadenlos durch. Es ist das Problem des Kollektivs. Nicht ein einzelner Konzern oder eine einzelne Person sind dafür verantwortlich, sondern wir alle, manche weniger, manche mehr. Keiner will seine eigenen Vorteile, seine Macht oder sein Geld aufgeben und wartet darauf dass die anderen aufgeben. So wird das nie was. Zitieren
DaMane Geschrieben 3. Dezember 2015 Geschrieben 3. Dezember 2015 Sehr gut der Tucholsky. Auch wenn er eine gute Weitsicht hatte, dennoch wäre er sicher erschüttert über das Ausmaß, das die Gier nach Petroleum angenommen hat. .................... Am Anfang mag es blose 'Gier' gewesen sein, dann wurde eine 'Sucht' daraus, die in Abhängigkeit mündete. Heute hängt die industrialisierte Welt am Öl wie der Junkie an der Nadel. Eine Entwöhnung wäre sehr, sehr schmerzhaft. Gruß Manfred Zitieren
Volume Geschrieben 3. Dezember 2015 Geschrieben 3. Dezember 2015 Andererseits hat die Halbierung des Ölpreises letztes Jahr auch nicht einem überbordenen Boom aller Industrieländer gemündet... Ob eine Verdoppelung ähnlich vernachlässigbar gewesen wäre ? Öl aus Krisengebieten kaufen ist das eine (und für die Wirtschaft vielleicht tasächlich überlebenswichtig), aber Waffen da hin liefern ist in etwa genauso schlimm, und hat im Vergleich einen vernachlässigbaren Effekt auf die Industrieländer. Es wäre ja schön zu wissen, das alle da unten wieder gute Freunde werden, sobald das Öl alles verbraucht ist. Aber das Gegenteil wird der Fall sein. Wir werden noch in so manchen Krieg ziehen, bis da unten der letzte Tropfen Öl gefördert ist. Mit wechselnden Partnern gegen wechselnde Gegner. Und danach werden wir feststellen, dass sich all die Staaten mit ihren Petrodollars so weit bei uns eingekauft haben, das wir selbst dann noch da unten Zoff haben werden, und die Shareholder unserer Industrie gegeneinder verteidigen... Gruß Ralf Zitieren
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