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Longest range aircraft in the world


Roland320

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...diesen Titel hält offenbar momentan die B777-200LR mit einer Reichweite von 9.300 nm. Die neue, für 2020 geplante B777-8X soll diese noch einmal um weitere 200 nm übertreffen, also insgesamt 9.300 nm oder 17.594 km weit mit maximaler Nutzlast fliegen können.

 

Nun hat ja bereits die B777-200LR Rekordflüge von deutlich über 20.000 km absolviert.

 

Meine Frage lautet nun, ob es Berechnungsformeln gibt, mit deren Hilfe man ausrechnen kann, auf welche Reichweite man ein Flugzeug theoretisch tunen könnte bei Minimierung der Nutzlast und gleichzeitigem Einbau der maximalen Anzahl zusätzlicher Tanks.

 

Beispielsweise ist für den A350 in seiner VIP-Variante eine Reichweite von 18.600 km angegeben, die das reguläre Airline-Modell auch nicht schafft.

 

Insofern müsste ja für die B777-8X noch einmal ein deutlicher Sprung denkbar sein.

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Hallo Roland,

 

Reichweiten von ueber 10.000 nm sind allerdings nur noch von akademischem Interesse. Fuer Rekordfluege mag das noch interessant sein, fuer eine Airline steht jedoch die maximale Flugdienstzeit von 22 Stunden im Weg.

 

Um aber deine Frage zu beantworten: Natuerlich laesst sich so etwas berechnen. Fuer eine Boeing habe ich leider keine Daten zur Verfuegung. Ich habe aber mein performance Programm fuer den A380 gestartet und komme auf folgende Werte:

Ohne Zusatztanks und mit nur sehr wenig payload (nur 10t fuer Pax und Cargo) koennten wir im extremfall laut Airbus 306.2t Kerosin tanken. Das Programm von Airbus zur Berechnung der performance geht allerdings nur bis zu einer maximalen Distanz von 9999 nm. Die Strecke koennten wir vollgetankt mit den paar Paxen in etwa 21:30 Stunden bei einem Spritverbrauch von knapp 250t bewaeltigen. Nach den 10.000 nm haetten wir aber noch etwa 56.2t Sprit im Tank, mit denen wir weitere 2750nm koommen sollten. Ergibt also eine Rechnerische Distanz von 12.750nm. Wenn wir nicht mit maximalem Startgewicht starten wuerden (also ganz ohne Paxe), koennten wir noch einige hundert nm mehr schaffen. Dies laesst jedoch das Programm von Airbus nicht zu...

 

Viele Gruesse

Jochen

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Hallo Roland,

...............

koennten wir noch einige hundert nm mehr schaffen. Dies laesst jedoch das Programm von Airbus nicht zu...

 

Viele Gruesse

Jochen

Sooo viel 'Limitations' für ein sooo großes Flugzeug :o Hoffentlich hat das Programm nicht auch unter anderen Aspekten so "beschränkt" ;)

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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Man könnte jetzt noch spekulieren, wie weit eine A380 oder 777-200LR kommen würde, wenn man anstelle der Paxe oder eben leeren Fliegers zusätzlichen Sprit tanken würde (in einem internen Zusatztank). Viel mehr als die oben genannten 12750nm dürfte man aber wohl kaum kommen, da MTOW ja nicht überschritten werden dürfte, trotz Zusatztanks. Eine B-52H hingegen kann ja theoretisch in der Luft bleiben, bis iwas technisch versagt (dank Luftbetankung, gilt natürlich für alle Flieger, die in der Luft betankt werden können). Bei einem Ferryflight schaffte die B-52H übrigens 12500nm... Die grösste Range überhaupt hat die Rutan Voyager mit 24986nm, aber das ist eine andere Geschichte.

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Herzlichen Dank, Jochen, für Deine sehr interessante Darstellung!

 

Wenn ich mir nur schon die Reichweiten der A380, der B777-200LR und der geplanten B777-8X in ihrer regulären Airline-Version anschaue, so müsste ja das letztgenannte, zukünftige neue Rekordhaltermodell unter den von Dir geschilderten Optionen eine Reichweite erzielen können, mit der sich wirklich jeder Flughafen der Welt nonstop erreichen ließe.

 

Ich habe endlos zu dem Thema gegoogelt, aber leider nur tatsächlich beflogene Strecken bzw. ehemalige Rekordflüge gefunden. Weiß jemand zufällig, welches die - theoretisch - längste Flugstrecke der Welt zwischen zwei internationalen Flughäfen ist? Ich dachte an so etwas wie Rejkjavik - Wellington, aber das ist es wohl auch nicht.

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Ich habe endlos zu dem Thema gegoogelt, aber leider nur tatsächlich beflogene Strecken bzw. ehemalige Rekordflüge gefunden. Weiß jemand zufällig, welches die - theoretisch - längste Flugstrecke der Welt zwischen zwei internationalen Flughäfen ist? Ich dachte an so etwas wie Rejkjavik - Wellington, aber das ist es wohl auch nicht.

 

Die theoretisch längste Flugstrecke der Welt ist logischerweise die, die zwischen zwei Städten liegt, die plus/minus auf der gegenüberliegenden Seite der Erdkugel sind. Dafür in Frage kommen bspw. Dublin - Christchurch oder auch La Paz - Manila und auch Hong Kong - La Paz (alle circa 10500nm). Logischerweise wird die Strecke ansonsten wieder kürzer, weil man einfach "andersrum" fliegen könnte... Da der Umfang der Erde am Äquator mit 40000km resp. 21400nm beträgt, wäre also die längste Einweg-Strecke circa 10700nm.

Bearbeitet von AnkH
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Eine Hilfe für die letzte Frage kann der Great Circle Mapper sein. Der berechnet nicht nur immer die kürzeste Strecke für ein Flughafenpaar, sondern zeigt für jeden Flughafen auch das am weitesten entfernte Gegenüber an. Einfach in der URL den Airport-Code (3- oder 4-Letter) eingeben, dann sieht man etwas weiter unten die Daten eingeblendet. Bisher am weitesten gekommen bin ich mit meinen geliebten Chatham-Inseln. Da sei der weiteste Flugplatz 20'002km entfernt: St-Martin de Londres, Languedoc-Roussillon, France . Genau die gleiche Distanz liegt auch zwischen den Osterinseln und Jaisalmer in Indien. Beide verfügen über 9'000 bzw. 10'000ft Piste, könnten also auch mit Grossgerät angeflogen werden. 

 

http://www.gcmap.com/airport/IPC

 

 

Beste Grüsse,

 

Tis

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Meine Frage lautet nun, ob es Berechnungsformeln gibt, mit deren Hilfe man ausrechnen kann, auf welche Reichweite man ein Flugzeug theoretisch tunen könnte bei Minimierung der Nutzlast und gleichzeitigem Einbau der maximalen Anzahl zusätzlicher Tanks.

Das ganze nennt sich "Breguet´sche Reichweitenformel", lies mal das Buch von Rutan/Yeager für die Weltumrundung mit dem Propellerflugzeug durch.

Das Ganze ist ein Minimumproblem, irgendwann verbrauchst du in den Flugstunde bis zur letzten genau soviel mehr Sprit dafür, den Extrasprit für die letzte Flugstunde mitzuschleppen, dass du ihn auch zuhause lassen kannst.

Ganz extrem vereinfacht ist es die Streckung deines Flügels und der spezifische Spritverbrauch deiner Triebwerke, der das bestimmt.

Der Sprit den du brauchst, um den Schub zu erzeugen den dein Zusatzsprit an induziertem Widerstand erzeugt bis du ihn tatsächlich brauchst, ist irgendwann exakt gleich dem Zusatzsprit.

 

Es ist also weniger eine Frage der Tanks, als des induzierten Widerstands und der Effizienz der Triebwerke.

Deshalb hat Rutans Voyager auch einen Flügel wie ein Segelflugzeug und einen wassergekühlten Motor (um ihn extrem leanen zu können) und fliegt die meiste Strecke auf dem hinteren Motor, mit dem besseren Propellerwirkungsgrad.

 

Bei gegebenem Flugzeug steigt dein Verbrauch pro Stunde mit der Reichweite, deshalb sind Ultralangstrecken sehr unwirtschaftlich, irgendwann wird ein Tankstopp billiger, selbst wenn man zum Ausgleich dazwischen unwirtschaftlich schnell fliegen muss.

 

Es wurde bereits die Frage gestellt, warum man nicht in der Luft betankt....

Im Ernst eine gute Frage !

 

Gruß

Ralf

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Es wurde bereits die Frage gestellt, warum man nicht in der Luft betankt....

Im Ernst eine gute Frage !

Müssen nicht während des Tankvorganges die Treiber abgestellt werden? Und sollten nicht die Passagiere draussen sein, oder wenigstens die Feuerwehr bereit stehen? :-))

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Nein, weder Feuerwehr, noch Passagiere draussen. Einzige (wenig sinnvolle...) Vorschrift ist, dass die Passagiere nicht angeschnallt sein dürfen (spart wohl 0.1 Sekunden bei der Evakuierung des ersten Passiers...). Die Stewardessen patroullieren dann durch die Gänge, und checken, dass sich auch wirklich niemand anschnallt. Ziemlicher Unfug, zumal dadurch kein Ausgang mit einem FA besetzt ist, was sicher länger dauert um die Türen zu schliessen, zu armen, mit Notrutsche wieder zu öffnen...

Aber das ist wie die Flüssigkeiten im Handgepäck, in Sekunden erdacht, und dann "über Jahre bewährt"....

 

Die Regeln für Luftbetankung müssten erstmal erdacht werden. Aber ganz dumm klingt die Idee nicht.

 

Gruß

Ralf

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  • 3 Wochen später...

Einzige (wenig sinnvolle...) Vorschrift ist, dass die Passagiere nicht angeschnallt sein dürfen (spart wohl 0.1 Sekunden bei der Evakuierung des ersten Passiers...).

Die Regel hat sehr wohl einen Sinn. Hängt damit zusammen, dass 'wegrennen' eine instinktive menschliche Reaktion auf einen Brand ist, 'Sicherheitsgurt öffnen' hingegen nicht. Ich weiss nicht mehr genau, welchen Vorfall es war, aber müsste eine 737 in den USA, irgendwann in den Achtzigern gewesen sein. Da ist am Boden ein Brand ausgebrochen und trotzdem verbrannten dutzende Passagiere angeschnallt in ihren Sitzen. Viele wiesen dabei im Beckenbereich Verletzungen durch die Gurte auf, als ob sie mit aller Kraft versucht hätten, sich loszureissen. Klassischer Fall von Human Factors.

 

Probier mal aus, wenn du die nächsten Male im Flugzeug sitzt, ob du den Gurt instinktiv öffnen kannst. Einfach ohne nachzudenken, möglichst schnell runtergreifen und öffnen. Ich wette mit dir, dass die Hälfte der Versuche daneben geht.

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Einzige (wenig sinnvolle...) Vorschrift ist, dass die Passagiere nicht angeschnallt sein dürfen (spart wohl 0.1 Sekunden bei der Evakuierung des ersten Passiers...). Die Stewardessen patroullieren dann durch die Gänge, und checken, dass sich auch wirklich niemand anschnallt. Ziemlicher Unfug, zumal dadurch kein Ausgang mit einem FA besetzt ist, was sicher länger dauert um die Türen zu schliessen, zu armen, mit Notrutsche wieder zu öffnen...

 

Eine Tür ist entweder offen und es steht die Fluggastbrücke oder eine Treppe daran, oder sie ist geschlossen. Primärer Evakuationsweg ist die sowieso offene Tür 1L. Bei den geschlossenen Türen müsste dann nur noch die Slide armiert werden. Bei Fueling with Pax on board ist beim A32X zusätzlich festgelegt, dass die Tür 1L und 2L/4L von einer FA besetzt sein müssen und der Platz vor der Tür draußen muss frei sein, dass sich die Slide ungestört entfalten kann. Also wo du deine Infos her hast weiß ich nicht, korrekt sind sie jedefalls nicht.

 

Gruß Alex

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Eine Tür ist entweder offen und es steht die Fluggastbrücke oder eine Treppe daran

Exakt, eine Tür

Aber alle anderen sind disarmed und zu.

 

 

Also wo du deine Infos her hast weiß ich nicht, korrekt sind sie jedefalls nicht.

Persönliche Erfahrung mit Fokker 100. Die zwei Flightattendants sind ständig den Gang auf und ab gegangen, die Türen waren nicht besetzt, an der 1R stand zeitweilig ein Cateringfahrzeug.

 

Auf das Verfahren angesprochen meine die eine FA, das wäre genauch nach Vorschrift.

Für korrekt halte ich das Verfahren auch bis heute nicht, aber es wird in der Praxis so angewendet.

 

 

Probier mal aus, wenn du die nächsten Male im Flugzeug sitzt, ob du den Gurt instinktiv öffnen kannst. Einfach ohne nachzudenken, möglichst schnell runtergreifen und öffnen. Ich wette mit dir, dass die Hälfte der Versuche daneben geht.          

Bei den meisten Passagieren funktioniert das nach der Landung noch auf der Piste prima ;)

(mit erheblichen regionalen Unterschieden...) Geht fast genauso schnell wie das Handyanschalten, da piepen die meisten auch schon vor dem Verlassen der Piste...

 

Gruß

Ralf

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