23.08.2015 | D-MSON / D-MUHH | C42 | LSPD | Zwei Flugzeuge kollidieren in der Luft

[mivog]

Heute am Flugfest in Dittingen Kollidierten zwei Flugzeuge in der Luft. Ein Pilot konnte sich angeblich mit dem Fallschirm retten.

 

Noch keine weiteren Infos.

 

http://www.blick.ch/news/schweiz/drama-in-dittingen-bl-zwei-flugzeuge-kollidieren-in-der-luft-id4096508.html?utm_source=blick&utm_medium=teaser&utm_campaign=benchmark

 

[mivog]

Immatrikulation D-???. Sieht nach Ecolight aus, kenne aber den Typen nicht..

[Eagle]

soweit mir bekannt sind es zwei Maschinen der "Grashoppers".

http://flugtage.ch/2015v3/index.php/de/programm/flugzeuge-und-attraktionen/80-programm/182-grasshoppers

[AirBuss]

Von ihnen ist gerade ein Artikel im neuesten Aerokurier

 

[Walter Fischer]

Das wird wohl das Ende dieses Events beduten:

http://www.20min.ch/schweiz/basel/story/Pilot-stirbt-bei-Flugzeug-Absturz-an-Flugshow-13562709

[mivog]

Es handelt sich um eine Ultralight C42. Ein Pilot ist leider ums Leben gekommen.

[Mario De Pian]

Es war die D-MSON und die D-MUHH. Mein Beileid den Angehörigen.

[Kuno]

"Letzten Monat stürzte ein Flieger ab

 

Die Internationalen Flugtage Dittingen sind die größte Airshow der Schweiz. Sie findet alle zwei Jahre in der Nähe von Basel statt. Austragungsort ist ein kleiner Segelflugplatz. Piloten nutzen die umgebenden Täler gerne für Sturzflüge.

 

Auf dem Flugplatz kommt es immer wieder zu Abstürzen. Bereits Anfang letzten Monats verunglückte in Dittingen ein Flugzeug im Landeanflug. Der Pilot hatte Glück und blieb unverletzt. Der Sachschaden an der „Extra 300“ war hingegen groß."

 

Soweit der FOCUS: http://www.focus.de/panorama/welt/drama-in-der-schweiz-flugzeug-stuerzt-bei-flugshow-ab_id_4897537.html

 

Seriöse Berichterstattung ist anders - finde ich.

 

 

[Christian Heinzel]

...irgendwie komisch, aber jetzt passiert mir dieses Seltene auch mal.

 

Bin ja überhaupt kein Spotter sonst und habe gestern Samstag das erste Mal in Dittingen

an den Flugtagen einen überaus tollen und wetterprächtigen Tag verbracht.

 

Dabei habe ich auch die Grasshoppers beobachtet und geknipst. Und jetzt hört man von

dem Unfall....pfff....

 

@ Walti: Glaube ich nicht, in zwei Jahren ist das wieder verblasst, das Leben geht weiter.

Ansonsten würde es ja keine Auto-, Töff- oder z.B.Velorennen mehr geben dürfen.

Auch Autos könnte man ja ebenso gleich verbieten, denn wieviele Tote gibt es im Jahr durch

solche Unfälle, hmm?

Klar wird's wieder diskutiert werden, aber sag den Gegnern einfach, dass sie in Zukunft auch

ihr eigenes Auto oder Töff oder Velo gleich daheim lassen und zu Fuss gehen sollen - dann

ist wohl schnell Ruhe ;-)

 

@ Mario: Du willst sicher Dein Mitgefühl ausdrucken, gell? Ich weiss nicht (ist schlicht meine

Meinung, sei mir jetzt bitte nicht böse), aber in einem Forum Beileid Angehörigen zu wünschen

ist irgendwie komisch. Kommt eben immer und immer wieder hier vor.

 

Gehen Angehörige denn nach solchen Unfällen gleich in ein Forum, um nachzusehen, wer ihnen

so alles kondoliert? Lesen die hier immer alle mit? Also ich hätte anderes zu tun, als alle relevanten

Foren nach einem Unfall abzuklappern um Kondolationen entgegen zu nehmen.

 

Tipp: versuche die Namen heraus zu finden und schreibe dann ein paar persönliche Zeilen an eben

genau diese Angehörigen.

 

Oder liege ich da eventuell falsch?

 

Ich wünsche Euch allen jedenfalls weiterhin tolle Flugshows, wo immer ihr die euch anseht. Diese

werden nicht aussterben - glaube ich einfach nicht. Und behaltet dabei die Verunglückten in guter

Erinnerung.

 

Christian

[Ted]

Sehr gut geschrieben, Christian.

 

Erich

[frankie_crx]

... ich wohne nur 2 km von EDTG entfernt, habe die 3 vielmals am Himmel gesehen ... War immer wieder fasziniert von den

tollen Figuren, die die 3 an den Himmel "gemalt" haben ...

 

https://www.facebook.com/GrassHoppersEDTG

 

Frank

[viasa]

So tragisch dieses Unglück ist, bin ich dennoch der Meinung, dass diese Art von Luftfahrzeugen nicht für solche Vorführungen geeignet sind.

[bleuair]

Genau das habe ich auch gedacht...

 

Besonders interessant finde ich die Tatsache, dass von "touchiert" gesprochen wird. Wenn ich das Bild anschaue, dann ist das ein heftiger Anprall, bei dem zumindest bei beiden Flugzeugen die Türen aufsprangen. Dass es der zweite geschafft hat, grenzt an ein Wunder.

 

Bearbeitet 23. August 2015 von bleuair

[Tuesday]

Warum soll ein UL, so lange es innerhalb seiner Leistungsgrenzen betrieben wird, nicht an einer Vorführung teilnehmen?

Die zwei letzten Beiträge, respektive deren Hintergrund verstehe ich leider nicht. Zu langsam, zu unsicher, zu unspektakulär,... ?

[Trini_Tom]

@Mirko

 

Der zweite hat es eben nicht geschaft. D-MUHH mit dem 2 auf dem tail welche von unten abgeschossen wurde ist die maschine welche  verbrannte. der "leader" D-MSON nummer 1 auf dem tail konnten den schirm auslösen und ist im garten eines hauses runter. 

[Volume]

 

Warum soll ein UL, so lange es innerhalb seiner Leistungsgrenzen betrieben wird, nicht an einer Vorführung teilnehmen?

Zum ersten, es kommt natürlich auf die "Vorführung" an. "Gemütliche" Starts in enger Formation, ein paar Schleifen in niedriger Höhe nahe an den Zuschauern (geht mit langsamerem Gerät ja viel schöner), da spricht überhaupt nichts dagegen, wenn die Piloten es können. 

"innerhalb der Leistungsgrenzen" ist schon ganz was anderes, im Gegensatz zu zertifizierten Flugzeugen sind die meisten Ultraleichts nich über ihr komplettes Leistungsspektrum flugerprobt, ihre Leistungsgrenzen basieren auf theoretischen Überlegungen und punktuellen Festigkeitsversuchen. Viele UL sind so weich, sie verformen sich bei maximalen g´s so stark, dass man die Leistungsgrenzen gar nicht ausfliegen, oder jedenfalls nicht präzise ausfliegen kann. Die höchstzulässigen g´s sind theoretische Reserven, um bei "normalen" Flugmanövern genug Sicherheit zu haben, z.B. wenn einen eine unerwartete Böe trifft.

 

Ich kenne weder die C-42, noch die Manöver die die Gsahoppers vorfliegen, deshalb kann ich mich nicht dazu äußern, wie vernünftig/riskant deren Vorführung ist.

 

Gruß

Ralf

[Walter_W]

Mich erstaunt, dass dieser bedauernswerte Unfall so ein Medienecho ausgelöst hat. Jeder Lokalfernsehsender schickte ein Kamerateam los um Eindrücke einzufangen.

Dass in der Schweiz an diesem Wochenende drei Alpinisten tödlich verunglückt sind und ein toter Basejumper durch Bergwanderer aufgefunden wurde, sind nur Randnotizen.

 

[PeterH]

Das Flugprogramm der Grashoppers kenne ich auch nicht. Die C42 fliege ich seit zehn Jahren, mit über 1200 verkauften Geräten liegen sicher auch genug Erfahrungswerte vor ;) , ich würde sie, was Robustheit (leider nicht Komfort :D ) betrifft, so mancher Echomaschine vorziehen.

 

Wie auch hier http://www.flightforum.ch/board/index.php?/topic/95821-09082015-27-zc-takeoff-merlin-bligny-f-bei-looping-herausgefallen/ gesagt (letzter Beitrag)

 

Die Assoziation UL = Pappdeckelflieger = unsicher scheint leider nicht auszurotten zu sein - liegt natürlich auch an veralteten Bau- und Betriebsvorschriften und "gewissen" UL-Herstellern selbst ... :blush:

 

 

Gruß

Peter

Bearbeitet 24. August 2015 von PeterH

[robfly]

 

Besonders interessant finde ich die Tatsache, dass von "touchiert" gesprochen wird. Wenn ich das Bild anschaue, dann ist das ein heftiger Anprall, bei dem zumindest bei beiden Flugzeugen die Türen aufsprangen. Dass es der zweite geschafft hat, grenzt an ein Wunder.

 

 

 

Es war auch mit blossem Auge deutlich zu sehen, und gehört hat man es auch. Es hat richtig gekracht. Einen Augenblick später ging bei der Nr.1 der Schirm auf, bei der Nr.2 hofften wir vergebens darauf den Schirm zu sehen. Das waren furchtbare Sekunden, die sich wie die Ewigkeit anfühlten. Und die Bilder sind immer noch im Kopf....

[MartinM]

Mich erstaunt, dass dieser bedauernswerte Unfall so ein Medienecho ausgelöst hat. Jeder Lokalfernsehsender schickte ein Kamerateam los um Eindrücke einzufangen.

Dass in der Schweiz an diesem Wochenende drei Alpinisten tödlich verunglückt sind und ein toter Basejumper durch Bergwanderer aufgefunden wurde, sind nur Randnotizen.

 

Das Problem ist, dass man sich in Lauterbrunnen an die vielen Toten gewöhnt hat und die Medien auch. Dass ein Flieger abstürzt is eher selten. Das auf der Titelseite zu haben steigert nun mal die Auflage.

 

Verhält sich gleich beim tauchen. Kaum ist mal ein Taucher in der Schweiz umgekommen, wird Tauchen als besonders gefährlich eingestuft. Völliger Unsinn ;)

 

Und jeder Toter ist halt wieder ein gefundenes fressen für die Gegner.

 

Es kommen so viele Töfffahrer im Sommer ums leben, da sollte man doch gleich das Töff fahren verbieten ...

[Flo]

Mich erstaunt, dass dieser bedauernswerte Unfall so ein Medienecho ausgelöst hat. Jeder Lokalfernsehsender schickte ein Kamerateam los um Eindrücke einzufangen.

Dass in der Schweiz an diesem Wochenende drei Alpinisten tödlich verunglückt sind und ein toter Basejumper durch Bergwanderer aufgefunden wurde, sind nur Randnotizen.

 

Die ebenso bedauernswerten Alpinisten und der Basejumper verunfallten auch nicht vor den Augen von mehreren Tausend Zuschauern...

[Flusirainer]

Ich möchte mal meine laienhafte Sicht dazu äußern.

 

Ich denke mal, ein Problem für enge Formationsflügen mit ULs könnte auch sein, das sich das Verhältnis von Masseträgheit zu Luftwiderstand eindeutig in Richtung Luftwiderstand bewegt, was sich durchaus bei diversen Flugmanänövern als diffizil erweisen könnte.

 

Zum Beispiel wenn sich die Flugwege kreuzen und der vordere Flieger dabei einen plötzlichen Leistungsverlust erleidet.

Hier dürfte bei einem Flieger mit 400 bis 500 kg Fluggewicht gegenüber einem etwa gleichgroßen Flieger (im ähnlichem Geschwindigkeitsbereich) mit ca. 1500 kg Fluggewicht der Speedverlust wesentlich abrupter verlaufen und somit dem Hinterherfliegenden deutlich weniger Zeit und Platz zum Reagieren übrig bleiben.

 

Ich bin auch der Meinung, das mit solch leichten Flugzeugen Korrekturbewegungen innerhalb der Formation mehr Konzentration als bei größeren und schnelleren Fliegern abverlangen.

 

Wenn ich bei 800 km/h den seitlichen Abstand zum Leader korregieren will geschieht das bei 1 bis 2° BA sehr sanft. Bei nur 150 km/h ist die Richtungsänderung schon erheblich rasanter. Das Beenden dieser Korrektur muss ergo auch abrupter gesteuert werden.

Bei Cockpitaufnahmen von Flugformationen mit Kampfjets sieht man sehr gut, wie die Piloten permanent mit dem Steuerknüppel "umherrühren". Bei nem UL kann ich mir da eher extrem kurzwegige zackige Steuerimpulse vorstellen.

 

Ich möchte auch mal einen Vergleich von Modellflugzeug und Original heranziehen.

Das Modell 1:10 sieht zwar dem Original gleich aus, jedoch das Flugverhalten, die Flugcharakteristik kann niemals nie dem Original im Maßstab 1:10 nachgeahmt werden. Das Modell fliegt erheblich zackiger und agiler als das Original. Grund ist, weil sich halt Fliehkräfte und Masseträgheit nicht proportional zum Original verhalten.

 

Und heutige ULs kann man ja durchaus schon als manntragende Modellflugzeuge bezeichnen.

Ich will damit sagen, das ULs sicherlich "unangenehmer" auf kleinste fehlerhafte Steuerbefehle reagieren als größere schwerere Flugzeuge und somit in enger Formation bei bestimmten Flugfiguren weniger Spielraum für kleinste "Abnormalitäten" zur Verfügung stellen, weil die damit verbundenen Abweichungen abrupter und schneller von statten gehen.

[consti]

Mich erstaunt, dass dieser bedauernswerte Unfall so ein Medienecho ausgelöst hat. Jeder Lokalfernsehsender schickte ein Kamerateam los um Eindrücke einzufangen.

Dass in der Schweiz an diesem Wochenende drei Alpinisten tödlich verunglückt sind und ein toter Basejumper durch Bergwanderer aufgefunden wurde, sind nur Randnotizen.

Das liegt daran, dass man den Bergsport eben nicht verbieten kann. Die Flugshows eben schon. Deshalb steht im Titel des Unglücks auch "So etwas sollte man verbieten" Anstatt "Flugunfall in Dittingen"

 

Ersteres tönt viel besser.

 

 

lgC

[PeterH]

Rainer, da ist manches richtig überlegt, manches aber auch ganz falsch. Die Ruderwirksamkeit und -reaktion kann vom Konstrukteur in gewissen Grenzen frei gewählt werden und die meisten UL's (ich bin bisher selbst 4 Typen mehr oder weniger ausgiebig geflogen) fliegen sich vom Ruderinput ganz "normal", durchaus vergleichbar zu DA40 oder sogar Robin. Eins ist aber wichtig: NIE (NIE!) "kurzwegige, zackige" Ruderinputs geben, sodern - wie bei jedem Flieger - sanfte, ruhige, weiche Bewegungen.

 

Ohne auf Details einzugehen: Die C42 ist sehr einfach zu fliegen, wird verbreitet als Schulflugzeug und Schleppflugzeug eingesetzt und verhält sich wirklich sehr gemütlich. Die für die verschiedenen Manöver erforderlichen Ruderkräfte korrespondieren sehr gut mit der Geschwindigkeit (was nicht für alle UL's gilt) usw, mit einem Wort: ein grundsolides Flugzeug. Wenn's nicht wirklich grenzwertig bockig ist, kann man den Knüppel auch loslassen - das Ding fliegt von selbst. Ich kenne nur einen Typ, der noch einfacher zu fliegen ist (kann man oben nachlesen, ich will hier nicht zuviel Reklame machen ;) ).

 

Nochmal: Jeder, der mal in einer C42 oder A22 (Foxbat) in der Umgebung EDRK mitfliegen will (kostenfrei, natürlich), mag sich gerne per PN melden.

EDIT: Maximalgewicht des Pax allerdings 90 kg :huh:

 

EDIT2: Der hier behandelte Unfall ist meiner Meinung nach doch wohl auf mangelhaftes see-and-avoid zurückzuführen: Die C42 hat direkt nach oben und direkt nach unten keine Sicht und irgendjemand ist möglicherweise  einfach mit dem Programm durcheinandergeraten. Traurig, aber sowas passiert leider... :(

 

Gruß

Peter

Bearbeitet 24. August 2015 von PeterH

[MartinM]

Das liegt daran, dass man den Bergsport eben nicht verbieten kann.

 

Wieso nicht? Der Staat kann doch jederzeit ein Verbot erlassen, dass Basejumping, Canyoning und Bersteigen in der Schweiz verboten ist ...