YvesHeller Geschrieben 16. Januar 2019 Geschrieben 16. Januar 2019 (bearbeitet) Und nun kommts noch zum Prozess wegen fahrlässiger Tötung von 11 Personen.. https://www.independent.co.uk/news/uk/crime/shoreham-crash-trial-latest-pilot-death-airshow-disaster-andrew-hill-gross-negligence-old-bailey-a8730676.html Bearbeitet 16. Januar 2019 von YvesHeller Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. Januar 2019 Geschrieben 16. Januar 2019 Ohje, aus dem Artikel: Zitat The court also heard that a year before the Shoreham crash, Mr Hill had to be stopped from continuing his display at another air show because the flight director thought he was trying stunts that were too dangerous. Mr Kark said: “At the Southport airshow he performed a dangerous manoeuvre and his display was then halted by the flight director of that display, calling what is known as a ‘stop stop stop’. “Such is a rare event, and was issued on that occasion because the manoeuvre he performed took him far too close to the crowd and was dangerous. Zitieren
teetwoten Geschrieben 17. Januar 2019 Geschrieben 17. Januar 2019 Schon schwer verständlich: Für einen Loop in Bodennähe braucht man entweder eine genügend hohe Anfangsgeschwindigkeit oder ausreichend Schub. Wenn die Maschine schon nicht übermotorisiert ist (vgl Schub / Gewicht > 1), dann dürfte in den meisten Fällen max Leistung angezeigt sein. Da geschah wohl der erste Fehler. Dann gäbe es einen Kontrollpunkt, nämlich der Scheitel des Loop, wo ein Tiefflug-Kunstflugpilot unbedingt seine Höhe und Geschwindigkeit mitsamt den erforderlichen Reserven kennen muss, um das Manöver erfolgreich zu Ende zu führen. Dieser Kontrollpunkt wurde offenbar nicht angewendet (vgl "swiss-cheese-model" - https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer-Käse-Modell), so dass es zum Unfall kam! Einen Loop in Bodennähe fliegt man in der Regel so, dass man ihn in sicherer Höhe ausleiten könnte, die Flugi dann aber mit eben der besagten Reserve vollständig kontrolliert und absichtlich weiter sinken lässt, um die Spektakularität zu erhöhen. “Before the aircraft’s pitch up, Mr Hill failed to select full power on the throttle. “The aircraft ascended to about 2,800ft (853m) where it was inverted and horizontal at the top of the loop. “The height at which the aircraft was horizontal was too low, probably by as much as 1,000ft (305m) below the height required safely to complete the manoeuvre. Diese Problematik wurde bereits hier diskutiert: https://www.flightforum.ch/board/topic/99909-08042018-f-azyk-yak-18-lfql-absturz-bei-flugschau/ Stefan Zitieren
Horbach Geschrieben 8. März 2019 Geschrieben 8. März 2019 Mr. Hill wurde heute freigesprochen:https://www.bbc.com/news/uk-england-47495885?intlink_from_url=https://www.bbc.com/news/topics/cp8xygek8r7t/shoreham-airshow-plane-crash&link_location=live-reporting-story 1 1 Zitieren
Falconer Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 (bearbeitet) "...The former RAF instructor claimed he had blacked out in the air, having experienced "cognitive impairment" brought on by hypoxia possibly due to the effects of G-force…" Wenn das so war, und das ist sehr leicht vorstellbar, lassen wir alle anderen Faktoren weg, wirft das schon Fragen für viele Displays auf..Körperliche Verfassung und Alter des Piloten, G-Suit oder nicht…die Blue Angels fliegen ohne G-Suit, aber das sind lauter junge Leute in Top Form.. Und bei military Displays von modernen Kampfflugzeugen, da sitzen lauter sehr junge Leute in Topform mit G Suit und perfekter Pressatmungstechnik drinnen Bei Jets, die haben ja genug Kraft lange in einer positiven höheren G Belastung zu bleiben..und müssen gar nicht viele Gs sein..3 G "sustained" über längere Zeit und man ist schnell einmal "weg"..nicht ganz weg, aber halt schon sehr eingeschränkt, was Denkprozesse, Urteilskraft und Entscheidungen betrifft..aus Sauerstoffmangel im Kopf.. Bei Kunstflug mit kleinen Propellermaschinen sind ja G Belastungen von relativ kurzer Dauer, weil die Dinger nicht genug Kraft haben die Gs lang zu halten.. aber Jets? Wirft meiner Meinung nach schon Fragen auf..für die Zukunft.. Falconer Bearbeitet 9. März 2019 von Falconer Zitieren
Frank Holly Lake Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 Hallo, Das Gerichtsurteil ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Eine socher Rechtssprechung wäre im PKW Bereich undenkbar, auch in GB . Grüße Frank Zitieren
Falconer Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 24 minutes ago, Frank Holly Lake said: Hallo, Das Gerichtsurteil ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Eine socher Rechtssprechung wäre im PKW Bereich undenkbar, auch in GB . Grüße Frank Naja, man soll das glaube ich nicht vergleichen.. Das Urteil mag für die Angehörigen der Opfer schwer verständlich sein, die haben grossen Schmerz, aber der Richter hat es sich sicher nicht einfach gemacht, und wenn er letztendlich den Umstand den der Pilot für den Unfall als ursächlich, weil selbst erlebt, respektive wegen "cognitive impairment due to lack of O2 due to G Forces", eventuell nicht mehr bewusst miterlebt hat, dann kann man das Urteil schon nachvollziehen.. Rechtssprechung hat nichts mit Rache oder Vergeltung zu tun..sondern es wird je nach Fall ein Urteil gefällt…unter Abwägung aller Faktoren 1 Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 9. März 2019 Autor Geschrieben 9. März 2019 Man kriegt vor Gericht kaum je Recht sondern allenfalls ein Urteil. Und es liegt in der Natur von der Sache, dass jedes Urteil einige Leute freuen wird und andere verstehen die Welt nicht. So wie ich es verstehe ging es genau darum, wo zur Zeit ja auch in der Schweiz heftig gestritten wird: War es eventualvorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Dies konnte Mr Hill nicht nachgewiesen werden daher der Freispruch. Ehrlich gesagt kann ich damit besser leben als mit diversen Urteilen hier in der Schweiz in letzter Zeit gegen Piloten und ATCOs. Kein Pilot, auch nicht Andi Hill, wird leichtfertig ein unersetzbares Flugzeug und auch die gesamte Tradition der Airshows in den UK gefährden, von den damit beteiligten Menschen mal völlig abgesehen. Im Endeffekt wird Andi Hill zeit seines Lebens damit zu kämpfen haben, dass 11 Menschen gestorben sind und dass der Airshow Circuit wie er sehr populär war in den UK mit seinem Unfall wohl endgültig zu Ende ist. Denke damit und mit den sonstigen persönlichen Folgen ist er mehr als genug gestraft. 5 Zitieren
Frank Holly Lake Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 (bearbeitet) Lasse es mich exakter formulieren: -Der Pilot hat im Vorfeld sich gegen Anweisungen wiedersetzt. -Das Mänöver wurde in zu geriger Höhe angefangen, angesetzt -Beim Manöver wude nicht wie benötigt mit 100 % Schob geflogen , der Schub nicht erhöt. -Beim Manöver wurde nicht in der 180 Grad Position die Höhe überprüft, um das Manöver abzubrechen, er war 1000 Fuß zu tief Sprich, den Pilot haben die Instumentanzeigen schon bei Beginn des Manövers nicht interessiert. Er war offnesichtlich auch gesundheitlich nicht zum führen eines Kampfflugzeuges geeigent. Da sich darauf zu berufen, das er einen "Black OUT" hatte und deshalb das Situationsbewustsein verlohren hat, ist für mich keine Ausrede. Und so etwas fliegt dann immer aktiv noch auf dem linken Sitz eine BA Linenmaschine. Unglaublich Ist es nun klarer? Grüße Frank . Bearbeitet 9. März 2019 von Frank Holly Lake 2 1 Zitieren
Falconer Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 (bearbeitet) 27 minutes ago, Frank Holly Lake said: Da sich darauf zu berufen, das er einen "Black OUT" hatte und deshalb das Situationsbewustsein verlohren hat, ist für mich keine Ausrede. Das würde ich nicht so hart formulieren..ist es möglich, dass ein Pilot während einem Display in einer Art "g-induced" limitierten Wahrnehmung ist und dadurch Sachen macht, die er bei vollem Bewusstsein und klarem Kopf nicht so machen würde? Kann ich mir schon vorstellen.. Was die History betrifft, wie FalconJockey weiter oben berichtet hat..ist es möglich, dass sich ein Pilot unbewusst einer zu lange anhaltenden G Belastung aussetzt und sich damit physiologisch unbewusst überfordert, und erst nach dem Display, am Boden, wenn er es selbst analyisert sich fragt, was war denn da mit mir los, warum hab ich das so gemacht?..Möglich wäre das Falconer Bearbeitet 9. März 2019 von Falconer 1 Zitieren
teetwoten Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 (bearbeitet) Nein, da stimmt definitiv etwas nicht und zwar nicht nur beim ungenügenden Respekt vor dem Tiefflugkunstflug. Solche Figuren in Bodennähe soll einer nur fliegen wenn er sie im Schlaf beherrscht oder eben auch bei zu viel Beschleunigung oder (angeblich) zu wenig Sauerstoff. Auch wenn er schon halb bewusstlos war hätten ihn seine "trainierten Reflexe" auffordern müssen die üblichen Checks im Scheitel des Loops zu überprüfen, so wie er das hoffentlich Dutzende Male vorher auch gemacht hat. Entsteht der geringste Zweifel so muss er die Maschine aufrichten und darf nicht gen Boden weiterziehen. Im Kunstflugtraining lernt man beispielsweise, dass man beim Black-Out (Vorhang) den Knüppel kurz nachlässt, worauf die Sicht sofort wieder da ist und man die Lage neu beurteilen muss... Stefan Bearbeitet 9. März 2019 von teetwoten 1 1 Zitieren
Falconer Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 (bearbeitet) 4 hours ago, teetwoten said: Entsteht der geringste Zweifel so muss er die Maschine aufrichten und darf nicht gen Boden weiterziehen. I Absolut ja... was ich mein, es mag Situationen geben, wo Du das nicht mehr so vollbewusst mitbekommst, während es passiert…weil in der Birne einfach Sauerstoff fehlt... Gerd Bearbeitet 9. März 2019 von Falconer 1 Zitieren
teetwoten Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 (bearbeitet) vor 15 Minuten schrieb Falconer: was ich mein, es mag Situationen geben, wo Du das nicht mehr so vollbewusst mitbekommst, während es passiert…weil in der Birne einfach Sauerstoff fehlt... In 2800ft AGL plus 7ft EGKA elev = 2807ft MSL.............??? Dann gehörst Du auf die Intensivstation und nicht in ein Flugzeug...!!! Stefan Bearbeitet 9. März 2019 von teetwoten 1 Zitieren
Falconer Geschrieben 9. März 2019 Geschrieben 9. März 2019 (bearbeitet) 24 minutes ago, teetwoten said: In 2800ft AGL plus 7ft EGKA elev = 2807ft MSL.............??? Dann gehörst Du auf die Intensivstation und nicht in ein Flugzeug...!!! Glaub ich nicht unbedingt…selbst, nehmen wir den Fall, ein Airshow Pilot würde auf 100% Sauerstoff sein, über die Maske, von kurz nach dem Engine Start an…mag ein Bissel helfen…nur am Ende des Tages der Sauerstoff wird über die Lunge ins Blut aufgenommen, und von dort muss er vom Herzen erst in die Birne transportiert werden..und da muss das Blut bei höheren positiven Gs erst "die Stufen steigen" ..ins Hirn rauf..was bekanntlich nicht so einfach ist…respektive je nach Sitzposition gar nicht geht…die neuen Fighters haben meistens, nicht immer, einen Sitztilt, wo die Knie auf der Höhe vom Herzen sind, das hilft schon bei hohen Gs…also die meisten neuen Fighters halt..der Eurofighter mag da eine negative Ausnahmeerscheinung sein, deswegen brauchens in dem als G - Suit ein hydraulisches Ganzkörperkondom..( was wieder ganz andere zusätzliche Probleme schafft) keine Ahnung jetzt wie "aufrecht" man im Hunter sitzt….aber eher doch aufrecht, nehm ich mal an…war damals halt "state-of-the-art"..heute weiss man es besser..( mit Ausnahmen halt..wie beim EF) nur so ein Gedanke..ziemlich egal in welcher Höhe Du da bist.. Gerd Bearbeitet 9. März 2019 von Falconer Zitieren
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