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Fraport übernimmt 14 griechische Regionalflughäfen


AirBuss

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Die griechische Regierung hat dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport nach langem Zögern den Zuschlag für den Betrieb von 14 Regionalflughäfen erteilt. Der Gesamtkaufpreis für die Betreiberkonzessionen beträgt 1,234 Milliarden Euro. Nach Angaben aus Kreisen des Privatisierungsfonds ist das Geschäft eine der größten Privatinvestitionen in Griechenland in den vergangenen Jahren. Der Vertrag ist zunächst auf 40 Jahre angelegt.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-08/griechenland-fraport-regionale-flughaefen-uebernahme

 

Gruss

Sebastian

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autsch, das wird aber Wasser auf die Mühlen der Syriza-Anhänger sein, die behaupten, die ganze Schuldenkrise sei von Merkel inszeniert und Deutschland wolle langsam aber sicher Griechenland "heim ins Reich" holen...  :blink:

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und die Kosten/Verluste kann Fraport natürlich wiederum von der Steuer absetzen...

Wer also zahlt mal wieder? korrekt: der deutsche Steuerzahler...

 

 

Und ob Fraport tatsächlich ein "Investor" wird (sprich in die Modernisierung der Flughäfen investieren wird), oder nur ein "Gewinne-Abzieher" (wie so oft), werden wir noch sehen müssen. Nach allen Regeln der Betriebswirtschaft wird man vermutlich nur soviel investieren, wie sich steuertechnisch lohnt. Keinesfalls so viel wie notwendig um die Flughäfen auf Vordermann zu bringen.

 

Gruß

Ralf

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Und ob Fraport tatsächlich ein "Investor" wird (sprich in die Modernisierung der Flughäfen investieren wird), oder nur ein "Gewinne-Abzieher" (wie so oft), werden wir noch sehen müssen. Nach allen Regeln der Betriebswirtschaft wird man vermutlich nur soviel investieren, wie sich steuertechnisch lohnt. Keinesfalls so viel wie notwendig um die Flughäfen auf Vordermann zu bringen.

Bis wann lohnt sich eine Investition "steuertechnisch" und ab wann nicht mehr? Übrigens handelt es sich nicht um einen Verkauf, sondern um eine Verpachtung für 40 + 10 Jahre.

 

Geplant sind 330 Mio. Euro Investition in den ersten vier Jahren. Die Passagiergebühren werden auf 14,50 Euro festgelegt und steigen nach Abschluss der Investitionen auf 18,50 Euro. Es gibt also durchaus Regeln, und die erwarteten Gewinne werden ja auch im Pachtpreis berücksichtigt, der ebenfalls eine Einnahme für den griechischen Staat darstellt. Jeder der meint, hier gäbe es nur etwas abzuschöpfen ist eingeladen, sich an der Ausschreibung zu beteiligen und einen höheren Preis zu bieten. Ich bin zwar auch immer skeptisch, wenn man einem Privaten eine Monopolstellung überschreibt (die meisten Flughäfen sehe ich schon per Definition in einer Monopolstellung aufgrund ihrer Lage). Andererseits sehe ich die Aussichten für die notwendigen Investitionen noch schlechter, wenn man die Flughäfen als reine griechische Staatsbetriebe belässt.

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und die Kosten/Verluste kann Fraport natürlich wiederum von der Steuer absetzen...

Wer also zahlt mal wieder? korrekt: der deutsche Steuerzahler...

 

 

Und ob Fraport tatsächlich ein "Investor" wird (sprich in die Modernisierung der Flughäfen investieren wird), oder nur ein "Gewinne-Abzieher" (wie so oft), werden wir noch sehen müssen. Nach allen Regeln der Betriebswirtschaft wird man vermutlich nur soviel investieren, wie sich steuertechnisch lohnt. Keinesfalls so viel wie notwendig um die Flughäfen auf Vordermann zu bringen.

 

Gruß

Ralf

 

Ralf, du musst dich in deinem Schwarz-schwarz Szenario schon entscheiden:

 

Entweder Verluste, die man von der Steuer absetzen kann und der deutsche Steuerzahler zahlt, oder ein Gewinne-Abzieher (dann freut sich der deutsche Fiskus). Im ersten Fall müssen hohe Betriebsausgaben entstehen (um Verluste zu schreiben) - dann muss Fraport notgedrungen zu einem ordentlichen Investor mit entsprechenden Investitionssummen werden.

 

330 Mio in 4 Jahren für 14 Airports ist schon mal nicht zu knapp.

 

Mehr als links-populistische Meinungsmache (Phrasen wie: "Der Steuerzahler zahlt wieder" und "Gewinn-Abzieher") ist dein Beitrag leider nicht.

Da ich deine technisch enorm fundierten Beiträge im Forum wirklich schätze, bin ich umso mehr erstaunt so einen Käse von dir an dieser Stelle zu lesen.

 

Chris

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Das "Gewinne-Abziehen" ist einfach zu verstehen: Flughäfen sind im Endeffekt immernoch öffentliche Infrastruktur. Gewisse rentieren, gewisse eher weniger - ganz so wie das anderweitig auch der Fall ist.

Wenn nun die profitablem Flughäfen (beispielsweise Autobahnen) veräussert werden und gleichzeitig die defizitären (Bergstrassen) in öffentlicher Hand bleiben, resultieren für den Staat schlussendlich geringere Erlöse durch die profitablen Objekte (in diesem Fall Pachtzinsen), während die defizitären weiterhin dieselben Verluste verursachen. Positiv ist einzig, dass so ggf. Investitionen ermöglicht werden können.

 

Voilà, ein deutsches Unternehmen (teils im Staatsbesitz...) schöpft aus Griechenland Gewinne ab und profitiert von der Krise dort. Diese wiederum teilweise mitverursacht durch - ja genau - Deutschland. Das finde ich schon sehr heikel und ist genau der Teufelskreis, welcher Syriza (erfolglos) zu durchbrechen versuchte. Nebenbei ist es auch ziemlich doof, gerade jetzt Staatseigentum zu verscherbeln, wo die Preise doch am Boden sind... Hoffentlich investiert die Fraport wenigstens!

 

(Disclaimer: Ja, die Griechen sind selbstverständlich mitschuldig an deren Situation - aber ganz sicher nicht alleine.)

Bearbeitet von Lausig
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Auch wenn es linkspopulistisch, und damit bäh ist, bleibt es trotzdem die Realität die man seit Jahrzehnten überall sieht.

Warum sollte auch ein Investor die Flughäfen fit für die Zukunft machen, wenn er doch nur beabsichtigt sie für einen gewissen Zeitraum zu betreiben?

Der wirtschaftspopulistische Spruch "Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer" mag ja wahr sein, aber Unternehmer sind ganz sicher nicht mehr an der langfristigen Infrastruktur des Staates interessiert, sondern daran wenn möglich kurz- mindestens aber mal mittelfristig Geld zu verdienen.

Will man langfristig die Flughäfen fit machen, dann geht das sicher nicht darüber, kurzfristig einen Investor ins Boot zu holen.

Will man für die nächsten 10 Jahre den Staatskonkurs verschleppen, dann ist das allerdings eine elegante Möglichkeit.

 

Noch schlimmer als echte Privatisierung oder totaler Staatsbetrieb sind natürlich die Mischformen, die all das privatisieren was kurzfristig Geld bringt, und all das im Staatsbesitz belässt, was langfristig nur kostet...

 

Immerhin, Fraport will tatsächlich eine stramme Summe investieren. Nur ob das am Ende mehr bringt, als das selbe Geld im Rahmen des Hilfspackets zweckgebunden zu vergeben (statt alles in ein großes schwartes Loch zu werfen...) wird man wohl nie erfahren. Die EU-Subventionen für Infrastruktur wären ja ein solches Mittel, nur zeigt die Vergangenheit halt auch, dass dies nicht nur für die notwendigen Investitionen, sondern auch für "Luftschlösser" verwendet wird (wie z.B. ein Regionalflughafen für die Heimatstadt des Ministerpräsidenten...). Die Flughäfen auf den Inseln sind übrigens definitiv sinnvolle Infrastruktur.

 

Ich will es den Griechen ja wünschen, dass dieses mal die Zusammenarbeit mit Investoren Griechenland genauso nützt, wie den Investoren, aber die bisherige Erfahrung macht mich da nicht optimistisch...

 

Gruß

Ralf

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Gesichert ist der Geschäftsabschluss keineswegs. Der Thread-Titel ist etwas gar optimistisch ausgefallen.

 

Die Fraport möchte noch „Nachverhandeln“, was wiederum von Griechenland kategorisch abgelehnt wird. Fraport stellt sich auf den Standpunkt, dass die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr identisch sind mit denen, welche im Zeitpunkt der Ausschreibung gültig waren. Sprich; man schätzt das Risiko also heute höher ein als früher. Man möchte auch das in der Ausschreibung enthaltene Mitspracherecht der Behörden wegbedingen. Griechenland geht nicht darauf ein. Solche potentiellen Aenderungen könnten auch unterlegene Mitbieter reaktivieren und die ganze Sache müsste dann sogar neu ausgeschrieben werden.

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