Maxrpm Geschrieben 31. Juli 2015 Geschrieben 31. Juli 2015 Kann schon sein, dass in einem Luftraum in dem Roboter und Menschen gemischt fliegen ein TCAS Pflicht wird. Eigentlich würde genügen wenn nur S-Transponder Pflicht ist für die Menschen und TCAS für den Roboter. Die Drohne hätte dann immer die Möglichkeit und Pflicht auszuweichen. Damit sollte es aber eigentlich auch schon genug sein. Wolfgang 1 Zitieren
Volume Geschrieben 31. Juli 2015 Geschrieben 31. Juli 2015 Die Drohne hätte dann immer die Möglichkeit und Pflicht auszuweichen. Am besten senkrecht nach unten, dass kann nämlich nur die Drohne, und kommt damit maximal schnell aus der Gefahrenzone. Flugzeuge können ihre Flugrichtung nur sehr begrenzt ändern. Das würde natürlich auch stärkere Annäherung erlauben. Und man könnte den GA-Piloten klar einschärfen: bei Drohnen immer nach oben ausweichen, dann brauchen die kein TCAS. Aber das wäre vielleicht ein Bisschen zu pragmatisch... Gruß Ralf 1 Zitieren
iwl Geschrieben 31. Juli 2015 Geschrieben 31. Juli 2015 Wenn derartige Ausweichmanöver nötig sind, dann ist das System Drohnenauslieferung weit davon entfernt auf die Menschheit losgelassen zu werden. Zitieren
iwl Geschrieben 31. Juli 2015 Geschrieben 31. Juli 2015 (bearbeitet) Google scheint das Problem durchaus ernstzunehmend anzugehen: http://www.airspacemag.com/daily-planet/googles-future-air-force-180956113/?no-ist Innovation von außerhalb kann der Luftfahrt ja eigentlich nur gut tuhen, aus sich selbst herraus tut sie sich ja etwas schwer. Bearbeitet 31. Juli 2015 von iwl Zitieren
sheckley666 Geschrieben 1. August 2015 Geschrieben 1. August 2015 Ralf spricht von hunderten Drohnen: Eine Drohne mit 5 kg Nutzlast ist durchaus schon ein gefährliches Teil (ich stelle mir gerade vor, der Empfänger einer Amazon-Sendung eilt freudig erregt auf so einen Apparat zu, um sein lang erwartetes Päckchen abzuschnallen: Die Rotoren sind ziemlich schnitzel-intensiv, ich habe eine ganz kleine Drohne und das Biest hat mich schon fies angeritzt :o ). Ich gehe davon aus, dass derartig spektakuläre Vorfälle, die das Image der Drohnen auf Jahrzehnte erledigen könnten, auch die grösste Angst von Firmen wie google und Amazon sind - und dass deshalb diese Vorfälle derartig vielfach abgesichert werden, dass sie niemals passieren werden. Gefährlich wird die Sache erst, wenn die Menschen von Kindesbeinen an nichts anderes mehr kennen, als dass Pakete per Drohne kommen. Dann schlagen die Einsparmassnahmen rücksichtslos zu. Hat eigentlich jemand Zahlen darüber, welche Gefahr für Leib und Leben von den stets unter höchstem Zeitdruck gehaltenen Paketboten in ihren rasenden Transportern ausgeht? Zitieren
Pioneer300 Geschrieben 1. August 2015 Geschrieben 1. August 2015 Wenn Drohnen in nennenswerter Zahl fliegen, um die bestellten Luxusgueter der eher wohlhabenden Klientel zuzustellen, dauert es nur noch einen Wimpernschlag, bis boese Buben Mittel und Wege finden, um die Dinger vom Himmel zu holen und samt Ladung einzupacken. Chris Zitieren
Lausig Geschrieben 1. August 2015 Geschrieben 1. August 2015 Halten wir fest: Drohnen können kein see-and-avoid wie wir es heute kennen. Das wird in absehbarer Zeit nicht wirtschaftlich sicher möglich sein. Folglich haben wir zwei Möglichkeiten: - Wir führen neue Avoidance-Systeme ein, mithilfe von exakten Koordinaten - ähnlich dem TCAS, von Fluggerät zu Fluggerät. - Wir trennen "normalen" Verkehr (Airlines, GA) strikt von unbemanntem mittels separater Lufträume. Es ist klar, dass ersteres keine Lösung ist, die schnell vernünftig umgesetzt werden kann. Neue, generell verpflichtende Systeme in der Luftfahrt einzuführen, dauert sehr lange und kostet Unsummen (zahlt die GA, damit Amazon deren Luftraum belästigen kann?). Damit vertagen wir die Nutzung der chancenreichen Drohnen-Technologie um mehrere Jahrzehnte. Die Alternative ist einzig eine gefährliche Mischnutzung von Drohnen im bisherigen auf optischem see-and-avoid und Sprechfunk basierendem Luftraum. Folglich bleibt die zweite Option - im Grunde das, was Amazon vorschlug. Allerdings hat Amazon eins vergessen: Der Luftraum ist und bleibt Allgemeingut! Einfach flächendeckend weitere Lufträume für die Öffentlichkeit zu sperren, wäre total unverhältnismässig. Helikopter, Gleitschirme, Segelflugzeuge und Modellflugpiloten sind auf freien bodennahen Luftraum angewiesen. Eine schnelle Lösung stellen meines Erachtens spezifische Drohnen-Strecken dar - ein Luftstrassen-System nur für unbemannte Flugobjekte. Ein solches einzuhalten ist für Drohnen absolut kein Problem, weil diese ja sowieso auf den Meter genau gesteuert werden. Die Grössenordnung, die ich mir dabei vorstelle, ist die einer Autobahn oder Kantonsstrasse von vielleicht 20-30 Meter Höhe. Wenn solche Drohnen-Luftstrassen nur auf Gesuch hin einzeln bewilligt werden und in der erwähnten Grössenordnung bleiben, kann ein übermässiger "Luftraum-Frass" vermieden und die Sicherheit der bemannten Fluggeräte gewahrt werden. Für die Drohnen selber kann ein solches Luftstrassen-Netz natürlich auf den letzten Meter genau elektronisch erstellt werden. Um das klassische see-and-avoid der GA im unkontollierten Luftraum nicht zu beeinträchteigen, könnten die Drohnen-Luftstrassen über den Strassen für Autos erstellt werden - dann wäre allgemein klar, dass beispielsweise 10 Meter rechts und links sowie 50 Meter über Kantons- und Quartierstrassen mit Drohnenverkehr zu rechnen ist. Drohnen-Luftstrassen sind einfach verständlich, schnell umsetzbar und öffnen der Drohnen-Industrie angemessene Freiräume. So besteht auch die Chance, zuverlässige Avoidance-Systeme erst mal nur für Drohnen zu entwickeln und damit Erfahrungen zu sammeln. Irgendwann kann Mischverkehr dann sicher möglich werden - aber erst dann, wenn die dafür nötigen neuen Avoidance-Systeme ausgereift sind! Zitieren
sheckley666 Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 Halten wir fest: Drohnen können kein see-and-avoid wie wir es heute kennen. Das wird in absehbarer Zeit nicht wirtschaftlich sicher möglich sein. Nein, das halte ich nicht fest. Welche Begründung gibt es denn für diese Prämisse? Doch hoffentlich nicht, dass es die heutigen Spielzeugdrohnen nicht können. 1 Zitieren
Pioneer300 Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 Für die Drohnen selber kann ein solches Luftstrassen-Netz natürlich auf den letzten Meter genau elektronisch erstellt werden. Um das klassische see-and-avoid der GA im unkontollierten Luftraum nicht zu beeinträchteigen, könnten die Drohnen-Luftstrassen über den Strassen für Autos erstellt werden - dann wäre allgemein klar, dass beispielsweise 10 Meter rechts und links sowie 50 Meter über Kantons- und Quartierstrassen mit Drohnenverkehr zu rechnen ist. Z.B. Amazon moechte aber praktisch jeden Haushalt erreichen koennen, sie fliegen ja direkt zum Endkunden und nicht zu irgendwelchen Verteilerzentren. Die Folge waere ein undurchdringlich dichtes Spinnennetz aus Korridoren, welche sich ueber das ganze Land legt... Chris Zitieren
Pioneer300 Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 Nein, das halte ich nicht fest. Welche Begründung gibt es denn für diese Prämisse? Doch hoffentlich nicht, dass es die heutigen Spielzeugdrohnen nicht können. Du meinst also, dass Drohnen bald selbststaendig Verkeher ausweichen koennen. Mhh... Wuerdes Du Dich in ein Verkehrsflugzeug setzen wenn Du weisst, dass der Flug durch Gebiete mit starkem Drohnenverkehr fuehrt und man sich drauf verlaesst, dass die schon ausweichen werden? Ich nicht.... Chris Zitieren
sheckley666 Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 Sorry Chris, dass ich mit einer Gegenfrage antworte, aber: Werden Verkehrsflugzeuge heute durch Gegenden mit starkem GA-Verkehr gelenkt, in denen mit see-and-avoid, wie wir es heute kennen gearbeitet wird? Zitieren
ursmunger Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 Sorry Chris, dass ich mit einer Gegenfrage antworte, aber: Werden Verkehrsflugzeuge heute durch Gegenden mit starkem GA-Verkehr gelenkt, in denen mit see-and-avoid, wie wir es heute kennen gearbeitet wird? Ja, beispielsweise jedes, das Bern, Sion, Altenrhein oder Friedrichshafen anfliegt. Um nur die zu nennen, die mir spontan einfallen. Sent from my iPad using Tapatalk 1 Zitieren
sheckley666 Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 (bearbeitet) Okay. In dem Fall setze ich mich dann auch bedenkenlos in ein Verkehrsflugzeug, das durch drohnenverseuchtes Gebiet fliegt. Bearbeitet 2. August 2015 von sheckley666 Zitieren
Maxrpm Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 Bei jedem TACS Ausweichmanöver schreibt der Computer den Menschen vor welche Steuereingaben durczuführen sind. Es gibt dabei ausdrücklich keinen Ermessensspielraum für die Crews. Warum sollte es ein Problem sein wenn der Computer direkt mit dem Autopiloten der Drohne spricht? Wolfgang 1 Zitieren
Lausig Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 Ihr sprecht genau das an, was ich erwähnt hatte: ein elektroisches Avoidance System ähnlich wie TCAS. Das ist vorerst keine Lösung, weil wir im öffentlichen Luftraum eben auch Teilnehmer haben, die keinerlei oder nur sehr reduzierte Avionik dabei haben: Gleitschirme und Segelflieger beispielsweise. Denen kann man nicht einfach so ein TCAS unterjubeln, ganz abgesehen davon, wer das bezahlen soll? Zudem ist TCAS ausdrücklich kein Hilfsmittel für die alltägliche Separation, sondern ein Backup zur ATC und eben genau optischem see-and-avoid... Optisches see-and-avoid wie bisher können Drohnen nur mit grösstem Aufwand prototypenmässig, dass sowas zuverlässig für einen Quadrocopter z.B. funktioniert, ist technisch noch in sehr weiter Ferne. Deswegen komme ich zum Schluss dass wir vorerst getrennte Lufträume brauchen. Die Drohnen-Lufträume können aber sehr gezielt und vergleichsweise extrem klein ausfallen, weil Drohnen eben problemlos auf den Meter genau fliegen können. Die Referenz von Strassen am Boden dient dazu, die Drohnen-Lufträume möglichst einfach erkennbar zu machen. Das ist auch für Amazon absolut kein Problem - zu jedem Haus führt eine Strasse, über die eine Drohne fliegen kann. Das ist dann zwar nicht der effizienteste, direkte Weg, aber wir haben eine einfach verständliche und sinnvolle Lösung. Zitieren
sheckley666 Geschrieben 2. August 2015 Geschrieben 2. August 2015 Ein TCAS-System löst längst nicht alle Herausforderungen, die eine Drohne hat. Das von Peter angesprochene Gesichts-Zerschitzelungsproblem, allgemeiner die Gefahr der Verletzung von Menschen, lässt sich damit nicht lösen. Es darf aber genausowenig passieren, dass Bello oder die Mietzekatze verletzt werden, und auch kein liebes Zwitschervögelchen darf geschnetzelt werden. Das würde die machtvolle Lobby der Tierschützer auf den Plan rufen, und die Sache wäre auf Jahrzehnte erledigt. Nichtmal der teure Gartenzwerg oder ein seit Jahrzehnten in Form geschnittener Nadelbaum sollten beschädigt werden, die Weihnachtsbeleuchtung muss verschont bleiben. Leistungsfähiges see-and-avoid ist die Grundvoraussetzung für solche Drohnen. Ich meine allerdings, dass die Technik hierfür in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht hat, und solche Systeme prinzipiell bereits existieren. Es fehlt höchstens noch etwas Feinabstimmung. Zitieren
Volume Geschrieben 3. August 2015 Geschrieben 3. August 2015 Ein solches einzuhalten ist für Drohnen absolut kein Problem, weil diese ja sowieso auf den Meter genau gesteuert werden. Wo kommt dieser Optimismus her? Im Mittel mag GPS diese Genauigkeit bieten, aber es gibt jeden Tag Zeiträume (manchmal nur wenige Minuten) in denen die Satellitenkonstellationen diese Präzision bei weitem nicht zulassen. Von der Satellitenabdeckung in Häuserschluchten mal ganz zu schweigen. OK, die "unabgeschirmte" Präzision kann man zu jedem Zeitpunkt aus den Almanachdaten halbwegs bestimmen, aber würde man von Drohnen erwarten, dass sie in Zeiten geringer Präzision und hoher Anforderung dann einfach mal landen? Halten wir fest: Drohnen können kein see-and-avoid wie wir es heute kennen. Das wird in absehbarer Zeit nicht wirtschaftlich sicher möglich sein. Nein, das halte ich nicht fest. Welche Begründung gibt es denn für diese Prämisse? Doch hoffentlich nicht, dass es die heutigen Spielzeugdrohnen nicht können. Piloten brauchen buchstäblich jahrelange Erfahrung, um den Luftraum vernünftig zu scannen. Jeder dürfte das mal als Flugschüler gemerkt haben, und manch ein Lehrer merkt es täglich: Ein trainierter Pilot sieht ein Vielfaches an Luftraumteilnehmern um sich, als ein Anfänger. Das ist ein Lernprozess, und damit tuen sich Computer extrem schwer. Auch das Abschätzen der Bewegungsrichtung und die logische Vorhersage des weiteren Verhaltens ist nicht einfach. Unsere FLARM Kollegen können da sicher ein Lied von singen, da steckt ein ganz schön ausgefuchster Algoritmus dahinter, Objekte auf Kollisionskurs aus den vollen Bewegungsdaten herauszufinden, aus einem Bild ist das nochmal um Größenordnungen schwieriger. Sicher auf Dauer nicht unmöglich, aber auf absehbare Zeit bestimmt. Wenn Objekte erst mal sehr weit entfernt sind (und trotzdem je nach Richtung und Geschwindigkeit nur Sekunden von einer Kollision entfernt...) muss die Auflösung der Kamera extrem gut sein, um das zu erkennen. Da ein Objekt mit dem man kollidiert ja eine "stehende Peilung" hat, sprich sich im Blickfeld nicht bewegt, sondern nur größer wird, ist das extrem schwer zu leisten, wenn man nicht eine sehr gute Kamera hat, die einerseits eine Halbkugel (oder wenigstens mal einen 180°x20° Feld) vollständig abscannen, andererseits aber einzelne Objekte gut genug auflösen und erkennen kann, um zu sehen ob sie sich nun entfernen oder näher kommen. Die neuen Bremsassistenten in Autos arbeiten auf etwa 50m Entfernung mit 2m großen Objekten, also einer Winkelauflösung von ungefähr 0.04° In der Luftfahrt müssten wir mindestens zehnmal so Präzise sein, wenn nicht gar noch besser. Bei 180° bräuchte es also schon mal mindestens 45000 Pixel horizontale Auflösung um das Objekt mal wenigstens zu erfassen, mindestens das 10 fache um es zu erkennen und bewerten zu können. Wir reden da von Gigapixel-Kameras. Oder (wie beim Auge) von mittenbetonter Auflösung. Zum Thema "küstliche Intelligenz" und Bilderkennung lache ich mich immer scheckig, was die Gesichtserkennung meiner Kamera so alles als Gesichter erkennt. Runde Verkehrsschilder und diese manchmal noch zu finden orangen Plastikmülleimer an Straßenbanhnhaltestellen zum Beispiel. Oder Werbeplakate mit Gesichtern natürlich, man müsste in Städten dann also alle Werbungen mit Flugobjekten verbieten :) Also ich stimme Flurin 100% zu, wir haben zwei Möglichkeiten: - Wir führen neue Avoidance-Systeme ein, mithilfe von exakten Koordinaten - ähnlich dem TCAS, von Fluggerät zu Fluggerät. - Wir trennen "normalen" Verkehr (Airlines, GA) strikt von unbemanntem mittels separater Lufträume. Inclusive der Mischform, das alle die Zwangsweise in Drohnenlufträumen operieren müssen (z.B. Rettungshubschrauber) und alle Drohnen ein Avoidance System haben, und "normaler" Flugverkehr in getrennten Lufträumen passiert. Das würde aber bedeuten, wir müssten rund um jeden Flugplatz (jedes UL- und Segelfluggelände) eine "Drohnenschutzzone" einrichten. Das wird der Industrie und den Staatlichen Überwachungsfans nicht schmecken. Gruß Ralf Zitieren
iwl Geschrieben 3. August 2015 Geschrieben 3. August 2015 Ich meine allerdings, dass die Technik hierfür in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht hat, und solche Systeme prinzipiell bereits existieren. Es fehlt höchstens noch etwas Feinabstimmung.Worauf gründet diese Meinung im Detail?Ich bin da skeptisch, die vielen Sonderfälle fordern meine ich Kreativität. Zitieren
Lausig Geschrieben 3. August 2015 Geschrieben 3. August 2015 (bearbeitet) Wo kommt dieser Optimismus her? Im Mittel mag GPS diese Genauigkeit bieten, aber es gibt jeden Tag Zeiträume (manchmal nur wenige Minuten) in denen die Satellitenkonstellationen diese Präzision bei weitem nicht zulassen. Von der Satellitenabdeckung in Häuserschluchten mal ganz zu schweigen. OK, die "unabgeschirmte" Präzision kann man zu jedem Zeitpunkt aus den Almanachdaten halbwegs bestimmen, aber würde man von Drohnen erwarten, dass sie in Zeiten geringer Präzision und hoher Anforderung dann einfach mal landen? Das hatte ich vergessen, stimmt - GPS kann ja auch einmal ausfallen. Die machbare Genauigkeit meinte ich eher verglichen mit normalen Flugzeugen, die ja die grösste Zeit nicht auf den Meter genau gelenkt werden. Kommerzielle Drohnen müssten eben einerseits über ein komplettes GNSS mit GPS, Galileo, Baidou und und Glonass verfügen und andererseits genug intelligent programmiert sein, mit Ausfällen umgehen zu können. Sei das eine automatische Sicherheitslandung ohne Satellitenunterstützung (nur mit INS), Schwebeflug bis die Satellitenverbindung wieder steht oder andere geeignete Manöver... Zudem bestünde irgendwann auch die Möglichkeit eines LIDARs oder anderer dreidimensionale Tiefen erfassenden Sensoren - wie klein, leicht und billig sind die eigentlich schon? Kommen solche auch schon bei modernen Autos zum Einsatz? Bodenradar o.ä. zur Navigation ist ja eigentlich nichts neues, benutzt das Militär seit Jahrzehnten. Eine Datenbank der Bodenbeschaffenheit der zu fliegenden Strecke könnte eine Drohne zur HIlfsnavigation verwenden... Ein System aus: - GNSS (mehrfach-Satellitennavigation) - INS (exakte Inertialsensoren) - Magnetometer, Barometer, Variometer - LIDAR, Bodenradar o.ä. könnte eine ziemlich hohe Redundanz sicherstellen. Bearbeitet 3. August 2015 von Lausig Zitieren
Volume Geschrieben 4. August 2015 Geschrieben 4. August 2015 (bearbeitet) GPS kann ja auch einmal ausfallen Es ist nicht nur der (Komplett)ausfall, es ist die Mangelnde Präzision durch die Satellitenkonstelation. Im Idealfall hast du 3 deiner empfangbaren Satelliten so 10-20° über dem Horizont (tiefer wäre eigentlich besser, aber dann stört die Atmosphäre zu sehr) und etwa 120° voneinander entfernt. Dann machen sich kleine Störungen minimal in deiner Position bemerkbar, da die gedachten Schnittlinien in sehr steilem Winkel zueinander stehen. Im schlechtesten Fall hast du alle Satelliten entweder sehr hoch stehen, dann wird zwar deine Höheninformation relativ gut, deine Horizontalposition aber relativ ungenau, oder alle Satelliten in etwa der selben Himmelsrichtung, denn dann hast du "schleifende Schnitte" zwischen deinen Linien zu den Satelliten, und schon kleinste Laufzeitfehler bedeuten sehr viel Positionsfehler. Die Präzision des GPS schwankt daher ständig, immer wenn ein Satellit irgendwo am Horizont "untergeht" wird sie schlechter, mit jedem der "aufgeht" wird sie besser. Je nach Satellitenbahn und Zeitpunkt stehen sie manchmal sehr gut verteilt, manchmal schlecht. In der Stadt werden dazu noch die tief stehenden Satelliten teilweise von Gebäuden abgeschirmt, man "sieht" also nur noch die, die relativ schlecht stehen. Von daher gibt es jeden Tag kurze Phasen, in denen das GPS nicht metergenau ist. Dumm, wenn die Drohnen dann gegen Häuser fliegen, oder das Päckchen im Gartenteich absetzen... Natürlich kann man das durch Koppelung mit Trägheitsnavigation (die man ja ohnehin zum Stabilisieren braucht) in gewissen Grenzen ausgleichen. Eine Datenbank der Bodenbeschaffenheit der zu fliegenden Strecke könnte eine Drohne zur HIlfsnavigation verwenden... Die dann aber auch z.B. Baukräne und sowas kurzfristig enthalten muss. Ziemlich anspruchsvoll, aber natürlich machbar. Am Ende wird es hoffentlich eine realiste Abwägung der Chancen und Risiken und der tatsächlichen Kosten geben. Es ist aber zu befürchten, das Amazone-Drone Kunden das sooooo megacool finden, ihr neues Smarthone auf dem Luftweg zu bekommen, dass sie bereit sind €99 für den Versand zu bezahlen, so dass höhere Kosten nie das Thema sein werden, da auf dem Markt akzeptiert. Gruß Ralf Bearbeitet 4. August 2015 von Volume Zitieren
Maxrpm Geschrieben 4. August 2015 Geschrieben 4. August 2015 Es ist aber zu befürchten, das Amazone-Drone Kunden das sooooo megacool finden, ihr neues Smarthone auf dem Luftweg zu bekommen, dass sie bereit sind €99 für den Versand zu bezahlen, so dass höhere Kosten nie das Thema sein werden, da auf dem Markt akzeptiert. Gruß Ralf Du schreibst doch immer gegen die "Geiz is geil Mentalität"! ;-) Wolfgang Zitieren
sheckley666 Geschrieben 4. August 2015 Geschrieben 4. August 2015 Piloten brauchen buchstäblich jahrelange Erfahrung, um den Luftraum vernünftig zu scannen. Jeder dürfte das mal als Flugschüler gemerkt haben, und manch ein Lehrer merkt es täglich: Ein trainierter Pilot sieht ein Vielfaches an Luftraumteilnehmern um sich, als ein Anfänger. Ich war zwar nie Flugschüler, aber das glaube ich dir. Das ist ein Lernprozess, und damit tuen sich Computer extrem schwer. Menschen müssen etwas lernen, weil es keinen Weg gibt, Wissen und Erfahrung von Mensch zu Mensch zu übertragen. Wenn Computer lernen müssten, wäre das einfacher. Allerdings sehe ich nicht, warum Drohnen hier einen Lernprozess durchlaufen sollen. Ihre Entwickler müssen lernen, wie man sie baut und programmiert, und dieses sehr technische Wissen lässt sich viel effizienter auf Schüler und Studenten übertragen, als irgendein Erfahrungswissen. Auch das Abschätzen der Bewegungsrichtung und die logische Vorhersage des weiteren Verhaltens ist nicht einfach. Unsere FLARM Kollegen können da sicher ein Lied von singen, da steckt ein ganz schön ausgefuchster Algoritmus dahinter, Niemand sagt, dass es einfach ist, aber es muss nur einmal entwickelt werden. Wie alt ist FLARM eigentlich inzwischen? Objekte auf Kollisionskurs aus den vollen Bewegungsdaten herauszufinden, aus einem Bild ist das nochmal um Größenordnungen schwieriger. Sicher auf Dauer nicht unmöglich, aber auf absehbare Zeit bestimmt. Wenn Objekte erst mal sehr weit entfernt sind (und trotzdem je nach Richtung und Geschwindigkeit nur Sekunden von einer Kollision entfernt...) muss die Auflösung der Kamera extrem gut sein, um das zu erkennen. Da ein Objekt mit dem man kollidiert ja eine "stehende Peilung" hat, sprich sich im Blickfeld nicht bewegt, sondern nur größer wird, ist das extrem schwer zu leisten, wenn man nicht eine sehr gute Kamera hat, die einerseits eine Halbkugel (oder wenigstens mal einen 180°x20° Feld) vollständig abscannen, andererseits aber einzelne Objekte gut genug auflösen und erkennen kann, um zu sehen ob sie sich nun entfernen oder näher kommen. Die aktuell diskutierte Behauptung ist, Drohnen würden see-and-avoid, wie wir es heute kennen, auf absehbare Zeit nicht können. Jetzt bitte nicht begründen, warum sie nicht viel besser sein können. Die Winkelauflösung des menschlichen Auges liegt bei 0,02° unter besten Bedingungen, beim Beobachten von Punkten gegenüber einem hellen Hintergrund eher bei weniger (kleine Pupille hilft zwar gegen diverse Linsenfehler, vergrössert aber die Beugungsscheibchen) Und, realistisch: Wie gross muss ein sich auf Kollisionskurs näherndes Flugzeug sein, damit ein Pilot an Hand dessen Grössenänderung merkt, dass es sich nähert? Zum Thema "küstliche Intelligenz" und Bilderkennung lache ich mich immer scheckig, was die Gesichtserkennung meiner Kamera so alles als Gesichter erkennt. Runde Verkehrsschilder und diese manchmal noch zu finden orangen Plastikmülleimer an Straßenbanhnhaltestellen zum Beispiel. Oder Werbeplakate mit Gesichtern natürlich, man müsste in Städten dann also alle Werbungen mit Flugobjekten verbieten Bilderkennung ist ein Thema, in dem es nach meiner Beobachtung zur Zeit grosse Fortschritte gibt, nicht nur für irgendwelche Spielereien in Kameras, sondern auch z.B. für moderne Video-Encoder, deren hohe Kompressionsraten nur möglich sind, weil sie bewegte Objekte identifizieren können. 1 Zitieren
sheckley666 Geschrieben 4. August 2015 Geschrieben 4. August 2015 Worauf gründet diese Meinung im Detail? Ich bin da skeptisch, die vielen Sonderfälle fordern meine ich Kreativität. Hauptsächlich auf die aus meiner Sicht unerwartet gut verlaufenden Versuche mit autonomen fahrenden Autos. Zitieren
Volume Geschrieben 5. August 2015 Geschrieben 5. August 2015 Was machen autonom fahrende Autos nach dem Schild "Fehlende Fahrbahnmarkierung" das man manchmal auf Autobahnbaustellen findet? Was machen autonom fahrende Autos bei geschlossener Schneedecke? Wie schnell kommt ein autonom fahrendes Auto Eine Paßstraße (Serpentinen) runter? Bevor man autonom fahrende Autos in großer Zahl bei jedem Wetter und überall auf die Straßen lassen kann, werden noch einige Jahre ins Land gehen. Vermutlich wird man sie zunächst manuell auf die Autobahn fahren müssen, und kann sie dann bis zur Zielabfahrt sich selbst überlassen (vermutlich sogar zuverlässiger und besser als ein vom Mensch gesteuertes, da besser koordinierbar), bevor man sie an der Abfahrt wieder übernehmen muss. Auch schon eine Errungenschaft, aber nichts was mich optimistisch in Bezug auf den massenhaften Einsatz autonomer Drohnen im selben Luftraum wie GA Sichtflug macht. Gruß Ralf Zitieren
iwl Geschrieben 5. August 2015 Geschrieben 5. August 2015 Ich habe auch Zweifel an diesen erstaunlich guten autonomen Fahrversuchen, zugegeben muß man alles schönreden was vorangehen soll, aber bei der KI hat das schonmal nicht geklappt. Wie gesagt ob man Intuition jemals programmieren können wird. Zitieren
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