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Lufthansa plant Umbau der Führungsebene - Hohmeister evtl. zu Eurowings


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Walter,

Vorsicht: W.B. liest hier mit.

 

Und im Ernst: Nicht jeder der gelegentlichen Leser erkennt deine Ironie.

Warren selbst liest hier nicht mit, aber irgendwer aus dem Imperium garantiert ;) Und auch im Ernst: Ich behaupte ja keine geheimen Dinge! Die US-Gewerkschaft hat ordentlich gegen den Chef getrommelt mit Zeitungsannoncen, einen Auflauf hunderter Piloten vor der Jahreshauptversammlung des Investors/Besitzers organisiert und dann ging es recht schnell, bis er weg war. Genau wie beim Streit zwischen LH und VC stand man den Angestellten kompromisslos gegenüber. Bei uns hat die Geschäftsleitung den Kürzeren gezogen. Kann man alles im Internet in den Nachrichten lesen.
Geschrieben

 

die Gewerkschaften haben nur kurzfristige Renditewünsche (sprich: ihr eigener Lohn).

Sorry, exakt das Genteil ist der Fall. Man hat mehre Nullrunden akzeptiert und auch jetzt geht es nicht um mehr Lohn (um privat eine Übergngsversorgung zu organisieren) sondern es geht eben im Gegenteil darum, dem Konzern kurzfristige finanzielle Vorteile zugunsten einer langfristigen finanziellen Sicherheit zu gewähren. Wenn alles gut geht und die Piloten (wie zum größten Teil bisher) bis zum offiziellen Ruhestand durcharbeiten, dann komme es ja nie zu Auszahlungen, und die LH macht sogar Gewinn daran, die Übergangsregelung selbst zu Organisieren, statt diesen Gewinn externen Versicherungen/Finanzdienstleistern zu überlassen. Wenn wir jetzt zufällig eine Hochzinsphase hätten, würde LH sich an der Regelung dumm und duselig verdienen, und sicher dieses Geld nicht mit den Piloten teilen wollen.

 

 

Der Aufsichtsrat als Kontrollgremium ist doch eine Farce, solange darin die besten Freunde sitzen und sich rollierend gegenseitig die Vorstands- und Aufsichtsrat Posten besorgen.

 

...und solange Gewerkschaften zwangsweise mit dabei sind. So manchem Gewerkschaftsfunktionär ist doch die Aussicht auf einen Aufsichtsratsposten viel wichtiger als seine Mitglieder. Die formalisierte Mitbestimmung ist genauso eine Farce, wie zu glauben der Aufsichtsrat würde irgendetwas beaufsichtigen.

 

 

da ist inzwischen sogar VC anderer Meinung, wenn sie EZY als Benchmark akzeptieren. Die verdienen zwar recht gut, aber wesentlich weniger als ein LH-Pilot.

Wenn du C&A oder Kaufhof als Benchmark für den Herrenausstatter heranziehst, darfst du dich nicht wundern wenn selbst die, die es sich leisten könnten einen Maßanzug zu tragen irgendwann "von der Stange" kaufen.

LH hat eine zugegebenermaßen schwere Entscheidung zu treffen, wollen sie weiterhin ein Premiumprodukt anbieten, und dabei akzeptieren das dass kein Markt mit zweistelligen Zuwachsraten ist (sprich: Klein aber fein) oder wollen sie sich die Preisschlacht mit EZY und Ryanair liefern, und mit Masse statt Klasse Geld verdienen ?

Warum fliegt EZY nicht nach Südamerika oder Ostasien? Weil es für ein EZY Gehalt keine Langstreckenpiloten gibt.

 

Aber um all das geht es hier doch gar nicht. Es geht darum, das LH derzeit einer kleinen, profitablen Airline einen Großkonzern mit all seinen unflexiblen Strukturen und enormen Overheadkosten überstülpen. Damit wird Eurowings weder flexibler und kundenorientierter, noch billiger.

Man versucht das unmögliche, Eurowings mit dem Lufthansa Image aufzuwerten, und gleichzeitig die Kosten unten zu lassen. Das kann finanziell nur funktionieren, wenn man all die Wasserkopfmehrkosten bei den eigentlich arbeitenden einspart. Aber dann stellt man eben fest, "if you pay peanuts, you just get moneys". Und das wird auch der Kunde spüren.

Wir müssen EZY mal als den Benchmark für die Organisation heranziehen. Wie viele Organisationebenenen hat EZY? Wie viele Managementposten hat Ryanair? Wie viele Prozesse braucht Southwest? Wie viele HONs hat Vueling?

 

 

Ja gut, der Frust kommt primär daher, dass sie zu tieferen Löhnen mehr arbeiten müssen - und obendrein noch lächeln sollten

Und das am besten noch bei einem Subunternehmer mit Zeitvetrag. Und das merkt der Kunde.

Ähnlich wie in der Gastronomie, einen 400-Euro-Kellner kannst du meist vergessen. Er weiss ohnehin schon, dass er nur kurz bleibt, warum soll er mehr als "Dienst nach Vorschrift" machen. Warum soll er dich als Kunde binden, du bist doch nicht sein Kunde.

Solange das Management nicht kapiert, das nur zufriedene und motivierte Mitarbeiter die sich wirklich für "ihre" Firma reinhängen den Kunden zufrieden machen und binden, die nicht kapieren dass der über den Preis geköderte Kunde morgen ohne mit der Wimper zu zucken mit einer 1€ billigeren Airline fliegt, wird die Zukunft dieser Firmen mehr als fraglich sein.

 

Und das werden wir alle noch bereuen, ob nun als Fluggast, als Arbeitnehmer oder als Teil des Sozialsystems. Jeder Euro den wir heute bei einer Dienstleistung sparen weil sie von einem staatlich subventionierten Niedriglöhner erbracht wird, wird uns in 30 Jahren doppelt bei der Rente fehlen.

 

Ich bin nun wirklich nicht reich, aber ich bin nicht auf EZY angewiesen um mir eine Flugreise leisten zu können. Trotzdem wird es in ein paar Jahren nur noch EZY in allen möglichen Farben geben, und ich werde zwangsweise billig fliegen müssen. Der Spagat den LH derzeit versucht, billiger für die Massen, Premium für eine kleine Elite kann und wird nicht funktionieren. Den billiger können andere besser, und für Premium braucht man das breite Streckennetz, das sich nur finanzieren lässt wenn es ausgelastet ist.

Es gibt genug Kundschaft da draussen, die bereit ist ein bisschen mehr zu zahlen, aber dann muss man dafür auch etwas bieten. Niemand ist bereit für EZY Service LH Preise zu bezahlen. Und LH wird nie in der Lage sein, für EZY Kosten zu liefern.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Warum fliegt EasyJet nicht nach Südamerika? Weil es bei deren Löhne keine Piloten dafür gibt, <--- So oder ganz ähnlich wurde im letzten Beitrag argumentiert.

 

Das ist natürlich Unsinn. EasyJet fliegt keine Intercont - Strecken weil sie dafür kein passendes Fluggerät haben. Und sie haben bisher auch nicht die Absicht dieses Fluggerät anzuschaffen und damit vom der einen Flugzeugfamilie die sie sehr erfogreich betreiben wegzugehen.

 

In dem Moment in den sich EasyJet aber entschliesst ins Langstreckengeschädt einzusteigen sind LH, BA und ähnlich aber definitiv in Existenzgefahr.

Geschrieben

 

Das ist natürlich Unsinn. EasyJet fliegt keine Intercont - Strecken weil sie dafür kein passendes Fluggerät haben.

Das ist natürlich genauso Unsinn. Fluggerät kann man kaufen.

Sobald du ins Interkontinentalgeschäft einsteigen willst, wird es kompliziert. Und teurer, ganz unvermeidlich. Die Kosten für die Crew ist dabei nur ein Aspekt, aber ein der nicht wegzudiskutieren ist. Du kannst nicht deine Cabin Crew nach einem Transatlantikflug die Kabine sauber machen lassen, und dann wieder zurückfliegen. Du musst im Ausland Strukturen aufbauen, um Crews dort bereitzustellen. Und kannst nicht erwarten, dass sie dort ihre Ruhezeiten als privaten Urlaub begreifen, du wirst sie dort bezahlen unterbringen und verköstigen müssen (fürs Nichtstun !).

Und genau deswegen wird eine im Interkontinentalgeschäft tätige Airline nie gegen eine nur innereuropäisch fliegende Airline finanziell anstinken können. Sie kann sich dank internationaler Konkurrenz nicht erlauben maßlos querzufinanzieren (Interkontinental verdient das Geld für den Preiskampf zuhause), und sie hat unvermeidlich die teurere Kostenstruktur. Du kommst Interkontinental auch nicht um Allianzen und Partnerschaften herum, es sei denn du pickst dir wirklich nur ein paar Punkt-zu-Punkt Routen mit begrenztem Wachstumspotential raus. Und dann ist deine simple und effiziente Organisationsstruktur beim Teufel.

 

Du kannst halt ein Linienbusunternehmen in einem Verkehrsverbund nicht mit einem Taxiunternehmen vergleichen, bei dem du auch noch scheinselbstsändige Fahrer mit eigenem Auto als Subunternehmer beschäftigst. Und schon gar nicht mit Uber oder ähnlichen Abartigkeiten.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Mehr oder weniger: Vergiss nicht Norwegian, die neueste Pest der Lüfte!

Geschrieben

Mal so grob als Idee wo es hingehen soll...

Die Lufthansa, die wir kennen, gibt es nicht mehr

 

Sie wird sich künftig auf weltweit ausgesuchte Verbindung konzentrieren.

250 Maschinen im Einsatz anstatt der derzeit knapp 680 würden reichen, um den "Markenkern" zu bewahren, hatte Konzernchef Carsten Spohr jüngst vor Journalisten gesagt.

Zum Vergleich, Ryanair hat derzeit 318 Maschinen... Das wird ja ein Lufthänschen!

Damit erübrigt sich dann auch jede Pilotendiskussion, wenn da auch auf 36% gestutzt wird, finden sich auch genug die zu jeder Bedingung arbeiten.

Und wenn Lufthansa ihr Netz so zusammenstreicht, geht ihr letzter Vorteil gegenüber anderen Airlines auch noch flöten. Wenn auch Lufthansa mich in Zukunft zum umsteigen zwingt, kann ich gleich ME3 fliegen.

 

und zum Kundenverständnis

 

Zum Zweiten haben die sich bei den Kunden bewährt. Als Germanwings das gestaffelte Preissystem einführte, hatte es Proteste gehagelt, vor allem von Businesskunden. Nach drei Monaten war die Aufregung abgeebbt. Inzwischen liegen die Zufriedenheitswerte bei 90 Prozent.

Die unzufriedenen sind gegangen, die "mir doch egal, hautsache billig" oder "sowieso zu doof zum buchen" Kundschaft ist geblieben und jetzt zu 90% zufrieden.

 

Wenn die Reste nicht dem Steuer- und vor allem Sozialbeitragszahler vor die Füße fallen würden, könnre ich ja glatt noch sagen: Mir doch völlig egal.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

Nun, ich glaube der NetJets-Putsch geht nicht so sehr auf Konto der Piloten als vielmehr auf den Misserfolg des damaligen Chefs. Buffet lässt sich sicher nichts von irgendwelchen Gewerkschaften sagen - ausser er müsste. Er hält ziemlich viel weniger von Gewerkschaften als ich (und ich halte bereits nichts von ihnen). Wäre Hansell als Chef erfolgreich gewesen, keine Gewerkschaft hätte ihm was anhaben können. Genau gleich wie den Lufthansa-Oberen.

 

 

 

Zum Vergleich, Ryanair hat derzeit 318 Maschinen... Das wird ja ein Lufthänschen!

 

mehr braucht es ja nicht, denn LH wird dann nur noch Langstrecke-Fullservice betreiben. Alles andere: Kurzstrecke, Low Cost, Langstrecke-Low Cost, Cargo und Regional, wird von einer anderen Airline betrieben. 

 

Diese Strategie fährt Qantas seit langem (nicht dass sie erfolgreich damit wären, aber es bleibt ihnen nichts anderes übrig).

 

Genau davor fürchten sich VC, und deshalb wollen sie jetzt ein bisschen nachgeben. Nur, das Problem ist, dass der Zug längstens abgefahren ist. LH wird auslagern was sie kann, und wenn jemand damit nicht einverstanden ist und streikt, wird er diesen Prozess nur beschleunigen. Die LH-Piloten und gewisse andere Berufsgruppen haben sich längst innerlich von LH verabschiedet, deshalb ist dieser Prozess unumkehrbar. Hätten sie früher diese Zugeständnisse gemacht, wäre ihnen diese Entwicklung entgangen. Wie zB. in LX, AUA oder SAS. Die haben (zwangsläufig, teilweise) die Zeichen der Zeit erkannt.

 

 

 

Warum fliegt EZY nicht nach Südamerika oder Ostasien? Weil es für ein EZY Gehalt keine Langstreckenpiloten gibt.

 

Das ist sicher nicht der Grund. Wir fliegen z.B. auch zu EZY-Gehältern Langstrecke. EZY hält sich bewusst da raus. Piloten kann man in Nullkommanichts auf Langstrecke umsatteln lassen. Piloten sind niemals entscheidend für die Struktur einer Airline - ausser sie streiken dauernd.

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Nein Dani, der geschasste CEO war in der Krise für die Firma sehr gut und hat den Karren mit aus dem Mist gezogen. Die organisierten US-Piloten haben soviel Krach gemacht und standen kurz vor dem Arbeitskampf, dass der Investor gar nicht anders konnte. Ich weiss das besser als Du ;)

Geschrieben (bearbeitet)

Es wurde schon viel über die Spannungen zwischen den LH-Piloten und dem LH-Management geschrieben.

Man kann nun nur hoffen, dass auf beiden Seite die Kompromiss-Bereitschaft steigt.

 

Die VC hat wieder einmal den ersten Schritt in Richtung Einigung getan. Nun liegt es an den Managern, das Angebot der VC zu prüfen und endlich in ehrliche Verhandlungen einzutreten.

Den Beweis, zusammen mit den Piloten die Zukunft gestalten zu wollen, ist das Management bisher schuldig geblieben.

 

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben

Irgendwer sagte hier früher in dieser Diskussion, dass sich LH neu erfinden muss. absolut richtig. Man nennt das Überprüfung der strategischen Optionen anhand von exogenen und internen Faktoren. Danach kommt die Ausrichtung auf die strategischen Kernfelder.

 

Dieser Prozess ist äusserst schmerzhaft, da changes und Einschnitte gegen x Widerstände durchgezogen werden müssen. Und übrigens macht die Strategie nicht die exekutive Unternehmensleitung, sondern das ist Sache des Aufsichtsrates. Die CxOs setzen um. Ob Spohr und sein Team hierzu der richtige Counterpartner ist, wird man sehen. Aber ihn vom warmen Stuhl aus als 'unfähig' zu bezeichnen, ist zu einfach. Er ist es nicht, sonst wäre er nicht dort wo er ist. Punkt. Dass er sich nicht überall beliebt macht, ist auch klar. Aber er muss in dieser Aufgabe nicht geliebt werden, sondern respektiert.

 

Nach u.a. 7+ Jahren in einem börsenkotierten deutschen Konzern in leitender Funktion, weiss ich, dass diese Aufgabe, mit aller Historie, welche durch die changes abgeschnitten werden muss, ein Husarenstück gegen tausende Widerstände ist. Ich beneide Spohr nicht.

 

Ob die neue gewählte strategische Ausrichtung in einem so hoch kompetitiven Markt die richtige oder falsche ist, masse ich mir nicht an zu beurteilen. Fakt ist sicher, dass so weiter machen keine Option ist. Fakt ist m.E. Auch, dass die Sandairlines nicht nur mehr Sirup haben, sondern je länger je mehr ein komplettes Topp-Produkt - und einen längeren Atem und weniger interne Diskussionen, sondern Fokus nach Aussen.

 

Markus

 

 

Gesendet von iPad mit Tapatalk

Geschrieben

Nein Dani, der geschasste CEO war in der Krise für die Firma sehr gut und hat den Karren mit aus dem Mist gezogen. Die organisierten US-Piloten haben soviel Krach gemacht und standen kurz vor dem Arbeitskampf, dass der Investor gar nicht anders konnte. Ich weiss das besser als Du ;)

Ich kenne den Fall nicht Andreas. Aber wie geht das, dass ein CEO einen guten Job macht und dann intern abgeschossen wird und der Investor lässt sich 'erpressen'?

 

Danke.

 

Markus

 

 

Gesendet von iPad mit Tapatalk

Geschrieben

 

 

Aber wie geht das, dass ein ... einen guten Job macht und dann intern abgeschossen wird

Der ist dann unter Umständen ein Problem für ein paar andere, die aber eines besser können - skrupellos zusammenhalten.
Geschrieben

Ich hatte es ja schon geschrieben: Kompromisslose Haltung gegenüber den Angestellten/Gewerkschaften, sodass die Moral in der Firma rapide gesunken ist. Manager kommen und gehen, die Angestellten bleiben in der Regel treu und kämpfen ehrlichst für ihre Firma.

 

Ihr müsst einfach nur früher von mir verlinkten Artikel, dann kriegt ihr die Infos.

Geschrieben

 

 

Ihr müsst einfach nur früher von mir verlinkten Artikel, dann kriegt ihr die Infos.

stimmt, wer lesen kann ist im Vorteil Sorry.

 

Markus

 

Gesendet von meinem SM-G925F mit Tapatalk

Geschrieben

 

Irgendwer sagte hier früher in dieser Diskussion, dass sich LH neu erfinden muss. absolut richtig. Man nennt das Überprüfung der strategischen Optionen anhand von exogenen und internen Faktoren. Danach kommt die Ausrichtung auf die strategischen Kernfelder.

Man muss dabei aber aufpassen, sich nicht selbst abzuschaffen. Neu erfinden ist ja fein und gut (auch wenn ich es für eine arg überstrapazierte Formulierung halte...Bullshit Bingo eben), aber andere kopieren ist nicht sich selbst neu erfinden. ME3 hat ein paar Produkte neu erfunden. Ryanair hat was neu erfunden, Southwest meinetwegen auch. Einfach nur hier und da kopieren und nachjustieren hat nichts mit sich neu erfinden zu tun. Mir fällt gerade nichts ein, was LH in den letzten 20 Jahren neu erfunden hat.

Es gibt nach wie vor andere, progressivere stategische Optionen als nur zu kürzen und andere zu kopieren, die es ohnehin besser können da sie es schon viel länger so machen. Und das "strategische Kernfeld" der LH ist nicht die Langstrecke, sondern das Netz. Sind nicht einmal-im-Jahr Touristen sondern Geschäftsreisende. Wenn LH sich zu einer "von FRA und MUC in die Welt" Airline wandelt, wird sie eine Menge weitere Kunden verlieren.

 

Und den bisherigen Tarif ab sofort "Classic" zu nennen und €40 teurer zu machen, hat relativ wenig mit "sich neu erfinden" oder "Ausrichtung auf strategische Kernfelder" zu tun. Den Kunden im eigenen Konzern auf ein Produkt zu zwingen, das andere günstiger anbieten hat nichts mit strategischen Optionen zu tun.

 

Die Grundidee (die absolut nicht neu ist) im Zubringerbereich auf kleine, schlanke, felxible Partnerairlines zu setzen ist sicher mal eine vernünftige strategische Ausrichtung. Auf den kurzen Zubringerflügen spielt Bordservice kaum eine Rolle. Man muss nicht alles selbst machen, manches kann man günstiger von externen Anbietern zukaufen. Hauptsache der Kunde bekommt ein abgestimmtes Produkt aus einer Hand. Genau das hatte LH doch füher, mit Cirrus, Augsburg Airlines, Contact Air, CityLine... Das hat man erst aufgegeben, und versucht es jetzt wieder neu mit Eurowings, nur dass die eben nicht klein und flexibel und nahe am Flugzeug gemanaged werden, sondern wesentlich größer und unter dem kompletten LH Wasserkopf operieren soll, nur mit schlechteren Arbeitsbedingungen. Wie singt Reinhard Mey (im Gegensatz zu manchem Unternehmensberater ein ausgewiesener Luftfahrtexperte ;) ) so schön : "Das ist weder neu noch originell, das ist nur beknackt"

 

Gruß

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

Arbeitskampf war in der Wirtschaftsgeschichte selten, schlechte Arbeitsmoral noch nie ein Grund, einen Chef zu feuern. Schon gar nicht in einer Firma von Birkshire Hattaway. Da zählen primär die Geschäftsresultate. Es mag stimmen, dass der alte Chef ein paar gute Sachen gemacht hat, er konnte aber den Niedergang von NetJets nicht rückgängig machen. Das lag nicht an Hansell, sondern an der schlechten Wirtschaftslage, bzw. an der Tatsache, dass es heutzutage hinderlich ist, mit dem Business Jet zu fliegen, weil man dann als Steuerhinterzieher von den Behörden aufs Korn genommen wird. Zumindest in Südeuropa.

 

Wenn dann nachher der neue Chef den Gewerkschaften Rosen zuwirft und die gute Zusammenarbeit lobt, dann ist das nicht zwangläufig ein Eingeständnis von Fehlern, sondern geschickte Taktik. Mit so einem Chefwechsel kann man dann gleich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.

 

Aber wir hatten es hier eigentlich von LH...

Bearbeitet von Danix
Geschrieben (bearbeitet)

...Genau das hatte LH doch füher, mit Cirrus, Augsburg Airlines, Contact Air, CityLine... Das hat man erst aufgegeben, und versucht es jetzt wieder neu mit Eurowings, nur dass die eben nicht klein und flexibel und nahe am Flugzeug gemanaged werden, sondern wesentlich größer und unter dem kompletten LH Wasserkopf operieren soll, nur mit schlechteren Arbeitsbedingungen...

 

 

Du scheinst leider keinen Schimmer davon zu haben was Cirrus, Augsburg und Contact für LH für Stückkosten hatte oder? Kannst Du auch nicht. Lass dir aber von mir sagen (denn ich weiß es besser), das der Vergleich maßlos hinkt. Ohne von Internas zu sprechen: Du vergleichst gerade einen Wet-Lease von kleinen, alten 70-sitzer-Flotten (teilweise Turboprop!) mit einer großen reinen 320er Flotte. Die eine ist auf das Regio-Feeder-Geschäft ausgelegt, die andere für Europaweite Point-to-Point Verbindungen.

 

Ein weiterer Punkt: Im Stammtisch der Wirtschaftsweisen im Flightforum hat man sich ja schon auf eine neue Detailstruktur der LH verständigt, aber verstehe ich nicht woher die allgemeine Meinung entspringt, dass der "Wasserkopf" von LH jetzt auf Eurowings übergeht? Die neue Struktur, die veröffentlicht ist, ist doch viel abstrakter. Nur weil es mehrere Airilne-Plattformen in der Säule gibt, in der mann das Günstig-Segment bündelt, heißt es nicht, dass der ganze Wasserkopf rübergeht. Für wie blöd haltet ihr eigentlich die Führungskräfte (u. auch Mckinsey)?

Plattformen, die im Verbund für den Konzern wirken wurden nun gebündelt, um Synergien möglich zu machen. Das lässt auch hoffen, dass es weniger z.B. Kanibalisierung zwischen AUA/LX/LH geben wird.

 

Meinungen und Erfahrungen wie von Marcus (Gulfstream) wünsche ich mir mehr. Damit diese Diskussion wenigstens auch einen Hauch von Professionalität bekommt.

 

Nachdem jeder hier frei seine Meinung verkundet, darf ich das ja auch: 

 

Ich halte die Strategie von CS für goldrichtig. Das bedeutet nicht, dass sie der LH automatisch aus der Patsche helfen wird. Die Ausführung wird noch viel bedeutender. Lufthansa muss in kleinerer Form, nur aus 2 HUBs heraus endlich wieder Premium werden. Die Ausführung davon liegt im Detail. Die Billig-Paxe (verzeiht mir das Wort) die bisher vom Vertrieb in LH Flieger reingesteuert wurden, werden in eine Günstig-Airline ausgelagert. Das ist Marken-Differenzierung und hat nichts mit Aufgabe der Kernmarke zu tun. Die "Kernmarke" Lufthansa in jetziger Form ist derzeit sowieso auf bestem Wege wertlos zu werden. Eine Marke, die nicht stark genug ist, so dass Passagiere einigermaßen rendite-akzeptable Preise zu zahlen bereit sind, nützt nichts. Sicher hätte man gerne einen Kranich auf die Eurowings gemalt, um noch von Schwingung früherer Zeiten auch im Günstig-Segment wenigstens optisch profitieren zu können - aber fragt mal die VC was dann automatisch passieren müsste? KTV-Berederung.

Das größte Risiko sehe ich darin die Vielflieger abseits der Hubs zu verlieren. Aber bezahlt der durchschnittliche Passagier auf DUS-Dubrovnik heute tatsächlich genug um eine LH-Kostenstruktur zu bedienen? No way. Daher wird P2P auf Günstig umgestellt. 

 

Diesen Spruch "Veränderungen kann man nur mit seinen Mitarbeitern erreichen" halte ich einem so großen Unternehmen für eine Floskel. Ein tarifiertes Unternehmen dieser Größe entkoppelt Angestellte von jeglicher externer Entwicklung. Einen aufgrund von exogenen Veränderungen notwendiger Wandlungsprozess, der fast nur negativ Konsequenzen für tausende Angestellt hat, wird niemals in der Belegschaft als legitim und notwendig angenommen werden. Dafür fehlt an der Basis auch schlicht das Wissen. Wie soll man ernsthaft beurteilen, dass es der LH operativ doch gut geht, wenn man nie über Jahre die NER verfolgt usw. usw.

Noch dazu kommt, dass ein solch großes, inflexibles Gefährt wie der LH-Konzern mit einem derartigen zeitlichen Vorlauf umgekrempelt werden muss, wo die Basis sowieso keine Notwendigkeit zum Handeln sieht. Und wenn ein Handlungsbedarf erkannt wird, so kommt wieder das mangelnde Wissen für die Ausgestaltung über den Handlungsbedarf ins Spiel.

 

Chris

Bearbeitet von cengelk
Geschrieben

@Danix: Das Thema ist in der Tat LH und nicht NJE. Allerdings möchte ich Dich darauf hinweisen, dass das von Dir Geschriebene nicht korrekt ist, der Firma geht es wieder gut bis sehr gut, ist frei von Schulden und schreibt schon seit geraumer Zeit wieder solide schwarze Zahlen. Dies ist den Einsparungen und Straffungen unter dem alten CEO zu verdanken, aber eben auch den Mitarbeitern, die das mitgemacht haben. Wie Du Dir vorstellen kannst sind mir mir die genaueren Zahlen bekannt. Soviel dazu und nun zurück zur Zerstörung der Marke Lufthansa durch verdreht beratene Manager bei der Lufthansa.

Geschrieben

Das lässt auch hoffen, dass es weniger z.B. Kanibalisierung zwischen AUA/LX/LH geben wird.

Da würde mich jetzt doch einmal interessieren, an welchen Stellen sich diese Gesellschaften Deiner Meinung nach kannibalisieren? Die bedienen doch - abgesehen von wenigen Ausnahmen - nicht die gleichen Strecken? Und ein Umsteigeflug ist doch ein ganz anderes Produkt, haben uns die Experten hier immer wieder erklärt...

 

Friedrich

Geschrieben

Neu erfinden ist ja fein und gut (auch wenn ich es für eine arg überstrapazierte Formulierung halte

 

Gruß

Ralf

 

da gebe ich dir recht. Was ich eher meinte ist z.B. eine Fokussierung auf Nischen, Märkte, Strecken, low end und high end getrennt, unter verschiedenen brands, was immer. Alles unter LH laufen zu lassen erachte ich als schädigend (das sehen wir ja) - und andere Industrien haben es vorexerziert wie man das macht (z.B. VW).

 

Markus

Geschrieben

 

ein Umsteigeflug ist doch ein ganz anderes Produkt, haben uns die Experten hier immer wieder erklärt...

Deshalb kanibalisieren sie sich ja zwischen DUS-VIE-NRT, DUS-ZRH-NRT und DUS-FRA-NRT ;)

Es ist nämlich nicht so, das 90% der LH Kunden im Frankfurt oder München leben, obwohl der Frankfurter an sich sich kaum vorstellen kann, das jemand ausserhalb des Rhein-Mail Gebiets leben kann...

 

Dass die früheren LH Partnerairlines auf dem damaligen Gerät andere Stückkosten hatten, als heute möglich sind oder als LH auf Teilen ihrer Flotte damals hatte steht ja wohl ausser Frage, Aber auch wenn LH selbst diese Strecken mit diesem Gerät bedient hätten, wäre es nicht billiger gewesen.

Du kannst aber auch nicht auf der Strecke A-B (oder nennen wir sie z.B. DUS-GLA als typisches Eurowings-Beispiel) statt dem bisher eingesetzten CRJ plötzlich einen viel geringere Stückkosten produzierenden A320 einsetzen. Den muss man erst mal voll bekommen, damit er sich rechnet. Synergie hin oder her, dünne Strecken kann man nicht wirtschaftlich mit dickem Gerät bedienen. Man kann sie aber auch nicht komplett streichen, sonst wandert die bisherige Kundschaft zum Mitbewerber. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das die neue Eurowings unter LH dach DUS-GLA wirtschaftlicher bedient, als füher die alte Eurowings. Ich erwarte im Gegenteil eine baldige Einstellung dieser Strecke (zumindest eine Reduktion auf ein paar Tage die Woche). So wie es der LH Konzern in der Vergangenheit schon oft verstanden hat, Strecken zu schliessen auf denen das kleine Gerät immer gut ausgelastet war. FRA-BRS war z.B. auch so eine Eurowings-Strecke, die schon vor Jahren Jahren zugunsten FRA-BRU-BRS stillgelegt wurde... (was sogar billiger ist, als die alten ständig ausgebuchten und nur in teuren Klassen zu habenden Direktflüge, nur leider zwei zusätzliche Reisetage bedeutet)

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Chris

 

für wie blöd halten wir die Führungskräfte von Lufthansa und die Leute von McKinsey...

 

Aus persönlicher Erfahrung halte ich von beiden Personengruppen nicht genug um ihnen zuzutrauen die Lufthansagruppe positiv in die Zukunft zu führen. Eine Bürokratie sucht sich immer Arbeit. Und die Vergangenheit bei Hansens hat gezeigt dass ihr dies immer gelungen ist. Da braucht es andere Persönlichkeiten als den früheren PA des grossen Vorsitzenden um so einen Umbau konsequent durchzuziehen.

Geschrieben

 

für wie blöd halten wir die Führungskräfte von Lufthansa und die Leute von McKinsey...

 

blöd ist definitiv der falsche Ausdruck, und wurde ja auch nicht von uns benutzt. Realitätsfern trifft es wohl mehr.

 

Fakt ist (sowohl durch reichhaltige persönliche Erfahrung als auch durch reichlich historische Beispiele Belegt) dass weder Spitzenmanager noch namhafte Unternehmensberater verstehen wo die wirklichen Probleme liegen. Die sehen nämlich nur die Leute, die wenige Prozent von deren Gehalt verdienen, und mit denen sie sich nie im Leben unterhalten würden. Und so werden auch weiterhin ständig neue Organigramme gezeichnet, neue Kunstworte erfunden, Leute von der wirklichen Arbeit abgehalten, Posten geschaffen, nichtssagende Diagramme erstellt, Mitarbeiter an Billigsubuntzernehmer ausgelagert und um ihre Betriebsrenten gebracht, somit alles Servicepersonal völlig demotiviert (suuuuper für den Kontakt mit dem Kunden...) oder ähnliches gemacht, was das eigentliche Produkt - den Flug des Kunden x von A nach B - nicht im geringsten positiv beeinflusst.

 

Ich suche mir meine Airline mit der ich fliege nicht nach der Vorstandsstruktur, den Namen des Produkts "Basic", "Classic" "JustFly"... waswesich aus, ich gucke auf den Flugplan (was oft schon schwer genug ist, da man es heutzutage nicht mehr in einem Dokument bekommt, sondern individuell Termin für Termin heraussuchen muss...) gucke was ich für wie viel Geld bekomme (Bei LH ab sofort für €40 mehr...äh nein, für €56 mehr mit neuer Buchungsgebühr) und überlege hinterher nach der Erfahrung mit Qualität und Service ob ich nochmal mit dieser Airline fliege. Als LH Kunde habe ich mir oft genug vorgenommen, in Zukunft mit jemandem anderen zu fliegen, aber man lernt halt realtiv schnell dass auch andere oft nur mit Wasser kochen, und als Deutscher ist das LH Netz nun mal für sehr, sehr viele Ziele schlicht die beste Wahl. Bei den Flugzeiten sieht es schon schlechter aus, bei sehr frühen oder sehr späten Flügen haben andere Airlines bessere Angebote.

Wenn die Airlines nun ständig alles ändern, man also sich auf seine gute Erfahrung nie mehr verlassen kann, die Flugpläne munter zusammengestrichen oder tatsächlich existierende Flüge mir aus irgendwelchen yield-management-Gründen nicht angezeigt werden, dann gucke ich irgendwann als Kunde tatsächlich nur noch auf das einzige, auf das ich mich verlassen kann: den Preis. Und dann hat LH überhaupt keine Chance.

 

Natürlich kann man Kunden mit vollmundigen Werbversprechen einmal locken, man kann bestimmte Kundengruppen mit Rahmenverträgen an sich binden, andere mit Privilegien, mit Meilen oder mit Chauffeurservice, aber auch da ist man ja nicht allein, das machen andere auch, dann muss man trotzdem noch besser sein.

Am Ende muss man das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, wenn man will das Kunden ein zweites (oder noch viele weitere male) mal mit einem Fliegen. Da Deutschland ein Hochlohnland und eine große Airline teuer zu verwalten ist, muss man folglich überdurchschnittliche Qualität bieten, um zu bestehen. Beim Netz ist das weitestgehend der Fall, bei Service und Qualität nur sehr begrenzt, da ist man bestenfalls Mittelfeld. Andere Airlines haben das verstanden. Niemand fliegt mit Singapore weil die so billig sind. ANA muss nicht auf größeres Gerät umsteigen weil die Kunden ihnen wegen dem Preis die Bude einrennen.

 

Das Businessprodukt von Lufthansa ist relativ teuer, und nicht gut. Die Entscheidung zu modernem Businessgestühl ist bei LH viel zu spät gekommen, und auch aktuell nur Mittelmaß. Ja, noch fliegen viele angled-lie-flat durch die Gegend, aber auch schon viele mit full-flat in individuellen Kojen (oder wie immer man das nennen möchte). LH Catering ist Mittelmaß, LH Lounges sind extrem unterschiedlich, von gar nicht vorhanden über völlig runtergeritten bis durchaus akzeptabel, aber nie Spitze. LH Kundenservice ist dürftig. Freundlichkeit ist sehr verschieden, Service auch (beim letzten mal, Montag morgens um 9, war in Frankfurt nicht mal ein Business-Schalter im AirRail Terminal auf! Also Automatencheckin als Businessclasskunde! Oder man öffnet den Check-in erst 2 Stunden vor Abflug, dann braucht man auch keine Lounge mehr). Wenn wirklch etwas schiefläuft, ist man auf sich allein gestellt. Auch als Statuskunde mit Businessticket.

 

Das Langstrecken-Eco Produkt ist Mittelmaß, eine gesunde Mischung aus schlechten und guten Aspekten, aber preislich eher am oberen Rand angesiedelt. Das Kurzstrecken Eco-Produkt ist in den letzten Jahren völlig unter die Räder gekommen, erholt sich gerade wieder ein bisschen, aber wird schon wieder nach unten korrigiert. Dazu jetzt noch ein nerviges neues Ticketkonzept, bei dem man eben nicht nur das bezahlt, was man auch nutzt, sondern bei dem man Dinge Packetweise und aufeinander aufbauend nehmen, und sauteuer bezahlen muss.

 

Premium Economy ist ein Witz, für meinen nächsten Flug kostet Eco €950, Premium Eco €4700 und Business €5200. Hallo ??? Gehts noch ? 

Jaja, ich weiss, alles Marktpreise, Premium Eco ist halt schon sehr gut gebucht, eco wohl nicht und auch Business nicht unbedingt. Aber das ist mir als Kunde doch sowas von scheissegal, das Produkt bleibt das selbe, warum soll ich dann so viel mehr zahlen? Es war mal von €600 mehr die Rede, nicht von €3750 (= 395% !!!), für diesen Mehrbetrag bin ich diese Route bereits mehr als einmal in der Business geflogen!

 

Solange sich am Produkt nichts verbessert, wird keine Umstrukturierung langfristig irgendetwas bringen. Und den Preiskampf gegen die Billigflieger wird man nie gewinnen. Schon gar nicht wenn man hofft, einige Passagiere würden diese Preisschlacht mit aberwitzig teuren Tickets quersubventionieren.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

blöd ist definitiv der falsche Ausdruck, und wurde ja auch nicht von uns benutzt. Realitätsfern trifft es wohl mehr.

 

Fakt ist (sowohl durch reichhaltige persönliche Erfahrung als auch durch reichlich historische Beispiele Belegt) dass weder Spitzenmanager noch namhafte Unternehmensberater verstehen wo die wirklichen Probleme liegen....

 

Gruß

Ralf

Ja, schon klar, alles Vollidioten. Interessant ist nur, dass diese Vollidioten oft auf diesen Positionen sitzen, aber die anderen, die alles besser wissen, vorhersehen und besser können, nicht.

 

Verkehrte Welt....

 

Markus

 

 

Gesendet von iPad mit Tapatalk

Geschrieben (bearbeitet)

schön gesagt, Markus.

 

Man könnte darauf zwar erwidern, dass diese Leute, die diesen Posten bekleiden, durch eine falsch aufgebaute Organisation der Gesellschaft diesen Posten erhalten haben. Aber ich bin durchaus auch der Meinung, dass die meisten Manager wissen, was sie tun, nur tun sie es nicht perfekt. Weshalb dann eben solche Missstände entstehen, wie sie Ralf aufzählen kann.

 

Das Problem ist halt, der Aufbau einer Firma und das Betreiben einer gewinnbringenden Unternehmung ist unendlich viel komplizierter als die Konstruktion eines Flugzeuges oder das Führen derselben. Deshalb gibt es nicht wenige - das Forum ist voll davon -, die meinen, dass sie es besser machen könnten. Ich schliesse mich da manchmal auch ein.

 

Man darf aber mit Fug behaupten, dass Lufthansa ja nicht wirklich der kranke Mann am Main ist. Im Gegenteil, Lufthansa hat es bisher als eigentlich einzige westliche Airline geschafft, sämtliche Stürme der Neuzeit zu umschiffen. Das kann nicht jede Airline von sich behaupten. Und sie werden es höchstwahrscheinlich auch das nächste Mal schaffen. U.a. auch deswegen, weil sie nicht mehr nur dem Deutschen Staat gehören, sondern dem weltweiten Aktionariat, welches ebenfalls in den Gegenden sitzt, welche an ihrem Ast sägen.

 

Ein weiterer Denkfehler ist dann halt auch, dass eine Firma zum Wohl der Mitarbeitenden da ist. Dem ist beileibe nicht so. Und wir Leute im Westen (ok, ich nicht, aber die meisten behüteteten Bewohner dieses Kontinents) meinen immer noch, dass unser Wohlstand uns gehört und wir ein Anrecht darauf haben. Die Geschichte der Menschheit lehrt uns jedoch, dass wir nur mit dauerndem Fleiss unseren Wohlstand halten können. Und dass es immer Gewinner und Verlierer gibt. Und dass der ausgleichende Sozialstaat, der den Verlierern hilft, eine relativ neue und relativ schwache Erfindung ist.

 

Trotzdem: Ich glaube ehrlich, dass die Lufthansa Group eine grosse Zukunft in der Hand hat.

 

Dani

Bearbeitet von Danix

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