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Raketenabwehr in Kampfflugzeugen


Juschi

Empfohlene Beiträge

Falls ich in diesem Bereich falsch bin, bitte ich um Verschiebung meines Beitrages.

 

Ich habe eine Frage: Wie funktioniert die Raketenabwehr in Kampfflugzeugen technisch gesehen? Welche Grenzen und Limitations haben diese Systeme?  Worauf kommt es an, einen Raketenangriff unbeschaded zu überstehen? Mich interessiert das Thema sehr, ich konnte mit google aber keine sehr gute Informationen dazu finden.

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Worauf kommt es an, einen Raketenangriff unbeschaded zu überstehen?

Der Teil der Frage ist einfach, man muss verhindern, dass die Rakete in der nähe des Flugzeugs explodiert. Denn selbst extrem gepanzerte Flugzeuge wie z.B. die A-10 können einen direkten Treffer nicht überleben.

 

 

Wie funktioniert die Raketenabwehr in Kampfflugzeugen technisch gesehen?

Einfach gesagt: durch verwirren der Suchlogik. Entweder man stößt etwas aus, das für den Suchkopf ein größeres Ziel darstellt als das Flugzeug (z.B. eine Wolke aus Alufolienstreifen, die ein größeres Radarziel als das Flugzeug darstellt oder Leuchtkugeln die mehr Infrarotstrahlung aussenden als die Triebwerke, oder man stößt Chemikalien aus, die den Abgasstrahl verschleiern), oder man "blendet" optische Suchköpfe mit Laserstrahlen.

 

In der Regel dauert es nur ein paar Jahre, und die nächste Generation von Raketen ist soweit verbessert, dass sie das Flugzeug trotzdem finden. So ist das ein ewiger Kampf um immer weitere Verbesserungen auf beiden Seiten. Vermutlich wird es nicht mehr lange dauern, und man kann (z.B. mit Lasern) die Raketen auch aktiv zerstören. Woraufhin man dann auch mit Lasern auf Flugzeuge schießen wird, usw.

 

Gruß

Ralf

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Hallo Juschi, du musst unter den Fachbegriffen suchen, sonst findet man nicht viel. Das Stichwort ist Elektronische Kriegsführung (EloK) oder in Englisch Electronical Countermeasures (ECM). Da findest du viel, z.B. in Wikipedia.

 

Im Prinzip gibt es die Störung der Radaranlage (Jamming), die Störung der anfliegenden Rakete (z.B. mit Chaff/Flare) und die vorzeitige Auslösung des Sprengkopfes des Annäherungszünders. Bei Kanonenflab nützt nur die Störung der Bodenstation und die Panzerung bzw. die Redundanz des Flugzeuges.

 

Die meisten Militärflugzeuge verfügen heutzutage über ein Raketenwarnsystem (Missile Alert System) und passive (Chaff/Flair) oder aktive Verteidigung onboard. Die aktive Verteidigung ist meistens ein Infrarot- und/oder radarsender, der dann die Rakete stört. Das sind diese "Kugeln" an den Ecken von Kampfflugzeugen und Staatsluftfahrzeugen.

 

Wenn du mehr Details willst über Technik und Einsatz, dann frag nur weiter. Hier im Forum gibt es genug Wissen!

 

Dani

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eine weitere Methode ist Stealth. Verringerung der Radar- und Infrarotsignatur vermindert die Fähigkeit des Gegners, das Ziel zu erfassen.

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eine weitere Methode ist Stealth. Verringerung der Radar- und Infrarotsignatur vermindert die Fähigkeit des Gegners, das Ziel zu erfassen.

Dann ist man also in einem Segelflieger vor einschlagenden Raketen geschützt?

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Ein paar (weiterführende) Stichworte könnten sein: (Achtung Englisch!)

  • BFM, Basic Fighter Maneuvers - z.B. Jinking
  • SEAD, Suppression of Enemy Air Defenses - zerstören der Radarinfrastruktur / Abschussplattformen
  • (E)CM, (Electronic) Counter Measures, Jamming - stören obengenannter Radare, Chaff, Flare
  • MAW, Missile Approach Warning
  • RWR, Radar Warning Receiver, 

Zwei interessante Beiträge aus dem DCS-Forum:

BVR-Tactics (Luftkampf ausserhalb Sichtweite)

Notching

 

Und um das Ganze ein wenig zu visualisieren:

 

Was da im Video fröhlich vor sich hin piepst ist der RWR / MAW - dabei gibt es spezielle Töne wenn der Flieger vom Radar gestreift (Spike) oder erfasst (hardlocked) wird. Raketenabschuss-Warnung bei ca. 10/11 Sekunden.

https://www.youtube.com/watch?v=d8N9v0zLx_c

 

 

und in der Realität könnte das so aussehen / tönen:

https://www.youtube.com/watch?v=2uh4yMAx2UA

Bearbeitet von swisshornet
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