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Neue Kampfflugzeugevaluation - was kommt in Frage?


Kuno

Empfohlene Beiträge

 

 

- Für den Kriegsfall (wer weiss schon was in 30, 40 Jahren ist...)

-

 

 

Ich weiß es. Eure neuen Flugzeuge sind dann völlig veraltet.

 

Wolfgang

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- Prestige

 

Gruss, Martin

 

Es ist für einen Ausländer fast nicht möglich die Emotion hinter Schweizer Militärdiskussionen nachzuvollziehen. Der Punkt Prestige ist eine Ausnahme. Prestige ist Ansehen in den Augen der anderen Nationen, also können Ausländer diesen Punkt sogar kompetenter beurteilen.

 

Die Schweiz hat in der Tat ein außerordentlich hohes Prestige. Eure Luftstreitkräfte haben keinen Anteil daran.

 

Wolfgang

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- Die Produktionslinie für die F/A 18 soll 2017 (oder 2019) stillgelegt werden. Damit schliesst sich dann ein Zukauf dieses Typs wohl aus - es sei denn, es handelt sich um gebrauchte Flugzeuge. Wäre das eine Option?

 

- Wie sieht es in den nächsten Jahren mit dem "Eurofighter" aus? Kürzlich habe ich gelsen, dass Saudiarabien noch enmal gegen 100 Stück bei den Engländern bestellen wollte. Geht da noch etwas mit Weiterentwicklung oder war der "Typhoon" das Ende?

 

- Dassault ist es nun endlich gelungen, ein paar ihrer Rafale ins ausland zu verkaufen - nach Ägypten gehen 24 Stück.

 

- Schweden macht mit dem Gripen unbeirrt weiter (das Flugzeug bleibt mein Lieblingskandidat)

 

- Und die Amerikaner haben hätten dann noch den F-35 im Angebot. Aber da ist es mit den Kosten wohl immer noch etwas unsicher. Der Hersteller hat wohl kürzlich erklärt, dass man das Teil nun doch wieder etwa 30% billiger anbieten könne... aber ich befürchte, die haben einfach mehr zu bauende Flugzeuge in die Kalkulation hineingenommen..... am Ende werden sie den F-35 wohl auch noch den Russen zum Kauf anbieten.

 

Super Hornets sind keine Option - der Hersteller wollte ja nicht einmal an der Evaluation für den TTE teilnehmen. Zudem läuft die Produktion demnächst aus. 

 

Die Rafale ist ein ein-Nationen-Produkt, zudem halte ich die langfristigen Perspektiven für Weiterentwicklung dieses Flugzeugs für fraglich - Frankreich ist alleiniges Entwicklungsland, was Upgrades teurer macht. Die Leistung stimmt aber.

 

Die F-35 ist eine Eier legende Wollmilchsau, definitiv zu viel des Guten für die Schweizer Luftwaffe. Das wird auch im Preis überdeutlich.

 

Folglich bleiben zwei Typen:

- Eurofighter: Spitzenleistung, kontinuierliche Weiterentwicklung, Produktion läuft noch lange, viele beteiligte Länder, ca 140 Mio Euro all-inclusive pro Stück. 

- Gripen: in der Anschaffung preiswert, offenes System, aber schwache Leistung und ebenfalls ein-Nationen-Produkt.

 

Meiner Meinung nach wären mind. 40 Eurofighter als TTE und F18-Ersatz angemessen. Wenn das zu teuer ist, müssten halt mind. 50 Gripen genügen... Weniger Flieger würden die Leistungsfähigkeit der Schweizer Luftwaffe (ja, bald auch zu nicht-Bürozeiten) unter den Stand von Tiger und F-18 verringern. Weil der TTE ja nicht genehmigt wurde, wird diese Runderneuerung finanziell natürlich heftig zu Buche schlagen, grob geschätzt wohl ca 10 Milliarden Franken - das geht dann nicht mehr ohne Sparpaket (der Gripen war ja "zu teuer"). 

 

Wieso wir weiterhin eine Raumschutz-fähige Luftwaffe benötigen? Ganz einfach: Neutralität. Es gehört zu unseren Pflichten als neutraler Staat, unseren Luftraum zu kontrollieren, d.h. nötigenfalls sperren und verteidigen zu können. Die praktische Fähigkeit dazu muss zwingend vorhanden sein. Selbstverständlich ist ein Abschuss dabei allerletzte Möglichkeit und vorwiegend theoretischer Natur.

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Puh, ein ob 'ein Nationen Produkt' wirklich ein Nachteil ist? Mir scheinen diese 'Zusammenarbeit um jeden Preis' Projekte deutlich suspekter.

 

PS: Wie wär's mit ein paar Republic XF-84H :)

Bearbeitet von sirdir
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Die Schweiz hat in der Tat ein außerordentlich hohes Prestige. Eure Luftstreitkräfte haben keinen Anteil daran.

 

Wolfgang

 

Servus Wolfgang.

Deine Meinung ist dir natürlich gegönnt. Und es mag auch stimmen, dass dies die Meinung vieler Menschen innerhalb Europas ist. Es ist wahrscheinlich auch schwierig, faktenbasiert diese Meinung zu verändern.  

 

Nun, meine Erfahrung mit anderen Nationen zeigt mir ein ganz anderes Bild. Auf der Restwelt (welche wiederum das kleine Europa um Welten überragt) glaubt man unbeiirt am Mythos der bis an die Zähne bewaffneten Schweiz. Ja, es ist ein Mythos. Aber genau so hält man sich Feinde vom Leibe. Was hier etwas naiv klingt und die Pazifisten auf den Plan rufen mag, hat seinen Ursprung in der Kriegs-Psychologie. So lange der Feind nicht genau weiss, was wir alles in unseren Kavernen versteckt haben, so lange wird er es sich zweimal überlegen, die Schweiz als etwas anderes, als seine Kriegskasse zu benutzen.  

 

Dass wir uns für diese Sicherheit eine vernünftige Luftwaffe leisten hat weniger mit Patriotismus oder Aviatikbegeisterung zu tun. Es sind ganz einfache, strategische Überlegungen, welche unseren drögen und sich in ewiger Sicherheit wähnenden Mitbürgern die Rahmenbedingungen für ihre abschätzige Beurteilung einer Luftwaffe erst ermöglichen.

Europa war übrigens seit dem 2. Weltkrieg nie wieder so unsicher wie heute. Wenn man sich unseren Kontinent mal ohne die blaue EU-Brille anschaut, dann sieht man, dass die ganze Brüsseler Milk and Honey Geschichte auf sehr wackeligen Füssen steht. Die Mitglied-Staaten sind pleite und Deutschland wird mit Euro Schuldscheinen bezahlt. 

Vor allem dem Deutschen Bürger, ja auch dem Österreicher, geht es viel schlechter als vor dem Euro und bevor die kommunistischen Oststaaten dem Club beigetreten sind. Dass diese Blase platzen muss, wird von der Euro-Mainstream-Presse natürlich nicht verbreitet. 

Dieses kleine Abdriften in die Politik ist gewollt und nötig, um zu begreifen, warum man sich in der Schweiz ein vernünftiges Militär leisten sollte. Wir sind von der ganzen EU-Misere tangential betroffen, auch wenn wir es uns anders wünschen.

 

In der EU sind die Luftwaffen übrigens praktisch inexistent. Unbrauchbar und desolat. Mit der eigennützigen Hilfe der USA (die EU nennt es natürlich NATO...) wird hier der Luftraum bewirtschaftet. Ohne das OK der NATO started hier keiner sein APU.

 

Ich kenne die österreichische Armee einigermassen gut und kenne auch einige Militärpiloten (aktive und ehemalige) persönlich. Dass sie mit ihrer Handvoll einsatzbereiten Eurofighter unglücklich sind, hängt eben auch damit zusammen, dass sie damit kaum fliegen dürfen. Abgesehen davon ist das Produkt nicht über alle Zweifel erhaben.  

 

Ich nutze ab und zu die Gelegenheit, mit hohen Militärs zu diskutieren. Von asiatischen Verteidigungsministern bis zu hohen US-Militärs (wir sind offizieller Beförderer der US-Truppen von/nach Korea) habe ich schon so manche Militärköpfe interviewed. Oder wenn ich mit meinen Kollegen im Cockpit (ehemalige F-16, F-22, F-5, U-2, F-4 Piloten) über die Armeen dieser Welt plaudere, dann ist es schon erstaunlich, wieviel sie von der Schweizer Armee allgemein und der Luftwaffe im Speziellen halten. Wie gesagt, es ist zwar immer noch ein Mythos; aber einer, den wir gut pflegen sollten. 

 

Ich kann mich nicht erinnern, dass die Ewige Zeit des Friedens angekündigt wurde. Im Gegenteil, ich denke, dass man das Knowhow und die Einsatzbereitschaft der Luftwaffe weiterhin auf kleiner Flamme, dafür sehr effektiv und effizient beibehalten sollte.  

 

Ich denke, dass die Schweiz sich für den dringenden Tiger-Ersatz ein exzellentes Produkt in relativ kleiner Stückzahl leisten sollte.  

 

Über den Typ sollten unsere Militärs und die Piloten entscheiden. Sachverstand ist hier zielführend.

 

 

Gruss aus Asien, wo man weiss, dass nur so lange Frieden herrscht, wie der Nachbar es zulässt.  

 

Meine Meinung, natürlich ohne Gewähr.

Renato

Bearbeitet von Luftkutscher
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Eure Luftstreitkräfte haben keinen Anteil daran. 

 

stimmt nicht. In Fachkreisen, also bei Leuten, die wissen von was sie reden, geniesst die Schweizer Luftwaffe ein hohes Ansehen. Das Dank ihrer Professionalität und sehr guter Ausbildung :)

Bearbeitet von Voni
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Ich denke, dass die Schweiz sich für den dringenden Tiger-Ersatz ein exzellentes Produkt in relativ kleiner Stückzahl leisten sollte.  

 

 

.

Renato

Nah gut. Hat Österreich ja auch so gemacht. Wir wissen bloß noch immer nicht warum.

 

Wolfgang

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Unter dem Titel "Luftwaffe im politischen Luftloch" äusserte sich die heutige ( 16.5.2015) NZZ.

 

Die Verantwortlichen im VBS und Armeespitze geben sich wortkarg und äussern sich nicht zum Vorgehen und dem Luftwaffenchef sei es untersagt, sich in Interviews zu äussern. Somit kann sich alleine die Politik im Luftkampf üben.

Der Bundesrat hat ein Konzept im August 2014 unter dem Titel "Konzept zur langfristigen Sicherung des Luftraumes" gutgeheissen. Darin heisst es "Angestrebt wird, eine erste Tranche von 22 Kampfflugzeugen mit dem Rüstungsprogramm 2022 als Ersatz für die Tiger F-5 zu beschaffen. Diese Flugzeuge sollen ab 2025 geliefert werden".

Die selbsternannte Sicherheitspolitikerin Chantal Galadé erhebt Einspruch: Der Bundesrat missachte mit dieser Aussage den Volkswillen. Sie behauptet, dass Studien des US-Kongresses aufzeigten, dass der F/A-18 weit über das Jahr 2030 hinaus in Betrieb bleiben könnten. Die nächste Kontroverse in einer allfälligen Flugzeugbeschaffung zeichnet sich somit bereits ab.

Da könnte der Stimmbürger bei den Erneuerungswahlen im Parlament im Herbst Einfluss nehmen.

 

 

 

 

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Wir machen in der Schweiz immer wieder den Fehler, uns zuerst mit den möglichen Flugzeugtypen zu befassen. Dies ist leider vor einigen Wochen schon wieder passiert, als in welschen Medien die RAFALE, der GRIPEN und ein "amerikanisches Muster" im Sinne einer "Shortlist" herumgereicht wurden.

 

Eine Airline macht sich zum Beispiel zuerst Gedanken, was sie mit einem neuen Airliner tun will und leitet daraus ein Pflichtenheft ab. In einer Luftwaffe ist es nicht anders.

 

Der korrekte Ablauf wäre:

  1. Lagebeurteilung über die möglichen Bedrohungsszenerien in den kommenden 40 (vierzig!) Jahren: So lange werden wir die neue Maschine nämlich haben. Schon nach dieser Analyse müsste man sich bei der aktuellen Situation am Polarkreis, in der Ostsee, in den baltischen Staaten, Moldawien und der Ukraine eigentlich die Frage stellen, ob es das billigste oder das beste Flugzeug sein soll.
  2. Hinterfragen des politischen Auftrages an die Luftwaffe: Im Moment hat die Luftwaffe einen unmoralischen Auftrag. Ein unmoralischer Auftrag ist einer, den man zwar hat, aber die Mittel um ihn zu erledigen nicht vorhanden sind. Daraus resultiert, dass die Politiker entweder die notwendigen finanziellen Mittel sprechen oder den Auftrag anpassen müssen. Heute ist beides nicht der Fall.
  3. Erstellen eines Pflichtenhefts: Definieren was das Flugzeug können muss. Es ist ein Unterschied, ob es um Luftverteidigung (Abschiessen gegnerischer Flugzeuge) und Air Interdiction (z.B. Zerstörung gegnerischer Verkehrsknotenpunkte weit im Hinterland) oder den Schutz der Eishockey WM 2020 geht.
  4. Erstellen einer Shortlist: Gemäss dieser Shortlist lädt die armasuisse die Hersteller ein zu offerieren. Dabei muss entschieden werden, ob man sich auf eine Ein- oder eine Zweitypenflotte konzentrieren will. Bei einer Einflottenpolitik würde man den F-5 (geplant ca. 2025) und den F/A-18 (geplant ca. 2035 - 2040) mit dem gleichen Muster ersetzen. Ihr seht, dass der Entscheid ob Ein- oder Zweiflottenpolitik die Shortlist rasch einschränkt!
  5. Evaluation und rascher Entscheid: Eine der wesentlichen Ursachen des GRIPEN-Debakels war, dass man zwar eine international beachtete saubere Evaluation gemacht hat, danach aber ein politisches Ränkespiel begonnen hat, dessen Details auch heute noch nicht ganz klar sind. Gewonnen hat die Evaluation die RAFALE, entschieden hat man sich für den GRIPEN. Wer sich für Details interessiert, dem sei der Bericht der Subkommission der SiK des NR hier empfohlen.

Zusammengefasst dürfen wir Normalsterblichen alle träumen. Die Opinion Leader sollten sich aber an Facts und eine saubere Analyse halten. Andernfalls wird es bald nach 2030 keine Luftwaffe mehr geben, sondern noch eine Luftpolizeiabteilung des BAZL und eine Heeresfliegerkomponente bei der Feldarmee.

 

Im übrigen wird der Nationalrat am 18.6.2015 entscheiden, ob er dem Ständerat folgt und die Luftwaffe als Teilstreitkraft abgeschafft wird. Nach dem 100-Jahr-Jubiläum in Payerne im vergangenen Jahr, würde die Luftwaffe den 101sten Geburtstag somit nicht mehr erleben, weil die Schweiz etwas tut, was kein ernst zu nehmendes Land auf dieser Welt tut: die Teilstreitkraft Luftwaffe abschaffen.

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stimmt nicht. In Fachkreisen, also bei Leuten, die wissen von was sie reden, geniesst die Schweizer Luftwaffe ein hohes Ansehen. Das Dank ihrer Professionalität und sehr guter Ausbildung :)

Oh sorry. Ich hatte Prestige als Ansehen vor anderen Nationen ( also auch vor Leuten die nicht wissen wovon sie reden) interpretiert.

 

Wolfgang

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....

Im übrigen wird der Nationalrat am 18.6.2015 entscheiden, ob er dem Ständerat folgt und die Luftwaffe als Teilstreitkraft abgeschafft wird. Nach dem 100-Jahr-Jubiläum in Payerne im vergangenen Jahr, würde die Luftwaffe den 101sten Geburtstag somit nicht mehr erleben, weil die Schweiz etwas tut, was kein ernst zu nehmendes Land auf dieser Welt tut: die Teilstreitkraft Luftwaffe abschaffen.

 

Da gibst du etwas gar viel Schub.

 

Die Luftwaffe wird auch den 101 Geburtstag erleben. Sie wird gar nicht abgeschafft, sie wird künftig lediglich in der Armeeorganisation anders eingegliedert, so wie sie früher auch war. Als Teilstreitkraft bezeichnet wurde sie lediglich einige wenige Jahre seit der letzten Armeereform.

 

Der Nationrat wird am erwähnten Datum die Botschaft vom 3. September 2014 zur Änderung der Rechtsgrundlagen für die Weiterentwicklung der Armee BBl 2014 6955 behandeln.

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Die Zeit die der luftpolizisten braucht um am zielobjekt zu sein setzt sich zusammen aus der Distanz zum zielobjekt geteilt durch die Geschwindigkeit des luftpolizisten. Diese Geschwindigkeit ist wiederum das artitmetische Mittel aus Zeit zwischen Alarmierung und Start (Geschwindigkeit 0 Kts) und Geschwindigkeit in der Luft.

 

Bei der Größe der Schweiz wird eine von 5 schon in der Luft patrouillierenden PC21 deutlich schneller am zielobjekt sein als eine überschallkampfjäger der von seiner Basis die doppelte Distanz zurücklegen muss und dazu noch seinen Geschwindigkeitsvorteil verliert weil er erst bemannt und gestartet werden muss.

 

Wolfgang

 

 

Sorry für den verspäteten Kommentat meinerseits, Wolfgang - ich war ein paar Tage unterwegs. Wenn ich lese, was du da zusammenschreibst - dass ein PC-21 irgend einen Verkehrsflieger oder einen Business-Jet abfangen soll, obwohl du als "Airline Pilot" und als "Fluglehrer" grundsätzliche Kenntnis darüber haben solltest, dass das abfangende Flugzeug eeeetwas schneller sein sollte als das abzufangende... dann bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob du hier deine korrekte Berugsbezeichnung angegeben hast.

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Die Luftwaffe wird den 101 Geburtstag als Teilstreitkraft nicht erleben. Dies wird Konsequenzen in allen Führungsprozessen haben, darüber können wir gerne einmal diskutieren. Hier im Forum wird es kaum jemanden interessieren.

Bearbeitet von Roger Harr
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Gerade die US-Zieldarstellungsstaffeln wären ganz froh darum wenn sie endlich die verbliebene Tiger - Flotte übernehmen dürften. 'Besser als neu' ist der O-Ton eines Wartungsbeauftragten den ich kenne.

 

Ein anderer, diesmal aus Italien, kann die Geschichte erzählen wie er und seine Kollegen doch beim letzten Besuch zwecks Benutzung von Übungsanlagen im Ausland einige F-18 der Schweiz direkt mit jenen der Amis vergleichen konnten. Unsere sind im 'besser als neu' Zustand, die anderen machen 'normale' Wartung.

 

Unsere Luftwaffe hat(te) bei den Nachbarn immer eine ausgezeichnetes Immage, sowohl in Sachen Ausbildungsstand wie auch in Sachen Wartung. Letztendlich hätten sie alle gerne dieselben Mittel.

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Deine Meinung ist dir natürlich gegönnt. Und es mag auch stimmen, dass dies die Meinung vieler Menschen innerhalb Europas ist. Es ist wahrscheinlich auch schwierig, faktenbasiert diese Meinung zu verändern.  

 

Nun, meine Erfahrung mit anderen Nationen zeigt mir ein ganz anderes Bild. Auf der Restwelt (welche wiederum das kleine Europa um Welten überragt) glaubt man unbeiirt am Mythos der bis an die Zähne bewaffneten Schweiz. Ja, es ist ein Mythos. Aber genau so hält man sich Feinde vom Leibe. 

 

ROFL!

 

Was die "Restwelt" über die militärische Stärke der Schweiz denkt ist doch relativ Humpe! Jedes afrikanische oder asiatische Land muss auf seinem Weg in die Schweiz durch einen wenn nicht mehrere Nato-Staaten durch. Es ist auch in 40 Jahren ein relativ unwahrscheinliches Szenario, dass wir Nato-Mitglieder einem Aggressor der die Schweiz angreifen will freies Geleit durch das Bündnisgebiet geben, weil es uns ja nicht betrifft.

 

Wer aber die militärische Stärke hat, die Nato in Mitteleuropa zu schlagen, dem kann die Schweiz - Psychologie hin oder her - auch nix entgegen setzen. Die Frage ist für ihn eher, ob es sich lohnt, für ein kleines Stück Felsen mitten in Europa eine Rakete zu verschwenden oder zu warten, bis die sich mangels Rohstoffen selber an "New Europe" anschliessen.

 

Man kann sehr lange darüber diskutieren, ob es eine realistische militärische Bedrohungslage für Nato-Europa gibt. Für die Schweiz gibt es keine - auch in 50 Jahren nicht.

 

Florian 

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Florian, Kollegen - realistische Szenarien zu treffen wird immer schwierig sein. Das war es früher auch schon ( und im Nachhinein weiss man dann, wer recht hatte). Allerdigns halte ich es auch nicht für realistisch, davon auszugehen, dass es NATO und EU in der Form wie wir sie heute kennen auf ewig un einen Tag so geben wird. Ebenfalls ist es wohl heute schon so, dass einige EU-Mitglieder ihre liebe Not haben, eine glaubwürdige Luftwaffe (bzw. grundsätzlich eine glaubwürdige Armee) zu erhalten.

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Florian

 

Das von Dir genannte Szenario wäre eines, in welchem die Neutralität der Schweiz auf eine harte Probe gestellt würde. Falls unsere Regierung konsequent neutral bleiben würde, müsste die Schweiz so viele Mittel haben, dass es einfacher wäre, durch das NATO-Territorium zu marschieren als durch die Schweiz. Damit wären wir beim gleichen Konzept wie damals im Kalten Krieg.

 

Falls man - weil das ganze geographische (nicht politische) Europa bedroht ist - die Neutralität aufgeben würde, würde die NATO einen Beitrag von der Schweiz erwarten.

 

Die Diskussion ist jedoch insofern müssig, als wir uns eigentlich nicht auf den wahrscheinlichsten, sondern auf den gefährlichsten Fall vorbereiten müssen. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, ist dies für uns Piloten logisch und verständlich...

Bearbeitet von Roger Harr
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Sorry für den verspäteten Kommentat meinerseits, Wolfgang - ich war ein paar Tage unterwegs. Wenn ich lese, was du da zusammenschreibst - dass ein PC-21 irgend einen Verkehrsflieger oder einen Business-Jet abfangen soll, obwohl du als "Airline Pilot" und als "Fluglehrer" grundsätzliche Kenntnis darüber haben solltest, dass das abfangende Flugzeug eeeetwas schneller sein sollte als das abzufangende... dann bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob du hier deine korrekte Berugsbezeichnung angegeben hast.

 

Natürlich Kuno - ich wollte hier nur das Argument "wir brauchen eine fliegenden Streifenwagen" konsequent überhöhen. PC21 ist zu langsam - aber (wenn über 5 Regionen immer in der Luft) bei der Größe der Schweiz trotzdem de facto weniger weit weg von Ziel als ein Überschalljäger im Bodenstart. Tatsache bleibt natürlich - sie kommt auch nicht ans Ziel. 

 

Wolfgang

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Die selbsternannte Sicherheitspolitikerin Chantal Galadé erhebt Einspruch: Der Bundesrat missachte mit dieser Aussage den Volkswillen. Sie behauptet, dass....

Da könnte der Stimmbürger bei den Erneuerungswahlen im Parlament im Herbst Einfluss nehmen.

 

Ja Walter, das hat man nun davon, wenn eine Kindergärtnerin auf Politikerin macht. Und das Volk hört ihr artig zu. Unfassbar.

 

Aber wie du selber sagst; der Stimmbürger sollte solche Nullnummern im Herbst zurück in die Realität katapultieren.

Es gibt da noch eine Menge andere, welche links denken und rechts die hohle Hand machen. Oder eben; wie grün kann man sein, ohne rot zu werden.

Diese Gutmenschen und Schweiz-Abschaffer machen sich die Normative Kraft des Faktischen zunutze. Allerdings, um ein anderes Bonmot zu gebrauchen; totgesagte leben länger. Und somit sollten wir auch künftig eine Luftwaffe und eine PS behalten! Aber wir müssen abstimmen gehen!

 

Natürlich wieder nur meine, persönliche (parteilose) Meinung.

Renato

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Natürlich Kuno - ich wollte hier nur das Argument "wir brauchen eine fliegenden Streifenwagen" konsequent überhöhen. PC21 ist zu langsam - aber (wenn über 5 Regionen immer in der Luft) bei der Größe der Schweiz trotzdem de facto weniger weit weg von Ziel als ein Überschalljäger im Bodenstart. Tatsache bleibt natürlich - sie kommt auch nicht ans Ziel. 

 

Wolfgang

 

Leider geht die Logik immer vergessen, dass die geographische Grösse eines Landes umgekehrt proportional zur Anzahl Flugzeuge die es in der Luft haben sollte ist. Hier kommen wir jedoch irgendwann einmal zur Frage, welchen Aufwand wir uns leisten wollen/können um unseren Luftraum autonom zu schützen. Da die Zukunft der bewaffneten Neutralität politisch ein absolutes Looser-Thema ist, werden wir noch lange mit dieser Inkonsequenz leben müssen.

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Leider geht die Logik immer vergessen, dass die geographische Grösse eines Landes umgekehrt proportional zur Anzahl Flugzeuge die es in der Luft haben sollte ist. Hier kommen wir jedoch irgendwann einmal zur Frage, welchen Aufwand wir uns leisten wollen/können um unseren Luftraum autonom zu schützen. Da die Zukunft der bewaffneten Neutralität politisch ein absolutes Looser-Thema ist, werden wir noch lange mit dieser Inkonsequenz leben müssen.

 

Denke Du hast recht. Die Anzahl der Flugzeuge in der Luft ist auch noch umgekehrt proportional zur Geschwindigkeit und Flughöhe der durchschnittlichen Eindringlings. Die liegt inzwischen bei bei 900kmh und 8 km.

 

Mit vertretbarem Aufwand kann wohl die Schweiz keine Luftwaffe haben die, die Aufgabe Luftpolizei einigermaßen effektiv umsetzt.

 

Die Gründe für eine Luftwaffe - und damit die Entscheidung über deren Ausstattung - müssen also andere sein.

 

Wolfgang

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Die Diskussion ist jedoch insofern müssig, als wir uns eigentlich nicht auf den wahrscheinlichsten, sondern auf den gefährlichsten Fall vorbereiten müssen. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, ist dies für uns Piloten logisch und verständlich...

 

Hi

 

Was wäre der gefährlichste Fall?

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Das wäre ein Ereignis, welches der Schweiz und den in der Schweiz lebenden Menschen am meisten und nachhaltigsten Schaden zufügen würde.

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Kuwait wird seine C/D-Modelle vermutlich gegen E/F zu tauschen. Der Deal ist jedoch noch nicht definitiv. Finnland ist aufgrund der enorm gewachsenen Bedrohung am Polarkreis und in der Ostsee am Anfang einer Neuevaluation. Damit Occasions-Hornets eine Variante wären, müsste die Timeline stimmen und es müssten zwingend Hornets aus etwa der gleichen Serie sein. Ah..., noch etwas..., es müsste jemand auf die Idee kommen, dass dies eine Variante zum prüfen wäre!

 

 

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