Volume Geschrieben 7. Mai 2015 Teilen Geschrieben 7. Mai 2015 Ein Bericht aus Sicht eines Ökonomen, der auch noch Passagier ist. Forbes : Deregulierung des Lufverkehrs und der angeschmierte Passagier Eine gute Gelegenheit die ICAO Language Proficiency Requirements mal wieder aufzupolieren, und mit einem breiten Grinsen sich die eigenen Flüge der letzten 40 Jahre nochmal durch den Kopf gehen zu lassen... Und natürlich hochinteressant für uns in Europa, die wir noch lange nicht da sind, wo die Amerikaner heute mit leben müssen. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chipart Geschrieben 7. Mai 2015 Teilen Geschrieben 7. Mai 2015 Recht hat er! Was waren das noch für gute Zeiten, als wir Reiche und Schöne die Flugzeuge und Flughäfen noch für uns hatten und uns nicht mit dem übergewichtigem Plebs eine ein und das selbe Transportmittel zwingen mussten... Aber Moment ... wir haben damals ja gar nicht zu den Reichen und Schönen gehört und sind deswegen einfach gar nicht geflogen ... auch egal! Trotzdem ist es eine Unverschämtheit, dass wir auf unserem Billigflug keine handbestickten Leinendeckchen bekommen, deren Reinigung alleine mehr kostet, als wir für das Ticket bezahlt haben. Florian Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 7. Mai 2015 Autor Teilen Geschrieben 7. Mai 2015 wir haben damals ja gar nicht zu den Reichen und Schönen gehört und sind deswegen einfach gar nicht geflogen Wir haben damals gar nicht zu den Schönen und Reichen gehört, und sind trotzdem geflogen. Genaugenommen habe ich in den 70ern mehr private Flüge gemacht, als in den 90ern oder als in diesem Jahrzehnt bisher... Für einen Hunderter nach Korsika oder nach Spanien an den Strand (aaah, mit der guten alten Super one-eleven der Bavaria oder der CV-990 der Spantax :wub: ). Oder später in den 80ern für zwei Hunderter mit der LTU TriStar in die Türkei. Aber Moment... das war ja noch D-Mark-Hunderter, uiii war Fliegen damals preiswert... Hiess nur eben Charter- und nicht Billigflug. War eben nur preiswert, nicht billig. UND es gab eine ganz akzeptable Mahlzeit, das Gepäck war schon drin und es ging von Köln oder Düsseldorf los, nicht von Weeze, Hahn oder sonstiger Provinz. Heute fliegen wir für einen Tausenda (ja, EURO!) nach Frankreich und bekommen gerade mal einen Müsliriegel. Dafür ist es dann aber auch ein Nichtraucherflug, für sowas musste man früher zu den Megareichen mit Privatjet gehören! Aber ich gebe es zu, für weniger als einen Euro konnte man früher nicht fliegen, und heutzutage habe ich das schonmal gemacht (ein jeckes Angebot am 11.11., für €0.11 CGN-MUC). Diese Absolutsuperlächerlichschnäppchen gab es früher nicht. Dafür war der Preis früher für Flüge am Samstag (wann sonst fliegt man in den Urlaub?), heute bekommt man für den Billigpreis nur Flüge in der Woche. Am ersten Samstag der Schulferien muss man auch heute noch zu den Reichen und Schönen gehören, wenn man fliegen will (insbesondere mit Gepäck...). Gruß Ralf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hunter58 Geschrieben 7. Mai 2015 Teilen Geschrieben 7. Mai 2015 Ja, man soll, sofort PanAm, die Erfinderin der Sardinenbüchse die als erste das Economy Class Fliegen (sogar innerhalb der IATA) überhaupt erfand, rückwirkend für diese Frechheit vor Gericht zu Milliardenentschädigungen verklagen. Oh, halt, Moment, die gibt es ja nicht mehr... Ja, der 'Luxus' dieser Zeiten ist weg, aber so glorios wie beschrieben war das Fliegen nicht, die Sitze in den Sardinenbüchsen sind um einiges besser als die vorher, und das Ticket ist bezahlbar. Ausserdem hat nur die Zahl der klassischen Airlines abgenommen, der Autor vergisst natürlich so Newcomer wie Southwest (halt, die haben damit doch begonnen), Frontier, Jet Blue, Alaskan, Spirit, Virgin America, etc... Zum Glück sind die Sardinenbüchsen von Boeing, da muss man nur schauen wer Airbusse hat und das Problem ist gelöst. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 8. Mai 2015 Autor Teilen Geschrieben 8. Mai 2015 Ja, der 'Luxus' dieser Zeiten ist weg Nein, der Service jener Zeit ist weg. Luxus war Charterfliegen auch damals nicht, aber Gepäck und akzeptables Essen waren drin, Checkin war bei einem echten Menschen nicht bei einer Maschine oder via Internet mit einer Software, die erstmal ein Browserupgrade erfordert, worauf dann aber das Check in bei der nächsten Airline nicht mehr funktioniert, die den neuen noch nicht kann... Da Gepäck drin war gab es keinen Kampf um die Bins, Handgepäck war damals in der Regel die Kameran und billige Stange Zigaretten aus dem Duty-Free Shop (da ja noch jedes Land Ausland war)... die Sitze in den Sardinenbüchsen sind um einiges besser als die vorher Das kommt sehr darauf an. Viele Flugzeuge der frühen Generation waren noch mit ganz anderen Vorgaben konstruiert, sie waren nach heutigen Maßstäben chronisch untermotorisiert, und operierten ständig am Gewichtslimit. Von daher konnte man sie gar nicht so dicht bestuhlen, wie man da heute darf. Auch gab es noch nicht die Doppelten Overwing Exits (u.ä.) und die maximale Passagierzahl war daher sowieso begrenzt, engeres Bestuhlen hätte da auch nicht geholfen. Die LTU TriStars zum Beispiel waren relativ großzügig bestuhlt, da ursprünlich als Dreiklassen-Kabine für U.S. Coast-to-Coast (also 5-6 Stunden Flüge) ausgelegt, und damit für die 2 Stunden nach Mallorca eigentlich überdimensioniert. Ja, es gibt heute hier und da bessere Sitze, aber so mancher moderne Sitz ist deutlich unbequemer, als das was früher verbaut war, da deutlich dünner und damit zwangsweise härter gepolstert. Und ja, es gab auch damals schon Sitze die nahe am Tatbestand der Körperverletzung vorbeischrammen. und das Ticket ist bezahlbar. Heute wie damals ganz abhängig davon, wie man sucht. Ein gutes Reisebüro konnte einem schon damals "Campingflüge" (Pauschalreisen ohne Hotel) mit Chartergesellschaften verkaufen (Neckermann machts möglich ;) ) die preislich da lagen, wo Billigflüge heute liegen. z.B. DM 99.- für 2 Wochen Korsika (Flug Köln-Bastia mit Bavaria). Und dann Urlaub mit Rucksack und Zelt für kleines Geld. Wer natürlich einfach an den Lufthansa-Schalter gegangen ist, hat ein Vermögen bezahlt, aber das ist auch heute nicht anders. Denn genauso wie es damals Routen gab, die kein Charterflieger bediente und bei denen man teuer "Linie" fliegen musste, gibt es auch heute welche die kein "Billigflieger" bedient, und auf denen die Airlines daher nehmen können was sie wollen. Das einzige was sich grundsätzlich für den Kunden geändert hat ist der Qualitätsstandard. Da ist die Schere zwischen Business und Economy und zwischen Lang- und Kurzstrecke deutlich aufgegangen. Mindestens so stark wie beim Preis. Business bietet dir heute z.T. wovon man auch in der First nur geträumt hat. Economy mutet dir heute zu, was man früher nie akzeptiert hätte. Ich finde es immer wieder faszinierend wie die Meinungsmacher versuchen einem einzureden, früher wäre alles schlechter gewesen. Wir haben es doch damals erlebt und wissen es besser. Gruß Ralf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lubeja Geschrieben 10. Mai 2015 Teilen Geschrieben 10. Mai 2015 Zum Glück sind die Sardinenbüchsen von Boeing, da muss man nur schauen wer Airbusse hat und das Problem ist gelöst. Das würde ich dann doch eher anzweifeln. Es mag an meiner Statur liegen, aber so wahnsinnig supertoll oder gar besser als die 737 finde ich die Busse nicht. Die paar Zentimeter, die pro Sitz übrig bleiben machen den Braten meiner Meinung nach nicht fett und sind eher psychologischer Natur (ausser man benötigt wirklich jedes Ångström in der Breite), dafür nerven die kleinen Fenster. Bei maximaler Bestuhlung finde ich Boeing's neues Sky Interior definitiv angenehmer. Und wenn man vom besten Kabinenkomfort spricht, dann hätte man die MD-90 / B717 nicht einstellen dürfen. Aber das ist ein anderes Thema. Nein, der Service jener Zeit ist weg. Luxus war Charterfliegen auch damals nicht, aber Gepäck und akzeptables Essen waren drin, Checkin war bei einem echten Menschen nicht bei einer Maschine oder via Internet mit einer Software, die erstmal ein Browserupgrade erfordert, worauf dann aber das Check in bei der nächsten Airline nicht mehr funktioniert, die den neuen noch nicht kann... Da Gepäck drin war gab es keinen Kampf um die Bins, Handgepäck war damals in der Regel die Kameran und billige Stange Zigaretten aus dem Duty-Free Shop (da ja noch jedes Land Ausland war)... Der Witz ist doch, dass in den USA bald Southwest die einzige Airline ist, bei der das Gepäck noch inklusive ist. Hat also nicht zwingend etwas mit Low Cost und Deregulierung zu tun, sondern vermutlich auch mit 'Trends', denen der moderne Manager aus unerfindlichen Gründen hinterherrennt. Mir hat man mal beigebracht 'kämpfe niemals so, wie dein Gegner kämpft'. Aber offensichtlich ist es heute unmöglich geworden, ein wirklich innovatives Konzept zu verwirklichen. Es gibt nur die Extremvarianten 'wir machen jetzt alles wie Ryanair' oder man kämpft darum, wer die geschmackloseste und dekadenteste Superwahnsinnsfirstclass in seinen zwohundertfufzig A380 hat. Ja, es gibt heute hier und da bessere Sitze, aber so mancher moderne Sitz ist deutlich unbequemer, als das was früher verbaut war, da deutlich dünner und damit zwangsweise härter gepolstert. Und ja, es gab auch damals schon Sitze die nahe am Tatbestand der Körperverletzung vorbeischrammen. Also, einen bequemen, neuen Sitz habe ich noch nie gehabt. Hatte letzthin mal wieder die wunderbare Gelegenheit, auf 15 Zentimeter dickem Schaumstoff aus den frühen Neunzigern zu sitzen. Da wird einem erst wieder bewusst, was man heute so alles zugemutet bekommt. Business bietet dir heute z.T. wovon man auch in der First nur geträumt hat. Economy mutet dir heute zu, was man früher nie akzeptiert hätte. Wobei man meiner Meinung nach im Bereich Businessclass massiv über das Ziel herausgeschossen ist und markante Unterscheidungsmerkmale zu einer First flöten gegangen sind. Hat man in den letzten Jahren bemerkt und versucht nun Premium-Ecos einzuführen. Da geht die Bandbreite von einem Zoll mehr Sitzabstand, bis zu Sachen, die vor 20 Jahren noch als Oberklasse-Business durchgegangen wären. Ich würde diesbezüglich eine 'Full-Flat-Economy' begrüssen. Die ganze Fresserei und IFE-Systeme im Kinoformat braucht eigentlich kein Mensch, aber sich vernünftig hinlegen können, wäre ein echtes Plus auf Langstrecken. Von mir aus auch gestapelt ;) Auch gab es noch nicht die Doppelten Overwing Exits (u.ä.) Ach was: (/Klugscheissermodus) :D Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hunter58 Geschrieben 10. Mai 2015 Teilen Geschrieben 10. Mai 2015 (bearbeitet) Das würde ich dann doch eher anzweifeln. Es mag an meiner Statur liegen, aber so wahnsinnig supertoll oder gar besser als die 737 finde ich die Busse nicht.Ist Dir das Wort Sarkasmus geläufig? Das der Autor des Artikels ausschliesslich die tausenden von 737 als die Bösartigen Sardinenbüchsen ausmacht muss man ja fast zur Problemlösung die A320 Familie anbieten... Allerdings zeigt der Autor nur seine aviatische Inkompetenz obwohl er tatsächlich einen Fluzeugtyp nennen kann. Und, ja Du hast absolut recht. Der heutige Luftfahrtmanager (vor allem in den USA) macht nur noch nach was alle anderen auch tun. Um etwas anderes zu tun sind die Konzerne viel zu gross. Da hätte die Lufthansa mit ihren vielen Marken ein Experimentierfeld, aber deren Manager sind genauso doof wie die Amis. Bearbeitet 10. Mai 2015 von Hunter58 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lubeja Geschrieben 10. Mai 2015 Teilen Geschrieben 10. Mai 2015 Danke Richi für den Einwurf. Ja, das Konzept des Sarkasmus ist mir durchaus vertraut, bloss habe ich dich oben aus einem anderen Grund falsch verstanden. Aus dem Beitrag des Forbes-Glossenschreibers heraus habe ich nämlich vermutet, das dieser Typ jenen Zeiten nachtrauert, als es noch gar keine Airbusse gab und man in den USA Transkont vorzugsweise mit Widebodies flog, also DC-10-10 und Konsorten. Verstecktes Airbus-Fandom hielt ich bei dem für ausgeschlossen, daher habe ich deinen Einwurf als persönliche Meinung interpretiert. Mein Bock, sorry. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hunter58 Geschrieben 11. Mai 2015 Teilen Geschrieben 11. Mai 2015 (bearbeitet) Danke Richi für den Einwurf. Ja, das Konzept des Sarkasmus ist mir durchaus vertraut, bloss habe ich dich oben aus einem anderen Grund falsch verstanden. Aus dem Beitrag des Forbes-Glossenschreibers heraus habe ich nämlich vermutet, das dieser Typ jenen Zeiten nachtrauert, als es noch gar keine Airbusse gab und man in den USA Transkont vorzugsweise mit Widebodies flog, also DC-10-10 und Konsorten. Verstecktes Airbus-Fandom hielt ich bei dem für ausgeschlossen, daher habe ich deinen Einwurf als persönliche Meinung interpretiert. Mein Bock, sorry.Nicht wirklich Dein Bock, nein. Du hast sicher Recht wenn de Typ sich so anliest als seien die alten Zeiten besser gewesen. Es entgeht ihm natürlich dass eine DC-10-10 oder eine TriStar heutzutage in 10er Reihen bestuhlt wäre. Angefangen haben beide mit 8er Reihen. Ich glaube auch nicht dass er irgendein verstecktes Airbus Fandom hat. Als guter Ami hat er schlicht und einfach vergessen das es Airbus überhaupt gibt. Und da er die heutige 'Misere' an der Sardinenbüchse von 737 festmacht (und vergisst dass auch diese grosszügig bestuhlt werden könnte, oder eben auch die Komfortriesen von damals heute keineswegs besser aussehen würden), da muss man ja den Einwand bringen dass dieselbe Misere mit A320 offensichtlich nicht existieren würde. Kurzum, der Forbesschreiber hat keinerlei Ahnung und dies publiziert festgehalten. Es sind noch immer die Airlines die für die Sitze verantwortlich sind, nicht die Hersteller. Bearbeitet 11. Mai 2015 von Hunter58 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 11. Mai 2015 Autor Teilen Geschrieben 11. Mai 2015 'Trends', denen der moderne Manager aus unerfindlichen Gründen hinterherrennt. Mir hat man mal beigebracht 'kämpfe niemals so, wie dein Gegner kämpft'. Aber offensichtlich ist es heute unmöglich geworden, ein wirklich innovatives Konzept zu verwirklichen. Moderne Manager scheuen nichts so sehr, wie eigene Wege zu gehen. Da könnte ja Verantwortung draus erwachsen... Jeder macht einfach nach wass die anderen auch tun, eine der großen Erkenntnisse aus der Bankenkrise. Alle wussten wie hochriskant die Spielchen waren, aber solange alle anderen es ja auch gemacht haben, war man vor Vorwürfen oder Kritik sicher. (/Klugscheissermodus) :D Das ist ja auch kein Touristenbomber ;) Was ich meinte sind z.B. A319 mit den Doppelnotausgängen des A320, um die Kapazität erhöhen zu können. Auch für die CSeries wird es einen optionalen Doppelnotausgang für die "Sardinenbüchsenausführung" geben. Was der Autor gemeint hat, ist das in den USA früher viel mit großem Gerät (TriStar, 767...) Domestic geflogen wurde, und dann wurde irgendwann alles 737. In Europa haben wir mit A320/737 ja Flieger wie die BAC 1-11, Die Dc9/MD-8X oder die Fokker 70/100 abgelöst, hier sind ja nur ganz wenige jemals "groß" geflogen (z.B. LTU mit Tristar oder die Bavaria/Germanair mit A310). Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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